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Grund der Expansion, SL, Hawkingstrahlung

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Re: Warum expandiert und expandierte das Universum?

Beitrag von seeker » 19. Nov 2012, 09:23

Wissenschaft ist Detektivarbeit.
In dieser Geschichte haben wir jede Menge Indizienbeweise aber keine Augenzeugen.
Ist der Angeklagte damit überführt oder bestehen noch berechtigte Zweifel? Das liegt im Ermessensspielraum der Richter oder der Geschworenen.
Glücklicherweise sind Urteile in der Wissenschaft nie endgültig.
Das ist die Situation.

Sehen heißt glauben in der Wissenschaft.
Wir wissen ja nicht einmal ganz sicher ob es wirklich SL gibt.
Wir wissen nur, dass es dunkle, sehr kompakte und massereiche Objekte gibt.

Je weiter man sich von der direkten Beobachtung entfernen muss, desto unsicherer wird alles
(z.B. Beobachtung von Sternen, die sich schnell um unsichtbare Objekte bewegen -> SL -> Hawkingstrahlung -> CCC).
Dennoch waren die Vorhersagen der Theoretiker schon oft goldrichtig. Es hat sich gezeigt, dass deren Rechnungen vertrauenswürdig sind.

Von daher wäre es eine große Überraschung wenn SL und Hawkingstrahlung nicht existieren würden, jedoch wäre es kaum eine Überraschung wenn diese nicht ganz so wie heute vorhergesagt existierten; nicht nur, aber auch schon deshalb, weil reale Objekte stets komplexer sind als die berechenbaren, vereinfachten, idealen Objekte unserer mathematischen Modelle.

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Re: Warum expandiert und expandierte das Universum?

Beitrag von Skeltek » 19. Nov 2012, 12:23

Was mir am meisten Sorgen macht ist die Tatsache, daß Menschen aufgrund ihrer relativ gleichen Hirnstruktur in der Regel auch dieselben Denkfehler und Fehleinschätzungen machen(Zwillingsparadoxon, Übertragfehler beim Summieren bestimmter Zahlenkombinationen, Trugschlüsse beim nicht Unterscheiden von Ursache und Wirkung usw).
Es könnten auch recht einfache Dinge sein wie z.B. die Mini-SL-Dichte, die das Volumen des gemeinsamen EH der am LHC entstehenden Mini-SLs und damit die Lebensdauer überexponentiell anwachsen lässt(dritte Potenz).
Soweit ich weiß entstehen bei dem Ding Tausende auf engstem Raum(gebündelt wo der Teilchenstrahl auftrifft), anders als in der Atmosphäre durch kosmische Strahlung(was ja als einziges triftiges Argument genommen wird, dass das Ding safe sei). Wie viele hier wissen, wächst das Volumen des EH überexponentiell mit der Masse an, die Querschnittsfläche des EH quadratisch zur Masse.
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Re: Warum expandiert und expandierte das Universum?

Beitrag von gravi » 19. Nov 2012, 19:19

Ich denke schon, dass man unseren Theoretikern vertrauen kann. Es ist ja nicht nur einer, der die Theorie der SL's aufgestellt hat - das sind inzwischen ganze Physikergenerationen. Darunter gibt und gab es sicher auch 'ne Menge Querdenker, die diese Objekte aus allen Richtungen beleuchtet haben.

Wir sind alle nur Menschen und unser Hirn funktioniert gleichartig. Unsere Wissenschaft hat aber Hand und Fuß und die bisherigen Naturgesetze stehen unerschütterlich. Wenn dann aus diesen Gesetzen Objekte wie SL's gefolgert werden und das auch weitgehend mit den gemachten Beobachtungen übereinstimmt, dann ist die Wahrscheinlichkeit ihrer Existenz (in welcher Form auch immer) sehr groß. Und sie werden verdampfen, da können wir alle sicher sein. Pech für die Mayas...

Gruß
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Re: Warum expandiert und expandierte das Universum?

Beitrag von seeker » 19. Nov 2012, 23:33

Es ist wahrscheinlich, weil es am besten zur Gesamtheit dessen passt, was wir bisher theoretisch und experimentell (bzw. durch Beobachtungen) abgesichert über die Welt wissen.

Wissenschaft ist auch wie ein Puzzlespiel.

Man kann die Situation auch durch folgendes Gleichnis verdeutlichen:
Wir haben ein Puzzle zusammengefügt, das eine Landkarte Italiens ergibt. Es fehlen nur wenige Puzzleteile der Landkarte.
Einer dieser weißen Flecken ist an einer Stelle zu der ganz viele Straßen hinführen. Da kommt nun Hawking und rechnet aus: "Da muss Rom sein!"
Ist es wahrscheinlich, dass er Recht hat? Ja doch!
positive hat geschrieben:Im Universum könnte vieles funktionieren, wenn man dies und jenes wegläßt, usw...
Nur sehr begrenzt, denn wenn man etwas ändert, dann passt zwar ein kleiner Teil des Puzzles vielleicht besser (oder anders) zusammen, aber andere, weite Bereiche fallen dann einfach auseinander.
Das Puzzle, das wir im Moment für dasjenige halten, bei dem die meisten Puzzleteile zusammenhalten und gemeinsam ein stimmiges Gesamtbild ergeben, nennt man heute "Standardmodell" - und die Hawkingstrahlung gehört dazu.
Man darf das nicht unterschätzen: Das derzeitige Puzzle "Standardmodell" ist das Ergebnis mehrhundertjähriger Forschung von vielen tausend Wissenschaftlern, unzähligen Diskussionen, Abwägungen, Streitereien, Vorschlägen, Gegenvorschlägen, Querdenker-Vorschlägen, Überprüfungen, nochmaliger Überprüfungen, zahlloser Versuche der Widerlegung, etc., etc., etc.
Es ist ein gewaltiges Werk und es passt sehr gut zu all unseren Beobachtungen - und es gibt zurzeit keine einzige Beobachtung, die dem Standardmodell klar und unwiderlegbar widerspricht!
Und trotz alledem glaubt niemand einfach an das Standardmodell: Man versucht es im Gegenteil weiterhin zu widerlegen. So funktioniert Wissenschaft...
positive hat geschrieben:Was ist der Unterschied zwischen einem Mini-SL am LHC und einem stabilen SL im All? Was müssen die am LHC überhaupt tun, um ein Mini-SL zu produzieren?
Ein Mini-SL am Cern könnten wir heute schon beobachten und genauer untersuchen. Bei den SL im All wird uns das nicht so schnell gelingen.
Ein weiterer Unterschied ist, dass sich das Verdampfen von Mini-SL anders gestalten könnte als das von großen SL (es gibt dazu theoretische Hinweise), weil bei ihnen die Quantenmechanik noch eine deutlichere Rolle spielen könnte, soll heißen: Es ist möglich, dass große SL verdampfen, so wie von Hawking vorghergesagt, jedoch, ganz am Ende, wenn sie fast nicht mehr da sind, von seiner Berechnung abweichen. Das hat damit zu tun, dass wir keine fertige Theorie der Quantengravitation haben, die aber benötigt würde um die Vorgänge exakt abzubilden.
Hawkings Lösung ist daher nur eine Näherung der tatsächlichen Verhältnisse.
Konkret: Es ist möglich, dass SL nicht vollständig verdampfen und sog. stabile "Relikte" bilden.
positive hat geschrieben:Was müssen die am LHC überhaupt tun, um ein Mini-SL zu produzieren?
Na ja, das was das LHC halt so tut: Teilchen mit extrem hoher Energie aufeinanderschießen und die wegfliegenden Trümmer der Kollisionen detektieren und analysieren. Eigentlich reicht die Leistung des LHC trotzdem nicht aus um Mini-SL zu erzeugen. Es gibt aber dennoch eine sehr geringe statistische Wahrscheinlichkeit, dass sie bei sehr vielen stattfindenden Kollisionen manchmal doch ausreicht. Das hat auch mit QM und Unschärfe zu tun - aber frag mich nicht nach den Details...

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Re: Warum expandiert und expandierte das Universum?

Beitrag von seeker » 20. Nov 2012, 00:03

Skeltek hat geschrieben:Was mir am meisten Sorgen macht ist die Tatsache, daß Menschen aufgrund ihrer relativ gleichen Hirnstruktur in der Regel auch dieselben Denkfehler und Fehleinschätzungen machen
Es scheint dennoch alles recht gut abgesichert und überprüft zu sein. Alles scheint mit der Realität übereinzustimmen, zu funktionieren... dennoch gebe ich dir im Prinzip Recht:

Das Problem scheint mir zu sein, dass wir alle auf dieselbe Art und Weise denken. Unsere Logik erscheint allen Menschen logisch zu sein.
Was würden aber Außerirdische oder eine KI zu unserer Logik sagen? Würde sie auch denen logisch vorkommen? Ist unsere Logik also gleichzeitig DIE Logik oder nur eine menschliche, relative Logik?
Ich halte das für eine extrem spannende Frage.

Würden wir jemals Kontakt zu Außerirdischen haben, würde sie vielleicht beantwortbar werden.
Beide Seiten könnten dadurch extrem viel lernen.

Die mir wahrscheinlicher erscheinende Hoffnung dahingehend ist aber, dass wir in absehbarer Zukunft eine KI haben werden, die völlig anders als wir denkt und mit der wir solche Dinge dann erörtern können werden.

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Re: Warum expandiert und expandierte das Universum?

Beitrag von Skeltek » 20. Nov 2012, 02:16

Vor ein paar Jahren noch kam der Spruch aus der trivialsten aller Wissenschaften(Mathematik): "Erst als wir anfingen, die einfachsten und trivialsten Dinge zu beweisen, stellte man bei den meisten fest, dass sie falsch waren."

Ja, die Hawkin-Strahlung, falls sie existiert, verhält sich die Verdampfungsgeschwindigkeit für ausreichend große isolierte Löcher vermutlich wie in der Formel.
Zu den vorher erwähnten Querdenkern würde ich gerne noch hinzufügen, dass es Beurteilungsrecht der Mehrheit ist, diese für Querdenker, Querulanten, Besserwisser oder Spinner zu halten.
Welche Gemeinschaft für die Spezialisten auf einem Gebiet gehalten wird, ist zum Großteil von der Größe und Mangel an Konkurenzgemeinschaften abhängig; meist sind sie vom Großteil der gesellschaft als solche anerkannt.

Ich messe dem Mini-SL Experiment kein großes Restrisiko zu und würde es vermutlich unterstützen falls ich die Fähigkeit hätte alles selbst nachzuprüfen. Allerdings habe ich zu oft die Mehrheit der "Profis" sich kollektiv irren sehen, als dass ich dem kein Restrisiko zuordnen würde.

Wenn ich bedenke, dass sogar Studenten in höheren Semestern nicht begreifen, daß eine überabzählbare Menge keine Elemente enthält, die nicht abzählbar sind, sondern die Überabzählbarkeit lediglich eine Eigenschaft der Menge als ganzes ist(lässt sich nicht ordnen).
Viele glauben, daß es im reelen Elemente gibt, die nicht zu der Menge der Abzählbaren Zahlen gehören.
Einfachster Sachverhalt, zu schwer zu begreifen...
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Re: Warum expandiert und expandierte das Universum?

Beitrag von seeker » 20. Nov 2012, 23:53

Ich habe die Antworten zum letzten Beitrag von Skeltek in einen neuen Thread "Abzählbarkeiten und Überabzählbarkeiten" verschoben, denn mit der Expansion des Universums hat das nichts mehr zu tun. Skelteks obigen Beitrag habe ich dorthin kopiert. Es gibt ihn nun also zweimal.
Dies geschah ausschließlich um eine bessere Übersichtlichkeit zu erreichen.

Eigentlich müsste man nochmals aufteilen, denn in diesem Thread ging es zu über 50% eher um die Hawkingstrahlung und die CCC als um die Expansion.
Das scheint mir aber so schwierig zu sein, dass ich unsicher bin, ob ich das tun soll. Evtl. werde ich stattdessen einfach den Namen des Threads entsprechend erweitern.
Ich hoffe es entsteht keine allzu große Verwirrung.

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Re: Grund der Expansion, SL, Hawkingstrahlung

Beitrag von Skeltek » 21. Nov 2012, 17:45

@positive:
Wenn du in den EH eines verdampfenden SLs springst, verdampft es in deinen Augen schneller als für einen außen stehenden Beobachter.
Erstmal ist er weiter weg und nimmt es später wahr, zweitens muss in seinen Augen deine Masse zusätzlich noch verdampfen.
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Re: Grund der Expansion, SL, Hawkingstrahlung

Beitrag von seeker » 21. Nov 2012, 21:10

positive hat geschrieben:Mich überzeugt die Rechnung Hawkings nicht. Ein Beobachter sieht ein "Verdampfen" ein anderer nicht. Es ist besser ins SL zu springen, das ist der sicherste Ort im gesamten Universum, wenn es sich seinem Photonenende nähert. Ich sehe ja nur ankommende Teilchen und für mich nimmt die Masse stetig zu und nicht ab. Von den positiven Teilchen außerhalb habe ich keine Ahnung. Außerdem wird das SL mit Massezunahme immer kälter und mit der Materieausdünnung wird auch das Universum kälter. Teilchen Antiteilchen gibts irgendwann auch nicht mehr und mit ein bißchen Glück wird das Ding von aussen abgekühlt werden und seine Temperatur beträgt dann 0 Kelvin. Dann hat es ausgestrahlt.

Mir gefällt auch diese primordiale SL's-Geschichte nicht, es gibt keinen Nachweis dafür, außerdem, aus welchem Grund hätten die entstehen und dann gleich wieder verdampfen sollen? Wieso sind die anderen SL's übriggeblieben und warum haben diese primes nur eine Masse von weniger als 1 Milliarde Kilos erreicht?
Zur Lektüre, schau mal bei Andreas Müller rein:
http://www.wissenschaft-online.de/astro ... .html#hawk
http://www.wissenschaft-online.de/astro ... t_p08.html

Primordiale Schwarze Löcher sind nun wirklich spekulativ (da viel mehr unbewiesene Annahmen getroffen werden müssen als bei der Hawking-Strahlung).
Ich würde sie lieber erstmal weglassen.

Normale SL können sich bei dem Kollaps eines Sterns bilden.
Zu den Unendlichkeiten, die Hawking verwendet, will ich dir mal ein Beispiel geben, um zu zeigen, dass das völlig in Ordnung ist:

Nehmen wir an wir wollen wissen, auf welche Geschwindigkeit ein zuerst ruhender Asteroid maximal beschleunigt werden kann, wenn er von der Erde angezogen wird und schließlich auf der Erdoberfläche einschlägt.
Das ist recht kompliziert. Deshalb nähern wir uns der Sache an:

Wir nehmen an wir haben eine Kugel mit der Größe und Masse der Erde (ohne Atmosphäre) und einen zweiten Körper mit der Masse x.
Der Körper muss anfangs relativ zur Erde ruhen - das ist klar, aber wie weit muss er am Anfang entfernt sein, damit wir die Maximalgeschwindigkeit erhalten?
Richtig: Wir müssen in unserem Modell annehmen, dass er zu Beginn unendlich weit entfernt ist, ruht und dann ganz langsam angezogen wird und so immer mehr an Geschwindigkeit gewinnt. Nur so erhalten wir die gesuchte theoretische Max-Geschwindigkeit.
Wenn wir die haben entfernen wir je nach weiterem Interesse/Problemstellung nach und nach unsere Idealisierungen: Z.B. können wir nun annehmen, dass der Körper zu Anfang nur sehr sehr weit entfernt war. Den Fehler, den wir dadurch machen können wir nun ausrechnen und erkennen: Er ist sehr sehr klein, also vernachlässigbar.
usw.

Zweites Beispiel:
Wir wollen wissen, wie groß die Fluchtgeschwindigkeit der Erde ist.
(Die "Fluchtgeschwindigkeit" ist die Mindestgeschwindigkeit, ab der ein nach oben abgefeuerter Körper gerade nicht wieder zur Erdoberfläche herunterfällt, also für immer oben bleibt.)
Um zur richtigen Lösung zu gelangen, müssen wir wieder eine atmosphärenlose Erde annehmen und dann ausrechnen, bei welcher Geschwindigkeit ein nach oben abgefeuerter Körper mit der Startgeschwindigkeit V(0)=x irgendwann in beliebig weiter Entfernung zur Erde die die Geschwindigkeit V=0 annähert, ohne sie je zu unterschreiten, also zurückzufallen.
Wir bekommen heraus, dass er V=0 genau in unendlicher Entfernung zur Erde und nach unendlicher Zeit erreicht und sagen genau dann hatte er bei V(0) Fluchtgeschwindigkeit.
Auch hier haben wir's mit Unendlichkeiten zu tun... nur mathematisch, nicht wirklich versteht sich - aber die Rechnung passt.

Im Prinzip geht auch Hawking so vor, wenn er ausrechnet, dass SL strahlen.

Bei den SL haben wir einen Punkt noch nicht untersucht:
Je mehr man sich dem Ereignishorizont nähert, desto schneller durchschreitet man die Zeit. D.h.: Ein Beobachter nahe am EH sieht, wenn er zurück blickt, wie das Universum rasend schnell altert, während für ihn nur Sekunden vergehen.
Umgekehrt sieht ein entfernter Beobachter, wie sich der einfallende Beobachter immer langsamer bewegt und zuletzt vor dem EH "festfriert".

Daraus folgt: Dass man am EH selbst keine Hawkingstrahlung findet, aber in einiger Entfernug schon, wundert nicht sehr, denn es liegt auch eine Ewigkeit an Zeit dazwischen.
Würde ein hypothetischer Beobachter sehr nahe am EH 1 Nanosekunde lang nach Strahlung suchen (und nichts finden, weil die Messzeit so kurz ist), dann würden für den entfernten Beobachter schon Äonen vergangen sein, was die Messzeit enorm verlängert und was ermöglicht, dass er etwas findet:
Wenn ich eine Strahlung der Strahlungsleistung X habe, die von der Eigenzeit abhängt, dann finde ich bei der Messzeit dt=0 natürlich nichts, bei der Messzeit dt= unendlich aber natürlich etwas.

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Re: Grund der Expansion, SL, Hawkingstrahlung

Beitrag von seeker » 26. Nov 2012, 10:54

Wegen der Arbeit müsstest du selber mal recherchieren oder warten, ob dir doch noch jemand nen Link geben kann. "Google Scholar" könnte bei der Suche nützlich sein.
positive hat geschrieben:Ich glaube wir sollten mehr über den Urknall rausfinden und abwarten.
Das tut man ja. Alles was wir im Moment zum Thema "Primordiale Schwarze Löcher" haben sind Verdachtsmomente - nicht mehr.
Diese sollen und müssen aber ausgesprochen werden, damit die Wissenschaftsgemeinde dem weiter nachgehen kann.

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Re: Grund der Expansion, SL, Hawkingstrahlung

Beitrag von seeker » 26. Nov 2012, 20:24

Ja, das hab ich mich auch schon gefragt.
Es geht aber um Teilchen mit positiver und negativer Masse bzw. Energie, nicht mit Ladung/Antimaterie verwechseln!

Laut Tom stimmt die Erklärung der Hawkingstrahlung per virtueller Teichen aber eh nicht (wie du weißt) und zu den neueren Rechnungen dazu habe ich leider auch noch nichts gelesen.
Falls man doch per virtuellen Teilchen argumentieren möchte (die dann real werden), muss die Lösung in der Asymmetrie des Gravitationsfeldes zu suchen sein (es nimmt nach innen stärker zu, nach außen schwächer ab -> unterschiedliche Gezeitenkräfte).
Mehr weiß ich dazu nicht.
Vielleicht weiß jemand anderes noch was dazu zu sagen?

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Re: Grund der Expansion, SL, Hawkingstrahlung

Beitrag von Skeltek » 26. Nov 2012, 23:19

Wenn man Hawkingstrahlung annimmt, muss man dann davon ausgehen, daß keine richtige Singularität existiert? Ich meine, die optische Wegstrecke vom Mittelpunkt zum EH ist ja zu lang.
Verdampft/Verstrahlt da die Singularität oder der EH selbst?
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Re: Grund der Expansion, SL, Hawkingstrahlung

Beitrag von tomS » 1. Dez 2012, 10:31

Skeltek hat geschrieben:Wenn man Hawkingstrahlung annimmt, muss man dann davon ausgehen, daß keine richtige Singularität existiert? Ich meine, die optische Wegstrecke vom Mittelpunkt zum EH ist ja zu lang.
Verdampft/Verstrahlt da die Singularität oder der EH selbst?
Die Hawkingstrahlung ist ein "nichtlokaler Effekt": es ist nicht so wie bei der Verdunstung von Wasser, wo man genau auf die Wasseroberfläche deuten kann und sagen kann, dass sie genau "da" verdampft. Man kann auch die Masse des SLs nicht lokalisieren: in der Singularität nicht, denn diese ist eine "punktförmige Unendlichkeit" die man für praktische Berechnungen ausblenden muss; es ist nicht so, dass da einfach nur ein sehr schweres punktförmiges Teilchen sitzt; und innerhalkb des EHs auch nicht, denn da besteht das SL aus Vakuum! Man kann das am ehesten so verstehen, dass die globale Raumzeitstruktur des SLs sich (aus der Ferne betrachtet) so verhält, wie wenn da eine Masse wäre, sobald aber lokal beginnt, diese Masse zu suchen, findet man nichts.

Und daher wird die Masse einfach dadurch kleiner, dass das gesamte SL, also der EH schrumpft, mehr nicht.

Für sehr kleine SLs, sozusagen knapp vor dem vollständoigen Verdampfen (was in endlicher Zeit stattfinden würde) gilt Hawkings Näherung nicht, d.h. hier kann man überhaupt nicht sagen, was passiert. Die Antwort darauf liefert hoffentlich eine Theorie der Quantengravitation.
Gruß
Tom

Der Wert eines Dialogs hängt vor allem von der Vielfalt der konkurrierenden Meinungen ab.
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Re: Grund der Expansion, SL, Hawkingstrahlung

Beitrag von Skeltek » 2. Dez 2012, 05:36

Im übrigen ist es fraglich, in welchen Inertialsystem die virtuellen Teilchenpaare entstehen sollen. So gesehen hätte ja fast jedes virtuelle Teilchenpaar das mit einer Relativgeschwindigkeit nahe c entsteht so viel Energie, dass es wirklich real wäre... alle Bezugssysteme sind ja gleichberechtigt?
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Re: Grund der Expansion, SL, Hawkingstrahlung

Beitrag von seeker » 2. Dez 2012, 09:44

Skeltek hat geschrieben:... alle Bezugssysteme sind ja gleichberechtigt?
..nur die unbeschleunigten BS!
Der entfernte Beobachter ist unbeschleunigt. Ein gedachter stationärer Beobachter am EH ist aber alles andere als unbeschleunigt, es wirkt ja dort die Gravitation.

Der Effekt hat Ähnlichkeit mit dem Unruh-Effekt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Unruh-Effekt

Grüße
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Re: Grund der Expansion, SL, Hawkingstrahlung

Beitrag von Timm » 2. Dez 2012, 11:22

tomS hat geschrieben:
Und daher wird die Masse einfach dadurch kleiner, dass das gesamte SL, also der EH schrumpft, mehr nicht.
Das ist wohl wahr. Andererseits hat die Masse keine ander Wahl, als ins Zentrum zu fallen und dort ein endliches Volumen einzunehmen. Details dazu wird hoffentlich die QG regeln. Ist das nicht die weithin akzeptierte Vorstellung? Die aber dennoch zu simple ist, wenn man Sie Deiner unbezweifelbaren Aussage gegenüberstellt?

Gruss, Timm

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Re: Grund der Expansion, SL, Hawkingstrahlung

Beitrag von tomS » 2. Dez 2012, 11:54

Timm hat geschrieben:
tomS hat geschrieben:Und daher wird die Masse einfach dadurch kleiner, dass das gesamte SL, also der EH schrumpft, mehr nicht.
Andererseits hat die Masse keine ander Wahl, als ins Zentrum zu fallen und dort ein endliches Volumen einzunehmen. Details dazu wird hoffentlich die QG regeln.
Nur diese; die ART sagt dazu nichts! Und der Hawkingeffekt auf Basis der ART (nicht QG) auch nicht!!
Timm hat geschrieben:Ist das nicht die weithin akzeptierte Vorstellung?
Ja, aber bisher eben nur eine Vorstellung mit wenig konkretem Support aus den diversen Ansätzen zur QG
Gruß
Tom

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Re: Grund der Expansion, SL, Hawkingstrahlung

Beitrag von Timm » 2. Dez 2012, 18:50

tomS hat geschrieben:
Timm hat geschrieben:Ist das nicht die weithin akzeptierte Vorstellung?
Ja, aber bisher eben nur eine Vorstellung mit wenig konkretem Support aus den diversen Ansätzen zur QG
Vielleicht muss man mit dem Begriff Masse anders umgehen.
Ein Vorschlag: Unter diesen extremen Bedingungen gibt es im Zentrum keine Masse, weil diese vollständig in Raumzeitkrümmung konvertiert ist. Dann entfällt die lästige Frage, wie die im Zentrum zusammengepresste Masse als Folge der Strahlung abnimmt. Gab's nicht schon Überlegungen Teilchen geometrisch zu deuten?

Gruss, Timm

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Re: Grund der Expansion, SL, Hawkingstrahlung

Beitrag von Skeltek » 2. Dez 2012, 20:35

seeker hat geschrieben:
Skeltek hat geschrieben:... alle Bezugssysteme sind ja gleichberechtigt?
..nur die unbeschleunigten BS!
Der entfernte Beobachter ist unbeschleunigt. Ein gedachter stationärer Beobachter am EH ist aber alles andere als unbeschleunigt, es wirkt ja dort die Gravitation.

Der Effekt hat Ähnlichkeit mit dem Unruh-Effekt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Unruh-Effekt

Grüße
seeker
Genau das ist aber der wesentliche Punkt. Wenn ein Teilchen nahe dem EH entsteht, haben beide Teilchen zusammengenommen einen auf die Singularität hin gerichteten Impuls. Die Teilchen entstehen in einem BS das sich im freien Fall befinden. Was soviel heißt wie jedes virtuelle Teilchenpaar ausserhalb des EH ist bei Entstehung bereits beschleunigt.
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