Wetterbericht für Fortgeschrittene

[Skeltek]

Wie vorausgesehen, kommt es heute innerhalb von Deutschland zu Druckunterschieden der Atmosphäre von bis zu einem halben Prozent.
Dies sind zumindest deutlich weniger Prozent als die erwarteten 2% kelvinaler Temperaturerhöhung des Erddurchschnittes bis zum Ende des Jahrhunderts.
Und nun zu den Wirtschaftsnachrichten:
Die Zentralbanken haben die Möglichkeit der Senkung des Leitzinses von vielleicht bis zu fast 1/4 Prozent angekündigt. Anleger drohten das mittlerweile vollständig in ihre Gewalt gebrachte Kapital nur noch im Ausland anzulegen. Der Wirtschaftsminister wird vermutlich am Wochenende den Katastrophenfall ausrufen.

[Diagnostiker]

Wie auch immer - heute gibt es ein Donnerwetter. Passt alle gut auf euch auf und helft den Nachbarn beim Aufräumen, falls etwas kaputtgegangen ist.

[Frank]

Tja, Kassel hat es gerade böse getroffen gerade.(Wahrscheinlich sogar Tornado)
Im Sinne der Menschen dort, sollte man das Thema nicht ganz so oberflächlich behandeln.....

[Diagnostiker]

Die Gewitterzelle bewegt sich weiter in Richtung südliches Harzvorland in Nordthüringen und Sachsen-Anhalt. Mal schauen, ob das Unwetter an Halle vorbeizieht und sich dafür im Bereich der mitteldeutschen Ackerebene austobt, ohne zusätzlich noch Schaden in den Dörfern anzurichten, die auf der Zugbahn liegen. Könnte eng werden ...

Update 18:30 Uhr:

Die Gewitterzelle ist über den Westharz und Hochharz gezogen und bewegt sich in Richtung Magdeburger Börde. Halle scheint weiträumig von Gewitterzellen verschont zu bleiben.

Dann hoffe ich mal, dass sich die Schäden in der Schwarzerderegion in Grenzen halten und durch den Starkregen nicht allzuviel Boden abgetragen und weggeschwemmt wird.

Update 22:00 Uhr:

Gerade hat es ein wenig geregnet, aber es sind keine Gewitter in der Nähe von Halle. Es sieht so aus, als würden wir glimpflich durch die Nacht kommen. Morgen sollsich die Wetterlage ja schon wieder beruhigen und die Gewitterzone nach Osten abziehen.

[Diagnostiker]

Glück gehabt!

https://dubisthalle.de/nur-geringe-unwe ... der-region

[Frank]

Bei mir in Unterfranken war außer Wind auch nichts.
Keinen Tropfen Regen .
Naja, besser als die Region Kassel .

Riesiger Hagel und umgestürzte Bäume
https://www.wetteronline.de/wetterticke ... d051ee7937

[seeker]

Es wird bei uns wahrscheinlich schöne Sonnenuntergänge geben:

Waldbrände in Kanada

Rauchwolke aus Kanada erreicht sogar Deutschland: Was das für unser Wetter bedeutet
https://weather.com/de-DE/wissen/wetter ... nd-was-das

Rauch von Kanadas Waldbränden erreicht Europa
https://www.spektrum.de/news/rauch-von- ... pa/2154180

Daraus:

Dass dieser Rauch nun zu uns herübergetrieben wird, ist jedoch nicht ungewöhnlich – dass er erst jetzt zu uns kommt, allerdings schon.
Normalerweise nämlich wandern Luftmassen aus Kanada entlang des Jetstreams, einem starken, von West nach Ost verlaufenden Höhenwind, auf den Atlantik hinaus nach Europa. In den letzten Wochen jedoch lenkte eine weit nach Süden reichende Schleife des Jetstreams die Luftströmung aus Kanada samt Rauch nach Süden ab. Das führte zu der sehr hohen Rauchbelastung in Teilen der USA. Inzwischen allerdings hat die von West nach Ost laufende Strömung wieder eingesetzt, die uns zum Beispiel auch regelmäßige Atlantiktiefs bringt. Sie treibt den Rauch nun zu uns.

[Frank]

Dass dieser Rauch nun zu uns herübergetrieben wird, ist jedoch nicht ungewöhnlich – dass er erst jetzt zu uns kommt, allerdings schon.
Normalerweise nämlich wandern Luftmassen aus Kanada entlang des Jetstreams, einem starken, von West nach Ost verlaufenden Höhenwind, auf den Atlantik hinaus nach Europa. In den letzten Wochen jedoch lenkte eine weit nach Süden reichende Schleife des Jetstreams die Luftströmung aus Kanada samt Rauch nach Süden ab. Das führte zu der sehr hohen Rauchbelastung in Teilen der USA. Inzwischen allerdings hat die von West nach Ost laufende Strömung wieder eingesetzt, die uns zum Beispiel auch regelmäßige Atlantiktiefs bringt. Sie treibt den Rauch nun zu uns.

Das eigentlich seltsame ist ja, dass der Rauch so lange gebraucht hat, bis er bei uns angekommen ist. Der Jetstream ist in den letzten Jahren anders.... man könnte schon wieder sinnieren...... aber ich lasse das jetzt lieber.

[Frank]

Im Norden/Nordwesten ist morgen ein "Holzfäller" unterwegs.

Mittwoch... verlagert sich, zunächst noch in entwicklungsgünstiger Lage zu dem
unmittelbar nachfolgenden, scharfen Trog, das o.g. Tief unter weiterer leichter
Intensivierung in die Deutsche Bucht. Eine Shapiro-Kaiser-Struktur mit Sting Jet
kann nicht ausgeschlossen werden. Hierdurch wird der gesamte Nordwesten vom
Sturmfeld dieses Tiefs erfasst. Bis weit ins nordwestliche Binnenland hinein
sind Sturmböen Bft 8/9 und bis in die Mitte hinein stürmische Böen zu erwarten.
An der Nordseeküste und über der Nordsee sind Böen bis Orkanstärke vorstellbar.
Mit der Verlagerung des Sturmtiefs zu den dänischen Inseln können auch im
nördlichen Schleswig-Holstein abseits der Küste Orkanböen nicht ausgeschlossen
werden. Bis zum Abend gelangt dieses Tief ins südliche Kattegat, wodurch dann
auch an der Ostseeküste Sturmböen Bft 8/9 zustande kommen. Bis dahin ergibt sich
auch in der mittleren Troposphäre eine abgeschlossene Zirkulation, die mit dem
Sturmtief eine achsensenkrechte Lage ergibt. Demzufolge dürfte sich das
Bodentief dann auch allmählich aufzufüllen beginnen. Hinsichtlich dieser
außergewöhnlichen Sturmtiefentwicklung Hinsichtlich dieser
außergewöhnlichen Sturmtiefentwicklung wäre bis heute Abend die Ausgabe einer
Unwetter-Vorabinformation angebracht.

https://www.wetterzentrale.de/article.p ... 509&lang=1

Eine Shapiro-Kaiser-Struktur mit Sting Jet

(Das sind richtig gemeine Teile.....)

https://en.wikipedia.org/wiki/Sting_jet

https://www.spektrum.de/news/warum-orka ... nd/1989307

https://www.youtube.com/watch?v=tK5X7Wyz0kQ

[seeker]

Das hier ist vielleicht auch von Interesse:

WMO rät zu Vorbereitungen
El Niño ist da – und dürfte für neue Temperaturrekorde sorgen
Laut Weltwetterorganisation wird das Phänomen Wetter und Klima in großen Teilen der Welt beeinflussen
Thomas Bergmayr, 4. Juli 2023
https://www.derstandard.de/story/300000 ... n-erwartet

Sicher ist da nichts, aber:

Sehr wahrscheinlich werden die kommenden fünf Jahre im Schnitt deutlich wärmer als die vergangenen fünf – Experten und Expertinnen gehen von einigen Rekorden aus. Laut dem im Mai präsentierten Report "Global Annual to Decadal Climate Update" könnte erstmals auch mindestens ein Jahr dabei sein, dessen globale Durchschnittstemperatur 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau liegt. Die Wahrscheinlichkeit dafür liegt bei 66 Prozent.
...
Die Auswirkungen auf die globalen Temperaturen zeigen sich in der Regel im Jahr nach dem Auftauchen von El Niño und werden daher wahrscheinlich im Jahr 2024 am deutlichsten zu spüren sein.

[Frank]

Wird die Hurrikan-Skala erweitert?

Der globale Temperaturanstieg heizt die Kraft tropischer Wirbelstürme an. Diese verursachen immer häufiger Windgeschwindigkeiten und Zerstörungen, die weit über die Schwellenwerte der höchsten Kategorie 5 hinausgehen. Diese Entwicklung erfordert eine Überarbeitung der Saffir-Simpson-Skala.

https://www.wetteronline.de/wetterticke ... bc5516a030


Das mag für die Statistik ja ganz hübsch sein, aber Fauna und Flora vor Ort, inklusiv des Menschen, ist es relativ egal, weil man den Unterschied, zwischen einem Kat 5 und später vielleicht Kat 6 Hurrikan , in so einem Inferno sowieso nicht mehr unterscheiden kann.

Die Wassertemperaturen heizen ohne Zweifel an, aber viele Messeinheiten stammen halt auch noch aus Zeiten, wie es oft technisch nicht besser ging.
Dabei wäre es erstmal dringender, die Beaufort Skala in Sachen Orkanen zu überarbeiten.
Die 119 Km für Orkan(und danach geht es nicht mehr weiter), wird mittlerweile auf dem 554m hohen Weinbiet in der Pfalz, bei jedem stärkeren Sturmtief erreicht.

Man schaue sich Orkan Ingunn in Norwegen, am 01.Februar 2024 an.

Orkantief "Ingunn" trifft Norwegen hart: Mit Windgeschwindigkeiten von über 200 km/h war er einer der stärksten Stürme der letzten 30 Jahre.

https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_ ... 4/2/1.html

In Spitzem waren hier bis zu 223 Km Böen am Werk, was einem Hurrikan der Kategorie 4 entspräche.
Hier werden die 119 KM für Orkan, oder Windstärke 12 , dem Ereignis schon lange nicht mehr gerecht.

Vielleicht ist es auch gar nicht nötig, dass man überhaupt was ändert. Wollte es nur mal erwähnt haben.

[seeker]

Das mag für die Statistik ja ganz hübsch sein, aber Fauna und Flora vor Ort, inklusiv des Menschen, ist es relativ egal, weil man den Unterschied, zwischen einem Kat 5 und später vielleicht Kat 6 Hurrikan , in so einem Inferno sowieso nicht mehr unterscheiden kann.

Na ja, aber um vorher einzuschätzen, was da auf einen zukommt, könnt es schon hilfreich sein. Und für die Fachleute sowieso.
Warum nicht?

Die Wassertemperaturen heizen ohne Zweifel an, aber viele Messeinheiten stammen halt auch noch aus Zeiten, wie es oft technisch nicht besser ging.
Dabei wäre es erstmal dringender, die Beaufort Skala in Sachen Orkanen zu überarbeiten.

Messgeräte haben zudem auch immer einen Messbereich, in dem sie baulich bedingt sauber messen können. Ich könnte mir gut vorstellen, dass alte Sensoren für Windgeschwindigkeit diese neuen extremen Windgeschwindigkeiten gar nicht akkurat messen können, weil sie dafür nicht ausgelegt sind.

Ansonsten:
Klingt vernünftig auch diese Skala zu erweitern. Wir haben hier ja auch keine "entweder-oder"-Situation, man kann hier auch beides tun.

Vielleicht ist es auch gar nicht nötig, dass man überhaupt was ändert.

Warum nicht beides (und mehr) tun und den neuen Gegebenheiten anpassen?
Das wird in Zukunft ja schließlich noch zunehmen.

Wir haben Februar, das war normalerweise immer der kälteste Monat und nun geht einmal nach draußen, wie warm es ist...
Es wundert mich wenig, dass die Sturmstärken zunehmen, die Physik dahinter ist klar: höhere Temperaturen -> mehr Energie und Wasserdampf im atmosphärischen System -> im Mittel höhere Windgeschwindigkeiten und häufigere Extremwetterereignisse

[Frank]

Na ja, aber um vorher einzuschätzen, was da auf einen zukommt, könnt es schon hilfreich sein. Und für die Fachleute sowieso.
Warum nicht?

Hier mal die Einteilung verbildlicht. Wichtig ist, dass hier 2012 ja schon einmal eine Anpassung erfolgte.

Saffir.png (67.75 KiB) 707 mal betrachtet

https://de.wikipedia.org/wiki/Saffir-Si ... -Windskala


Weltweit gibt es ja unterschiedliche Einteilungen, was die ganze Sache auch nicht einfacher macht. Also unterschiedliche Definitionen, der selben Sache am Ende.

Begriffe wie Hurrikane, Taifune und Zyklone beschreiben dasselbe Phänomen in verschiedenen Seegebieten der Erde. Die Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala gilt aber nur für den zentralen und östlichen Nordpazifik sowie für den gesamten Atlantik.

Im westlichen Pazifikraum gibt es keine eindeutige Skala für die tropischen Wirbelstürme. Lediglich auf dem Nordwestpazifik (Japan, China, Philippinen) spricht man von einem Supertaifun, wenn der Mittelwind mindestens 240 Kilometer pro Stunde erreicht. Das entspricht auf der Saffir-Simpson-Skala Kategorie 4. Ein Supertaifun ist also ein besonders schwerer Taifun.

https://www.wetteronline.de/wetterlexik ... kategorien

Alles in allem sind das aber Einteilungen mit denen man arbeiten kann.
Im Gegensatz zu unsere Beaufort Katalogisierung.

Das Lustige daran. Es wurde ja schon einmal erweitert..........

1935 wurde die Beaufortskala auf der Ersten Internationalen Meteorologischen Konferenz in Brüssel als allgemein gültig angenommen und 1946 auf Beschluss der Internationalen Meteorologischen Organisation noch einmal um 5 weitere auf insgesamt 18 Stufen (inkl. 0) erweitert:[1]

Windstärke 12: Windgeschwindigkeit: 64–71 kn bzw. 118–133 km/h, statt bisher >117 km/h
Windstärke 13: Windgeschwindigkeit: 72–80 kn bzw. 134–149 km/h
Windstärke 14: Windgeschwindigkeit: 81–89 kn bzw. 150–166 km/h
Windstärke 15: Windgeschwindigkeit: 90–99 kn bzw. 167–183 km/h
Windstärke 16: Windgeschwindigkeit: 100–108 kn bzw. 184–202 km/h
Windstärke 17: Windgeschwindigkeit: ≧109 kn bzw. ≧203 km/h

Nachdem die Nachfolgeorganisation World Meteorological Organization die erweiterte Beaufortskala im Jahre 1970 wieder auf die traditionelle 12-teilige Skala reduzierte, wird die um noch eine weitere Windstärke erweiterte 18-teilige Skala inzwischen nur noch in Taiwan sowie auf dem ebenfalls wiederholt von solchen Windstärken heimgesuchten chinesischen Festland genutzt

https://de.wikipedia.org/wiki/Beaufortskala


Das Problem ist aber, dass der normalkundige Mensch, wenn er 119 Km liest denkt, na das ist aber jetzt nicht so eine Sache wie in den Tropen, weil er ja nicht weiß, dass da nur die Skala zu Ende ist und es durchaus Orkane gibt, die einem tropischen Wirbelsturm in fast nichts nachstehen.
Du hast aber recht. Es ist also sehr wichtig, die Einheiten zu ergänzen.

Wir haben Februar, das war normalerweise immer der kälteste Monat und nun geht einmal nach draußen, wie warm es ist...
Es wundert mich wenig, dass die Sturmstärken zunehmen, die Physik dahinter ist klar: höhere Temperaturen -> mehr Energie und Wasserdampf im atmosphärischen System -> im Mittel höhere Windgeschwindigkeiten und häufigere Extremwetterereignisse

Um kurz mal kluzusch.... möchte ich nur erwähnen, dass der Januar, in der Regel, der kälteste Monat auf der Nordhemisphäre ist.

Wärmeres Wasser, mehr Energie, dass ist nur logisch, aber bei genauerem hinsehen(wie es halt immer so ist) merkt man dann, dass es doch nicht ganz so einfach ist, wie es scheint. Hier muss noch viel geforscht werden, aber an einzelne Anomalien, die völlig natürlich sind, glaube ich nicht mehr.

Weniger kalte Luft strömt in Nordatlantik
Es gibt aber auch andere Faktoren, die für die Erwärmung des Nordatlantik eine Rolle spielen und nicht so einfach zu erklären sind. Unter anderem hätten sich die Windströmungen über dem subtropischen Nordatlantik abgeschwächt. Ein Tiefdruckgebiet, das sich dadurch lange über der Region hielt, führte laut Gößling dazu, dass mehr warme Luft von Südwesten und weniger kalte Luft von Nordosten in den Bereich strömte.

Dazu kommen weitere Anomalien der Luftströmungen, die auch Latif nicht erklären kann. "Generell unterliegen die Luftströmungen über den Weltmeeren großen Zufallsschwankungen, die sich aber auf die Erderwärmung draufsetzen und dann zu besonders hohen Temperaturen führen können", sagt Gößling. "Der Klimawandel erhöht somit die Wahrscheinlichkeit für Extremwetter."

https://www1.wdr.de/nachrichten/atlanti ... l-100.html