Zitat
Verfasst: 9. Jul 2015, 18:36
Historiker Daniel Boorstin: Das größte Hindernis auf dem Weg zum Wissen ist nicht die Dummheit, sondern die Illusion, man wisse was.
Könnte sein.
MfG
Alberich
Könnte sein.
MfG
Alberich
oder echt blöd, weil er einen lupenreinen Widerspruch behauptete.belgariath hat geschrieben:Da ist was dran.
Deswegen war Sokrates (oder war es Platon?) auch echt weise als er sagte "Ich weiß, dass ich nichts weiß."
Quelle: Wikipedia (Beitrag lässt sich wegen "ß" leider nicht verlinken (https://de.wikipedia.org/wiki/Ich_weiß, ... ichts_weiß)Die Aussage birgt vordergründig das Paradoxon, dass auch das Wissen über das „Nichtwissen“ ein Wissen ist, von dem man nicht sicher wissen kann. Es wird in den platonischen Dialogen von dem Protagonisten Sokrates selbst nicht aufgelöst. Vielmehr enden Platons frühe aporetische Dialoge häufig in Ratlosigkeit. Das geflügelte Wort ist als Verkürzung der Verteidigungsrede des Sokrates entlehnt, die von Platon überliefert wurde.
Letzteres und Descartes hat eigentlich gleich die Lösung geliefert, hatte wohl nur nicht die Eier, sie durchzuziehen. Er nahm ja an, dass er sich auch über die Mathematik täuschen könne ("2+2=5"). Dann konnte er sich aber notwendig auch über die Logik täuschen (denn wenn 2+2=5, dann sind Widersprüche wahr!) und damit funktioniert sein cogito-Argument nicht mehr. Descartes rühmt sich, alles in Zweifel zu ziehen, aber die Logik selbst bleibt bei ihm außen vor, womit er sich selbst widerspricht. Es ist schlichtweg naiv anzunehmen, dass unsere Logik eine Onto-Logik darstellt, d.h. Logik und Realität korrespondieren, die sakrosankt ist. Dafür gibt es keinen Anhaltspunkt (allerdings auch kein Gegenindiz). Descartes hatte am Ende wohl entweder Angst vor der eigenen Courage, wollte irgendwas neues "Cooles" konstruieren (und da war das cogito eher geeignet, also die allseits bekannte Skepsis, denn das hatte vorher nur Augustinus so erwähnt) oder er hatte Angst vor der Kirche. Ich tippe auf einen Mix aus Allem.Frank hat geschrieben:Ist mein Sein nun grundsätzlich nicht abzustreiten, ergo unwiderruflich real,oder ist es auch nur eine Annahme von mir, die nichts mit der Realität zu tun haben muss?
Danke für deine ausführliche Antwort, aber viel weiter bringt es mich jetzt gerade nicht, wenn ich über mein "Sein"nachdenke.(Oder verstehe ich da gerade grundsätzlich etwas nicht?)Pippen hat geschrieben:Letzteres und Descartes hat eigentlich gleich die Lösung geliefert, hatte wohl nur nicht die Eier, sie durchzuziehen. Er nahm ja an, dass er sich auch über die Mathematik täuschen könne ("2+2=5"). Dann konnte er sich aber notwendig auch über die Logik täuschen (denn wenn 2+2=5, dann sind Widersprüche wahr!) und damit funktioniert sein cogito-Argument nicht mehr. Descartes rühmt sich, alles in Zweifel zu ziehen, aber die Logik selbst bleibt bei ihm außen vor, womit er sich selbst widerspricht. Es ist schlichtweg naiv anzunehmen, dass unsere Logik eine Onto-Logik darstellt, d.h. Logik und Realität korrespondieren, die sakrosankt ist. Dafür gibt es keinen Anhaltspunkt (allerdings auch kein Gegenindiz). Descartes hatte am Ende wohl entweder Angst vor der eigenen Courage, wollte irgendwas neues "Cooles" konstruieren (und da war das cogito eher geeignet, also die allseits bekannte Skepsis, denn das hatte vorher nur Augustinus so erwähnt) oder er hatte Angst vor der Kirche. Ich tippe auf einen Mix aus Allem.Frank hat geschrieben:Ist mein Sein nun grundsätzlich nicht abzustreiten, ergo unwiderruflich real,oder ist es auch nur eine Annahme von mir, die nichts mit der Realität zu tun haben muss?
Und hier noch ein Zitat, das auch Socrates zugeschrieben wurde:Alles Wissen geht aus einem Zweifel hervor und endigt in einem Glauben.
Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach (1830 - 1916), österreichische Erzählerin, Novellistin und Aphoristikerin
Quelle: http://www.aphorismen.deWer nichts weiß und weiß nicht, dass er nichts weiß, ist ein Tor – meide ihn.
Wer nichts weiß und weiß, dass er nichts weiß, ist bescheiden – belehre ihn.
Wer etwas weiß und weiß nicht, dass er etwas weiß, ist im Schlafe – wecke ihn.
Wer etwas weiß und weiß, dass er etwas weiß, ist weise – folge ihm.
Sokrates (470 - 399 v. Chr.), griechischer Philosoph