Hinweis auf die DSGVO: Auf unserer Seite werden keine Dritt-Anbieter-Cookies verwendet und nur Daten erfasst, welche für das Minimum an Board-Funktionalität notwendig sind.
Bevor Sie sich registrieren oder das Board verwenden, lesen Sie bitte zusätzlich die DSGVO-Erklärung, welche in der Navigationsleiste verlinkt ist.

Kurzfassung der unserer Meinung nach wichtigsten DSGVO-Punkte:
Es kann vorkommen, dass Benutzer eigenverantwortlich Videos oder sonstige Medien in ihren Beiträgen verlinken, welche beim Aufruf der Forenseite als Teil der Seite samt zugehörigem Material mitgeladen werden. Sollten Sie dies nicht wünschen, verwenden Sie beim Benutzen des Forums einen Blocker wie z.B. uMatrix, welcher das Laden von Inhaltsblöcken von Fremd-URLs effektiv unterbinden kann.
Wir blenden keine Werbung ein und schränken die Inhalte in keinster Weise bei Benutzung von Addblockern ein. Dadurch ist die Grundfunktionalität des Forums auch bei vollständigem Blockieren von Drittanbieter-Inhalten stets gegeben.

Cookies werden unsererseits nur verwendet um das Einloggen des Benutzers für die Dauer der Forenbenutzung zu speichern. Es steht dem Benutzer frei die Option 'Angemeldet bleiben' zu verwenden, damit der Cookie dauerhaft gespeichert bleibt und beim nächsten Besuch kein erneutes Einloggen mehr notwendig ist.
EMail-Adressen werden für Kontakt bei wichtigen Mitteilungen und zur Widerherstellung des Passwortes verwendet. Die verwendeten IPs können von uns ohne externe Hilfsmittel mit keiner realen Person in Verbindung gebracht werden und werden nach spätestens 7 Tagen gelöscht. Diese IPs werden höchstens verwendet um Neuanmeldungen unerwünschter oder gesperrter Nutzer zu identfizieren und zu unterbinden. Wir behalten uns daher vor bei Verdacht, die Frist für die IP-Löschung auf maximal 14 Tage zu verlängern.
Unsere Webseite läuft auf einem virtuellen Linux-Server, welcher von einem externen Anbieter gehostet wird. Etwaige Verstöße der DSGVO-Auflagen seitens dieses deutschen Hosters können wir nicht feststellen und somit auch nicht verfolgen.
Wir halten Backups unserer Datenbanken, welche in regelmäßigen Abständen als Schutz vor Katastrophen, Hackerangriffen und sonstigen Ausfällen erstellt werden. Sollte ein Nutzer die Löschung seiner Daten wünschen, betrachten wir es als Unzumutbar die Backups auch von den Daten zu befreien, da es sich hierbei um eine mehrtägiges Unterfangen handelt - dies ist für eine Einzelperson beim Betrieb eines privaten Forums nicht zumutbar möglich ohne das Backup komplett zu löschen.
Sollten Sie etwas gegen die dauerhafte anonyme Speicherung ihrer EMail-Adresse, ihres Pseudonyms und ihrer Beiträge in einem Backup haben, sehen Sie von der Registrierung in diesem Forum ab. Für Mitglieder, welche vor dem 25.05.2018 registriert waren steht jedoch das Recht im Raum, eine Löschung der Datenbank-Backups zu beantragen.



Wenn dies Ihr erster Besuch hier ist, lesen Sie bitte zunächst die FAQs sowie die wesentlichen Regeln zur Benutzung des Forums.
Um an den Diskussionen teilnehmen zu können, müssen Sie sich zunächst registrieren.

Ist Philosophie eine Wissenschaft?

Wissenschaftsgeschichte, Wissenschaftstheorie bzw. -philosophie, Technik

Ist Philosophie eine Wissenschaft?

ja
5
56%
nein
1
11%
kann ich nicht beantworten
3
33%
 
Abstimmungen insgesamt: 9

Benutzeravatar
Stephen
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 3012
Registriert: 14. Dez 2005, 17:09
Wohnort: Halle (Saale)

Ist Philosophie eine Wissenschaft?

Beitrag von Stephen » 10. Feb 2015, 13:37

Hallo zusammen,
da wir in letzter Zeit sehr oft über Philosophie spekuliert haben, würde ich gerne mal eure Meinung dazu hören.

Ich persönlich habe ein gespaltenes Verhältnis dazu, da Philosophie zwar zu erklären versucht aber nichts wirklich beweisen kann. Deswegen ist meine Antwort auch c)

Gruß
Steffen
Die Demokratie beruht auf drei Grundpfeilern: Der Freiheit der Gedanken, der Freiheit der Rede und der Klugheit, beides nicht zu gebrauchen.
Mark Twain

Benutzeravatar
seeker
Ehrenadmin
Ehrenadmin
Beiträge: 8149
Registriert: 26. Dez 2009, 10:29

Re: Ist Philosophie eine Wissenschaft?

Beitrag von seeker » 10. Feb 2015, 16:20

Selbstverständlich ist Philosophie eine Wissenschaft.
Einteilung der Wissenschaften
Einteilung der Wissenschaft bei Aristoteles im 4. Jahrhundert v. Chr. (nach Ottfried Höffe)

Bereits Aristoteles gliederte die Wissenschaft in Teilbereiche, sogenannte Einzelwissenschaften. Dabei hielt er die Geometrie und Arithmetik für ungeeignet sich mit Lebewesen wissenschaftlich zu befassen.

Die klassische neuzeitliche Aufteilung folgt unterschiedlichen Gesichtspunkten. Dem Ziel Nach als rein theoretische (Methodenlehre, Grundlagenforschung) oder praktisch angewandte Wissenschaft oder der Erkenntnisgrundlage nach (empir.) Erfahrungs- oder (rationle) Vernunftwissenschaften.

Heute ist die Differenzierung in Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften verbreitet. Die Natur- und Sozialwissenschaften werden oft als empirische Wissenschaften (engl. science) und den Geisteswissenschaften (engl. humanities) nach Gegenstand und Methode entgegengesetzt. Mit der zunehmenden Verwissenschaftlichung und Differenzierung kamen immer neuere Wissenschaftszweige hinzu, die eine Klassifizierung erschweren. Die verschiedenen zweckgebundenen Einteilungen sind heute nicht mehr einheitlich. Bei zunehmenden Trend zur weiteren Spezialisierung ist die gegenwärtige Situation sehr dynamisch und kaum überschaubar geworden. Historisch gesehen sind die einzelnen Bereiche alle aus der Philosophie entstanden. So waren insbesondere Naturphilosophie und Naturwissenschaft lange Zeit in der Naturkunde eng verbunden.

Die Einteilung der Wissenschaft ist insbesondere für organisatorische Zwecke (Fakultäten, Fachbereiche) und für die systematische Ordnung von Veröffentlichungen von Bedeutung (z. B. Dewey Decimal Classification, Universelle Dezimalklassifikation).

Vermehrt gibt es auch die Bestrebung, disziplinübergreifende Bereiche zu etablieren und so Erkenntnisse einzelner Wissenschaften gewinnbringend zu verknüpfen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wissenscha ... enschaften
In der Philosophie (griechisch φιλοσοφία philosophía, latinisiert philosophia, wörtlich „Liebe zur Weisheit“) wird versucht, die Welt und die menschliche Existenz zu deuten und zu verstehen.

Von anderen Wissenschaften unterscheidet sie sich dadurch, dass sie sich nicht auf ein spezielles Gebiet oder eine bestimmte Methodologie begrenzt, sondern durch die Art ihrer Fragestellungen und ihre besondere Herangehensweise an ihre vielfältigen Gegenstandsbereiche charakterisiert ist.
...
Kerngebiete der Philosophie sind die Logik (als die Wissenschaft des folgerichtigen Denkens), die Ethik (als die Wissenschaft des rechten Handelns) und die Metaphysik (als die Wissenschaft der ersten Gründe des Seins und der Wirklichkeit). Weitere Grunddisziplinen sind die Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie, die sich mit den Möglichkeiten des Erkenntnisgewinns im Allgemeinen bzw. speziell mit den Erkenntnisweisen der unterschiedlichen Einzelwissenschaften beschäftigen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Philosophie

Oder wolltest du fragen, ob Philosophie eine Naturwissenschaft oder eine empirische Wissenschaft ist?
Das ist sie heute eher nicht mehr, die Mathematik beispielsweise ist es gar nicht.

Letztendlich beweisen können die Naturwissenschaften im übrigen auch nichts.

Grüße
seeker
Grüße
seeker


Wissenschaft ... ist die Methode, kühne Hypothesen aufstellen und sie der schärfsten Kritik auszusetzen, um herauszufinden, wo wir uns geirrt haben.
Karl Popper

Pippen
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 2085
Registriert: 9. Jul 2010, 04:02

Re: Ist Philosophie eine Wissenschaft?

Beitrag von Pippen » 10. Feb 2015, 18:14

Wieso kann Philosophie nichts beweisen? Natürlich kann sie das. Sie kann genauso wie andere Wissenschaften bestimmte Prämissen ausgeben und von dort aus Dinge beweisen. Nur ist sie in der Lage ihre Prämissen selbst hinterfragen zu können und zu wollen. Das ist ein Plus, kein Minus. Dadurch erkennt sie mehr als die (heutige) Wissenschaft, die wahrscheinlich die Esoterik von morgen ist^^.

Benutzeravatar
Frank
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 6234
Registriert: 12. Dez 2005, 23:22
Wohnort: Odenwald

Re: Ist Philosophie eine Wissenschaft?

Beitrag von Frank » 10. Feb 2015, 18:37

Philosophie ist heute wichtiger denn je. Schlieslich ist sie die einzige Wissenschaft,die die Dinge noch versucht im Ganzen zu sehen.
Die einzige Insel in einer immer spezialisierteren Welt.
Mit freundlichen Grüßen

Frank

Benutzeravatar
seeker
Ehrenadmin
Ehrenadmin
Beiträge: 8149
Registriert: 26. Dez 2009, 10:29

Re: Ist Philosophie eine Wissenschaft?

Beitrag von seeker » 10. Feb 2015, 18:44

Pippen hat geschrieben:Wieso kann Philosophie nichts beweisen?
Ja schon: Sie kann es so viel und so wenig wie die Mathematik. Sie kann folgerichtige wenn-dann Schlussfolgerungen treffen - genau das ist ein "Beweis".
Das Problem ist dann wie auch in der Mathematik das "wenn", das postuliert werden muss.

Man kann sogar nicht ohne Grund behaupten, dass die Philosophie die Mutter aller Wissenschaften ist, dass alle Wissenschaft sozusagen angewandte Philosophie ist.

Ohne philosophische Grundlagen könnte man z.B. gar keine Naturwissenschaften betreiben, denn man wüsste ja gar nicht wie.
Dieses "wie" ist Gegenstand der Philosophie.
Auch kann man es so sehen, dass Logik Teil der Philosophie ist und Mathematik Teil der Logik, also auch Teil der Philosophie.
usw.

Akademische Philosophie ist nicht unbedingt das, was wir darunter verstehen, wenn wir mal ein wenig philosophieren.

Grüße
seeker
Grüße
seeker


Wissenschaft ... ist die Methode, kühne Hypothesen aufstellen und sie der schärfsten Kritik auszusetzen, um herauszufinden, wo wir uns geirrt haben.
Karl Popper

Benutzeravatar
gravi
Site Admin
Site Admin
Beiträge: 6069
Registriert: 26. Nov 2005, 18:55
Wohnort: Münchhausen

Re: Ist Philosophie eine Wissenschaft?

Beitrag von gravi » 10. Feb 2015, 18:53

Die Philosophie ist nicht gerade meine Wissenschaft, wenn man sie denn als solche auffasst. Aber man muss sich ja auch nicht für alles interessieren :roll:

Doch, seeker, wie kommst du zu der Auffassung, dass (Natur-) Wissenschaft nichts beweisen kann? Das verstehe ich nun gar nicht. Das würde ja bedeuten, dass alle Naturgesetze nicht zutreffen, dass die Voraussagen von SRT und ART nicht gelten?
Als dem ollen Newton der Apfel auf den Kopf fiel, war das nicht schon ein Beweis, dass es eine Kraftwirkung gibt, die den Apfel nach unten zieht? Oder wenn ich eine Lösung mit Diacetyldioxim versetze und einen wunderschönen roten Niederschlag bekomme, so ist das für mich der Beweis, dass ich Nickel in der Suppe habe... :wink:

Gruß
gravi
Unser Wissen ist ein Tropfen. Was wir nicht wissen, ist ein Ozean.
Sir Isaac Newton

Benutzeravatar
Stephen
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 3012
Registriert: 14. Dez 2005, 17:09
Wohnort: Halle (Saale)

Re: Ist Philosophie eine Wissenschaft?

Beitrag von Stephen » 10. Feb 2015, 19:57

gravi hat geschrieben:Die Philosophie ist nicht gerade meine Wissenschaft, wenn man sie denn als solche auffasst.
Ich sehe es ebenso. Als Philosoph muss man sich nicht an "Regeln" halten, man kann sich alles mögliche (und unmögliche) einfallen lassen.
Mathematik ist für mich beweisbar - tut mir leid, wenn ich da anderer Meinung bin. Es gibt Naturgesetze ... und die meisten davon sind richtig, nachweisbar und mit Beispielen belegt.

Es gibt dazu einen netten Spruch: Ein Mann sucht in einem dunklen Keller eine schwarze Katze, die gar nicht drin ist. Der ist ein Psychopath. Wenn er aber dann noch ausruft: "Ich habe sie!", dann ist es ein Philosoph...

Gruß
Steffen
Die Demokratie beruht auf drei Grundpfeilern: Der Freiheit der Gedanken, der Freiheit der Rede und der Klugheit, beides nicht zu gebrauchen.
Mark Twain

Benutzeravatar
Frank
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 6234
Registriert: 12. Dez 2005, 23:22
Wohnort: Odenwald

Re: Ist Philosophie eine Wissenschaft?

Beitrag von Frank » 10. Feb 2015, 20:05

Hier mal ein Gespräch von Astronom zu Philosoph.

http://www.astronomie.de/bibliothek/int ... kuhl-2010/

(Ein Philosoph muss sich nicht an Regeln halten ist schon ein wenig abenteuerlich Stephen......)
Mit freundlichen Grüßen

Frank

Benutzeravatar
Stephen
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 3012
Registriert: 14. Dez 2005, 17:09
Wohnort: Halle (Saale)

Re: Ist Philosophie eine Wissenschaft?

Beitrag von Stephen » 10. Feb 2015, 20:11

Frank hat geschrieben:Ein Philosoph muss sich nicht an Regeln halten ist schon ein wenig abenteuerlich Stephen......)
Es war vielleicht etwas überspitzt ausgedrückt. Aber wenn ich mir jetzt "grün-gelbe Materie" ausdenken würde, könnte mir niemand das Gegenteil beweisen ;)
Die Demokratie beruht auf drei Grundpfeilern: Der Freiheit der Gedanken, der Freiheit der Rede und der Klugheit, beides nicht zu gebrauchen.
Mark Twain

Benutzeravatar
Frank
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 6234
Registriert: 12. Dez 2005, 23:22
Wohnort: Odenwald

Re: Ist Philosophie eine Wissenschaft?

Beitrag von Frank » 10. Feb 2015, 20:17

Stephen hat geschrieben:
Frank hat geschrieben:Ein Philosoph muss sich nicht an Regeln halten ist schon ein wenig abenteuerlich Stephen......)
Es war vielleicht etwas überspitzt ausgedrückt. Aber wenn ich mir jetzt "grün-gelbe Materie" ausdenken würde, könnte mir niemand das Gegenteil beweisen ;)
Kann sein das du ein ganz falsches Bild von einem Philosophen hast?

Die Klischees sollte man nicht auch noch bedienen.
Mit freundlichen Grüßen

Frank

Benutzeravatar
Stephen
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 3012
Registriert: 14. Dez 2005, 17:09
Wohnort: Halle (Saale)

Re: Ist Philosophie eine Wissenschaft?

Beitrag von Stephen » 10. Feb 2015, 20:28

Frank hat geschrieben:Kann sein das du ein ganz falsches Bild von einem Philosophen hast?
Ich schätze Philosophen als Denker und Wissenschaftler als Erfinder. Der Grat dazwischen ist manchmal groß und manchmal klein.
Die Demokratie beruht auf drei Grundpfeilern: Der Freiheit der Gedanken, der Freiheit der Rede und der Klugheit, beides nicht zu gebrauchen.
Mark Twain

Benutzeravatar
tomS
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 10670
Registriert: 19. Nov 2007, 20:29

Re: Ist Philosophie eine Wissenschaft?

Beitrag von tomS » 10. Feb 2015, 22:10

Philosophie ist keine exakte Naturwissenschaft, aber sie stellt die interessanteren Fragen (und die bleiben interessant, auch wenn keine Antworten existieren.

Ich empfehle mal ein paar sehr kurze Texte zum Einstieg
- Platons Höhlengleichnis
- Kafkas Türhüterparabel
- den Mythos Sisyphos von Camus (nur der eigtl. Text - ein paar Seiten)
- Borges Drei Fassungen des Judas
(Ecos blinder Jorge als Bibliothekar im Namen der Rose ist inspiriert durch Borges und einige seiner Kurzgeschichten)

Alle bewegen sich im Grenzbereich zwischen Philosophie und Literatur, sind aus beiden Perspektiven interessant und gehören sicher zu den wesentlichen Werken der Weltliteratur. Und man kann sie in einer Buchhandlung oder einer Bibliothek in kurzer Zeit lesen; sind jeweils nur ein paar Seiten. Platon und Camus findet man auch online.

Einen hervorragenden Überblick bietet Russell's Philosophie des Abendlandes; da gibt's auch eine "komprimierte", jedoch sehr lesenswerte Fassung als Taschenbuch.

Wichtig ist, dass man eigene, persönliche Fragen hat, die einen umtreiben; über die findet man dann auch den Einstieg. "Wie kann ein allmächtiger und allgütiger Gott Leid zulassen?" "Warum existiert etwas und nicht Nichts?" "Was ist die Beziehung zwischen Körper und Geist?"
Gruß
Tom

Der Wert eines Dialogs hängt vor allem von der Vielfalt der konkurrierenden Meinungen ab.
Sir Karl R. Popper

Pippen
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 2085
Registriert: 9. Jul 2010, 04:02

Re: Ist Philosophie eine Wissenschaft?

Beitrag von Pippen » 10. Feb 2015, 22:50

seeker hat geschrieben:Ja schon: Sie kann es so viel und so wenig wie die Mathematik. Sie kann folgerichtige wenn-dann Schlussfolgerungen treffen - genau das ist ein "Beweis".
Das Problem ist dann wie auch in der Mathematik das "wenn", das postuliert werden muss.
Genau. Wenn man wirklich wissen will - so wie Faust - dann ist eigentlich jeder Beweis nur ein Scheinbeweis, denn bewiesen wird ja nur: A -> B, A |- B. Die eigentliche Frage ist ja aber, ob A -> B überhaupt wahr ist und ob A der Fall ist. So ist zB das Axiom der natürlichen Zahlen (n € N -> n' € N) sehr wahrscheinlich falsch, denn wenn man davon ausgeht, dass Zahlen nur Konstrukte des Hirns sind, dann ist es leicht vorstellbar, dass einmal der letzte lebende Mensch für den Antezedens irgendwas einsetzt, dann stirbt, so dass eben nicht gelten würde, dass es ein n' dazu gibt (und damit wäre die ganze Implikation falsch). Diese Überlegung übergeht die Mathematik, in dem sie so tut, als sei ihr Raum jenseits des Materiellen (was aber eben wahrscheinlich schlicht falsch ist, so dass praktisch alle math. Fiktionen (Axiome) genaugenommen falsch sind). Da kommt man natürlich vom 100sten ins 1000ste, so ähnlich wie bei der Frage: Was ist eine Zahl? Wissenschaft übergeht diese Fragen auf Kosten echter Erkenntnis, aber zum Nutzen praktischen Funktionierens. Und das Problem des Philosophen ist, dass er bei der Untersuchung echter Erkenntnis zu einem gleichen Schluss kommt wie Gödel, nur allumfassend: Wenn man es genau wissen will, dann landet man in einer Unentscheidbarkeit dahingehend, dass für p genausoviel und -wenig spricht wie für ~p. Aber gerade weil er die Unentscheidbarkeit (anders als Gödel) selbst nicht beweisen kann, bleibt es "spannend", weil jederzeit ein "Wunder" geschehen kann....

Benutzeravatar
tomS
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 10670
Registriert: 19. Nov 2007, 20:29

Re: Ist Philosophie eine Wissenschaft?

Beitrag von tomS » 10. Feb 2015, 23:04

Vielleicht sollte man sich fragen, ob es "die" Philosophie überhaupt gibt. Was haben Platon, Hegel, Nietzsche und Popper gemein?
Gruß
Tom

Der Wert eines Dialogs hängt vor allem von der Vielfalt der konkurrierenden Meinungen ab.
Sir Karl R. Popper

Benutzeravatar
seeker
Ehrenadmin
Ehrenadmin
Beiträge: 8149
Registriert: 26. Dez 2009, 10:29

Re: Ist Philosophie eine Wissenschaft?

Beitrag von seeker » 11. Feb 2015, 01:01

Philosophie ist wohl die freieste aller Wissenschaften und kann daher auch äußerst vielfältig sein.
Dennoch (oder vielleicht gerade deswegen) würde ich diese Frage mit "ja" beantworten.
Was ist die Gemeinsamkeit?

Ich sehe es so:

Philosophie ist die Wissenschaft vom rationalen Denken.

Damit wird einerseits die Gemeinsamkeit aller phil. Denkrichtungen klar und andererseits klar, warum es ohne Philosophie bzw. philosophischen Unterbau überhaupt keine Wissenschaft geben kann.
gravi hat geschrieben:Doch, seeker, wie kommst du zu der Auffassung, dass (Natur-) Wissenschaft nichts beweisen kann?
Nun ja, ich dachte, das hätten wir schon oft besprochen.
Alle Naturwissenschaften sind als empirische Wissenschaften Erfahrungswissenschaften. [Empirie (von griechisch εμπειρία empeiría ‚Erfahrung, Erfahrungswissen‘)]
D.h.: ALLE "Beweise", die sie prinzipiell liefern können, sind nichts weiter als abstrahiertes Erfahrungswissen, vielleicht in Mathematik gegossen, vielleicht anderweitig verallgemeinert.

Das Problem dabei ist: Man kann von der Erfahrung -und sei sie noch so oft gemacht worden- nicht unwiderlegbar auf absolte, ewige Gesetze schließen, da Erfahrungen stets fehlerbehaftet sein können und stets auf einen nur endlichen Erfahrungsschatz zugreifen können.
Das ist das sog. Induktionsproblem und genau deshalb haben alle von uns formulierte Naturgesetze, etc. stets einen vorläufigen Charakter und man muss stets darauf gefasst sein, dass man zukünftig irgendwann findet, dass die tatsächlichen Vorgänge nicht nur etwas anders sind als heute gedacht, sondern auch völlig anders vorliegen können!

Dieser Umstand darf keinesfalls auf die leichte Schulter genommen werden oder als Spitzfindigkeit abgetan werden, denn würde man das tun, so würde man aus unserer schönen offenen Naturwissenschaft einen Dogmatismus machen, mit nicht-anzweifelbaren Glaubenssätzen, usw. Es gäbe dann keinen zentralen Unterschied mehr zu den Religionen.

Und deshalb lässt sich in den NW überhaupt gar nichts beweisen, im Sinne von: "In der Natur ist es ganz genau und immer und überall so uns so und nicht anders."
Es lässt sich nur begründetes Vertrauen aufbauen im Sinne von: "Bisher haben alle Erfahrungen und Vorhersagen eine sehr gute Übereinstimmung mit Theorie X gezeigt. Deshalb ist es vernünftig darauf zu vertrauen, dass sie das auch zukünftig tun werden."

Wichtig ist hier auch (um es noch einmal zu sagen):
Die Naturwissenschaften stehen auf dem Fundament der Rationalität und den Methoden/theoretischen Grundlagen und der Logik die aus der Philosophie kommen.
Wenn also in der Philosophie schon nichts letztendlich, voraussetzungslos bewiesen werden kann, wie sollte das dann in den darauf aufbauenden NW gelingen können?


Grüße
seeker
Grüße
seeker


Wissenschaft ... ist die Methode, kühne Hypothesen aufstellen und sie der schärfsten Kritik auszusetzen, um herauszufinden, wo wir uns geirrt haben.
Karl Popper

Skeltek
Site Admin
Site Admin
Beiträge: 5085
Registriert: 25. Mär 2008, 23:51
Wohnort: Stuttgart, Germany
Kontaktdaten:

Re: Ist Philosophie eine Wissenschaft?

Beitrag von Skeltek » 11. Feb 2015, 03:52

Philosophie ist eine Wissenschaft.
Leider halte ich die Frage für ziemlich naiv. Es ist eine Wissenschaft wenn man es einfach nur so haben möchte; für die einen ja, für die anderen nein.
Ist es schwer erkennbar, dass es sich schlicht und einfach lediglich davon abhängig ist wie jeder für sich Wissenschaft definiert und was er darunter von Gesprächspartern verstanden haben möchte?

Ist die Erfoschung über die Komplexität, Zusammenhänge und Erkentnisse im Vergleich zur Mathematik nur deshalb keine Wissenschaft, weil sie im Gegensatz zur Mathematik nicht davon ausgeht, dass die Axiome und Grundannahmen wahr sind? Ich denke nicht.
Die meisten Menschen haben nur nicht so richtig Zugang dazu, da sie gewohnt sind von einem als wahr angenommenen grundgerüst auszugehen und darauf etwas zu konstruieren.
Die Philosophie hingegen versucht von relativ einfachen Grundprinzipien komplexe Implikationsketten aufzubauen, ohne jedoch beweisen zu können ob diese Grundannahmen wahr sind.
Die Mathematik hat dieses Problem nicht(wobei hier auch vielen nicht klar ist, dass es sich bei Körpern usw auch nur um Konstrukte handelt, aber dort hat man am ehesten das Gefühl die Axiome sind intuitiv in praktisch Äquivalenten Zusammenhängen in der Realität auch vertreten).
Gödel für Dummies:
  • Unentscheidbarkeit - Dieser Satz ist wahr.
  • Unvollständig - Aussage A: Es existiert nur ein Element A.
  • Widersprüchlich - Dieser Satz ist falsch.

Benutzeravatar
Stephen
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 3012
Registriert: 14. Dez 2005, 17:09
Wohnort: Halle (Saale)

Re: Ist Philosophie eine Wissenschaft?

Beitrag von Stephen » 11. Feb 2015, 04:40

Hallo zusammen,

natürlich akzeptiere ich das Pro, bleibe aber trotzdem bei meiner ursprünglichen Meinung.
Für naiv halte ich die Frage deshalb nicht, weil sie Diskussionspotential besitzt.
Ein Philosophiestudium sollte man bestenfalls dann beginnen, wenn man mit einiger Sicherheit sagen kann, dass man eine Leidenschaft für philosophische Probleme besitzt und sich auf eine Auseinandersetzung mit langen und gehaltvollen Texten freut. Zudem sollte man Spaß und Interesse daran haben, theoretische und abstrakte Texte selber zu verfassen. Das Philosophiestudium ist im Idealfall (wie übrigens auch jedes andere geisteswissenschaftliche Studium) immer ein Selbstzweck.
Quelle: http://www.philosophie.uni-muenchen.de/ ... index.html

Theoretische und abstrakte Texte selber verfassen - Entschuldigung - das kann fast jeder. Ob sie nun gehaltvoll sind oder nicht, tja, das ist wohl Ermessenssache des Lesers.
Und wie es das Zitat der Uni München oben korrekt ausdrückt: jedes geisteswissenschaftliche Studium ist immer ein Selbstzweck.

Ich will aber noch einmal betonen, dass ich absolut nichts gegen Philosophie habe und auf gar keinen Fall als Unsinn oder die berühmte brotlose Kunst ansehe!
Eine Wissenschaft ist es für mich nicht!

Ein Kumpel von mir hat zu DDR-Zeiten in Magdeburg Marxismus-Leninismus studiert - hat ja auch irgend etwas mit Philosophie zu tun. Sein Abschluss wurde nicht akzeptiert. Die neue Regierung war der Meinung, dass er praktisch "falsch" philosophiert hätte.

Gruß
Steffen
Die Demokratie beruht auf drei Grundpfeilern: Der Freiheit der Gedanken, der Freiheit der Rede und der Klugheit, beides nicht zu gebrauchen.
Mark Twain

Benutzeravatar
tomS
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 10670
Registriert: 19. Nov 2007, 20:29

Re: Ist Philosophie eine Wissenschaft?

Beitrag von tomS » 11. Feb 2015, 07:14

Mich würde mal interessieren, welche Texte von Philosophen ihr gelesen habt, wenn ihr über Philosophie redet und urteilt.
Gruß
Tom

Der Wert eines Dialogs hängt vor allem von der Vielfalt der konkurrierenden Meinungen ab.
Sir Karl R. Popper

Benutzeravatar
Stephen
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 3012
Registriert: 14. Dez 2005, 17:09
Wohnort: Halle (Saale)

Re: Ist Philosophie eine Wissenschaft?

Beitrag von Stephen » 11. Feb 2015, 07:52

tomS hat geschrieben:"Mich würde mal interessieren, welche Texte von Philosophen ihr gelesen habt, wenn ihr über Philosophie redet und urteilt.

Nietzsche, Kant, Hegel, Schopenhauer, Descartes, Lenin, Marx, Engels aus der Neuzeit, Sokrates, Platon, Aristoteles, Diogenes, Euklides uvam. aus der Antike.

Ich gebe zu, dass der Begriff "Philosoph" nicht unbedingt auf jeden der oben genannten Leute zutreffen muss.
Und natürlich habe ich die Gedanken der Denker aus der Antike nur aus dem Internet und nicht als Buch ;)

Der Witz ist: Schopenhauer habe ich immer verstanden, Kant eher weniger und Engels nie. "Das Kapital" von Marx habe ich 3 Mal gelesen, ohne es gänzlich zu begreifen, die Werke von Lenin waren aber noch "schlimmer" - eben abstrakt.

Gruß
Steffen
Die Demokratie beruht auf drei Grundpfeilern: Der Freiheit der Gedanken, der Freiheit der Rede und der Klugheit, beides nicht zu gebrauchen.
Mark Twain

Benutzeravatar
seeker
Ehrenadmin
Ehrenadmin
Beiträge: 8149
Registriert: 26. Dez 2009, 10:29

Re: Ist Philosophie eine Wissenschaft?

Beitrag von seeker » 11. Feb 2015, 11:17

Stephen hat geschrieben:Eine Wissenschaft ist es für mich nicht!
Nun ja, privat darf natürlich jeder die Dinge so definieren wie es ihm beliebt.
Dann werden die folgenden Wissenschaften wohl auch keine Wissenschaften für dich sein:

Kulturwissenschaften, Geisteswissenschaften, Rechtswissenschaften, Geschichtswissenschaften, Kunstwissenschaft, Literaturwissenschaften, Religionswissenschaften, Sprachwissenschaften, Sozialwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, ...
Im allgemeinen: Mindestens wohl alles was nicht "Naturwissenschaft" heißt? Wie sieht es mit Psychologie aus?
Ich glaube, du differenzierst nicht zwischen den Begriffen "Wissenschaft" und "Naturwissenschaft".

Schau dir mal diese Liste hier an...
http://de.wikipedia.org/wiki/Einzelwiss ... chaften.29
...und sag mir was davon "Wissenschaft" für dich ist?

Gesellschaftlich legt man das per Konvention fest und gesellschaftlich gesehen kann ich dir sagen, dass da in unserer Kultur überhaupt kein Zweifel bestehen kann, dass Philosophie eine Wissenschaft ist.


Allerdings kann man heutzutage fragen, ob wir heute überhaupt noch der akademischen Philosophie bedürfen, wo ja ansonsten alles schon ganz fein in Einzelfächer zerlegt ist und wo die Grunderkenntnisse und Grundfragen der Philosophien alle schon gefunden scheinen?
Warum nicht Ethik und Logik ausgliedern, die Metaphysik abschließen und dann sein lassen und die Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie den Einzeldisziplinen überlassen - die wissen das selbst vielleicht besser, was sie an theoretischen Grundlagen und Reflektionen genau brauchen?

Diese Frage kann man stellen...
Ich würde dem u.a. entgegenhalten, dass es eben wichtig ist, wenn die einzelnen Fachgebiete aller anderen Wissenschaften auch einmal von außen reflektiert und untersucht werden. Gerade dazu ist eine fachübergreifende Disziplin wie die Philosophie, die auf scharfes analysieren und hinterfragen spezialisiert ist, gut geeignet.
Die Naturwissenschaftler werfen den Philosophen manchmal vor, dass sie nichts beweisen könnten und dass sie keine Einigkeit hätten, was denn nun richtig und was falsch sei. Die Philosophen kontern manchmal, dass die Naturwissenschaftler gar nicht genau wüssten, was sie bei sich eigentlich genau tun - und warum - und ihre eigene Disziplin nicht immer scharf genug reflektieren, hinterfragen und durchdenken würden; dass sie den Boden, auf dem sie stehen, gar nicht richtig kennen würden.

Grüße
seeker
Grüße
seeker


Wissenschaft ... ist die Methode, kühne Hypothesen aufstellen und sie der schärfsten Kritik auszusetzen, um herauszufinden, wo wir uns geirrt haben.
Karl Popper

Benutzeravatar
Stephen
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 3012
Registriert: 14. Dez 2005, 17:09
Wohnort: Halle (Saale)

Re: Ist Philosophie eine Wissenschaft?

Beitrag von Stephen » 11. Feb 2015, 13:22

seeker hat geschrieben:Schau dir mal diese Liste hier an...
http://de.wikipedia.org/wiki/Einzelwiss ... chaften.29
...und sag mir was davon "Wissenschaft" für dich ist?
Diese Liste ist sehr lang :mrgreen:
Sofort ausschließen auf den ersten Blick würde ich Theologie, Philosophie, Geisteswissenschaften (Kulturwissenschaften), Rechtswissenschaft, Sozialwissenschaft, Humanwissenschaft...

Leonardo da Vinci hat vor 550 Jahren angeblich gesagt, dass die Mechanik die edelste und wichtigste Wissenschaft sei. Heute sehen wir das wahrscheinlich etwas anders...
Für mich sind es Mathematik, Physik, Chemie, Biologie und Astronomie.

Eigentlich wollte ich noch Medizin dazu schreiben aber nach nunmehr drei verunglückten OPs habe ich das Vertrauen in diese "Wissenschaft" verloren....

Gruß
Steffen
Die Demokratie beruht auf drei Grundpfeilern: Der Freiheit der Gedanken, der Freiheit der Rede und der Klugheit, beides nicht zu gebrauchen.
Mark Twain

Benutzeravatar
seeker
Ehrenadmin
Ehrenadmin
Beiträge: 8149
Registriert: 26. Dez 2009, 10:29

Re: Ist Philosophie eine Wissenschaft?

Beitrag von seeker » 11. Feb 2015, 14:14

Na ja, dann ist es doch recht klar: Du sagst für dich "Wissenschaft = Naturwissenschaft"

In unserem Land wird diese Gleichung aber gesellschaftlich so nicht aufgestellt.
Dort gilt im Sprachgebrauch: Naturwissenschaften sind ein Teil der Wissenschaften.
Im englischen Sprachraum ist das etwas anders, dir näher kommend: "science" für NW und "humanities" für Geisteswissenschaften.

Aber unabhängig vom Wortgebrauch:
Eine "Wissenschaft" ist immer dann gegeben, wenn "ein System der Erkenntnisse über die wesentlichen Eigenschaften, kausalen Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten der Natur, Technik, Gesellschaft und des Denkens, das in Form von Begriffen, Kategorien, Maßbestimmungen, Gesetzen, Theorien und Hypothesen fixiert wird."
http://de.wikipedia.org/wiki/Wissenscha ... enschaften

Es geht da also im allgemeinen Sinne weniger um den Gegenstand und schon gar nicht um irgendwelche Beweise, sondern vielmehr um die rationale Methode, was eine Wissenschaft zur Wissenschaft macht.
An der Methodik kann man erkennen, ob es sich bei irgendeinem spez. Fall um eine Wissenschaft oder um eine Pseudowissenschaft oder um eine Mythologie, usw. handelt.

Grüße
seeker
Grüße
seeker


Wissenschaft ... ist die Methode, kühne Hypothesen aufstellen und sie der schärfsten Kritik auszusetzen, um herauszufinden, wo wir uns geirrt haben.
Karl Popper

Benutzeravatar
Frank
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 6234
Registriert: 12. Dez 2005, 23:22
Wohnort: Odenwald

Re: Ist Philosophie eine Wissenschaft?

Beitrag von Frank » 11. Feb 2015, 14:46

seeker hat geschrieben:Na ja, dann ist es doch recht klar: Du sagst für dich "Wissenschaft = Naturwissenschaft"


Aber unabhängig vom Wortgebrauch:
Eine "Wissenschaft" ist immer dann gegeben, wenn "ein System der Erkenntnisse über die wesentlichen Eigenschaften, kausalen Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten der Natur, Technik, Gesellschaft und des Denkens, das in Form von Begriffen, Kategorien, Maßbestimmungen, Gesetzen, Theorien und Hypothesen fixiert wird."
http://de.wikipedia.org/wiki/Wissenscha ... enschaften

Grüße
seeker
Aha, dann erklärst du mal anhand der Theologie, wie du die diese Schlagwörter da unterbrungen willst
Das geht nämlich nicht und deswegen sind Religionen nämlich keine Wissenschaft, aber Philisosophie sehr wohl.
Der Fehler fängt aber schon dort an, wo beide in einen Topf geworfen werden.
Mit freundlichen Grüßen

Frank

Benutzeravatar
Marcel
wohnt hier!
wohnt hier!
Beiträge: 382
Registriert: 16. Nov 2014, 21:42

Re: Ist Philosophie eine Wissenschaft?

Beitrag von Marcel » 11. Feb 2015, 15:10

Meiner Meinung nach steht die Philosophie über der Wissenschaft. Sie ist eine Verbindung zwischen dem Geiste des Forschers und der Realität der Wissenschaft. Ich sehe erstmal jede entwickelte Theorie als Philosophisch an, bis diese experimentell nachgewiesen wurde.
Daher kann ich weder ja noch nein sagen ^^
Mit freundlichen Grüßen
Marcel

Benutzeravatar
Stephen
Ehrenmitglied
Ehrenmitglied
Beiträge: 3012
Registriert: 14. Dez 2005, 17:09
Wohnort: Halle (Saale)

Re: Ist Philosophie eine Wissenschaft?

Beitrag von Stephen » 11. Feb 2015, 15:16

Frank hat geschrieben:Der Fehler fängt aber schon dort an, wo beide in einen Topf geworfen werden.
Ich will wirklich nicht Öl ins Wasser kippen: aber es gibt sehr viele Philosophen, die sich mit Theologie beschäftigen. In meinen Augen verschwimmen diese Sachen (habe das Wort "Wissenschaftt" absichtlich unterdrückt) manchmal doch etwas.
Einen richtig klaren Trennstrich - ist nur meine Meinung - kann man da nicht ziehen.
Die Demokratie beruht auf drei Grundpfeilern: Der Freiheit der Gedanken, der Freiheit der Rede und der Klugheit, beides nicht zu gebrauchen.
Mark Twain

Antworten