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Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Wissenschaftsgeschichte, Wissenschaftstheorie bzw. -philosophie, Technik

Kann man jemals ein menschliches Gehirn im PC ersetzen?

Niemals
11
38%
in 10 Jahren
3
10%
in 11 bis 99 Jahren
5
17%
in 100 bis 1000 Jahren
7
24%
später...
3
10%
 
Abstimmungen insgesamt: 29

positronium
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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von positronium » 5. Dez 2015, 11:07

Natürlich hatte ich Sprachkenntnisse. Ich konnte vieles verstehen. Sprechen konnte ich - wie sollte es anders sein - selbstverständlich nicht, aber hören schon. Man erlernt ja Sprache nicht, indem man spricht, sondern indem man erst einmal zuhört, und das dann auszusprechen versucht.

Bego
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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von Bego » 5. Dez 2015, 20:52

naja,

dass Kinder bereits im Mutterleib als Reaktion auf die Stimmen ihrer Eltern Sprachkenntnisse entwickeln. Es war bereits bekannt, dass Kinder im Mutterleib Geräusche hören können. Das Ohr und der dafür entscheidende Bereich des Gehirns bilden sich rund um die 23. Schwangerschaftswoche...

Es gibt jedoch immer noch Diskussionen darüber, ob Menschen mit der Fähigkeit Sprache zu verstehen, geboren werden oder ob diese erst nach der Geburt erworben wird

Wie könnte ein Neugeborenes, dessen Sichtfeld gerade mal von der Brust der Mutter bis zu deren Augen reicht, die Farbe und Struktur von Bodenbelägen wahrnehmen, oder sehen, dass der Arzt eine Hornbrille trägt? Dies ist der häufigste Kritikpunkt derer, die nicht daran glauben, dass man sich an seine eigene Geburt erinnern kann und solche Berichte für reine Fantasie halten. Dass das Gehirn in manchen Dingen unzuverlässig ist, ist bewiesen. Es verändert unsere Erinnerungen dauernd und gaukelt uns vor, Dinge erlebt zu haben, die gar nicht passiert sind.

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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von Skeltek » 7. Dez 2015, 13:10

Ach, seit wann ist es denn erforderlich, sich das Erlebniss länger als 1 Minute gemerkt zu haben um es bewusst erlebt zu haben?
Der Verstand merkt schließlich selektiv. Für ein Baby ist es irrelevant was vorher passiert ist und keine direkte Konsequenz auf momentanes Wohlbefinden hat.
Kovarianzlernen ist nicht unbedingt früh vorhanden, trotzdem schließt das nicht aus, sich das Ereigniss als solches zu merken, ohne jegliche Details dazu.
Gestern hab ich was erlebt oder an etwas gedacht, dass ich nicht vergessen wollte. Habe nicht einmal einen Plan welche grobe Kategorie es sein könnte, trotzdem kann man sich merken, dass da zumindest überhaupt etwas war.
Wie eine Kerbe im Baum. Man weiss nicht zu welchem anlass sie gemacht wurde oder wozu sie dient oder die genauen Umstände, aber man kann offensichtlich sehen, dass ein Eregniss stattfand was zur Kerbe im Gedächtniss führt, völlig belanglos weshalb sie gemacht wurde.

Man muss sich nicht daran erinnern um fähig gewesen zu sein es zu erleben.
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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von Alberich » 21. Dez 2015, 23:58

Muss man den Computer zuerst entsprechend programmieren?
Dazu müsste man doch zuvor wissen, wie das Gehirn funktioniert.
Werden wir die Funktionsweise des "Gehirns in toto" mit allen Vernetzungen ohne Rest verstehen? Auch die biochemischen Vorgänge?
Ich glaube das nicht! Gegenstimmen?
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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von seeker » 22. Dez 2015, 05:51

Alberich hat geschrieben:Muss man den Computer zuerst entsprechend programmieren?
Nein. Man muss "nur" dafür sorgen, dass sich der Computer "in der rechten Weise" selbst "programmiert" (so tut es das Gehirn auch).
Alberich hat geschrieben:Dazu müsste man doch zuvor wissen, wie das Gehirn funktioniert.
Man muss "nur" die grundlegenden Regeln verstehen, wie sich das Gehirn selbst programmiert/verschaltet/organisiert.
Alberich hat geschrieben:Werden wir die Funktionsweise des "Gehirns in toto" mit allen Vernetzungen ohne Rest verstehen? Auch die biochemischen Vorgänge?
Wahrscheinlich nicht, aber das ist auch nicht nötig (s.o.).

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Um einen schmackhaften Kuchen backen zu können musst du nicht Chemie, Biologie und Ernährungswissenschaft studiert haben.

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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von Alberich » 22. Dez 2015, 06:23

Ja! Eigentlich ganz einfach! ;i
Gruß
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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von seeker » 22. Dez 2015, 08:07

:D
Grüße
seeker


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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von Frank » 22. Dez 2015, 09:35

Stephen hat geschrieben: Kein Mensch kann sich rückblickend an die ersten Monate seines Lebens erinnern, obwohl er/sie in dieser Zeit die Grundlagen der Kommunikation erlernt.
Mit solchen Aussagen wäre ich vorsichtig.
Kannst du dich jede Nacht an jeden Traum erinnern den du gehabt hast?
Mit freundlichen Grüßen

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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von Pippen » 22. Dez 2015, 15:39

Die für mich interessante Frage lautet weiterhin: Nehmen wir an, das Gehirn hat x Neuronen und nehmen wir an, es gibt pro Neuron y Zustände, dann gäbe es also x^y Gehirnzustände, jedenfalls endlich viele. Man könnte also eine Liste aller x^y-Zustände aufstellen und hätte darin alle erdenklichen Möglichkeiten, die ein Gehirn denken kann. So gäbe es zB eine Postion Nr. q, die auf den Punkt gravi's Sicht entspricht, wie er gerade das neue Forum einrichtet oder eine Position Nr. p, die Ramses' Sicht bei seiner Krönung zeigt oder die Positionen x1-x400.000, welche ein Jahr im Leben des Pippen darstellen. Jeder Mensch und jede Situation wären irgendwo aufgeführt und theoretisch abruf- und simulierbar.

Mich interessiert, ob diese Hirn-Berechenbarkeit theoretisch irgendwann wahr werden könnte oder ob irgendwas a la Turing/Gödel dem einen Strich durch die Rechnung machen kann. Ich sehe da nichts, ich sehe da nur einen neuen großen Traum, nämlich die Schaffung eines universellen Hirnsimulators, der alle Menschen und alle Zeiten simulieren könnte, sogar diejenigen, die nie lebten! Wäre das nicht eine Art Auferstehung aller Menschen (sogar der Ungläubigen und Ungelebten)? Wäre das nicht der Stoff für eine neue Neuro-Religion?

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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von Alberich » 22. Dez 2015, 17:09

Pippen hat geschrieben: das Gehirn hat x Neuronen und nehmen wir an, es gibt pro Neuron y Zustände, dann gäbe es also x^y Gehirnzustände, jedenfalls endlich viele. Man könnte also eine Liste aller x^y-Zustände aufstellen und hätte darin alle erdenklichen Möglichkeiten, die ein Gehirn denken kann. .......ob irgendwas a la Turing/Gödel dem einen Strich durch die Rechnung machen kann.
Deine Vorstellung entspricht nicht der Funktion des Gehirns. Bei deiner Vorstellung sprach man früher vom sogenannten Großmutterneuron, so, als ob in jedem Neuron ein Begriff (z.B. Großmutter) enthalten wäre. Neuron, Axon, Dendrit, Synapse arbeiten absolut anders. Synapse kennt zwei Zustände: feuern oder schweigen. Feuern dann, wenn genügend Dendrite Axon anregen. Somit ein lineare Funktion ohne Konstanten, da man lernen kann. Und die Funktionen sind noch vielfältig untereinander vernetzt. Turing-Masch. arbeitet linear mit endlich vielen Schritten.
MfG
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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von Pippen » 22. Dez 2015, 19:37

Diese Vernetzung wäre nichts anderes als ein Muster aller Neuronenaktivitäten untereinander (Neuronen + Zustände der Neuronen zu sich und anderen Neuronen). Es würde sich in der Liste der x^y-Gehirnzustände irgendwo eine Nummer finden, die das Muster aller Neuronenaktivitäten derart aufweist, dass man in einem Simulator die Welt exakt so sehen und spüren könnte, wie sie Billy the Kid am 14. Juli 1881, 23.51,27s vorfand. Genauso fänden sich in der Liste die Nummern x-y, die zusammen Alberich's Leben komplett abbilden - von seinen ersten Bildern und Gedanken bis zu seinen letzten.

Ich sehe noch nicht, was gegen eine solche endliche Abzählbarkeit aller Gehirnzustände spräche - und wenn es sie gibt und wenn es außer unserem Gehirn nix mehr gibt (Materialismus), dann wäre da nur noch die technische Grenze, um alle Menschen wiederauferstehen zu lassen. Ein Punkt wurde glaube ich sogar hier mal angesprochen, dass nämlich quantenphysische Effekte eine Rolle spielen. Kann ich mir nicht so leicht vorstellen, weil für mich Quanteneffekte doch erst subatomar eine Rolle spielen.

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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von Stephen » 22. Dez 2015, 20:55

Frank hat geschrieben:
Stephen hat geschrieben: Kein Mensch kann sich rückblickend an die ersten Monate seines Lebens erinnern, obwohl er/sie in dieser Zeit die Grundlagen der Kommunikation erlernt.
Mit solchen Aussagen wäre ich vorsichtig.
Kannst du dich jede Nacht an jeden Traum erinnern den du gehabt hast?
Vielleicht hätte ich statt "kein Mensch" das Personalpronomen "ich" verwenden sollen.
Tatsächlich ist das früheste Erlebnis, an das ich mich erinnern kann der Tag, an dem ich meiner Mutter an den Bauch fassen musste, um meine Schwester strampeln zu spüren. Da meine Schwester 31/2 Jahre jünger ist als ich, müssen die ersten drei Lebensjahre total an mir vorbeigerauscht sein; soll aber den allermeisten Menschen ebenso gehen...

Aber solche Emotionen - um beim Thema zu bleiben - kann man einem PC sicherlich nicht beibringen, obwohl die sich bei mir persönlich damals arg in Grenzen gehalten haben: ich hatte noch keine Ahnung, welches bösartige Geschöpf sich dort entwickelte :mrgreen:
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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von Skeltek » 25. Dez 2015, 00:09

Habe hier auf dem Schreibtisch einen Grobentwurf für eine AI welchen ich letzte Woche angefertigt habe.
Werde mich vielleicht nach Silvester mal damit beschäftigen das umzusetzen.

Das primäre Problem ist die Rechengeschwindigkeit welche für das Lernen von Prozessen und erlernten Verarbeitungsverfahren benötigt wird.
Hat die AI eine Aufgabenstellung gut genug geübt, kann sie das relativ schnell ausführen. Den größten Rechenaufwand hat wie gesagt der Lernprozess und das abspeichern von Erfahrungen.
Das Gehirn arbeitet relativ gut paralell, der PC hingegen muss jeden einzelnen Knoten separat abarbeiten.
Letzten Endes schätzt er Ergebnisse durch den Algorithmus nur ab, den er vorher erlernt hat; ähnlich beim Menschen: wenn ich mir versuche vorzustellen, welches Volumen ein Quader von 1,3m x 1,7m x 2,4m hat, schätze ich ja auch nur...

Man muss sich denke ich grundsätzlich von dem Gedanken entfernen, dass eine AI zwangsläufig fehlerfrei und absolut akkurat rechnet, was sie vorher gelernt hat.
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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von Stephen » 25. Dez 2015, 08:57

Skeltek hat geschrieben:Das primäre Problem ist die Rechengeschwindigkeit welche für das Lernen von Prozessen und erlernten Verarbeitungsverfahren benötigt wird.
Und genau da müsste man ansetzen: unser menschliches Gehirn kann einem PC weder in Geschwindigkeit noch Genauigkeit das Wasser reichen, trotzdem ist es ihm vom "Gesamtkonzept" bzw. in seiner Komplexität haushoch überlegen.
Ich will nicht wieder auf den fünf Sinnen herumreiten, die uns vom Blechkameraden unterscheiden, aber genau daran kann man es eben am besten erklären: ein Bild, das eine Hochleistungskamera am PC aufnimmt kann Millionen von Farben unterscheiden. Beim Menschen sind es ca. 200 Farbtöne in etwa 500 Helligkeitsstufen (Ergebnis einer Untersuchung der Universität Mannheim). Selbst das zweifle ich etwas an - ich persönlich könnte nicht einmal 50 Farben aus dem Stegreif nennen...
Nachts sind wir ohne Hilfsmittel sogar völlig blind und beim Riechen und Hören sind viele Tiere von der Natur wesentlich besser ausgestattet als wir. Deshalb haben wir Fernrohre, Hörapparate und Nachtsichtgeräte...

Es kommt also scheinbar nicht auf Präzision an, sondern um die Interpretation dessen, was man sieht, hört, fühlt, riecht und schmeckt.
Eine ganz simple Geschichte: ein PC isst und trinkt nicht; er würde höchstens die chemische Zusammensetzung von Cola, Schnaps, Reis oder Kartoffeln ermitteln und die Produkte somit unterscheiden aber niemals auf die Frage antworten können, ob ihm das schmeckt oder nicht...
Skeltek hat geschrieben:Werde mich vielleicht nach Silvester mal damit beschäftigen das umzusetzen.
Bin gespannt...

Gruß
Steffen
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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von Skeltek » 25. Dez 2015, 19:08

Soweit ich weiss zittert bzw bewegt sich das Auge beim fokusieren ständig ein wenig und erhöht so künstlich die Auflösung und Farbtiefe auf Kosten der zeitlichen Präzision. Man selbst bekommt davon in der Regel nichts mit.
Das ist ungefähr so, als würdest du mit einer Kamera 100 Bilder pro Sekunde aufnehmen und dann 50 "Doppelbilder" pro Sekunde abspielen(jeweils zwei Bilder addiert).

Das schlechte Sehen nachts rührt übrigens zum großen Teil auch daher, dass wir auf Tag ausgelegt sind. Stell dir vor du hast 5 Photonendetektoren hintereinander und musst alle gleichzeitig mit einem Photon treffen, damit ein elektrischer Impuls weitergeleitet wird - also eher ein Resultat des Sehorgans als des Gehirns.
Würde z.B. nur ein Photon ausreichen, um einen Stimulus zu erzeugen, würden wir zwar nachst relativ gut sehen, aber bei Tag wäre alles einfach nur weiß.
Dass mehrere Rezeptoren in Reihe geschaltet sind ist eine sinnvolle Lösung um Rauschen, Überlichtung und ähnliches aus dem Bild zu entfernen.
Wir sehen also genau in der Helligkeit gut für welche unser Sehorgan sich im Laufe der Evolution entwickelt hat.
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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von tomS » 25. Dez 2015, 21:46

Gruß
Tom

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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von Alberich » 25. Dez 2015, 22:16

@skeltek
Deine Bemerkungen stimmen nicht ganz. Siehe den link:
https://books.google.de/books?id=4LlmEs ... es&f=false
Übrigens Frösche, Vögel etc. kennen die Zitterbewegung nicht. Sie leben meistens im Dunklen. Nur wenn sich die Beleuchtungsstärke ändert (ruckartige Kopfbewegung!), sehen sie kurzfristig. Deswegen hüpft der Frosch auf jeden Punkt, der sich bewegt; meistens Insekt.
Gute sehr frühe Darstellung in einem der v.Ditfurth Bücher Ich glaube: Der geist fiel nicht vom Himmel).
MfG
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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von seeker » 25. Dez 2015, 23:22

Für eine KI (ohne biologischen Körper) gäbe es noch ein weiteres Problem, über das wir noch nicht explizit gesprochen haben:

Warum sollte sie handeln, also irgendetwas tun? Und falls ja: was?

Ein Philosoph (ich glaube Albert Camus) hat einmal die interessante Behauptung aufgestellt, dass die grundlegende philosophische Frage nicht "Wer bin ich?", "Warum ist überhaupt etwas und nicht nichts?", usw. wäre, sondern die Frage: "Warum sollte man nicht Selbstmord begehen?", denn wenn man auf diese Frage keine Antwort hat, werden alle anderen Fragen sehr schnell obsolet...

Beim Menschen wurzeln seine grundlegenden Handlungsimpulse aus seiner Körperlichkeit und den damit verbundenen Trieben und Bedürfnissen.
Rein aus logischen Überlegungen, ohne sonstige/"externe" Grundlagen/Ziele, gibt es einfach keinen Grund irgendetwas zu tun.
Wo also sollte eine reine KI solches hernehmen? Wo soll der Wille herkommen?
Ergo: Es reicht nicht aus nur eine isolierte KI zu bauen/wachsen zu lassen, man muss ihr auch einen Körper geben.

Gruß
seeker
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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von Stephen » 25. Dez 2015, 23:38

seeker hat geschrieben:Ergo: Es reicht nicht aus nur eine isolierte KI zu bauen/wachsen zu lassen, man muss ihr auch einen Körper geben.
Diesem Satz muss man bei kurzer Überlegung nur zustimmen!

Eine mit allen Infos der Welt vollgestopfte Maschine, die an einem Ort "klebt" und der es am Ende egal ist, ob der Strom von RWE oder Vattenfall kommt und wer die Rechnung bezahlt, kann tatsächlich nie die Selbständigkeit haben wie ein Mensch...

Ob man Elektrizität überhaupt als Äquivalent für Wasser und Nahrung ansehen kann? Keine Ahnung...

Die Mechanik kann einen biologischen Körper unterstützen - gar keine Frage! Sogar Blinden, Gehörlosen, Amputierten oder Querschnittsgelähmten konnte durch die fortgeschrittene Technik bereits geholfen werden. Es liegt daher fast nahe, dass man denken könnte, dass es eines Tages eben wirklich einen Roboter gibt, der den "Rest" auch von selbst erledigt...

Hauptproblem für mich - seeker hatte es angesprochen - warum zum Teufel sollte sich eine Maschine um irgendetwas "kümmern"? Diese Frage ist selbst manchen Menschen scheinbar noch nicht ganz klar (mir manchmal auch nicht). Hat eine Maschine einen Überlebenswillen? Kann ich mir ebenso wenig vorstellen, als sowas programmieren zu können...

Überspitzt ausgedrückt geht es uns Menschen doch darum, die Zeit bis zu unserem nicht abwendbaren Tod so gut wie möglich zu "überbrücken", also mit dem A..... an die Wand zu kommen und für unsere Nachkommen zu sorgen. Das geschieht alles auf sehr unterschiedlichen Wegen aber das Ende kommt auf jeden Fall, früher oder später. Ich wage zu bezweifeln, dass eine Maschine über Dinge wie "Tod", "Krankheit", "Liebeskummer", "Selbstmord" etc. nachdenken kann.

Gruß
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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von tomS » 26. Dez 2015, 08:26

@seeker: ja, das war Camus
Gruß
Tom

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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von Alberich » 26. Dez 2015, 08:41

@stephen, seeker
Drastisch, plastisch und wahrhaftig. Und das am Weihnachtstag!
Das, was man als Selbst- und Arterhaltung ansieht, ist letztlich ein Zirkel. Sind nicht alle unsere Bemühungen darin enthalten? Auch bei Tier und Pflanze? Ist das Definition des Lebens? Oder schlicht: Autokatalyse wie bei Maschine? Bedeutet ein "cut" daher den geistigen Eintritt ins Nirwana?
Ist der Urknall wichtig? Ob er stattgefunden hat oder nicht? Oder will man sein Weltbild verteidigen, das ja auch Bestandteil seiner selbst ist?
Und Camus? Ich gestehe: Mit dem Auge des Naturwissenschaftlers sehe ich die Welt als großes Wunder, mehr noch Biologie etc.
Und ich freue mich, diese Chance gehabt zu haben. Ohne sie, würde "ICH" sie auch nicht vermissen. Deswegen kein Selbstmord. Immer schön neugierig.
Guten Start ins Neue Jahr.
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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von Stephen » 26. Dez 2015, 11:58

Alberich hat geschrieben:Das, was man als Selbst- und Arterhaltung ansieht, ist letztlich ein Zirkel. Sind nicht alle unsere Bemühungen darin enthalten? Auch bei Tier und Pflanze? Ist das Definition des Lebens?
Der Selbsterhaltungstrieb ist wahrscheinlich bei jedem biologischen Wesen am stärksten ausgeprägt - vielleicht sogar bei Mikroorganismen wie Bakterien (obwohl die ja kein Gehirn haben). Darwin hat vermutet, dass Instinkte angeboren seien, quasi ein Geschenk Gottes sind. William James hat diese Aussage etwas verfeinert und glaubte, dass Instinkt etwas sei, um Ziele zu verfolgen, deren Voraussicht eigentlich nicht abzuschätzen wäre.
William McDougall hat versucht, den Instinkt in wahrzunehmende, emotionale und motivierende Ereignisse zu klassifizieren.
Der Zoologe Erich Ernst Ziegler hat behauptet, dass Reflexe und Instinkte auf kleronomen (also ererbten) Bahnen des Nervensystems beruhen.
Konrad Lorenz ergänzte das 1950 wie folgt: „Als einen Instinkt oder Trieb bezeichnen wir ein im ganzen spontan aktives System von Verhaltensweisen, das funktionell genügend einheitlich ist, um einen Namen zu verdienen.“

Das ist Philosophie vom feinsten - und zu der habe ich ein gespaltenes Verhältnis. Nennen wir es beim Namen: Hass-Liebe ;)

Gruß
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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von Alberich » 26. Dez 2015, 19:45

Stephen hat geschrieben:Das ist Philosophie vom feinsten - und zu der habe ich ein gespaltenes Verhältnis. Nennen wir es beim Namen: Hass-Liebe
Gruß
Steffen
Dein Wort ist dunkel! Was gilt genau?
MfG
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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von Stephen » 27. Dez 2015, 02:49

Alberich hat geschrieben:Dein Wort ist dunkel! Was gilt genau?
Ich bin der Meinung, dass Philosophie eigentlich brotlose Kunst ist, obgleich ich selber oft und gerne in diese "Wissenschaft" abdrifte. Und diesen Widerspruch bezeichne ich als Hass-Liebe.
Ich will damit im Umkehrschluss natürlich nicht behaupten, dass Hypatia, Hipparchia, Sokrates, Platon, Aristoteles, Hippo, Machiavelli, Kant, Hegel, Schopenhauer, Nietzsche, Marx, Engels, Lenin, Fichte, Schelling, Luxemburg und wie sie alle hießen "Spinner" waren, ganz im Gegenteil: schließlich ist das menschliche Gehirn ja dazu da, um sich Gedanken zu machen und mir bereitet es ja selber Freude, mich mit diesen Ideen zu befassen...

Und nun das Aber: ich bin ein Freund des Beweises (obwohl ich in Mathematik nichts mehr gehasst habe als Aufgaben, die mit quot erat demonstrandum enden mussten); aber eben dieses kleine q.e.d. ist für einen Philosophen das, was für den Teufel das Weihwasser und den Vampir Tageslicht oder Kruzifix bedeuten.

Zurück zum Thema: ich weiß nicht, wie groß das Gehirn eines Fangschreckenkrebses (https://de.wikipedia.org/wiki/Fangschreckenkrebse) ist, aber der Bursche ist mit einem Sehapparat ausgestattet, der uns Menschen vor Neid erblassen lassen könnte: 12 Farbkanäle (wir Menschen haben 3 Rezeptoren), räumliches Sehvermögen mit jedem einzelnen Stielauge, UV-Bereich-Abdeckung, zirkular-polarisiertes Licht auch kein Problem.
Fast unglaublich, wie so etwas möglich ist...

Gruß
Steffen
Die Demokratie beruht auf drei Grundpfeilern: Der Freiheit der Gedanken, der Freiheit der Rede und der Klugheit, beides nicht zu gebrauchen.
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Re: Kann ein Computer ein menschliches Gehirn "duplizieren"?

Beitrag von Skeltek » 27. Dez 2015, 02:52

@Alberich:
Ich wollte nicht zu sehr ins Detail gehen. Ausserdem ist das ein Großteil von meinem Wissen selbst deduktiv zusammengereimt.
Davon dass der Seheindruk verschwindet, wenn man die Zitterbewegung künstlich unterbindet ist war mir bisher nicht bekannt, aber Danke für die Quelle. Ich würde jetzt aber nicht ausschließen dass der Mechanismus welcher auf die Zitterbewegung angewiesen ist, erst durch das Anpassen der optischen Verarbeitung im Laufe der Evolution herrührt und nicht von den Sehnerven selbst.
Schon frühe Echsen waren primär darauf ausgelegt Bildänderungen und Bewegung viel schneller registrieren zu können.

@Seeker:
Haben wir uns schon einmal darüber unterhalten? Soweit ich mich erinnern kann habe ich darauf geachtet das mit dem erforderlichen Feedback hier extra nicht zu posten ^^
Ja, der Mensch ist auf Wohlbefinden des Darmtraktes und teilweise des Magens ausgelegt. Wir sind im Grunde genommen nur Maschinen, welche Nährstoffe aufnehmen, Energie verwenden und Entropie umsetzen - einfach nur ein Verdaungssystem.
Fortbewegungsmittel irgendwelcher Art (z.B. Geißeln bei Bakterien) waren ein Vorteil um zu verhindern, das lokal sämtliche Nahrung irgendwann verbraucht ist.
Periodisches Stoppen der Nahrungsaufnahme war in einigen Umgebungen auch von Vorteil (z.B. um einen Teil der Population vor Gift oder Umwelteinflüssen zu retten) oder das selektive Aufnehmen von Material (Membranen, welche nicht alles durchlassen)
Rezeptoren für die selektive Verwendung obiger Mechanismen (z.B. nur Bewegen wenn Nährstoffe in Umgebung subotpimal) kamen später dazu.
Aktive Steuerung usw durch komplexere Nervensysteme kam erst später dazu. Das Gehirn hat sich sozusagen erst sehr spät um diese "Verdauungsmaschine" dazu etwickelt als Nebenprodukt das Aussterben in Gewissen Situationen verhindert.
Beim Menschen bezieht sich also das Wohlbefinden primär auf das Verdauungssystem, wo sich auch soweit ich weiss ein Großteil (glaube 30%) des Nervensystems befindet. Fortpflanzungs"trieb" ist sekundär gibt aber auch durch chemische Stoffe ein Feedback über den erwünschten Zustand.
Unser Gefühlsleben ist also zum Großteil von Magen&Darm abhängig, welches für uns das "Feedback" darstellt, welches dem PC in der Regel fehlt.
Trotzdem lassen sich meiner Meinung nach relativ einfach Systeme implementieren, welche dem verarbeitenden Netzwerk ein Feedback über die letzte Aktivität geben.

@tomS:
Habe gerade Gefallen daran gefunden, die Beiträge direkt drunter schreiben zu können, so kann ich zum gucken immer leicht nach oben Scrollen.

@Stephen:
Denkst du das kann man bei Bakterien auch "Trieb" nennen? Vielleicht kann man es auch anders herum auffassen und realisiert dan plötzlich, dass das Wort Trieb auch bei höheren Lebewesen unangebracht ist.
Denke die Systematik ist etwas komplexer und der "Trieb" ist nur ein Wort, welches wir erschaffen haben, weil wir diesen Teilaspekt nicht richtig in Worte fassen können wegen Unverständniss der Funktionsweise.
Vielleicht ist es auch ganz einfach: Organismen, welche sich nicht bemühen den "bewährten" Sollstatus anzustreben sind einfach nur ausgestorben.
Was denkst du muss eine AI anstreben, um zu lernen eine bestimmte Aufgabe lösen zu können? Was wäre denn da der Sollstatus bei dem Zustand, welche über irgendeine Schnittstelle abgerufen wird? Das muss vielleicht nicht mehr als ein Balken sein, den es versucht zwischen "Markierung A" und "Markierung B" zuhalten.
Denkst du Philosophie macht eher Spaß, weil man Freude daran hat die Ideale Umgebung für sich selbst zu schaffen? Es sind ja Ideale, welche den Menschen helfen sollen glücklich zu sein oder sich selbst "Erfüllung" zu beschaffen (Selbstverwirklichung ist auch so ein Resultat davon das beste an Performance erlangen zu wollen).
Gödel für Dummies:
  • Unentscheidbarkeit - Dieser Satz ist wahr.
  • Unvollständig - Aussage A: Es existiert nur ein Element A.
  • Widersprüchlich - Dieser Satz ist falsch.

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