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Eine kurze Geschichte des Seins

Wissenschaftsgeschichte, Wissenschaftstheorie bzw. -philosophie, Technik
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seeker
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Re: Eine kurze Geschichte des Seins

Beitrag von seeker » 15. Feb 2013, 01:45

Skeltek hat geschrieben:Sorry Seeker, ich glaube nicht an "nicht-deterministisches" Chaos. Selbst wenn es aus deiner Sicht so erscheint, würde ich stark daran zweifeln, daß dem so ist.
Selbst wenn KEINERLEI Gesetzmäßigkeit zu existieren scheint, ist es unmöglich zu erkennen, ob sich dahinter kausale Zusammenhänge höherer Ordnung verstecken.
Das ist natürlich so. Es ist letztlich eine "Glaubensfrage". Wobei ich aber auch gute Gründe für meinen Standpunkt habe. Wir haben das Problem früher schon diskutiert.
Wenn du den echten Zufall ablehnst, dann lehnst du jedenfalls auch die Unschärfe als Scheinphänomen ab.

Somit kann ich meine Grundannahmen, die mir bisher klar geworden sind, genauer formulieren:

I. Das Sein hatte einen Urzustand

II. Von Nichts kommt Nichts
Deswegen kann der Urzustand des Seins nicht das Nichts sein. Er muss ein wie auch immer geartetes grundlegendes Sein sein.

III. Es gibt echten Zufall und Zufall ist die Grundlage von allem
Echter Zufall bedeutet: Es tut sich etwas ohne Grund bzw. Regel.

IV. Es gab einen Urknall als Beginn des physikalischen Seins und eine kontinuierliche, gerichtete Entwicklung seit dem Urknall bis heute

V. Der Urknall hatte einen Grund, der logisch "vor" dem Urknall liegt: den Urzustand; dieser muss extrem gewesen sein

Meine Geschichte erörtert Punkt V.

Folgerung:

Es bieten sich mehrere Möglichkeiten für den Urzustand an:

a) völlige Ordnung
b) völlige Unordnung
c) eine Mischung
d) völlige Ordnung und gleichzeitig völlige Unordnung

c) scheidet für mich wegen V. aus (kein Extrem) und über d) kann ich nichts aussagen bzw.: Ich kann im Moment den Widerspruch von d) nicht auflösen.
Wegen III. und weil eine völlige Ordnung (a) statisch wäre, sich also nicht mehr verändern kann, muss es daher Urzustand b) gewesen sein: völlige Unordnung

Es stellt sich damit die Frage: Wie sah der Urzustand nach b) aus? Was lässt sich darüber aussagen?

Ich habe zur völligen Unordnung folgendes geschrieben:
1. Es ist von einem „Nichts“ durch einen beliebigen Beobachter nicht zu unterscheiden
2. Es existiert keine allgemeine, gerichtete Zeit, es existiert kein realer Raum
3. Es ist völlig dynamisch, auf jeder Skala
4. Es ist nicht nur ein Ding, sondern besteht auch aus einer Unzahl von Teilen
5. Es ist völlig regellos, d.h. völlig zufällig
6. Die Trennung von Zufall und Zufallsergebnis, vom Würfeln und dem Würfelergebnis ist aufgehoben. Beides ist hier dasselbe.
Punkt 2. ist klar und Punkt 5. ergibt sich direkt aus der Grundfolgerung b).
Punkt 6. ist weiterhin einleuchtend und unverständlich zugleich. Er muss zukünftig noch genauer untersucht und auch konkretisiert werden.

Schauen wir uns zunächst 1. 3. und 4. an; sie hängen zusammen:

1. Es ist von einem „Nichts“ durch einen beliebigen Beobachter nicht zu unterscheiden
3. Es ist völlig dynamisch, auf jeder Skala
4. Es ist nicht nur ein Ding, sondern besteht auch aus einer Unzahl von Teilen
Fuzzlix hat geschrieben:Also im Großen hast Du Strukturlosigkeit und im Kleinen erkennt man Unterschiede? Soweit gehe ich mit.
Damit hast ein Problem angesprochen, das gelöst werden muss und über das ich nachgedacht habe:

Nach 1. darf es nämlich nicht sein, dass man im Kleinen etwas erkennt aber im Großen nicht. Das Ding muss auf jeder Skala gleich nichtssagend aussehen, denn sonst hätten wir auch damit schon eine Struktur. Wir suchen aber die minimal mögliche Struktur.
1. bedeutet außerdem auch, dass "es" ein beliebiger (gedachter) Beobachter nicht sehen kann.

Ich sehe nur zwei Lösungsmöglichkeiten, besonders wenn man 4. mit den Teilen und dem Ganzen berücksichtigt:

a) Der Urzustand besteht aus unendlich vielen und unendlich "kleinen" (in einem strukturellen Eigenschafts-Sinn) Teilen
b) Der Urzustand ist vollständig unscharf

Im Grunde kann man es auch so sehen, dass a) und b) genau dasselbe meinen (man muss aber nicht unbedingt, man kann a) auch als widersprüchlich ansehen).
Es ist aber hauptsächlich so, dass ich, wenn ich mich erst einmal auf den Begriff "Unendlich" einlasse, nicht mehr weiter schlussfolgern kann. Ich bin dann schon am Ende mit meinen Aussagen.

Daher ist der Begriff "Unschärfe" nach b) der nützlichere Begriff und somit vorzuziehen.
Unschärfe bedeutet auch Unbestimmtheit.
Das Skalenproblem von 3. wird gelöst, weil es keine erkennbaren Skalen mehr gibt.
Ebenso werden die Forderungen von 1. und 4. erfüllt weil sowohl die Teile wie auch das Ganze "unsichtbar" werden.

Daher folgt aus 1.,3. und 4.:

7. Der Urzustand war vollständig Unscharf und Unbestimmt!

Damit ist eine Unschärfe gemeint, die weit über die von uns gefundene Unschärfe der QM hinausgeht. Die QM-Unschärfe betrifft immer nur Eigenschaftspaare.
Die Unschärfe des Urzustands muss zwangsläufig, im Unterschied dazu, alle möglichen/potentiellen Eigenschaften betreffen um vollständig Unscharf zu sein.

So weit so gut. Es ergibt sich aber direkt eine zentrale Frage:

Es sieht doch so aus, dass das Universum mit einer sehr niedrigen Entropie, also in einem sehr hohen Ordnungszustand begonnen hat.
Wie kann das sein, wenn der vorhergehende Urzustand eine maximale Unordnung gewesen sein soll?

Darüber denke ich noch nach...
Eine seltene Fluktuation im abstrakten, zeitlosen Raum aller Möglichkeiten nach dem Ordung- bzw. Regel generierenden Mechanismus (ausgelöst durch 6.), den ich schon beschrieben habe?
Reicht das als Erklärung aus?


Grüße
seeker
Grüße
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Re: Eine kurze Geschichte des Seins

Beitrag von tomS » 15. Feb 2013, 08:13

Unordnung bzw. Entropie S erfordert mikrophysikalisch zweierlei:
1) Fundamentale Freiheitsgrade, bzgl. derer eine statistische Definition der Entropie möglich ist (die Freiheitsgrade einer QG kennen wir heute noch nicht)
2) Einen Dichteoperator, aus dem die Definition der Entropie S folgt

Wenn ich nun versuchsweise ein endliches Universum annehme, dann sollte dieses vollständig mittels eines reinen Zustandes und S = 0 beschreibbar sein. S > 0 habe ich dann nur, wenn ich lediglich einen Teil des Universums beschreibe und den Rest als Umgebungsfreiheitsgrade ausspure. Evtl. ist also ein thermodynamischer Zeitpfeil und die heutige Entropie S > 0 nur der Tatsache geschuldet, dass wir nahe beim Urknall ein Universum vollständig als Quantenzustand mit S= 0 beschreiben, während wir für das heute Universum künstlich ein unvollständiges Teilsystem mit S > 0 betrachten.
Gruß
Tom

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