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Weltformel, Physik und Metaphysik

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Re: Weltformel, Physik und Metaphysik

Beitrag von tomS » 21. Apr 2012, 17:33

Also ich bin ehrlich - ich weiß nicht, was du jetzt mit deiner (!) Metaphysik bezeichnest. Was ist ihr Gegenstand, was ihr Inhalt und was ihre Aussage?
Gruß
Tom

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Re: Weltformel, Physik und Metaphysik

Beitrag von HelmutHansen » 21. Apr 2012, 17:52

Lieber Tom,

In Kürze: Es gibt einen transzendenten Grund, der durch klassische metaphysische Eigenschaften, wie z.B. Unsichtbarkeit, Allgegenwart und Unbedingtheit, charakterisiert ist. Dieser Grund, platonisch das Eine, zwingt dem physikalischen Universum u.a. (neben einem speziellen Satz an Grenzbedingungen) eine Raum-Zeit-Struktur auf, die geometrisch die Gestalt eines Mandalas hat. Diese Raum-Zeit-Struktur ist durch die Grenzgeschwindigkeit Unendlich limitiert. Sie zeichnet sich durch eine duale Parametrisierung der Lichtgeschwindigkeit aus. Sie besitzt infolge dieser dualen Parametrisierung eine pseudo-lorentzinvariante Struktur, die sich experimentell durch ein geschwindigkeitsabhängiges Differential D(x) von der speziellen Relativitätstheorie unterscheidet.

Das ist meine Metaphysik im Stenogrammstil.

Gruss
Helmut

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Re: Weltformel, Physik und Metaphysik

Beitrag von tomS » 22. Apr 2012, 08:34

HelmutHansen hat geschrieben:In Kürze: ....
Sorry, aber das kann ich weder physikalisch noch philosophisch ernst nehmen.
Gruß
Tom

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Re: Weltformel, Physik und Metaphysik

Beitrag von Skeltek » 22. Apr 2012, 12:10

"Dieser Satz ist wahr"
Egal ob man den Satz als wahr oder falsch betrachtet, ist das bewertende System völlig widerspruchsfrei. Wenn man den Inhalt als falsch bewertet, ergibt sich kein Widerspruch.
So ist das System an Relationen für beide Fälle exakt gleich und ohne unsere subjektive Bewertung des Inhaltes exakt gleich.
So können mehrere völlig verschiedene oder komplementäre Aussagengebilde die exakt gleiche Form haben(wenn man sich die Verschachtelung der Relationspfeile ansieht).
In der Realität bedeutet das, daß mehrere höherdimensionale Systeme die exakt gleiche Schnittmenge oder Phänomenologie zum Vorschein bringen können.
Von innerhalb des Systems heraus kann man niemals eindeutig die Form des höherdimensionalen Gebildes bestimmen(Unvollständigkeitssatz, Unentscheidbarkeit, Überabzählbarkeit des Komplementärs usw die alle in irgendeiner Form damit zu tun haben).

Durch das, was Hemlut als "unumkehrbare Erklärungsrichtung" bezeichnet, ist es unmöglich, eine eindeutige Form des "Einen" zu bestimmen.

Gruß

@Helmut: Wenn ich deinen letzten Satz richtig interpretiere, siehst du die Raumzeit als ein phänomenologisches untergeordnetes Gebilde; wobei das strukturgebende Etwas nicht denselben Einschränkungen(wie z.B. Maximalgeschwindigkeit c) unterworfen ist. Gibt leider mehrere Möglichkeiten wie ich deinen letzten Satz verstehen könnte.
Gödel für Dummies:
  • Unentscheidbarkeit - Dieser Satz ist wahr.
  • Unvollständig - Aussage A: Es existiert nur ein Element A.
  • Widersprüchlich - Dieser Satz ist falsch.

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Re: Weltformel, Physik und Metaphysik

Beitrag von HelmutHansen » 22. Apr 2012, 17:52

Lieber Skeltek,

es stimmt, eine Metaphysik, in der das Eine ganz explizit als unsichtbar definiert wird, stellt in letzter Konsequenz eine wissenschaftlich unentscheidbare Erkenntnisdisziplin dar. Da das Eine infolge der Unsichtbarkeit selbst prinzipiell jeglicher wissenschaftlichen Beweisbarkeit entzogen ist, besitzen wir, streng genommen, keinerlei wissenschaftliche Handhabe, um experimentell entscheiden zu können, ob die aus dem Einen abgeleiteten physikalischen Implikationen ihren Ursprung wirklich im Einen haben – und dies gilt ausnahmslos für alle abgeleiteten Implikationen. Hier wendet sich der fundamentale Geltungsanspruch der Metaphysik gegen sie selbst.

Diese Unentscheidbarkeit an der Wurzel der Metaphysik ist eine ihr inhärente Erkenntnisgrenze, die mit wissenschaftlichen Mitteln unaufhebbar ist.

Gleichwohl sind die aus dem Einen abgeleiteten physikalischen Implikationen experimentell überprüfbar. Ihre Berechtigung speist sich – wie jede andere physikalische Aussage auch – aus ihrer Korrespondenz mit den empirischen Daten.

Die von mir gemutmaßte Raumzeit bietet meines Erachtens diese Möglichkeit der experimentellen Überprüfung. Allerdings ist bislang keineswegs vollständig klar, wie der mit dieser Raumzeit verknüpfte Formalismus physikalisch anzuwenden ist und in welcher Beziehung er mit dem vom Einen bezeichneten ‚Hintergrund’ steht. Hier gibt es eine ganze Reihe ungeklärter Fragen...

Gruss
Helmut

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Re: Weltformel, Physik und Metaphysik

Beitrag von tomS » 22. Apr 2012, 17:54

ich halte das ganze für unwissenschaftlich - und damit konterkarierst du deinen eigenen Ansspruch
Gruß
Tom

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Re: Weltformel, Physik und Metaphysik

Beitrag von seeker » 23. Apr 2012, 02:07

Der Grundgedanke/Ansatz ist trotzden gut.
Wenn du aber mit Mandalas weitermachst, Helmut, dann sind wir einfach mehr als befangen (das hat u.a. geschichtliche Gründe)... da gehen die Köpfe zu!
(Da bist du aber auch selbst schuld Helmut! Und wenn es aus deiner Sicht 1000 mal ein Mandala ist, warum zum Teufel sprichst du nicht stattdessen von "geometrischer Form/Struktur", wie z.B.ein Lisi das getan hat???)

Schau dir mal das hier an:
http://en.wikipedia.org/wiki/File:E8PetrieFull.svg
...also wenn DAS kein Mandala ist, dann weiß ich auch nicht mehr!
(Zum Weiterlesen: http://en.wikipedia.org/wiki/An_Excepti ... Everything)
HelmutHansen hat geschrieben:Diese Raum-Zeit-Struktur ist durch die Grenzgeschwindigkeit Unendlich limitiert. Sie zeichnet sich durch eine duale Parametrisierung der Lichtgeschwindigkeit aus. Sie besitzt infolge dieser dualen Parametrisierung eine pseudo-lorentzinvariante Struktur, die sich experimentell durch ein geschwindigkeitsabhängiges Differential D(x) von der speziellen Relativitätstheorie unterscheidet.
Und das hier verstehe ich leider (noch) überhaupt nicht; das kann ich nicht beurteilen.

Grüße
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Re: Weltformel, Physik und Metaphysik

Beitrag von tomS » 23. Apr 2012, 07:05

Ja, danke an seeker, dass er das nochmal klargestellt hat: ich kritisiere nicht die Metaphysik (die ich noch nicht verstehe), sondern diese "pseudo-naturwissenschaftlichen" Ableitungen daraus. Zurück zur Metaphysik!
Gruß
Tom

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Re: Weltformel, Physik und Metaphysik

Beitrag von HelmutHansen » 23. Apr 2012, 08:51

Lieber Seeker,

vielen Dank für Dein fortgesetztes Bemühen, Brücken zu bauen.

Mein Anliegen ist es natürlich nicht, Menschen mit Tricks, wie dem Gebrauch vermittelnder Begriffe, einen theoretischen Ansatz zu „verkaufen“, zu dem sie kein Zutrauen haben.

Jeder, dem die geometrische Struktur eines Mandalas gezeigt wird, identifiziert diese Struktur ohnehin sofort als Mandala. Mandalas sind mittlerweile ziemlich weit verbreitet in unserer Kultur.

Wenn ein Nobelpreisträger für Physik – wie Prof. Karl Alex Mueller – öffentlich erklärt, dass ein Mandala wesentlich zu seiner Entdeckung beigetragen hat, für die er dann den Nobelpreis erhalten hat, dann folge ich einer Spur, die – mit Blick auf die Physik – zumindest schon einmal erfolgreich war.

Und wenn ich nicht davon überzeugt wäre, Erfolg zu haben, dann würde ich sicherlich nicht mein gesamtes Leben in die Waagschale geworfen haben... Was ich hier tue, ist nicht ein kleines Steckenpferd, dem ich von Zeit zu Zeit nachgehe, wenn mir zufällig nichts besseres einfällt. Es bestimmt mein Leben.

Ich fühle mich auch keineswegs auf einem Irrweg.

Hier ein Brief von Prof. Karl Alex Mueller, der zeigt, dass man auch als Physiker ein Mandala als lebensbestimmenden Traum erfahren kann. Ich hoffe, ich begehe kein Sakrileg, wenn ich diesen Brief hier öffentlich mache.

Prof. K. A. Mueller schrieb:

"Sehr geehrter Herr Hansen,

ich danke Ihnen für die Zustellung des Manuskripts „Are Space and Time of Archetypal Design?“ Ich habe ihre Arbeit gelesen, kann aber nur teilweise folgen, weil die Vorlesungen über spezielle Relativitätstheorie von Wolfgang Pauli anfangs der 50er Jahre stattfanden. Ihr Raum-Zeit-Diagramm, das nur einen Punkt mit unendlicher Geschwindigkeit beinhaltet, ist mir neu. Es frägt sich, wie man dies experimentell nachweisen könnte.

Besten Dank für die Erwähnung des Artikels von Professor Gerald Holton über mein Mandala Erlebnis. Dies war für mich ein lebensbestimmender Traum.

Mit herzlichem Gruss, ihr K.A. Müller"

Der Artikel, auf den sich Prof. Müller hier bezieht, ist 1996 im American Scientist erschienen: How a Scientific Discovery is Made: A Case History (American Scientist 84 (July-August 1996) 364-375), by Gerald Holton, Hasok Chang and Edward Jurkowitz.

Wenn ich also ausdrücklich vom MANDALA spreche, dann tue ich das in vollem Bewusstsein. Ich bin für Transparenz: Jeder kann und soll auch wissen, mit wem und mit was er es zu tun hat. Das erlaubt jedem eine klare Haltung einzunehmen und sich auch von Ideen zu distanzieren, die ihm oder ihr nicht gefallen.

Trotzdem vielen Dank für Deine Bemühungen, zwischen Menschen Brücken zu bauen. Das prägt ganz entscheidend die Atmosphäre Eures Forums. Es gibt Foren, in denen sich die Teilnehmer darauf beschränken, wechselseitig Beleidigungen auszusprechen. Dies ist in Eurem Forum deutlich anders... In einem emotional gelebten Forum hätte man mir sicherlich nicht erlaubt, meine Arbeit so weitgehend vorzustellen zu dürfen, wie das bei Euch möglich war. Dafür meinen Dank.

Mit herzlichen Grüssen
Helmut

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Re: Weltformel, Physik und Metaphysik

Beitrag von seeker » 23. Apr 2012, 13:29

HelmutHansen hat geschrieben:Wenn ein Nobelpreisträger für Physik – wie Prof. Karl Alex Mueller – öffentlich erklärt, dass ein Mandala wesentlich zu seiner Entdeckung beigetragen hat, für die er dann den Nobelpreis erhalten hat, dann folge ich einer Spur, die – mit Blick auf die Physik – zumindest schon einmal erfolgreich war.
Wenn das ein Nobelpreisträger tut, lieber Helmut, dann ist das eine Sache - er kann sich das erlauben - wenn du das tust eine völlig andere.
Solches Vorgehen ist einfach unklug, denn du brauchst Unterstützung auf deinem Weg, und zwar von naturwissenschaftlicher Seite!
Wenn du diese Leute verschreckst, schadest du nur deiner Sache.
Früher hat man Häretiker verbrannt, heute straft man sie mit Missachtung... und dabei spielt es überhaupt keine Rolle, inwieweit sie im Prinzip im Recht sind oder nicht.

Ein Mandala...
http://de.wikipedia.org/wiki/Mandala
... hat eindeutig einen religiösen Bezug. Du solltest in diesem Stadium aber unbedingt religiös-buddhistische Bezüge streng vermeiden, denn damit verletzt du das unausgesprochene 1. Axiom der modernen Wissenschaft: "Es gibt keinen Gott!" bzw. "Unser Gott heißt Zufall!". Es ist irrsinnig zu glauben, heute einen Fuß auf den Boden zu bekommen, wenn man sich direkt gegen dieses Paradigma stellt.
Allerhöchstens darfst du das jetzt als Ausblick an deine Arbeit anhängen, niemals als Überschrift!
Du musst hier erst alles wieder selbst herleiten, den Weg ohne solche Unterstützung gehen.
NACHDEM, und erst dann(!), wenn es sich evtl. (empirisch!) herausstellt, dass du auf dem rechten Weg bist, darfst du diesen Ausblick weiter verfolgen.
Jetzt noch nicht! Bei allem Idealismus sollte man sich dann doch ein wenig Pragmatismus bewahren...

Es könnte ja auch bei der ganzen Sache etwas ganz anderes herauskommen, als du heute nur vermuten kannst bzw. wie du das gerne möchtest.
Wie das mit dem Wollen ist, brauche ich dir ja nicht zu erzählen...

Es wundert mich daher nicht, dass Tom Unwissenschaftlichkeit vermutet.

Du solltest auch stets offen bleiben, es könnte sich ja auch alles als Irrweg oder Sackgasse herausstellen - dein ganzes Lebenswerk!
Dieser grausamen Wahrheit solltest du stets ins Auge blicken können - das ist selbstverständlich ungemein schwer.
Wobei: Es gibt keine Fehlschläge! Es gibt nur Wege, die irgendwann nicht weiterführen und aus denen man dennoch eine Menge lernen kann, insbesondere, wo man auf dem Weg anders abbiegen muss.

Ich habe bei dir den Eindruck, dass du es mehr als gewohnt bist sofort in eine Verteidigungsstellung gehen zu müssen.
Diese Verteidigungshaltung kann einem jedoch auch den eigenen Blick trüben - sei gewarnt!

Mein Hinweis mit Ethos, Pathos und Logos war in alle Richtungen gemeint, an alle Gesprächspartner. Du versuchst aus deiner Verteidigungsstellung heraus fortwährend dein Ethos durch Vereise auf gewichtige Personen zu stärken. Das ist zwar verständlich (weil dein eigenes Ethos mit deinem System/Paradigma schwach sein muss), hilft aber letztendlich nicht weiter. Am Ende muss -wie gesagt- das Logos passen, allein das zählt.

Beste Grüße
seeker
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Re: Weltformel, Physik und Metaphysik

Beitrag von HelmutHansen » 24. Apr 2012, 08:50

Lieber Seeker,

Vielen Dank für die klaren Worte. Ich glaube, man muss für das Thema, welches ich mir auf die Fahnen geschrieben habe, brennen, egal wie verrückt und unmöglich es Anderen erscheint. Und dieses Brennen habe ich in diesem Forum fürwahr nicht gespürt.

Gleichwohl habe ich hier eine Menge gelernt und dafür danke ich Euch.

Herzlichen Gruß
Helmut

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Re: Weltformel, Physik und Metaphysik

Beitrag von tomS » 24. Apr 2012, 09:09

HelmutHansen hat geschrieben:Und dieses Brennen habe ich in diesem Forum fürwahr nicht gespürt.
Bei mir hört das Brennen eben auch bei den Mandalas auf
Gruß
Tom

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Re: Weltformel, Physik und Metaphysik

Beitrag von seeker » 24. Apr 2012, 09:21

Damit du mich nicht missverstehst:
Ja, ich versuche Brücken zu bauen und ich versuche zu helfen und ich versuche für Offenheit zu werben - an alle Richtungen.
Das Thema interessiert mich genug um mir dein 2. Buch bestellt zu haben. Du tangierst ein Thema, das dann mich brennend interessiert - jedoch bin ich sehr vorsichtig geworden.
Wenn ich es gelesen habe, werde ich hoffentlich besser zum Thema schreiben können.
Es geht mir im Moment um deine Ableitungen, die ich noch nicht verstehe, die ich daher a priori weder ablehnen noch annehmen kann.

Wenn du brennst, so musst du sehr aufpassen, dass dein Blick klar bleibt. (Ich sage nicht, dass er trübe ist, ich sage nur, dass es gefährlich ist...)
Wie lässt Hermann Hesse so schön seinen Gotama zu Siddhartha sagen: "Hüte dich vor allzu großer Klugheit!"

Danke noch für dein Lob an das Forum.

Beste Grüße
seeker
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Re: Weltformel, Physik und Metaphysik

Beitrag von HelmutHansen » 24. Apr 2012, 14:12

Lieber Seeker,

ich weiß nicht, welche beiden Bücher Du gekauft hast, denn ich habe mittlerweile vier Bücher geschrieben. Sie sind in den Jahren 2002, 2005, 2007 und 2009 veröffentlicht worden. Sie spiegeln daher lediglich den Erkenntnisstand jener Jahre wider. Die dort dargestellten Erkenntnisse sind mittlerweile durch die nachfolgende Entwicklung der letzten drei Jahre in einigen Punkten korrigiert worden. Einige dieser Korrekturen sind in den englischen „papers“ dokumentiert, andere habe ich nur anlässlich einiger Videokonferenzen darlegen können – und eine wenige habe ich bislang nur gesprächsweise mitgeteilt.

Wenn also im Zusammenhang mit den von Dir gekauften Büchern Fragen auftauchen, bin ich gern bereit, diese mit Dir zu klären, soweit mir das möglich ist.

Ich möchte an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich betonen, dass das mit diesen Büchern in Gang gesetzte Forschungsprogramm in den Kinderschuhen steckt. Ich bin mir der Unzulänglichkeiten dieses Programms wie auch meiner eigenen Person sehr viel bewusster als es vielleicht hier den Anschein hat. Aus eben diesem Grund ist mir auch jeder willkommen, der an diesem Programm mitarbeiten will. Das war im übrigen auch eines der treibenden Motive, meine Arbeit in diesem Forum vorzustellen.

Was Dein Zitat von Hesse anbelangt, erweist sich ein zweiter Blick als aufschlussreich, denn die Mahnung, die hier von Gotama ausgesprochen wird, meint eine Klugheit, die allein der bedingten Welt (i.e. Samsara) gilt und diese wird ,buddhistisch gesehen, in der Tat als ein Hindernis aufgefasst, allerdings eines, welches einem weitaus anspruchsvolleren und ehrgeizigeren Ziel gilt – nämlich der Erleuchtung und diese beinhaltet nicht mehr und nicht weniger als ein tiefgründiges Verstehen dessen, was unbedingt ist.

Herzliche Grüsse
Helmut

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Re: Weltformel, Physik und Metaphysik

Beitrag von seeker » 25. Apr 2012, 08:08

So, den Weizsäcker habe ich nun auch! :D

Ich habe nur ein Buch von dir Helmut: "Die Physik des Mandala", von 2007, wenn ich das recht sehe.
... ich habe "Mandala" für mich gedanklich durch "geometrische Struktur" ersetzt und so angefangen zu lesen.
Ich bin auch schon bald damit durch, werde erst dann etwas dazu schreiben.

Zum Zitat:
Ja, da hast du völlig Recht. Ich würde sogar sagen, dass das schon der 1. Blick vermittelt.
Es schien mir halt auch in den Kontext, den ich verwendet habe, zu passen. Dadurch erhält es eine veränderte Botschaft. Ich will dir damit ja etwas sagen...
Auf den 3. Blick enthält es sogar mindestens drei von mir gewollte Botschaften - und wenn ich weiter so darüber nachdenke, dann sagt uns das Sätzchen sogar noch mehr.
Es ist schon faszinierend, wie viele Schichten in so etwas stecken können...

Beste Grüße
seeker
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Re: Weltformel, Physik und Metaphysik

Beitrag von seeker » 2. Mai 2012, 23:32

Lieber Helmut,
ich bin nun fertig mit deinem Buch „Die Physik des Mandala“.

Vorwort:
Ich selbst würde mich als jemanden bezeichnen, der materialistisch-agnostisch geprägt ist, aber gerne ein Idealist sein würde (weil mir die Grenzen und Unzulänglichkeiten des mechanistischen Denkens nur allzu bewusst sind). Auch bin ich dem fernöstlichen Gedankengut zugetan (ohne mich gut mit dieser Materie auszukennen): Es scheint mir viel leichter mit den heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen in Einklang zu bringen zu sein, als die westlichen und nahöstlichen Theismen (mit diesen kann ich in der Hinsicht leider nichts mehr anfangen). Ich bin also jemand, der nach einem vertretbaren Idealismus sucht. Ich vertrete dabei die Überzeugung, dass Materialismus und Idealismus (wenn weit genug vorangetrieben) letztlich konvergieren müssen. Außerdem versuche ich möglichst offen zu sein.

Mit dieser Grundhaltung habe (und konnte) ich dein Buch lesen.


Zu deinem Buch:

In deiner Einführung und in deinem Abschnitt I legst du deine Intention dar – das ist zumindest ehrlich, wenngleich dein Ansatz schwer zu nehmen ist, da fernab vom Mainstream:
Du bist bekennender Buddhist und suchst nach einer Verbindung zwischen archetypischen Mustern (genauer: buddhistischen archetypischen Mustern) und naturwissenschaftlicher, empirischer Forschung. Das ist sehr gewagt - und man könnte hier vielerlei Einwände vorbringen.
Ob man so vorgehen darf sollte man ausgiebig erörtern bzw. diskutieren, denn um eine solche Annahme treffen zu können, brauchst du sehr spezifische Grundannahmen!

Ganz anders dein Abschnitt II des Buches:
Ich war angenehm überrascht: Eine sehr schöne kurze Zusammenfassung der modernen NW bezüglich SRT und QM! Besonders die philosophisch-logische und geschichtliche Perspektive die du einnimmst (mit klaren, interessanten Einsichten), macht diesen Abschnitt erfrischend und sehr lesenswert. Auch deine Verweise/Zitate im Anhang an Weizsäcker sind höchst informativ und interessant. Ich glaube nicht, dass jemand an diesem Abschnitt groß Anstoß nehmen kann. Selbst bei den Kapiteln, die die spukhafte Fernwirkung und Nimtz‘ Tunnelexperimente behandelt bleibst du sachlich und neutral, beleuchtest Argumente und Gegenargumente. (Nun ja, deine Neutralität wird dadurch etwas verletzt, dass du gerade diese Dinge besprichst, aber das ist in Ordnung und musst du wohl auch tun.)

Zu Abschnitt III, IV und Anhang:
Jetzt kommst du zur Sache und es wird z.T. schon sehr spekulativ.

Wir sollten hier eine zentrale Erkenntnis näher beleuchten:
Du schreibst (auf S.60), dass (allein von der Logik her) nur der Geschwindigkeitswert V = unendlich ausgeschlossen werden muss:
Bereits mit Ausschluss dieses Geschwindigkeitswertes v = unendl. war die Absolutheit der Zeit außer Kraft gesetzt und der Widerspruch zur Konstanz der Lichtgeschwindigkeit in logischer Hinsicht gelöst. …
Das ist ein sehr interessanter Gedanke. Dennoch habe ich Anlass zu folgender Anmerkung:

„Unendlich“ ist kein (fester) Wert, keine Zahl! Es ist vielmehr eine Nicht-Zahl, eine Un-Zahl. Von daher schließt sich dieser „Wert“ aus meiner Sicht in viel allgemeinerer Hinsicht (unabh. von der RT) aus - und aus dieser Perspektive heraus ist deine Einsicht evtl. selbstverständlich, evtl. fast trivial.

Man sollte an diesem Punkt jedenfalls innehalten und sehr genau über Unendlichkeiten (echte und auflösbare) nachdenken, was sie sind und was sie nicht sind.

Deine weiteren Einsichten und Fragen auf S. 61 sind auch interessant. Zur Geschwindigkeit „c“ ist anzumerken: Es gilt zwar c = 300.000 km/s für alle massebehafteten Beobachter, jedoch gilt gleichzeitig c = unendlich aus dem Bezugssystem des Lichtes heraus. Deshalb kann c nicht überschritten werden, denn Überlichtgeschwindigkeit bedeutet: „schneller als unendlich schnell“, was (zumindest auf direktem Weg) widersinnig ist! (Ich denke, das weißt du auch alles.)

Das Rätsel liegt m. E. eigentlich darin, warum wir bei etwas, dass aus seiner eigenen Sicht unendlich schnell ist, eine endliche Geschwindigkeit messen?
(Mir kamen dazu heute ein paar Gedanken. Evtl. mache ich dafür demnächst einen neuen Thread auf.)

Später identifizierst du die Geschwindigkeit V = 1/Wurzel(2) als eine besondere Geschwindigkeit, weil an diesem Punkt die Zeitdilatation genau so groß ist, dass man sich (im Vergleich der Eigenzeit zur Zeit eines ruhenden Beobachters) effektiv genau mit Lichtgeschwindigkeit seinem Ziel nähert. Interessant! Auch der Verweis auf Gödel mit seinem rotierenden Universum, wo dieselbe Zahl hervortritt. Allerdings frage ich mich, ob man bei der gesuchten, besonderen Geschwindigkeit nicht auch die Lorentzkontraktion mit einbeziehen muss? Das tust du nicht.
Warum nicht?

Danach wird es mir ehrlich gesagt aber zu spekulativ: Du wagst dich ohne genügend Indizien viel zu weit vor und kommst m.E. zu keinen klaren Ergebnissen.

Auf S.73 zeigst du ein Diagramm und schließt dabei auf einen Kreis.
Ich habe versucht das nachzuvollziehen, insbesondere habe ich auch die Geschwindigkeitswerte von 0 bis 0,707c eingetragen (die bei dir fehlen) und ich komme nur auf eine Kurve und nicht auf einen Kreis, auch nicht zwischen 0,707c und 1c (dort nur näherungsweise, nicht exakt!).

Wenn man schon spekuliert, dann sollte man korrekt spekulieren!
Entweder habe ich einen Fehler gemacht oder du machst an dieser Stelle einen Fehler, wodurch deine nachfolgende Konstruktion sehr an Wert verlieren würde…
Ich bitte um Aufklärung!

Deinen weiteren Überlegungen kann ich leider nicht immer folgen.
S.77: „Da die Struktur des Mandalas jedoch die Existenz solcher Geschwindigkeiten unterstellt,…“
Wie kommst du darauf? Das sehe ich nicht.

Wegen den Paradoxien (S.77):
Es gibt überlichtschnelle Signale, aber ein bislang unbekannter Mechanismus stellt sicher, dass das Senden von Nachrichten in die Vergangenheit prinzipiell ausgeschlossen ist,…
Da hätte ich eine mögliche Lösung, sie lautet:

Es existiert immer und ausschließlich DIE Gegenwart (und zwar global und absolut, nur etwas unscharf wegen der QM). Es existiert keine Zukunft und keine Vergangenheit!

Damit wäre das Problem höchst elegant gelöst, denn in ein „Irgendwann“, das nicht existiert, kann man natürlich auch keine Signale schicken. Wieder dem 1. Blick sehe ich keinen Widerspruch zur RT, denn es geht hier nicht darum, was welcher Beobachter in seiner Eigenzeit wann sieht, sondern was tatsächlich der Fall ist.
(Ich habe das in einem anderen Thread ["Allgemeingültiges BS..."] schon versucht zu erörtern.)

S.98, die Tabelle:
Das stimmt natürlich so nicht. Das sind nur die vier einfachsten denkbaren Abweichungen. Tatsächlich sind unendlich viele Arten der Abweichung denkbar (z.B. sinusförmig, oft alternierend, etc.).

An die Mitleser:
Helmut sagt eine geringe Abweichung bei der relativistischen Massezunahme von den Vorhersagen der SRT, besonders im Bereich V = 0 bis V = 0,707 c voraus, was er auch mit einigen realen Messdaten stützen kann. Interessanterweise (und da hat er recht) sucht in diesem Bereich wohl niemand nach Abweichungen von der SRT, weil man evtl. Abweichungen erst im extremen Hochenergiebereich erwartet.

FRAGE AN ALLE:
Wie gut/genau ist die SRT eigentlich in diesem Bereich abgesichert?

So, langer Text! Ich glaube das reicht für heute…


Viele Grüße
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Re: Weltformel, Physik und Metaphysik

Beitrag von HelmutHansen » 4. Mai 2012, 07:42

Lieber Seeker,

vielen Dank für Deine sehr ausführliche Rezension und Kritik meines Buches, auf die ich gern antworte.

Auf Deinen Haupteinwand, es bedürfe besonderer Annahmen, um eine Verbindung zwischen archetypischen Mustern und empirischer Forschung herzustellen, möchte ich als Erstes antworten. Auf Deine konkreteren Fragen und Einwände antworte ich in den nächsten Tagen.

Ich glaube Dein Haupteinwand ist Folge eines kollektiven Traumas, den Wissenschaftler in der Konfrontation mit institutionalisiertem religiösem Wissen erlitten haben – ein Traum, welches wir wissenschaftshistorisch mit dem „Fall Galileo Galilei“ verbinden. Dieser Fall hat dazu geführt, dass Wissenschafter jeglichem Wissen aus religiöser resp. spiritueller Quelle zutiefst misstrauen – und manchmal geht das Misstrauen so weit, dass schon die bloße Tatsache, dass Ideen religiöser Provenienz sind, zu ihrer Ablehnung führt. Archetypische Muster gehören sicherlich hierzu.

Aber letztendlich sind Ideen, wie Einstein einst betont hat, zunächst einmal nichts weiter als freie Erfindungen des menschlichen Geistes. Über ihren Bestand im Korpus der Physik entscheidet letztlich das Experiment. Es geht also darum, aus einer vielleicht verrückt anmutenden Idee empirisch testbare Konsequenzen abzuleiten. Doch wann hat man das diesem konkreten Ziel geltende Forschungsprogramm abzubrechen? Gibt es beispielsweise eine zeitlich vorgeschriebene Abbruchbedingung? Kann man sagen, dass ein Programm dann abzubrechen ist, wenn auch nach zehn Jahren keine empirisch testbare Aussage abgeleitet werden konnte?

Dies entspricht offenbar nicht immer der Forschungspraxis. So ist beispielsweise der Physiker Ed Witten bereit, wenn nötig, sein ganzes Leben der Entwicklung und Erkundung der Stringtheorie zu widmen. Einstein hat seine letzten dreißig Jahre damit zugebracht, eine einheitliche Feldtheorie zu suchen, ohne sie freilich je zu erreichen. Manche böse Zungen haben daher behauptet, der Physik wäre nicht viel verloren gegangen, wenn Einstein diese dreißig Jahre ausschließlich mit Segeln zugebracht hätte.

Ob und wie lange ein Forscher dem von ihm verfolgten Forschungsprogramm die Treue hält, scheint also von sehr individuellen Einschätzungen und Vorlieben geprägt zu sein. Das ist in dem vorliegenden Fall nicht anders. Ich bin bereit, mein ganzes Leben damit zuzubringen, herauszufinden, ob und inwieweit das vermeintlich „alte Weisheitswissen der Menschheit“ wissenschaftlich gerechtfertigt ist oder nicht. Ich bin dabei von der Überzeugung geleitet, dass dieses Wissen einen rational begründeten Kern besitzt. Eben diesen Kern hoffe ich bergen zu können.

Die Physik des Mandalas ist einer Brennpunkte dieser „Bergungsarbeit“. Die hier angestrebte Physik sieht esoterischer aus als sie tatsächlich ist. Dies wird deutlich, wenn wir uns die Entwicklung der Speziellen Relativitätstheorie ein wenig näher anschauen. In ihr sind, wie wir wissen, die Gleichungen ihrer geometrischen Darstellung durch H. Minkowski um 3 Jahre vorausgegangen. In der Physik des Mandalas haben wir es lediglich mit dem umgekehrten Fall zu tun: Hier ist die Geometrie offenbar den Gleichungen vorausgegangen, denn bei dem archetypischen Muster des Mandalas handelt es sich lediglich um eine spezielle geometrische Form – eine Form, die eine hohe formale Affinität zur Geometrie des SRT aufweist.

Wenn man sich diesen Umstand vor Augen führt, dann verschwindet das Gefühl, man habe es mit etwas Esoterischen zu tun; vor allen Dingen dann, wenn man weiß, dass auch der umgekehrte Weg – der Weg von den Gleichungen zur Geometrie – ebenfalls das Gefühl von Befremden ausgelöst hat. So hat Einstein erklärt, er würde seine eigene Theorie nicht mehr verstehen, seit sie in die Hände der Mathematiker gefallen sei.

Zum Abschluss noch ein kleines Zitat von dem theoretischen Physiker Henning Genz:

„Die Physik ist eine .. Methode. Physikalische Theorien sind in ihren Bewährungsproben auf sich allein gestellt. Bedeutungslos ist, wie ihre Erfinder auf sie gekommen sind – vielleicht durch einen Traum. Der Weg eines Forschers zu seinen Theorien ist seine Privatsache. Ist die Theorie aber bedeutend genug, wird sie unabhängig von der Motivation durch die Forschergemeinde überprüft und, gegebenenfalls, in den Kanon der Naturgesetze aufgenommen. Naturgesetze sind, wie Albert Einstein gesagt hat, „freie Erfindungen des menschlichen Geistes“ – die sich aber bewähren müssen, um danach und dadurch zu Entdeckungen zu werden.“

aus: bdw 12/2003, Seite 47

Gruss
Helmut

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Re: Weltformel, Physik und Metaphysik

Beitrag von seeker » 4. Mai 2012, 19:45

HelmutHansen hat geschrieben:Auf Deinen Haupteinwand, es bedürfe besonderer Annahmen, um eine Verbindung zwischen archetypischen Mustern und empirischer Forschung herzustellen, möchte ich als Erstes antworten. Auf Deine konkreteren Fragen und Einwände antworte ich in den nächsten Tagen.
Das ist die Art, wie ich die Diskussion gerne führen würde! Ich freue mich darauf!
Es war auch gar nicht als Einwand gemeint, sondern als grundlegend erörterungsbedürftiger Punkt: Wo landen wir da? (Ich sehe dieser Frage interessiert/wertfrei entgegen.)
Welche Grundannahmen brauchen wir, wenn wir annehmen, dass eine Verbindung besteht, zwischen etwas einfachem, das im menschlichen Geist auftaucht (also in einem höchst komplexen System) und etwas, das in den grundlegenden Naturgesetzen der Physik verankert sein könnte (also in einem viel einfacheren System)?
Wird die Antwort akzeptabel sein? Wie könnte sie lauten?
Interessanterweise betrifft diese Frage bei genauerem Hinsehen die gesamte Mathematik! (... denn auch sie taucht letztlich im menschlichen Geist auf)
HelmutHansen hat geschrieben:Ich glaube Dein Haupteinwand ist Folge eines kollektiven Traumas, den Wissenschaftler in der Konfrontation mit institutionalisiertem religiösem Wissen erlitten haben – ein Traum, welches wir wissenschaftshistorisch mit dem „Fall Galileo Galilei“ verbinden. Dieser Fall hat dazu geführt, dass Wissenschafter jeglichem Wissen aus religiöser resp. spiritueller Quelle zutiefst misstrauen – und manchmal geht das Misstrauen so weit, dass schon die bloße Tatsache, dass Ideen religiöser Provenienz sind, zu ihrer Ablehnung führt. Archetypische Muster gehören sicherlich hierzu.
Vielleicht wundert dich das, aber bis hierher bin ich bei dir!
Es ist das, was mir schon lange sauer aufstößt. Wenn man sich anschaut wo wir herkommen (Mittelalter), dann erkennt man, dass heute (zumindest in der wissenschaftlichen Welt) das Pendel ins andere Extrem ausgeschlagen zu sein scheint. Geschichte wirkt...
Ich frage mich dabei, ob ein Mittelding nicht das ist, worauf wir zusteuern (sollten, könnten). Leider habe ich noch keine klare Vorstellung, wie das vernünftig gehen könnte und wie das aussehen würde.
In unserer Gegenwart wird das Ganze auch dadurch erschwert, dass es immer noch jede Menge religiösen Fundamentalismus gibt, gegen den sich die Wissenschaft zu Recht scharf abgrenzen will/muss. Eine sachliche, objektive, unvoreingenommene Diskussion ist daher in diesem Bereich immer erschwert.

Ansonsten bleibt dir dein Streben und Tun natürlich völlig selbst überlassen, das ist deine Sache, wobei deine Gedanken nachvollziehbar sind.

Ich möchte dir nur einen Rat geben:
Versuche zweigleisig zu fahren! Denk mehr und genauer über die Grundlagen nach und presche nicht nur bzw. vorwiegend weit vor.
Noch einmal: Dein Grundgedanke ist gut! Es wäre schade, wenn er untergehen würde, weil/wenn deine Bemühungen ihm weit entfernte Ableitungen abzuringen verfrüht wären.
Wie du gesehen hast, war auch Tom an dem Grundgedanken interessiert und diskussionsbereit...
Verstehst du, was ich sagen will?

Beste Grüße
seeker
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Wissenschaft ... ist die Methode, kühne Hypothesen aufstellen und sie der schärfsten Kritik auszusetzen, um herauszufinden, wo wir uns geirrt haben.
Karl Popper

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Re: Weltformel, Physik und Metaphysik

Beitrag von HelmutHansen » 7. Mai 2012, 07:09

Lieber Seeker,

vielen Dank für Dein anhaltendes Interesse und Deine Sorge, dass der von mir vertretene Grundgedanke untergehen könnte.

Aus meiner Sicht hat dieser Grundgedanke – die Entwicklung eine rmodernen Metaphysik – indessen eine ziemlich spröde Seite. Es ist unmöglich, ihm einen wissenschaftlichen oder theologisch gefälligen Charakter zu geben. Wenn es gelingt, diesen Grundgedanken in eine physikalische Theorie übersetzen, dann hat diese Theorie einen in sich abgeschlossenen Charakter. Es ist daher nicht möglich, ein konzeptionelles und inhaltliches Element aus ihr zu entfernen, ohne die Theorie als Ganzes zu zerstören.

Soweit ich die bisherige Entwicklung überblicke, sind beispielsweise das Prinzip der Radikalen Nicht-Dualität wie auch das archetypische Muster des Mandalas essenzielle Elemente dieser künftigen Theorie. Wenn ich recht habe, dann ist es nicht möglich, auf eines dieser beiden zentralen Elemente zu verzichten, ohne die Theorie als Ganzes zu zerstören.

Was ich damit sagen will: Es ist meines Erachtens unmöglich, eine moderne Metaphysik im Sinne einer niedrigschwelligen Metaphysik zu etablieren, die eine Art kollektiven Minimalkonsenz bietet. Sie wird keineswegs allen gefallen... und dies gilt nicht nur für Wissenschaftler, dies gilt auch für sehr viele monotheistisch denkenden Menschen.

Als ich Anfang 2000 nach einem Verleger für mein erstes Buch Elementarmatrix 3.0 gesucht habe, teilte er mir mit, dass ich mit meinem „Grundgedanken“ zwischen allen Stühlen stehen würde... Er war darüber sehr aufgeregt und bot mir einen Exklusivvertrag an, der sich allerdings – im nachhinein – als Knebelvertrag erwies: Ich hätte fortan nur noch bei ihm Bücher publizieren dürfen.

Seinem Ansinnen als Verleger konnte ich daher nicht entsprechen, doch seine Einschätzung, dass mich die Idee einer modernen Metaphysik zwischen alle Stühlen bringen würde, erschien mir als eine zutreffende, fast visionäre Wahrnehmung.

Ich würde gern noch mehr schreiben, leider bleibt mir keine Zeit, dies zu tun...

Bis bald mit lieben Grüssen
Helmut

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Re: Weltformel, Physik und Metaphysik

Beitrag von tomS » 7. Mai 2012, 10:35

Helmut,

hast du dir eigtl. schon mal Literatur im Umfeld "Quantenmechanik und Realität" angesehen?

http://www.amazon.com/Interpretation-Qu ... pd_sim_b_2
http://www.amazon.com/On-Physics-Philos ... 653&sr=1-2
http://www.amazon.com/Interpreting-Quan ... 676&sr=1-1
http://www.amazon.com/Physik-ohne-Reali ... 695&sr=1-1 (siehe dazu auch meine kurze Buchbesprechung)
Gruß
Tom

Der Wert eines Dialogs hängt vor allem von der Vielfalt der konkurrierenden Meinungen ab.
Sir Karl R. Popper

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Re: Weltformel, Physik und Metaphysik

Beitrag von HelmutHansen » 8. Mai 2012, 08:34

Lieber Seeker,

hier mein erster Beitrag zu der angekündigten Auseinandersetzung mit Deiner Kritik an „Die Physik des Mandalas“.

Der von Dir kritisierte Geschwindigkeitswert Unendlich ist meines Erachtens einer jener essenziellen Parameter, der ebenfalls, wie bereits in früheren Forenbeiträgen erwähnt, zu einer modernen Metaphysik unverzichtbar dazugehört. Nur eine Theorie, die Unendlichkeitsterme zulässt, bietet die Möglichkeit, einen Wirklichkeitsbereich auszuzeichnen, in der ihre Gleichungen „unanwendbar“ werden – eine Forderung, die mit der Annahme eines transzendenten Wirklichkeitsbereiches unabweisbar ist.

Da Transzendenz die Existenz einer ultimativen Grenze notwendig impliziert, ist es naheliegend, dass es sich bei den in der Metaphysik bezeichneten Unendlichkeiten um asymptotische Grenzwerte handelt – also um Werte, denen man sich beliebig annähern kann, ohne sie freilich jemals erreichen zu können. Im Anhang II – Durch den Gödel-Graben zu den Sternen – habe ich versucht, darzustellen, wie diese asymptotische Grenze mit Blick auf den Geschwindigkeitswert Unendlich geometrisch aussehen könnte. (119, 120).

Die Einführung einer solchen asymptotischen Grenze ist physikalisch eigentlich nichts Unnatürliches: Die „Physik des Mandala“ folgt damit unmittelbar der SRT, die sich gegenüber der Newton’schen Mechanik gerade durch die Annahme einer solchen asymptotischen Grenze auszeichnet.

Die Physik des Mandala unterscheidet sich von der Einstein’schen Theorie an dieser Stelle lediglich dadurch, dass sie die Existenz einer zweiten Grenze postuliert. Die Existenz einer solcher zweiten Grenze ist ein weiterer Aspekt dessen, was ich an anderer Stelle als die „Duale Parametrisierung von c“ bezeichnet habe.

Ich vermute, ohne dies im Detail begründen zu können, dass es erst mit dieser zweiten Grenzachse möglich ist, dem Licht den Geschwindigkeitswert Unendlich sinnvoll zuordnen zu können, denn die auf der Grundlage der SRT getroffene Zuordnung – via Eigenzeit – ist ja eigentlich nicht sinnvoll definiert. Um sinnvoll von der "Eigenzeit" des Lichts sprechen zu können, müsste man ein Inertialsystem angeben können, in dem das Licht in Ruhe wäre, was aber der SRT zufolge nicht möglich ist, da sich das Licht in allen Inertialsystemen mit stets der gleichen Geschwindigkeit v = c bewegt. Das ist ein Grundpostulat der SRT.

Mehr noch: Es zeigt sich, dass die Spezielle Relativitätstheorie gerade an dieser Stelle wissenschaftstheoretisch eine Unstetigkeit aufweist, die bislang nicht in der Schärfe wahrgenommen worden ist.

Die Annahme, dass die GALILEI-Transformation aus der LORENTZ-Transformation hervorgegangen sei, gehört fast zur Folklore der Einstein’schen Theorie. Es heißt in diesem Zusammenhang, man habe hierzu lediglich an die Stelle der Lichtgeschwindigkeit den Geschwindigkeitswert Unendlich zu setzen. Diese „Setzung“ wurde von Einstein selbst in seiner Originalarbeit aus dem Jahre 1905 so formuliert.

Doch diese Setzung impliziert, dass der Geschwindigkeitswert Unendlich – wie er mit der Galilei’ischen Zeit-Notation t = t’ gefordert ist – ebenso wie die Lichtgeschwindigkeit ein unerreichbarer Grenzwert darstellt, was aber nicht der Fall ist. Wie das klassische Additionstheorem der Geschwindigkeiten zeigt, lassen sich Geschwindigkeiten bis zu jedem beliebigen Wert addieren. Der Geschwindigkeitswert Unendlich ist mithin nicht explizit als unerreichbare Grenzgeschwindigkeit ausgewiesen.

Deine Kritik, Unendlich sei eine Unzahl, findet hier - in dieser speziellen Eigenschaft der Galilei-Transformation – ein klassisches Anwendungsbeispiel.

Auf die spezielle Relativitätstheorie gemünzt, bedeutet dies, dass Einstein’s Theorie keineswegs, wie oft behauptet wird, dem Korrespondenzprinzip genügt. Zwischen der Galilei-Transformation und der Lorentz-Transformation gibt es - wissenschaftstheoretisch gesehen - einen Bruch. Dass dieser Bruch bis heute nicht in der Schärfe wahrgenommen worden ist, hängt meines Erachtens wesentlich damit zusammen, dass wir bislang noch über keinen geeigneten theoretischen Kontext verfügen, in der der Geschwindigkeitswert Unendlich ausdrücklich als ein solcher unerreichbarer Grenzwert ausgezeichnet ist.


Fortsetzung folgt...

Gruss
Helmut

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Re: Weltformel, Physik und Metaphysik

Beitrag von HelmutHansen » 8. Mai 2012, 09:00

Hi Tom,

ich habe mich sehr intensiv mit der Deutungsdebatte bezüglich der Quantenmechanik wie auch ihrer historischen Entwicklung beschäftigt, denn mit keiner anderen Theorie ist die Frage nach dem Wesen der Realität so nachhaltig aufgeworfen worden wie mit der Quantenmechanik.

C.F.v. Weizsäcker hat in seinem Buch „Aufbau der Physik“ die Überzeugung geäußert, dass sich nicht die Quantenmechanik vor dem Gerichtshof überlieferter Philosophien zu verantworten habe, sondern dass sich vielmehr diese Philosophien selbst vor der Quantenmechanik zu verantworten haben – eine Überzeugung, die ich zutiefst teile. (Ebenda S. 490)

Die Quantenmechanik ist meines Erachtens der Schlüssel zum Verstehen dessen, was die Welt im Innersten zusammenhält.

Gruss
Helmut

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Re: Weltformel, Physik und Metaphysik

Beitrag von seeker » 8. Mai 2012, 09:02

Danke! Ich will im Moment nur lesen und nachdenken, auch damit der Dialog nicht zu unübersichlich wird.

Beste Grüße
seeker
Grüße
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Wissenschaft ... ist die Methode, kühne Hypothesen aufstellen und sie der schärfsten Kritik auszusetzen, um herauszufinden, wo wir uns geirrt haben.
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Re: Weltformel, Physik und Metaphysik

Beitrag von HelmutHansen » 9. Mai 2012, 07:33

Lieber Seeker,

hier die Fortsetzung – betreffend die nicht-berücksichtige Längenkontraktion.

Um zu verstehen, warum ich bei der heuristischen Suche nach dem superluminalen Struktursegment die Längenkontraktion nicht berücksichtigt habe, ist es hilfreich, sich die im Buch verwendeten Epstein-Matrizen zu vergegenwärtigen.

Um die Lichtgeschwindigkeit als Grenzgeschwindigkeit auffassen zu können, fordern diese Matrizen, dass alle raum-zeitlichen Struktursegmente innerhalb des Viertelkreises liegen müssen. Diese Forderung ist physikalisch nur dann widerspruchsfrei erfüllbar, wenn beide relativistischen Effekte – die Zeitdehnung wie auch die Längenkontraktion – gleichermaßen berücksichtigt werden. Die Außerachtlassung der Längenkontraktion stellt daher, wie von Dir richtig wahrgenommen, aus speziell-relativistischer Sicht einen Widerspruch dar.

Da es in der Physik des Mandalas jedoch darum ging, die SRT um das metaphysisch (!) fehlende Geschwindigkeitssegment von c bis unendlich zu komplettieren, war es notwendig, außerhalb des Viertelkreises nach geeigneten Struktursegmenten zu suchen – eine Suche, die ganz offensichtlich im Widerspruch zur SRT steht, denn in ihr sind ja gerade solche superluminalen Struktursegmente ausdrücklich als physikalisch unerreichbar ausgeschlossen.

Ich musste also an dieser Stelle bereit sein, einen Widerspruch auszuhalten – in der Hoffnung, dass in und mit der erweiterten Struktur dieser Widerspruch eine natürliche Auflösung erfahren würde; eine Hoffnung, die sich überraschenderweise erfüllen sollte – zumindest in Teilen.

Wie in dem Buch geschildert, bot der Gamma Faktor plus die Zeitdehnung die Möglichkeit, herauszufinden, wie die außerhalb des Viertelkreises liegenden Struktursegmente geometrisch aussahen. Da diese eigentlich verbotenen superluminalen Struktursegmente in Verbindung mit dem Viertelkreis jedoch ein Raum-Zeit-Bild von großer Schönheit und Symmetrie ergaben, war ich davon überzeugt, das von mir gesuchte metaphysisch vollständige Raum-Zeit-Bild gefunden zu haben – wohlwissend, dass dieses Bild im Widerspruch zur SRT stand.

In der weiteren Auseinandersetzung mit diesem Bild wurde dann deutlich, dass die Anwendung der Längenkontraktion die Theorieentwicklung an dieser Stelle einfach auf die Spezielle Relativitätstheorie zurückgelenkt haben würde. Oder anders ausgedrückt: Durch die zusätzliche Anwendung der Längenkontraktion wäre es möglich gewesen, die außerhalb des Viertelkreises liegenden geometrischen Struktursegmente, wie sie durch die Anwendung der Zeitdehnung sichtbar geworden waren, physikalisch durch Kontraktion „neutralisieren“ zu können.

Es gibt auf Youtube eine knapp zehnminütige Vorlesung eines jungen amerikanischen Professors für Physik, die diesen speziellen Punkt auf besonders anschauliche Weise erklärt.

http://www.youtube.com/watch?v=rek7881OGRY

Thema seiner Vorlesung: Special relativity: time dilation and length contraction - An easy way to understand why time dilation and length contraction occur at speeds near the speed of light.

Prof. D. Wittman zeigt nicht nur, warum die Anwendung der Längenkontraktion in der geometrischen Sprache der Epstein-Matrizen notwendig ist, um einen Widerspruch mit der SRT zu vermeiden, er zeigt auch, inwiefern die Berücksichtigung der Längenkontraktion auf den relativistischen Viertelkreis (c = 1) zurückführt. (Zeitindex 5:30 bis 6:38)

Interessant ist nun, dass die geometrisch um das Quadrat erweiterte Struktur des Viertelkreises mit Blick auf diesen Effekt der Längenkontraktion so gelesen werden kann, dass kein Widerspruch auftritt: Versteht man die in Wittman’s Lecture als c-Gamma ausgewiesene Größe (die Hypotenuse des größeren schwarzen Dreiecks) als eine vektoriell zusammengesetzte Größe, bestehend aus dem Kreisvektor plus dem zum Quadrat durchgezogenen Vektor, dann entspricht das Verhältnis beider Vektoren zueinander genau dem Faktor GAMMA.

Dieses Beziehungsverhältnis ist innerhalb des Geschwindigkeitsbereiches von Null bis 1/SQR 2 gewährleistet. Jenseits dieses Geschwindigkeitspunktes von 0,707 c (i.e. des Gödel-Punktes) haben wir es jedoch mit einer neuen Sachlage zu tun, weil hier superluminale Geschwindigkeiten ins Spiel kommen, die nicht – wie dies bei der SRT der Fall ist - als rein optische Illusionen, wie sie beispielsweise bei beobachteten Überlichtgeschwindigkeiten von JETS auftreten, interpretierbar sind.

Wie dieser Bereich allerdings im Detail physikalisch zu verstehen ist, weiß ich nicht... Ich habe zwar ein paar Ideen, aber das Bild ist noch weitestgehend unklar...

Vorbehaltlich ließe sich sagen, dass die Effekte der Zeitdehnung wie auch der Längenkontraktion im Kontext der Physik des Mandalas auf der Grundlage eines geometrischen umfassenderen Raum-Zeit-Bildes so „ausgelesen“ werden können, dass signifikante faktische Widersprüche ausbleiben.

Mit herzlichen Grüssen
Helmut

deltaxp
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Re: Weltformel, Physik und Metaphysik

Beitrag von deltaxp » 9. Mai 2012, 15:08

HelmutHansen hat geschrieben: Die Annahme, dass die GALILEI-Transformation aus der LORENTZ-Transformation hervorgegangen sei, gehört fast zur Folklore der Einstein’schen Theorie. Es heißt in diesem Zusammenhang, man habe hierzu lediglich an die Stelle der Lichtgeschwindigkeit den Geschwindigkeitswert Unendlich zu setzen. Diese „Setzung“ wurde von Einstein selbst in seiner Originalarbeit aus dem Jahre 1905 so formuliert.

Doch diese Setzung impliziert, dass der Geschwindigkeitswert Unendlich – wie er mit der Galilei’ischen Zeit-Notation t = t’ gefordert ist – ebenso wie die Lichtgeschwindigkeit ein unerreichbarer Grenzwert darstellt, was aber nicht der Fall ist. Wie das klassische Additionstheorem der Geschwindigkeiten zeigt, lassen sich Geschwindigkeiten bis zu jedem beliebigen Wert addieren. Der Geschwindigkeitswert Unendlich ist mithin nicht explizit als unerreichbare Grenzgeschwindigkeit ausgewiesen.

Deine Kritik, Unendlich sei eine Unzahl, findet hier - in dieser speziellen Eigenschaft der Galilei-Transformation – ein klassisches Anwendungsbeispiel.

Auf die spezielle Relativitätstheorie gemünzt, bedeutet dies, dass Einstein’s Theorie keineswegs, wie oft behauptet wird, dem Korrespondenzprinzip genügt. Zwischen der Galilei-Transformation und der Lorentz-Transformation gibt es - wissenschaftstheoretisch gesehen - einen Bruch.
ich wollt mich zwar eigentlich nicht mehr einmischen, aber hier muss ich doch klar feststellen, dass naturwissenschaftlich kein bruch besteht. auch wenn einstein c->oo geschrieben hat, ist das nur eine vereinfachung um zu zeigen wie die galilei trafo herausgeht.

richtig ist es v<<c zu betrachten bzw b=v/c <<1

dann macht man ne reihenentwicklung um b=0 und bricht nach dem linearen glied ab, weil alle höheren terme klein von zweiter und höherer ordnung sind.

der lineare term ergibt dann die galilei transformation (c kürzt sich dann raus). da gibt es nirgends einen wissenschaftlichen bruch. das ist nne ganz normale wohldefinierte reihenentwicklung

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