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Zeitdilatation

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Zeitdilatation

Beitrag von Stephen » 23. Dez 2005, 18:05

Das o.a. Thema bereitet mir teilweise noch Verständnisprobleme. Ich habe inzwischen begriffen, warum in einem gedachten Raumschiff mit 0,8c (80%) Lichtgeschwindigkeit bei einem Flug zu unserem nächsten Stern (Proxima Centauri) inklusive Rückflug für die Astronauten 6, die Erdbewohner ab ca. 10 Jahre vergehen würden.

Eine sehr gute Beschreibung dieses Phänomens findet sich auf dieser Seite oder auch hier:
http://www.walter-fendt.de/zd/

Es ist ausgesprochen logisch, dass den gedachten Astronauten beim Entfernen von der Erde die Nachrichten hinterhereilen und sich beim Rückflug überschlagen.

ABER

1. Frage: Ist das nicht doch eine Addition der Lichtgeschwindigkeit? Oder liegt bei mir da ein gravierender Denkfehler vor?

2. Frage: Da sich Licht logischer Weise mit Lichtgeschwindigkeit bewegt, warum ist das nicht auch schneller bei uns, als der Stern in Lichtjahren gemessen von uns entfernt ist?

Ich hoffe, meine beiden Fragen waren nicht zu blöd :lol:

Liebe Grüße
Steffen
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Beitrag von gravi » 23. Dez 2005, 18:44

Tja mein Lieber,
das Stichwort bei dieser Geschichte ist die Zeit.

Einerseits verläuft sie relativ, d.h. sie ist immer abhängig vom jeweils betrachteten Bezugssystem (und wie schnell es sich bewegt). Und je schneller man sich bewegt, umso langsamer vergeht sie. Nicht für denjenigen, der sich (im Bezug zu anderen) schnell bewegt, aber eben für die Beobachter.

Daher rühren diese Diskrepanzen.
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Beitrag von Stephen » 23. Dez 2005, 20:06

Hallo @gravi,

ich habe mir vorgestellt, mich bei diesem gedachten Raumflug zwischen Sonne (A) und Proxima Centauri (B) zu befinden - quasi als Beobachter in einem Dreieck mit jeweils 120-Grad-Winkeln, in dem ich (C) bin. Vielleicht ist das ansich schon ein Denkfehler gewesen, weil die Zeit dort wieder nach anderen Regeln verläuft als auf der Erde oder im Raumschiff....

Trotzdem muss ich da nochmal nachhaken - dieser Beobachter zwischen Sonne und Proxima Centauri - würde der denken bzw. annehmen, dass sich beim Rückflug des Raumschiffes zur Erde (0,8c) die Funksprüche der Erde zu diesem Raumschiff (1c) sich mit 1,8c nähern???

Ich komme irgendwie von der Newtonschen Mechanik nicht los :lol:

Gruß
Steffen
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Beitrag von gravi » 24. Dez 2005, 00:51

Ja, hohoho erst mal! :wink:

Den Winkel von 120 Grad sehe ich dabei nun gar nicht - oder Du würdest Dich igendwo weit außerhalb befinden. Aber das ist momentan auch völlig uninteressant. Der Winkel ist egal - mehr als c ist niemals.

Du könntest Dich hinbewegen wohin Du wolltest, egal wie nah oder fern, c bleibt immer exakt c - ohne die geringste Änderung.

Ich meine, das hat damit zu tun, dass c mit dem Ablauf der Zeit identisch ist.
Erst wenn Du c erreichen könntest, würdest Du Dich mit exakt c bewegen - dann allerdings würde die Zeit aufhören, für Dich zu existieren...

Na gut, nach Weihnachten reden wir weiter.... :roll:
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Beitrag von Stephen » 27. Dez 2005, 20:03

Hallo @gravi und @tensor,

Eure Beschreibungen waren für mich sehr hilfreich, vor allem der Hinweis auf die Kausalitätsverletzung.

Vielen Dank und einen Guten Rutsch!

Gruß
Steffen
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Shedao

Beitrag von Shedao » 20. Nov 2006, 22:09

ist zwar eine neue Frage, passt aber zum Thema. Also eigentlich dachte ich mit der relativitätstheorie zurecht zu kommen, nun bin ich aber auf ein problem gestoßen. und zwar hab ich eine doku gesehn in der gesagt wurde die beobachter in einem fast lichtschnellen raumschiff die einen asteroideneinschlag mit ansehen würden diesen extrem verlangsamt sehen. ok dass beide beobachter den jeweils anderen relativ zu sich selbst verlangsamt wahrnehmen können wusste ich. aber jetzt das problem:
die astronauten in diesem raumschiff sehen von außen stark verlangsamt aus. müssten sie ja auch damit sie in den 4,5 jahren nach proxima centauri oder so nur wenige monate altern, was man ja so als typischen effekt kennt. aus ihrer sicht vergehen nur wenige monate, müsste dann aber nicht angenommen sie wären stattdessen in einem erdorbit (ich weiß das geht nich aber mal angenommen^^) die welt sich rasend schnell bewegen? irgendwo passt es ja nicht wenn sie viele jahre unterwegs sind, sie aber nur wenige monate altern, dies von außen auch so wahrgenommen wird und selbst alles in zeitlupe sehen. denn wenn sie dann aussteigen ist die welt um jahre weiter, diese entwicklung konnte von ihnen aber nicht beobachtet werden...

ist bestimmt total verkraxelt mein gedankengang, aber vielleicht findet ja jemand die passende lösung :D

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Beitrag von breaker » 21. Nov 2006, 15:07

Das hab ich auch schonmal gehört und nicht verstanden.
Könnte der Astronaut nicht genau so gut behaupten, die Erde habe das Bezugssystem gewechselt?

Oder liegt es einzig und allein an der Beschleunigung (die die Erde nicht spürt)?
Wenn ja, gehört es dann eigentlich zur ART? Und wie berechnet sich das genau?

Wow, viele Fragen auf einmal, so kenn ich mich gar nicht :lol:

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Beitrag von gravi » 21. Nov 2006, 19:03

@Shedao:

Zunächst mal willkommen zurück an Bord! :D

Ich denke tensor hat das bereits schön erläutert.
Selbst wenn es in einem Gedankenexperiment möglich wäre, so schnell um die Erde zu flitzen, so würden beide - die Beobachter auf der Erde und die Astronauten - die Zeit des jeweiligen Gegenüber langsamer verlaufen sehen.

Die Astronauten aber sind diejenigen, die sich gegenüber der Erde bewegen und sind dadurch der Längenkontraktion ausgesetzt. Wenn sie wieder landen, haben sie in der Tat eine kürzere Zeit erlebt und die Menschen auf der Erde sind deutlich mehr gealtert.

Gruß
gravi
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Beitrag von breaker » 21. Nov 2006, 19:22

Spielt da nicht auch die Beschleunigung durch die Zentrifugalkraft eine Rolle?

Shedao

Beitrag von Shedao » 22. Nov 2006, 01:09

@gravi
naja das ist auch wieder relativ :P im alten forum war ich schonmal recht aktiv dabei. trotzdem danke!

die erklärungen mit bezugssystemwechseln waren schonmal enorm hilfreich und die seite von tensor sowieso. müsste ich mir mal komplett durchlesen. also die lösung dafür wann die zeit auf der erde beschleunigt aussieht und damit der erdenzwilling wirklich altert liegt in den beschleunigungsvorgängen des astronauten oder? (bitte lass das richtig sein :roll: )

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Beitrag von wilfried » 26. Dez 2006, 18:09

Lieber Stephen

ich probiere Dir mal auf die Sprünge zu helfen:
Fangen wir an mit einem Vektor:

vec=(r*cos(omega t), r sin(omega t), z, c t)

Dieser Vektor beschreibt in einem polaren System, daß zunächst ein Zeiger rotiert.
Die Zeigerkomponenten sind die trigomometrischen Einträge dieses vektors und beschreiben hier die x und y Achse.
Ferner sagt der Vektor, daß sich dieser rotieremde Zeiger in einer Höhe z befindet.
Dann sagt er auch noch, daß er sich zeitlich bewegt. das ist die letzte Komponente: c*t

Dieser Vektor wird eintragsweise nach t differenziert. Nennt sich dann Verschiebungsvektor. Anschließend wird selbiger quadriert und wir erhalten das skalare Produkt:

vec(dx,dy,dz,cdt) = vec (-r omega sin(omega t ), r omega cos(omega t), 0, c dt )

Dann also das Skalrprodukt:
vec(dx,dy,dz,cdt) * vec(dx,dy,dz,cdt) = dx^ 2 + dy^ 2 + dz^ 2 + c^ 2dt^ 2
= r^ 2 omega^ 2 sin^ 2(omega t) + r^ 2 omega^ 2 cos^ 2(omega t) + ß + c^ 2 dt^ 2 =
r^ 2 omega^ 2 [ sin^ 2 (omega t) + cos^ 2 (omega t) + c^ 2 dt^ 2 ]

Der Trigo Ausdruck in der rechteckigen Klammer wird 1- Damit folgt:
r^ 2 ommega^ 2 + c^ 2 dt^ 2 = r^ 2 omega^ 2/c^ 2dt^ 2 + c^ 2*c^ 2/c^ 2 dt ^2=
[ 1 + r^ 2 omega^ 2 / (c^ 2) ] c^ 2 dt ^2 =
(r^ 2 omega^ 2 + c^ 2/r) dt^ 2

Da omega^ 2 r die Kreisbeschleunigung ist und c^ 2/g = g und in einem abgeschlossenen System die Kraftsumme 0 oder konstant ist ist damit entweder r omega^ 2 oder c^ 2/r negativ zu nehmen.
Da c eine kontinuierliche Größe ist, die ihre Richtung stets beibehält muß dann gelten:
-(r omega^ 2 + c^ 2/r) dt^ 2
oder
(1-r^ 2 o,ega^ 2/c^ 2) c^ 2 dt^ 2

Dann wird ein Linienelement beschrieben mit:

ds^ 2 = -dx^ 2 - dy^ 2 -dz^ 2 + c^ 2dt^ 2
= (1 - omega^ 2 r^ 2/c^ 2) c^ 2dt^ 2
Da omega^ 2 r^ 2 auch als v^ 2 geschrieben werden darf folgt:

dt^ 2 = ds^ 2/c^ 2 * 1 / (1 - v^ 2/c^ 2)

oder etwas allgemeiner:
ds^ 2/dt^ 2 = d tau^ 2

dt^ 2 = d tau^ 2 * 1 / (1 - v^ 2/c^ 2)

Damit ist die Zeit variabel geworden. Sie ist variabel mit ihrem einzigen Freiheitsgrad: v.

Vewegz sich also ein Körper mit v=c, dann wird die Wurzel 0, der Ausdruck unbestimmt

Eine Singularität, eine Unbestimmtheit ist entstanden. Geht v immer näher an c, so wächst der Ausdruck in der Wurzel immer näher an 0, was den Schluß zulassen könnte!!!, daß bei Erreichen der Singularität die Zeit stehen bleibt.

Reine Spekulation!!!

Was passiert danach, wenn v größer als c wird?

Naja, damit verlassen wir das normale zahlensystem und erweitern dieses zu einem zweidimensionalen: Wir erhalten eine komplexe Zeitverschiebung.

Und nun??

Naja, dann haben wir eben eine reale Komponente mit einer imaginären, welche zueinander einen Winkel, eine Phase bilden.

Damit wird deutlich, daß es "Überlichtgeschwindigkeit" nicht geben kann. Geht nicht, läßt das System so nicht zu. Oder unsere mathematik ist falsch.
Demm, wir verlassen unseren Zahlenraum und finden uns schlagartig in der komplexen Ebene wieder und besitzen eine Phase.

Und was das heißt...ab hier wird es für eine "humanoide" Aussge philosophisch.

Ich hoffe, lieber Steffen, daß die Zeitdilatatio auch mal soherum gezeigt, Dir nun etwas verdeutlicht wurde.

Netten Gruß

Wilfried[/math]
Die Symmetrie ist der entscheidende Ansatz Dinge zu verstehen:
-rot E - dB / (c dt) = (4 pi k ) / c
rot B - dE/ / (c dt) = (4 pi j ) / c
div B = 4 pi rho_m
div E = 4 pi rho_e

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Beitrag von Stephen » 26. Dez 2006, 20:41

Lieber Wilfried,

Danke für Deine Antwort, aber die muss ich erst einmal sacken lassen...

Obwohl das DDR-Schulsystem (jetzt nennt man es finnisch, obwohl oder weil die Suomis das von uns abgekupfert haben :lol: ) recht gut war, kann ich mich kaum noch an meine alte Wirkungsstätte (TU Dresden) erinnern - und somit auch nicht mehr Deine Gleichungen nachvollziehen:-(

Vektoren sind mir natürlich noch ein Begriff - aber an denen kann ich gerade noch Kräfte messen. Aber ich werde mal versuchen, mich in Deine Gleichungen "hinein zu versetzen" :wink:

Liebe Grüße, Steffen
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SchwarzeMaterie

Zeitreise

Beitrag von SchwarzeMaterie » 11. Jul 2007, 01:48

gravi hat geschrieben:Die Astronauten aber sind diejenigen, die sich gegenüber der Erde bewegen und sind dadurch der Längenkontraktion ausgesetzt. Wenn sie wieder landen, haben sie in der Tat eine kürzere Zeit erlebt und die Menschen auf der Erde sind deutlich mehr gealtert.
Hallo,

ich beschäftige mich gerade mit genau diesem "Phänomen", allerdings muss ich dazu noch sagen, dass ich zuerst versuchen möchte es aus physikalischen Zusammenhänge zu verstehen und nicht durch Mathematik.

Falls dieses Phänomen jedoch ausschließlich auf Mathematik aufbaut und auch nur damit beschrieben wird, dann muss ich mal sehen.

Ich denke aber, wenn ich mir die o.g. Zeilen durchlese, das da auch noch etwas anders mit zusammenhängt als reine Mathematik, dass Mathematik einen Einfluss auf den Alterungsprozess von Leben hat, kann sich bestimmt keiner vorstellen. ;-)

Ich habe auch schon sehr viel darüber gelesen, aber bisher nicht verstanden woher dieses Phänomen der Vergänglichkeit der Vegetation hergeleitet wird, wenn sich diese mit annähernd Lichtgeschwindigkeit bewegt.


Gelesen habe ich folgendes. Man stelle sich eine imaginäre Reise mit Lichtgeschwindigkeit vor.

-"Wenn ein Reisender nach seiner Borduhr ein Jahr unterwegs war ist er ein Jahr älter geworden. Wenn nach den Uhren auf der Erde zum Beispiel 300 Jahre vergangen sind ist er also (nach irdischer Zeitrechnung) dreihundert Jahre später um ein Jahr gealtert wieder gelandet. Alle Leute die er kannte sind dann (wahrscheinlich) schon lange tot. So eine Reise ist also kein Vergnügen und man wird auch nicht älter als andere Menschen. Man überspringt nur einen Zeitabschnitt auf der Erde."-


Es sind dort sicherlich noch viele andere Geschichten begannt.
Was mich nun daran etwas verzweifeln lässt, ist die Frage danach, wie das den Erklärbar ist und womit das zusammenhängt.

Wird dort bei den Reisenden denn wirklich der Alterungsprozess (für irdische Verhältnisse) angehalten oder bei Lichtgeschwindigkeit sogar gestoppt, oder ist das einfach nur eine Geschichte, welche die Mathematik erklärt die dieses Phänomen in der Mathematik dadurch beschreibt?

Währen Zeitreisen mit solch gravierenden Alterungsunterschiede denn wirklich möglich und wenn ja, wie lautet die nicht Mathematische Erklärung? Was verlangsamt da den Alterungsprozess der Reisenden im Verhältnis zu dem der auf der Erde zurück gebliebenen? Hat das was mit Biologie zu tun?

Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen!


Freundliche Grüße

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Beitrag von Maclane » 11. Jul 2007, 06:22

Das hat mit Biologie gar nichts tun. ;)
Aber das steht ja auch in der von dir zitierten Geschichte drin: "Wenn ein Reisender nach seiner Borduhr ein Jahr unterwegs war...

Du kannst auch ne Armbanduhr nehmen, ne Sanduhr, ne Atomuhr, egal was (okay, ne Funkuhr sollte man jetzt nicht nehmen ;) ) - es ist die Zeit selbst, die relativ ist, nicht die Biologie oder der Alterungsprozess.

Schön sehen kann man das bei den Myonen. Ein Myon ist einfach nur ein negativ geladenes Teilchen, welches normalerweise schon nach 10^-6 Sekunden wieder zerfällt.
Wenn aber so ein Myon mit fast Lichtgeschwindigkeit unterwegs ist, dann hat es für den ruhenden Beobachter eine viel längere Zerfallszeit. Das ist der gleiche Effekt wie bei der Geschichte mit den Astronauten, nur im Gegensatz zu den sauschnellen Astronauten hat man die sauschnellen Myonen schon gesehen. ;)
Schau mal hier
http://de.wikipedia.org/wiki/Myon
und hier
http://www.br-online.de/cgi-bin/ravi?v= ... =040414.rm

Das sollte die Sache erklären. ;)

Gruss Mac
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SchwarzeMaterie

Beitrag von SchwarzeMaterie » 11. Jul 2007, 11:06

Hallo Mac!

Vielen Dank dafür!

Jetzt ist es mir natürlich viel klarer geworden.
Der Effekt der Zeitdilatation macht sich also nur auf Zeit - gemessen an Atomuhren oder anderen Uhren (nur keine Funkuhr) - bemerkbar und nicht auf den Alterungsprozess von Leben selbst, in einem Flugobjekten.

Richtig?

Gruß

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Beitrag von Stephen » 11. Jul 2007, 12:45

Hallo,

in dem berühmten Film - "Die Zeitmaschine" - sitzt der Zeitreisende in seinem Sessel und um ihn herum läuft alles im Zeitraffer ab. Die Außenstehenden hingegen würden - könnten sie den Zeifahrenden sehen - dessen Bewegungen stark verlangsamt wahrnehmen. Obwohl die Idee insgesamt natürlich Schwachsinn ist, so stimmt die Sache mit Zeitraffer/Zeitlupe - auch wenn man sie so nie beobachten könnte. Wie auch, wenn man sich mit irrsinniger Geschwindigkeit voneinander wegbewegt?

Wenn man auf der Erde allerdings eine Verbindung zu einer Kamera im Raumschiff herstellen könnte, würde man dieses Phänomen sichtbar machen: Je weiter sich der Pilot im Raumschiff c nähert, desto langsamer werden seine Bewegungen auf den Monitoren der Erde, bis man bei c selbst nur noch ein Standbild sieht - obwohl der Pilot putzmunter ist und an den Knöpfchen dreht...

Gruß, Steffen
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Beitrag von SchwarzeMaterie » 11. Jul 2007, 13:13

Achtung, jetzt wird es sehr verrückt!!!

Wenn ich hier auf der Erde ein Funkferngesteurtes Raumschiff zu Verfügung hätte, dass nahezu in der Lage ist mit Lichtgeschwindigkeit zu fliegen und ich darin eine Maus reinsetzten würde, dass Raumschiff dann starte und für 10Minuten nach irdischer Zeitmessung mit Lichtgeschwindigkeit umher brausen lasse, es dann wieder zurück zur Erde navigiere, ist die Maus dann schneller, langsamer oder ist sie genauso schnell gealtert, wie sie es tun würde, wenn sie auf der Erde zurück geblieben wäre?


Wenn man nur von der Zeitmessung auf der Erde ausgeht, dann ist sie doch auch nur 10Minuten gealtert und sieht dann doch genauso aus wie sie nach 10Minuten aussehen würde wenn sie hier geblieben wäre, oder nicht, oder doch?

Heje, bin ich denn wirklich zu doof dafür um das zu begreifen? Hilfe! :oops:

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Beitrag von Stephen » 11. Jul 2007, 13:50

Wenn die Maus wieder heil auf der Erde ankommt, hat sie in der Tat Dir gegenüber eine höhere Lebenserwartung als vor ihrem Start...

Hättest Du aber auch ggü. Deinen Mitmenschen, wenn Du Dich nur in einem Flugzeug fortbewegst. Allerdings kommt bei diesen geringen Geschwindigkeiten in Deinem ganzem Leben keine volle Sekunde zusammen :wink:

Gruß, Steffen
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Beitrag von SchwarzeMaterie » 11. Jul 2007, 14:00

OK, also ist sie langsamer gealtert.

Gibt es dafür irgendeine Erklärung, ich meine, was passiert denn da im Körper der Maus oder eines Menschen?

Was ich auch nicht verstehe:
Damals, im späten 20. Jahrhundert wurde doch da dieses Experiment mit 2 Atomuhren und dem Flugzeug gemacht. Dabei ist doch raus gekommen das die Uhr sich während des Flugs im Flugzeug verändert hat.

Da unsere Erde sich doch aber eigentlich viel schneller bewegt als das Flugzeug an Geschwindigkeit hatte, dann müsste das doch genau anders herum sein. Wo ist mein Denkfehler? Ausgeschlossen, da sich das Flugzeug ja mit der Erde bewegt hat und dazu noch eine Eigendynamik durch den Flug hatte?


Gruß

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Beitrag von Stephen » 11. Jul 2007, 14:39

Also biologisch passiert auf beiden Bezugsebenen genau das gleiche, formeltechnisch dieses:

\fed\Delta t = (\Delta tx) / sqrt(1 - v^2 / c^2)

t = Zeitänderung ggü. Ausgangsobjekt
tx = Dauer der Reise (mit der angegebenen Geschwindigkeit)
v = Geschwindigkeit der Reise
c = Lichtgeschwindigkeit

Oder anders ausgedrückt: Besteht zwischen dem Ort, an dem sich ein bestimmter Vorgang abspielt und einem Beobachter eine Relativbewegung, so misst der Beobachter für den Vorgang eine um den folgenden Faktor größere Zeit:
\fed\mixon1 / sqrt(1 - v^2 / c^2)


Kannst ja mal 80 Jahre und 800 km/h (ca. 222 m/s) einsetzen um zu sehen, wieviel man als Dauerflieger so gut macht :wink:


PS: Zur Atomuhr, hatte ich vergessen: Genau diese unterschiedliche Zeitangabe auf den beiden Atomuhren bei dem Versuch beweist die o.a. Formel - was sich schnell bewegt, altert langsamer. Übrigens würde auch GPS ohne Berücksichtigung dieser Details nicht 100%ig genau arbeiten können!

... und setze nicht gleich "c" ein in die Formel - da braucht es eine gewisse Zeit, um die zu erreichen :lol:

Gruß, Steffen
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Beitrag von SchwarzeMaterie » 11. Jul 2007, 17:59

Stephen hat geschrieben:(...)was sich schnell bewegt, altert langsamer. Übrigens würde auch GPS ohne Berücksichtigung dieser Details nicht 100%ig genau arbeiten können!(...)
Man-o-Man, das übersteigt jetzt aber wirklich meinen Horizont.
Mit den Zeitänderungen unter Berücksichtung beim GPS kann ich ja noch nachvollziehen, aber das Leben durch schnelle Bewegung langsamer altert, geht meinem Verständnis nun leider doch weit hinaus.
Für einen Beobachter ist klar, für den erscheint es - je nach Geschwindigkeit des anderen - so, als würde der Reisende bei Lichtgeschwindigkeit stehen bleiben, wenn er ihn beobachtet. Da ja die Daten höchstens mit Lichtgeschwindigkeit den Beobachter erreichen, wenn der Reisende aber mit LG davon braust, steht er.

Würde er wohl mit Überlichtgeschwindigkeit davon sausen, dann wäre er wohl auch gar nicht mehr für den Beobachter zu sehen?

Also ich muss das jetzt erstmal alles kommen lassen, vielleicht macht's ja doch nochmal klick da oben...

Habt vielen Dank soweit Euch beiden!

LG

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Beitrag von Maclane » 11. Jul 2007, 18:24

SchwarzeMaterie hat geschrieben:OK, also ist sie langsamer gealtert.

Gibt es dafür irgendeine Erklärung, ich meine, was passiert denn da im Körper der Maus oder eines Menschen?
Der Alterungsprozess ansich bleibt derselbe. Nur die Zeit, also die Geschwindigkeit mit der Ereignisse auf einander folgen, ändert sich.

Vom Alterungsprozess musst du mal wegkommen. Der ruhende Beobachter sieht die Maus nicht nur langsamer altern, er sieht auch, dass sie sich langsamer bewegt (wie in Zeitlupe) und er hört auch die Geräusche immer langsamer und tiefer werden (wie wenn ein Tonband mit geringer Geschwindigkeit läuft).
Die Maus selber merkt von der Zeitlupe an sich selbst aber nichts. Da bleibt alles normal. Aber das Leben auf der (relativ ruhenden) Erde vergeht schneller aus Sicht der Maus. Die Menschen wuseln schneller durch die Straßen (wie im Zeitraffer), die Tage auf der Erde sind kürzer, das sonst ruhige Blinken des Bremer Leuchtturms ist ein schnelles Flackern und die Funksprüche sind schneller und vom Ton her höher (wie ein Tonband im Schnelldurchlauf).

Wie gesagt, mach's dir nicht so kompliziert mit Alterungsprozess und Biologie und so. Es dreht sich wirklich nur um die Zeit. Da hat jeder seine eigene individuelle Zeit, aber niemand wird bevorzugt behandelt - alle Bezugssysteme sind gleichberechtigt.

Gruss Mac
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Beitrag von Stephen » 11. Jul 2007, 18:36

... naja, warum sind 100km/h + 100km/h = 200km/h und c + c immer noch c? Es gibt eben Fragen, die man einfach nicht logisch beantworten kann :lol: Naja, jedenfalls ich nicht. In manchen Punkten muss man halt den wesentlich wissenderen Menschen vertrauen - c ist auf keinen Fall überschreitbar... - müssen wir einfach so akzeptieren :wink:
Zuletzt geändert von Stephen am 11. Jul 2007, 18:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von SchwarzeMaterie » 11. Jul 2007, 18:43

Danke Mac,

Dank Deinem Beispiel mit den Myonen weiß ich jetzt auch, das es bei Bewegungen zueinander genau anders herum ist. Daher werden auch mehr Myonen auf der Erde gemessen obwohl eigentlich viel weniger ankommen müssten, da die zurück gelegte Strecke der Myonen für den Beobachter auf der Erde gedehnt behandelt werden müssen.

Mit dem Faktor 15, wenn ich das richtig verstanden habe.
Und in andere Richtung dann minus dem Faktor 15.


So scheint das ganze auch Sinn zu machen, den Vergleich mit dem Alterungsprozess lege ich dann mal ad-acta.


Merci

SchwarzeMaterie

Beitrag von SchwarzeMaterie » 11. Jul 2007, 19:26

Stephen hat geschrieben:... naja, warum sind 100km/h + 100km/h = 200km/h und c + c immer noch c?
Aber ist die Lichtgeschwindigkeit nicht auch relativ?
Ich mache mal ein verrücktes Gedankenspiel wie ich mir das vortstelle.

Ich nehme mir 2 Photonen, auf beiden sitzt ein Mensch, beide entfernen sich mit Lichtgeschwindigkeit voneinander. Würden die beiden sich gegenseitig beobachten, was würden sie sehen? Würden jeder für den anderen still stehen oder wären sie füreinander nicht sichtbar? Da der Raum zwischen ihnen sich mit doppelter Lichtgeschwindigkeit vergrößert, dürfte es für beide doch eigentlich nicht möglich sein sich gegenseitig zu sehen, daher kann auch für beide kein Bezugspunkt hergeleitet werden, an dem sie ihre Geschwindigkeit messen können.

Hätten beide nun aber die Möglichkeit, schneller als mit doppelter Lichtgeschwindigkeit zu messen, würden beide so doch auch zum Bezugspunkt werden? Es würde wohl aber sehr lange dauern bis sie zu einem Ergebnis kommen, aber das wäre dann doch die Geschwindigkeit mit der jeder für sich glaubt, er entfernt sich vom anderen, beide können ja nicht feststellen wie schnell der andere ist, beide könnten füreinander auch still stehen.

Da es aber kein Messverfahren gibt, das über die Lichtgeschwindigkeit hinaus geht, daher ist c+c wohl auch immer c.

Kann man das als Erklärung gelten lassen, oder wäre das schon zu weit verrückt?

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