ATGC hat geschrieben:dann ist da seitens der Quantenmechanik nichts festgelegt oder gar vorherbestimmt
Der Punkt ist doch, dass biologische Systeme von (1) entkoppelt sind.tomS hat geschrieben:Nicht gut!
Zunächst dachte ich, wir sind uns bzgl. (1) einig. Nun sehe ich, dass du immer noch denkst, es gäbe auf der Ebene der einzelnen Teilchen eine Art Freiraum für das Verhalten einzelner Teilchen, das die Quantenmechanik nicht ausfüllen würde.
D.h. es ist egal, ob hier Kausalität bis zur letzten Nachkommastelle herrscht oder nicht, es ist egal, ob objektiver Zufall existiert oder nicht.
Es ist auch egal, ob ein Leben tragendes Universum QM-Regeln folgt oder den Regeln der klassischen Mechanik. Es ist egal, ob der genannte Freiraum "objektiv echt" oder "nur für das lebende System, im System scheinbar echt" ist - so lange er überhaupt irgendwie existiert.
Leben könnte in all diesen Fällen existieren. Wichtig ist nur, dass A) erfüllt ist, dass u.a. auch ein Rauschen vorliegt: "Instabilitäten müssen möglich sein: Das System muss sich selbst in Bereiche (der Randbereich zum Chaos) steuern können, wo kleinste Störungen wirksam werden, auf Systemebene müssen diese Störungen zufällig erscheinen, insofern sie nicht vom System selbst kausal gesteuert/determiniert sind."
D.h.: Die Anfangsbedingungen des Universums müssen in Kombination mit den Naturgesetzmäßigkeiten dergestalt sein, dass sie eine Entwicklung zu A) hin ermöglichen, insbesondere darf das Universum nicht im Zustand des thermodynamischen Gleichgewichts sein und muss sich zu einem Vielteilchensystem entwickelt haben.
Alles andere ist nur wichtig, wenn man Fragen bewerten will, wie die, ob Leben ein Epiphänomen ist. Das muss man aber hier nicht unbedigt.
D.h.: Man kann (2) unabhängig von einer konkreten, abschließenden Entscheidung zu (1) besprechen, weil selbst unter der strengsten Interpretation von (1) Leben nicht ausgeschlossen ist, d.h. man muss es zwar nicht zwingend, aber kann es auch unter der strengsten Interpretation von (1) besprechen.
Zu (2) noch ein Gedanke:
Die Identifizierung von dynamischen Regelmechanismen/-Strukturen und die Beschreibung komplexer Systeme damit erscheint ab einer bestimmten Ebene reduktiver als die Beschreibung mittels Identifizierung und komplexen Modellierung von Mikroprozessen.
Auch die Beschreibung eines realen chaotischen Systems mittels eines Phasenraumattraktors erfasst das Wesentliche eines solchen Systems besser und reduktiver als die Beschreibung mittels Modellierung aller Mikrozustände im System.