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Evolution und Zukunft des Menschen

Wissenschaftsgeschichte, Wissenschaftstheorie bzw. -philosophie, Technik
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Re: Leben um "Minisonnen" möglich?

Beitrag von Andreas1966 » 6. Feb 2012, 20:17

gravi hat geschrieben:Könnte es nicht sein, dass die Menschen (zumindest in den Industrienationen) die Evolution auf eine gewisse Weise ausgeschaltet haben - oder sie gar rückläufig werden lässt?
Im Prinzip schon, allerdings sind wir die erste Art, welche im Gegenzug dazu die eigene Genetik bewußt in die progressive Richtung beeinflussen könnte, was jedoch aus ethischen Gründen indiskutabel ist.
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Re: Leben um "Minisonnen" möglich?

Beitrag von seeker » 6. Feb 2012, 22:02

Ach ja, die Materialisten...

Evolution ist doch nicht nur auf die Biologie begrenzt!
Seit mindestens 10.000 Jahren erleben wir z.B. eine kulturelle Evolution.
Mit "Kultur" meine ich dabei nicht nur irgendwelche alte Bauwerke, Musik und Gemälde, etc., wie jetzt vielleicht mancher denkt.
Mit Kultur meine ich "das, was den Menschen erst zum Menschen macht":
Es geht dabei um Sprache, soziale Interaktion, Normen, Gedanken, Geschichten - ganz allgemein um den menschlichen Geist, um unser Bewusstsein, um das, was wir erst durch unsere Umwelt erlernen, was wir erst durch unsere (menschliche) Umwelt WERDEN.

Unser Geist ist allein auf Basis unserer Biologie undenkbar.
Die Biologie schaffte nur die Grundlage, die Möglichkeit für die Entwicklung unseres Geistes.
Auf dieser Grundlage erfuhr der Mensch bei praktisch konstanter Biologie eine weitere Stufe der Evolution: eine kulturelle, also geistige Evolution.

Dass dies zum Mensch-werden unabdingbar war, kann man schon daran sehen, dass ein isoliertes Baby weder sprechen noch laufen noch denken (in unserem Sinne) lernt.
Der Mensch kommt nicht mit menschlichem Bewusstsein auf die Welt, sondern mit der Möglichkeit zum menschlichen Bewusstsein, er entwickelt es erst (wenn alles gut geht) durch die Interaktion mit seinen Mitmenschen. Geist ist ansteckend!
Der heutige Mensch unterscheidet sich in seinem Bewusstsein und Geist ganz erheblich von den Wesen vor 100.000 Jahren.


Außerdem:
Es gibt einge Anzeichen dafür, dass wir nach der physikalischen Evolution, der chemischen Evolution, der biologischen Evolution und der kulturellen Evolution gerade am Anfang eines weiteren Evolutionssprunges stehen: der technischen Evolution, der extremen Vernetzung, der Evolution der Computer und KIs und der Evolution hinein in eine Cyberwelt oder in eine vermischte Cyber-Real-Welt, in der so manche altbekannte Grenzen verschwimmen werden.
Wo das hinführen wird, vermag sich heute noch keiner vorzustellen - und es ist und bleibt sowohl faszinierend als auch beängstigend.
Quo vadis?

Was dabei noch bemerkenswert ist:
Die Evolutionsgeschwindigkeit scheint sich mit jedem Schritt beschleunigt zu haben und scheint weiterhin schneller und schneller zu werden.
Eine ausgesprochen seltsame Welt ist das, in der wir hier leben...

Grüße
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Re: Leben um "Minisonnen" möglich?

Beitrag von gravi » 7. Feb 2012, 18:50

@seeker:
Du hast mit allem Recht, was Du aufgeschrieben hast.

Ich meinte aber tatsächlich die biologische Evolution.
In mancher Hinsicht schreitet sie ja voran, das ist unbestritten. Zumindest können wir Veränderungen beobachten:
Einsteins Theorien werden heute von sehr vielen Menschen verstanden, zu seiner Zeit war das ganz anders! Allerdings ist Bildung heute auch viel mehr Menschen zugänglich als früher. Es gibt jedoch auch unzählige, die das nicht nutzen.
Jedenfalls kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Bildung der "Masse" immer mehr nachlässt...

Heute sind die Menschen auch deutlich größer als sie es früher einmal waren. Das kann vielleicht an der besseren Ernährung liegen - aber eine Weiterentwicklung ist das durchaus.
positronium hat geschrieben:Würde ich nicht unbedingt sagen, weil sich die Weibchen ja doch zur Paarung die ihnen genehmen Männchen aussuchen. Was aber m.M.n. durchaus stimmen könnte ist, dass die genetische Selektion nicht mehr so schnell von statten geht.

Ob Deine erstere Aussage stets und immer zutrifft lasse ich mal dahin gestellt. Viele scheinen es jedenfalls nicht so genau zu nehmen, denke ich an die Bevölkerungsexplosion auf diesem Planeten. Inzwischen müssen wir 7 Milliarden von uns ernähren, zum Ende des Jahrhunderts werden es doppelt so viele sein. Da kann ich doch nur annehmen, dass es in manchen Bevölkerungsschichten ziemlich bunt hergehen muss, um es mal ganz vorsichtig zu formulieren. Vielleicht mag ja diese potenzierte Zunahme der Menschheit der (biologischen) Evolution dienlich sein, ob daraus aber eine Verbesserung resultiert ist zweifelhaft.

In diesem Zusammenhang muss man vielleicht auch noch die Genmanipulation erwähnen - ich könnte mir vorstellen, dass hier künftig noch einiges zu erwarten ist.

Gruß
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Re: Leben um "Minisonnen" möglich?

Beitrag von seeker » 8. Feb 2012, 00:23

Es geht nicht nur um Bildung. Was ich meine ist viel tiefgreifender. Es geht u.a. auch um grundlegende Schlüsseleigenschaften des Menschen, wie Kreativität, Phantasie, Empathie, Intuition, Agilität, etc. und um Schlüsseleigenschaften, die erst in Gesellschaften/Zivilisationen auftauchen ...aber lassen wir das.
(Ganz nebenbei noch: Natürlich ist auch all unsere Wissenschaft ein Produkt unserer Kultur.)

Zu deiner Frage:
Es sieht mir (aus den von mir dargestelleten Gründen) danach aus, dass sie biologische, natürliche Evolution des Menschen an einem Endpunkt angekommen ist. Sie ist irrelevant, belanglos geworden, da andere, tiefgreifende Evolutionen heute viel schneller ablaufen. Da kommt die langsame biologische Evolution nicht mehr mit. Daher geht deine Frage für mich ein wenig am eigentlich Interessanten vorbei.
Das einzige Szenario, in dem die biol. Evolution noch einmal interessant werden könnte, wäre, wenn wir einen Niedergang des Menschen und seiner Kulur erleben würden, wenn wir geistig noch einmal in der Steinzeit landen würden (z.B. aufgrund einer Katastrophe) - aber nein, selbst dann wäre eine erneut beginnende kulturelle Evolution so schnell, dass sich in dieser Zeit nichts Wesentliches an der Biologie ändern könnte; kleinere Details, ja.

Aber gut, wenn das alles nicht wäre...
... dann fällt mir zuerst ein, dass der Mensch mit seinem monströß großen Kopf in einer biologischen Sackgasse steckt, denn größer werden kann dieser nicht mehr. Die Geburt eines menschlichen Babys ist (wegen dem großen Kopf) schon heute eine sehr heikle und gefährliche Angelegenheit sowohl für das Kind, als auch für die Mutter. Bei den meisten anderen Säugetieren ist das viel einfacher und gefahrloser.

Weiterhin sehe ich, dass Selektion fast nur noch durch sexuelle Selektion stattfindet. Das wird vermutlich nicht ausreichen um den Menschen auf Dauer genetisch gesund zu halten. Da wir das erkennen und beeinflussen können, wird der Mensch sicherlich irgendwann eingreifen bevor die Art degeneriert (entweder für kleine Elite-Gruppen oder großflächig für alle; Stichwort: Gentechnik). Eine gefährliche Degeneration werden wir sicherlich um keinen Preis zulassen wenn es erst einmal um das Überleben der Art geht. Da wird dann alle Ethik hinten angestellt werden.

... aber wie gesagt: Ich glaube nicht, dass das noch relevant werden wird. Die Entwicklung geht m. E. in eine völlig unabsehbare, jedoch viel, viel schnellere Richtung.

Zur Degeneration der Menschheit und zur Unterhaltung empfehle ich auch den kultigen Film "Idiocracy" mal anzusehen.

Es geht in dieser Komödie mit vielen Seitenhieben auf unsere Gegenwart und gehörigem schwarzem Humor um unsere Welt in 500 Jahren.
Dort leben nur noch Idioten. Die Menschheit ist völlig verblödet, weil sich fast nur noch die dummen Leute vermehrt haben.
Man kennst das ja: Er und sie (beide IQ ca. 130, beide Akademiker und um die 30): "Nein, für ein Kind ist es noch zu früh! Das ist eine schwere Verantwortung, die gut bedacht sein will. Außerdem muss ja auch erst einmal alles finanziell abgesichert sein, nicht bei der momentanen Wirtschaftslage, die Karriere geht auch noch vor." usw. Mit 50 haben sie immer noch keins (genauer: sie ist inzwischen Witwe), während der Dumme einfach wild in der Gegend herumvögelt und zahllose Nachkommen zeugt. usw.

Das Zenario ist bei näherer Betrachtung nicht plausibel (warum, kann ich bei Bedarf begründen) aber sehr unterhaltsam, wenn man einen gwissen Humor mag.
http://de.wikipedia.org/wiki/Idiocracy
http://www.youtube.com/watch?v=yXREKUsdbHk

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Re: Leben um "Minisonnen" möglich?

Beitrag von gravi » 8. Feb 2012, 18:38

Es ist sicherlich kaum möglich heute ein Szenario aufzuzeigen, wie es in 500 oder mehr Jahren sein wird.
Egal aus welcher Sichtweise man die Evolution betrachtet.

Aufrichtig gesagt möchte ich das auch gar nicht wissen. Eine solche Erkenntnis könnte für unsereins erschreckend sein!
Vermutlich wirst Du Recht behalten, dass die biologische E. einem Endpunkt zustrebt.
Wohin die technische Entwicklung in 500 Jahren führen wird, das würde mich allerdings dann doch interessieren. Vorstellbar ist das leider in keiner Weise.

Gruß
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Re: Leben um "Minisonnen" möglich?

Beitrag von Andreas1966 » 8. Feb 2012, 21:00

Mir fällt da der Song "In the year 2525" von Zager und Evans ein. Einige düstere Prognosen daraus sind ja schon eingetreten.
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Re: Leben um "Minisonnen" möglich?

Beitrag von seeker » 8. Feb 2012, 23:02

Schönes Lied! Lange nicht gehört.

Stichwort zum derzeitigen Thema:

Technologische Singularität
http://de.wikipedia.org/wiki/Technologi ... rit%C3%A4t

Noch ein lesenswerter Artikel :

Der Mensch, Version 2.0
http://www.wissenschaft-online.de/spekt ... 1_S101.pdf

Das verlinkte PDF ist interessant, besonders die Schaubilder zu exponentiellen Entwicklungsgeschwindigkeiten, für mich auch beängstigend. Ich stimme nicht allem dort prophezeiten zu (insbesondere nicht der doch sehr optimistischen? vorhergesagten Geschwindigkeit), jedoch scheint mir die ungefähre Richtung doch logisch schlüssig zu sein. Es ist nur eine Frage der Zeit (dann halt vielleicht max. ein paar hundert Jahre) und des Überlebens der Menschheit und der Hochkultur bis dahin. Was meint ihr dazu?

Sollen wir den Thread aufspleißen/trennen und neu einsortieren? Wir sind weit von ursprünglichen Thema abgekommen.

Grüße
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Re: Leben um "Minisonnen" möglich?

Beitrag von Andreas1966 » 9. Feb 2012, 23:02

Meine Meinung? Vielleicht sollte sich die Menschheit statt
schneller, höher, weiter
besser -
friedlvoller, bewußter, achtsamer
auf die Fahnen schreiben. Unser Technikfanatismus hat uns doch nicht ein bisschen zufriedener ("glücklicher") gemacht. Es hat uns letztendlich nur mehr entfremdet, das wird mir jeder bestätigen können der einmal in einer Gemeinschaft unter einfachen Lebensbedingungen ohne Internet, Mobilfunk und Fernsehberieselung gelebt hat. Die scheinbar dadurch gewonnenen Freiheiten schaffen uns leider überwiegend Zwänge. Dieser Trend kann nicht in einer "Hochkultur" resultieren sondern in einer Technokratie. Es gelingt dem Menschen kaum die Technik zu nutzen ohne sich ihr zu versklaven. Genau wie es dem Menschen selten gelingt seinen Verstand als Werkzeug zu benutzen statt sich von ihm beherrschen zu lassen.

Ja, irgendwie passt das alles nicht mehr zum Thema. Wo könnte man das einordnen?

Grüße, Andreas
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Re: Leben um "Minisonnen" möglich?

Beitrag von seeker » 10. Feb 2012, 13:58

Da hast du völlig Recht!

Vermutlich werden sich deshalb auch einge Gruppen von der Masse abspalten, die alles mitmacht, was man ihr vorsetzt; was vermutlich zu einer herrschenden Technokratie-Hauptkultur führt, vielleicht auch zu einer Elite-Kultur und nebenher zu einer abgespalteten "Zurück zur Natur"-Kultur und weiteren Splittern. Es wird natürlich auch Gruppen geben, die außen vor bleiben: Die Armen und Ausgestoßenen. Das ist ja auch heute schon so.

Grüße
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Re: Leben um "Minisonnen" möglich?

Beitrag von gravi » 10. Feb 2012, 17:27

seeker hat geschrieben:Schönes Lied! Lange nicht gehört.

Sollen wir den Thread aufspleißen/trennen und neu einsortieren? Wir sind weit von ursprünglichen Thema abgekommen.

Grüße
seeker
1. Ganz meine Meinung!
2. Sehe ich auch so. Worüber wir jetzt diskutieren, das hat nichts mehr mit dem eigentlichen Thema zu schaffen. Nimmst Du das in Angriff?

Gruß
gravi
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Re: Leben um "Minisonnen" möglich?

Beitrag von Frank » 11. Feb 2012, 07:15

Endlich mal ein Thread der Diskussion beinhaltet(und nicht nur eine Ansammlung von Fakten,wie meist üblich hier)und schon "muss"er verlegt werden. :roll:
Wenn wir uns um Leben irgendwo anderst Gedanken machen,die meist spärliche Faktenlage erörtert haben,dann werden wir wohl oder übel auf unsere Leben hier zurück schauen,weil es immer noch das Einzige ist,was wir kennen.
Diskussione über unsere eigene Evolution und den Werdegang der Gattung Mensch hilft,Dinge auf andere Welten zu projektieren.


Wunderbare Diskussion bis jetzt,aber bitte lasst sie laufen,oder versteckt sie nicht.

Danke
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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Re: Leben um "Minisonnen" möglich?

Beitrag von seeker » 11. Feb 2012, 09:55

Danke für dein Interesse und deine positiven Worten zu diesem Thema Gonzo.
Deine Befürchtungen möchte ich aber zerstreuen:
Keine Angst, es geht nur darum ein wenig Ordnung zu schaffen (und so gut solltest du uns kennen).
Vielleicht möchte auch jemand noch etwas zu den Minisonnen sagen und das wird schwierig, wenn wir nicht ordnen.

Ich geh das jetzt noch mal an, gravi. (Hoffentlich klappt es, ohne dass ich das Forum dureinanderwirble...)

Beste Grüße
seeker
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Beitrag von seeker » 11. Feb 2012, 10:50

Dies hier sind (bis hierher) die abgetrennte Beiträge aus dem Thread "Leben um "Minisonnen" möglich?" aus dem Forum "Leben im Kosmos". Dies ist geschehen, weil sich die Beiträge dort zuletzt stark vom dortigen ursprünglichen Thema entfernt hatten und soll ausschließlich der besseren Übersichtlichkeit dienen und ist hoffentlich in eurem Sinne.

Ganz genau gelingen kann so eine Trennung leider nicht, weil sich die Beiträge im Übergang mit beiden Themen beschäftigen.
Bitte habt dafür Verständnis. Ich habe mir Mühe gegeben, das bestmöglich hinzukriegen.

Link zum letzten Beitrag des alten Themas, vor der Trennung:
http://abenteuer-universum.de/bb/viewto ... 7&start=43

Hier kann, darf und soll weiter über die evolutionäre Herkunft und Zukunft des Menschen diskutiert werden.

Grüße
seeker
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Evolution und Zukunft des Menschen

Beitrag von Andreas1966 » 11. Feb 2012, 15:20

seeker hat geschrieben:Vermutlich werden sich deshalb auch einge Gruppen von der Masse abspalten, die alles mitmacht, was man ihr vorsetzt; was vermutlich zu einer herrschenden Technokratie-Hauptkultur führt, vielleicht auch zu einer Elite-Kultur und nebenher zu einer abgespalteten "Zurück zur Natur"-Kultur und weiteren Splittern. Es wird natürlich auch Gruppen geben, die außen vor bleiben: Die Armen und Ausgestoßenen. Das ist ja auch heute schon so.
Eine ähnliche Konstellation gab es schon vor ca. 2000 Jahren als sich das Christentum von der römischen Gesellschaft abspaltete. Leider wurde ja die Ideologie welche dahintersteckt im Laufe der folgenden Jahrhunderte immer weiter fehlinterpretiert. Letztendlich ist der Mensch bei allem was er tut immer auf der Suche nach etwas. Dieses etwas glaubt er irgendwo in der Zukunft zu finden (wenn ich erst einmal dieses habe oder jenes bin werde ich am Ziel angekommen sein...). Macht, Erfolg und Besitz bringen lediglich ein kurzfristiges euphorisches Gefühl, die Energie und die Zeit welche dafür aufgewendet werden müssen stehen in keinem Verhältnis dazu. Und das "etwas" hat man im Endefffekt auch nicht gefunden. Ich denke den entscheidenden Schritt was die Weiterentwicklung unserer Spezies betrifft werden wir dann machen, wenn wir uns an dieser Stelle ändern.
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Re: Evolution und Zukunft des Menschen

Beitrag von seeker » 11. Feb 2012, 19:16

Gut geschrieben! Auch hier sind wir nahe beisammen.

Im Grunde haben wir seit Jahren mehr materiellen Besitz als gut für uns ist. Es macht zunehmend immer weniger Sinn immer noch mehr materiellen Reichtümern und Bequemlichkeiten nachzujagen.
Leider erzieht bzw. konditioniert uns die Wirtschaft von Kindesbeinen an dazu (Beispiel: massive Werbung). Man darf inzwischen fragen, ob die Wirtschaft dem Menschen noch dient, oder ob es nicht inzwischen umgekehrt ist?
Es bleibt zu hoffen, dass die Gesellschaft irgendwann zum Undenken kommt. (Einzelne Leute reichen da nicht aus.)
Ich glaube, dass dieses Umdenken jedoch leider erst nach dem großen Knall (der unausweichlich kommen wird) wirklich geschehen kann.

Wenn wir über die Zukunft des Menschen nachdenken wollen, dann müssen wir über die Entwicklung von Gesellschaften nachdenken.
Hat diese Entwicklung in der Geschichte, noch Phasen der kontinuierlichen Veränderung, nicht immer wieder Sprünge gemacht? Wann und wodurch ausgelöst?

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Re: Evolution und Zukunft des Menschen

Beitrag von Stephen » 12. Mär 2012, 14:44

Hallo zusammen,

habe die Verschiebung/Umbenennung des threads erst jetzt bemerkt.
seeker hat geschrieben: Wenn wir über die Zukunft des Menschen nachdenken wollen, dann müssen wir über die Entwicklung von Gesellschaften nachdenken.
Hat diese Entwicklung in der Geschichte, noch Phasen der kontinuierlichen Veränderung, nicht immer wieder Sprünge gemacht? Wann und wodurch ausgelöst?
Genau auf deine Fragen hatte ich mal eine professionelle Antwort, leider ist mir die entsprechende Zeitschrift abhanden gekommen bzw. in der Wertstofftonne gelandet.


Aus dem Gedächtnis kann ich nur noch ein paar Dinge nachformulieren:

Vieles erledigt sich (fast) automatisch nach einer gewissen Zeitspanne bzw. ist vergänglich. Ob Ägypten, das Römische Reich, die Weltreiche von Alexander dem Großen und Dschingis Khan oder das Britische Empire: Sie sind verschwunden bzw. längst nicht mehr so mächtig wie früher. Auch die beiden Supermächte USA und Russland haben enorme Probleme und die EU kommt spätestens seit der Finanzkrise und der Griechenland-Pleite arg ins Stolpern.

Hauptursachen für den Zerfall großer Imperien:
- viel zu hohe Militärausgaben (z.B. USA und Ex-Sowjetunion)
- Korruption und Misswirtschaft (eigentlich überall)
- Verweichlichung durch zu viel Luxus (z.B. Römisches Reich)
- Aufstände/Kriege, Abspaltungen (z.B. Römisches Reich, Ex-Sowjetunion)
- Kriegsmüdigkeit (z.B. Alexander der Große)
- Seuchen/Pedemien/Hungersnöte (z.B. Ägypten)
- Inkompetenz der Regierungen (hier nur ein Beispiel anzugeben wäre unseriös)
- logistische Probleme (z.B. Britisches Empire)

Mit anderen Worten: Ein Weltreich (bzw. eine große Gesellschaft) entsteht, wächst (scheinbar) unaufhörlich, erreicht dann aber doch seinen Zenit und von da an gibt es nur noch eine Richtung: abwärts, teilweise bis zur völligen Auslöschung.

Ist scheinbar von den Sonnen in unserem Universum abgeguckt ;-)


Gruß
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Re: Evolution und Zukunft des Menschen

Beitrag von gravi » 12. Mär 2012, 18:46

Diese Argumente sind sicherlich richtig und berechtigt. Zutreffend nicht nur auf die alten Hochkulturen sondern auch auf uns.

Dennoch meine ich, dass man diese frühen nicht mehr direkt mit unserer heutigen Gesellschaft vergleichen kann.
Durch die Entwicklung der Wissenschaften und den dadurch gewonnenen Erkenntnissen haben wir einen gewaltigen Vorteil.
Das soll nun auch wiederum nicht heißen, dass wir besser sind. Aber wir lernen aus den Fehlern der Vergangenheit - jedenfalls einige von uns - die nicht nur dem schnöden Mammon hinterher jagen. Ich meine damit z.B. die Abholzung der Regenwälder, die Überfischung und Verseuchung der Meere (und der Flüsse, bestes Beispiel: der Rhein), Verseuchung der Atmosphäre usw.

Leider geht dieser Lernprozess nur schleppend vonstatten und so lange sich Menschen an der Natur bereichern können (und dürfen) werden wir mit diesen Fehlern leben müssen. Was allerdings auch fatale Folgen für alle haben kann, das ist dann auch wieder nicht auszuschließen.

Gruß
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Re: Evolution und Zukunft des Menschen

Beitrag von Stephen » 13. Mär 2012, 14:20

Hallo zusammen...
gravi hat geschrieben:Durch die Entwicklung der Wissenschaften und den dadurch gewonnenen Erkenntnissen haben wir einen gewaltigen Vorteil.
Das ist völlig unbestreitbar! Allerdings: Was nützen uns die Erkenntnisse, wenn sie nicht rigeros angewendet werden? Einige Negativ-Beispiele hast du ja schon erwähnt. Man könnte noch hinzufügen, dass trotz der Fukushima-Katastrophe (8% der Fläche Japans sind kontaminiert) weltweit weitere AKWs im Bau und sogar in Planung sind, die Klima-Gipfelkonferenzen keine wirklich einschneidenden Ergebnisse bringen oder weiterhin Kriege geführt werden, obwohl man seit Menschengedenken weiß, welches Leid er für die Bevölkerung nach sich zieht. Wir wissen es besser, machen es aber trotzdem falsch bzw. nicht richtig. Das ist eigentlich noch viel blöder, als unwissend in eine Falle zu tappsen (obwohl das bekanntlich auch nicht vor Strafe schützt).

Der Drang zum Zerstören und die Gier nach Reichtum und Macht ist auch im 21. Jahrhundert noch ganz aktuell. Vielleicht sogar noch größer als vor 1000 Jahren (und mit subtileren Methoden). So lange sich an dieser Einstellung nichts ändert, sehe ich schwarz für den "Blauen Planeten".

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Re: Evolution und Zukunft des Menschen

Beitrag von gravi » 13. Mär 2012, 18:37

Da stimmen wir in unseren Ansichten völlig überein.
Die Liste ließe sich bestimmt um noch Tausend weitere Punkte erweitern - wenn nicht noch mehr.

Unser heutiger Nachteil ist scheinbar der, dass diejenigen, die auch die erlernten Erkenntnisse umsetzen könn(t)en in der totalen Minderzahl sind. Dagegen stehen einige 10 000 Erdenbürger, die den Reichtum der Welt für sich beanspruchen und den noch immer weiter steigern wollen und im anderen Lager Milliarden von Menschen, die schlichtweg einfach zu doof sind, um einen gewissen Weitblick zu erlangen. Zudem kann ich mich nicht des Eindrucks erwehren, dass die Doofen auch ganz gewollt auf ihrem Niveau von der Obrigkeit gehalten werden sollen...

Gruß
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Re: Evolution und Zukunft des Menschen

Beitrag von deltaxp » 14. Mär 2012, 14:37

Stephen hat geschrieben: Man könnte noch hinzufügen, dass trotz der Fukushima-Katastrophe (8% der Fläche Japans sind kontaminiert) weltweit weitere AKWs im Bau und sogar in Planung sind...
das ist das raucherphänomen. jeder raucher weiss , dass rauchen krebserzeugend ist, aber jeder denkt, ihn betrifft das nicht. jeder der ein akw baut, meint seinses sei sicher.

der mensch ist gut im abschätzen von statistischen verhalten im 10% bereich, aber wenn es um.000 ... 1 % geht, versagt er vollkommen.

in der tat ist die heutige mesnschliche zivilisation parrallel zum zunehmenden fortschritt mit zunehmenden inneren widersprüchen, die letzlich aufgrund unserer egoistischen ererbten natur basieren (ich red mal hier vom verallgemeinerten egoismus wie er zur abgrenzung homogener gruppen von anderen führt, innerhalb derer man aber durchaus nicht egoistisch agiert). auf der anderen seite, wie in den artikeln erwähnt wächst gerade die informationstechnologie massiv die dem entgegenläuft. wissen ist macht. die widersprüche werden in der tat so oder so gelöst werden. wächst der informationsfortschritt zu langsam in den menschen ein, dass begreifen dass wir eigentich eins sind, dann knallts, im andern fall können die widersprüche gezielt aufgelöst werden. wenn sich der mensch beispielweise selber modifiziert, mit IQs von 100000+ rumrennt, sene lebenspane nach belieben ausweiten kann, dann wird er auch inganz anderen zusammenhängen denken, so dass das das typische "nach-mir-die-sintflut"-verhalten, was wir derzeit an den tag legen, verschwinden wird. es ist die frage wer schneller ist. das kann leider keiner immo beantworten.

ich bin auch nicht sicher wie lange das exponentielle wachstum von wissenschaft und technik anhält, als stringentes gesetzt halte ich es nicht. die argumente wie limitierte resourcen oder gefahren durch die geister die ich rief, wurden genannt. beliebig kann es nicht gehen, weil ansonsten ja irgendwie in einer planckzeitskala ein unendlicher fortschritt erreicht werden muesste, da wird es wohl grenzen geben. mal schauen wohin die reise geht.

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Stephen
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Re: Evolution und Zukunft des Menschen

Beitrag von Stephen » 15. Mär 2012, 10:34

Hallo zusammen,

ob es eine Fabel oder wirklich so geschehen ist, kann ich nicht 100%ig sagen aber das ist in diesem Falle fast egal, da es den Charakter der Menschen so oder so widerspiegelt.

In einer sowjetischen Kleinstadt soll in den 60er Jahren einmal der Kommunismus (Motto: jeder nach seinen Fähigkeiten, jeder nach seinen Bedürfnissen) "getestet" worden sein. So gab es in den Lebensmittelläden Brot und Milch umsonst. Was haben die Menschen gemacht? Sie haben damit ihre Schweine gefüttert oder "gehamstert" (konnte ja schon morgen wieder Geld kosten).

Man wusste also definitiv, dass man die kostenlosen Produkte zweckentfremdet oder sie in viel zu großen Mengen hortete und der Großteil verderben würde; von rationalem, logischem und gemeinnützigen Denken keine Spur.

Bevor wir darüber schmunzeln: Wenn es heute Autos, Computer oder Handys kostenlos gäbe, wer von euch würde da zu Hause bleiben? :D

Ich nicht, ich gebe das zu. Obwohl ich meistens Straßenbahn fahre und Handy und PC noch nicht einmal 6 Monate alt sind...

Gruß
Steffen
Die Demokratie beruht auf drei Grundpfeilern: Der Freiheit der Gedanken, der Freiheit der Rede und der Klugheit, beides nicht zu gebrauchen.
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Re: Evolution und Zukunft des Menschen

Beitrag von Andreas1966 » 15. Mär 2012, 17:59

gravi hat geschrieben:Aber wir lernen aus den Fehlern der Vergangenheit - jedenfalls einige von uns - die nicht nur dem schnöden Mammon hinterher jagen. Ich meine damit z.B. die Abholzung der Regenwälder, die Überfischung und Verseuchung der Meere (und der Flüsse, bestes Beispiel: der Rhein), Verseuchung der Atmosphäre usw.
Ich hab neulich die Neuverfilmung von "Der Tag an dem die Erde stillstand" gesehen. Außer dass der Film gut inszeniert ist, gefiel mir die Kernaussage sehr: Die Menschen ändern ihr Handeln erst wenn es unausweichlich ist! Die Überfischung hat man ja bspw. auch erst reduziert als es kaum noch Fische gab und beim CO² Ausstoß wird es ähnlich sein - nur dann leider zu spät.
Ich denke, dass es noch in diesem Jahrhundert zu einem apokalyptischen Szenario kommen wird, eine globale kriegerische Auseinandersetzung als Resultat der Überbevölkerung und des wahnwitzig steigenden Bedarfs an Energie und Resourcen. Für einen Aussenstehenden muss es äußerst befremdlich wirken, dass wir alle der gleichen Art angehören und uns gegenseitig sinnlos vernichten.
"Die Wahrheit ist ein pfadloses Land..."
Jiddu Krishnamurti

deltaxp
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Re: Evolution und Zukunft des Menschen

Beitrag von deltaxp » 15. Mär 2012, 18:51

Stephen hat geschrieben:Hallo zusammen,

ob es eine Fabel oder wirklich so geschehen ist, kann ich nicht 100%ig sagen aber das ist in diesem Falle fast egal, da es den Charakter der Menschen so oder so widerspiegelt.

In einer sowjetischen Kleinstadt soll in den 60er Jahren einmal der Kommunismus (Motto: jeder nach seinen Fähigkeiten, jeder nach seinen Bedürfnissen) "getestet" worden sein. So gab es in den Lebensmittelläden Brot und Milch umsonst. Was haben die Menschen gemacht? Sie haben damit ihre Schweine gefüttert oder "gehamstert" (konnte ja schon morgen wieder Geld kosten).

Man wusste also definitiv, dass man die kostenlosen Produkte zweckentfremdet oder sie in viel zu großen Mengen hortete und der Großteil verderben würde; von rationalem, logischem und gemeinnützigen Denken keine Spur.

Bevor wir darüber schmunzeln: Wenn es heute Autos, Computer oder Handys kostenlos gäbe, wer von euch würde da zu Hause bleiben? :D

Ich nicht, ich gebe das zu. Obwohl ich meistens Straßenbahn fahre und Handy und PC noch nicht einmal 6 Monate alt sind...

Gruß
Steffen
Der ansatz ist auch falsch. laut marx geht kommunismus nur dann, wenn das ständige mehrprodukt so gross ist und die arbeitsproduktivität so enorm hoch ist, dass das prinzips des profits nicht mehr funktioniert.
und das wird es auch irgendwann nciht mehr. denn es ist klar: je höher die arbeitsproduktivität umso weniger menschen sind daran beteiligt, güter für die menscheit herzustellen. ergo haben die meisten keine einkommensquelle um diese güter zu bezahlen, ergo kann damit kein profit mehr erzielt werden.

das war im "real exisitierenden sozialismus" mit sicherheit nicht der fall.
das zweite: die höhe des mehrproduktes. die hamsterung und aneignung macht man dann, wenn man mangel erwartet. jetzt stelle dir vor, wie in enterprise. jeder hat sonen replikator mit dem er beliebige sachen herstellen kann.

spätestens nachdem er sich 10 bentleys gemacht hat, wird ihm das wohl reichen, 4 learjets, 6 hubschrauber 5 villen, 4 asteroiden terraformt usw usf hat, wird ihm das wohl reichen und er wird einsehen dass das kein sinn macht. hamstern und horten erwächst aus der erfahrenen furcht, dass es mangelzeiten gibt, was nunmal normal war. sich dann hinzustellen wir spielen mit dem bisserl was wir haben kommunismus ist dann recht naiv.

der mensch an sich ist nicht gemeinnützig. er ist egoistisch. gemeinnüzigkeit erwächst dann, wenn es dem einzelnen ebenfalls zum vorteil gereicht ob im kleinen, oder im globalen masstab. Deswegen gibt es familien, dörfer, städte.

wenn die widersprüche zwischen gemeinsamkeit und egoismus so gross werden, dass der egoismus droht die gesellschaft und damit ebenso die lebensbasis der egomanen selbst zu zerstören,dann bleiben 2 möglichket: knall und reset. wir sind wieder in der steinzeit, oder aber der egoismus schraubt sich gezwungenermassen zurück, um eine überleben der gesellschafft und somit auch des egomanen zu erlauben.

so oder so, eines davon wird passieren. welches davon hängt von uns selbst ab.

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Stephen
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Re: Evolution und Zukunft des Menschen

Beitrag von Stephen » 16. Mär 2012, 12:08

Hallo zusammen...

@deltaxp: Wie schon geschrieben kann ich leider nicht sagen, ob es das obige Kommunismus-Experiment nun wirklich gegeben hat oder nicht. Wenn ja, dann wird man sicherlich versucht haben, die Welt nicht von dem desolaten Testergebnis in Kenntnis zu setzen ;-)

Mir ging es auch um zwei andere Punkte. Erstens: Selbst wenn ich permanent Hunger habe nützt es mir herzlich wenig, wenn ich 100 Brote und 100 Liter Milch horte, weil es eben schlichtweg verdirbt. Und zweitens: Lebensmittel, die ich früher zwingend für mich selber brauchte plötzlich an das Vieh zu verfüttern (ist ja umsonst) zeigt die nächste Charakterschwäche: Man schätzt die nun im Überfluss vorhandenen Dinge völlig anders ein bzw. geht quasi über Nacht resektlos damit um.

Diesen Test hätte man vor 1000 Jahren machen können oder im Jahr 3000 (falls es uns da noch geben sollte). Ich bin mir fast sicher, dass er überall gleich ausgefallen wäre.

Gruß
Steffen
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