Hallo Frank,
Das ist insofern nicht irrelevant, da diese Gelder unter dem Radar der Öffentlichkeit liegen.
Es ist aber aus ökologischer Sicht irrelevant, da Geld nun mal Geld ist, was zuvor über Wertschöpfung generiert wurde und somit unter Ressourcenverbrauch zustandegekommen ist und dann für weiteren Ressourcenverbrauch investiert wird.
Du vergisst, dass es "die Großprojekte", die Industrie dafür verantwortlich waren, die das althergebrachte Kastensystem fast pulverisiert haben, da so gut wie alles, für jeden auf einmal erschwinglich war.
Ja, aber eben diese Großprojekte sind aus ökologischer Sicht nicht mehr verantwortbar, da wir inzwischen im Krisendruck drin sind, so dass weitere Großprojekte hier die Grundlast nur noch erhöhen, statt sie abzumindern. Richtiger ist daher, sich auf kleinere Projekte zu konzentrieren und diese dann dezentral umzusetzen. Und noch mehr und noch größere Teilchenbeschleuniger sowie Mondstationen und bemannte Marsflüge brauchen wir nicht wirklich, um weiterhin gut auf der Erde leben zu können. Das ist dann wirklich entbehrlich für den künftigen Wohlstand.
Wenn du Sachen "limitierst" werden einzelne, wenige, Mächtige wieder das Zepter übernehmen ...
Nur, wenn es lukrativ ist, in Großprojekte zu investieren. Anderenfalls limitiert sich das aus ökonomischen Gründen von selbst. Und ja, es hängt dann auch von internationalen Übereinkommen und Verträgen ab. Nehmen wir mal das CERN - hier hängen -zig Nationen und Forschungsinstitute dran. Wenn man denen den Geldhahn abdreht und Verträge auslaufen lässt, ohne sie zu verlängern, ist da sehr schnell der Ofen aus. Ebenso trifft das auf die bemannte Raumfahrt zu. Was das betrifft, ist mir da gar nicht bange.
Durch Kriege und Seuchen wird das nicht passieren, denn sonst wäre es längst passiert.
Na ja, so simpel ist das nicht, denn immerhin haben wir noch ein halbwegs solide funktionierendes internationales System, was hier regulierend eingreift, bevor Konflikte ins Maßlose eskalieren. Wenn das System als Ganzes ins Rutschen kommt, brechen solche Interventionsmöglichkeiten ersatzlos weg. Ausbleibende Finanzströme bewirken eine Unterfinanzierung des Militärs und damit der Machtbasis der jeweiligen Herrschaftseliten. Dann haben wir weltweit in den meisten Gegenden Verhältnisse wie in Haiti oder Somalia. Da bleibt am Ende nicht viel übrig.
Der Hunger sehe ich aber durchaus als Option .
Der verstärkt das Chaos noch und führt zu großangelegten Migrationswellen, die in den Zielländern ebenfalls das Chaos regieren lassen. Das ist dann ein sich selbst verstärkender Kreislauf, der zur Bevölkerungsminimierung führt. Auf jeden Fall eine sehr üble Angelegenheit, wenn es denn dazu kommt.
Und sie wird es auch sein, die uns die Lösungen bringen wird.
Da sind wir dann wieder beim Prinzip Hoffnung angekommen, denn die technologische Entwicklung wird zwar weiter voranschreiten, so lange es noch geht, aber die Lösungen werden immer exklusiver für einen immer exklusiveren Kreis zur Verfügung stehen. Der immer größer werdende Rest wird sich in der Rolle des Ressourcenzulieferes wiederfinden, ohne von den wohlstandsgenerierenden Folgen partizipieren zu können. Es geht hierbei nicht mehr nur um die Überwindung einer Wirtschaftskrise oder einer Ernährungskrise, wie in den 1970er Jahren, sondern um die Erhaltung der ökologischen Ressourcen zur Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung für inzwischen rund 8 Milliarden Individuen. Und da sieht es nun mal mau aus, weil technologische Innovation ohne Investition in ressourcenverbrauchende Maßnahmen nicht zu haben ist - der technologische Fortschritt drückt dann also noch zusätzlich auf die Biosphäre, die unter dem üblichen Normalbetrieb bereits jetzt schon über die Grenzen hinaus belastet ist. Dieser Weg beschleunigt also die Limitierung der Möglichkeiten, statt sie substantiell zu erweitern, da das Tempo der ökologischen Belastung noch beschleunigt wird.
Dazu kommt die unweigerliche Ausbreitung ins Sonnensystem, um an Ressourcen zu kommen.
Eben. Das ist dann die logische Konsequenz, die aus der Kapitallogik folgt, aber sie macht die Rechnung eben nicht mit dem Aufwand, der damit verbunden ist, diese Ausbreitung dann auch ökonomisch gewinnbringend in ein ökologisch nachhaltig funktionierendes System zu integrieren. Dieser Zug ist inzwischen schon längst abgefahren. Das ist nur noch Science Fiction, aber keine gangbare Option mehr, um hier für eine nachhaltige Zukunft noch etwas herumzureißen, wenn hier der Bergbau an seine ökonomischen Grenzen stößt, nachdem er ökologisch alles so weit ruiniert hat, dass auch an eine nachhaltige und effiziente Landwirtschaft nicht mehr zu denken ist, die rund 8 Milliarden Individuen satt bekommt.
möchte noch anfügen, dass sich die Prioritäten im Alter auch deswegen ändern ...
Ja, das auch ...
Bei dieser klitzekleinen Zeitspanne, verglichen mit 500 Mio. Jahren, kann man nicht mit Ressourcen sparen Herr der Probleme werden.
Ressourcen verbrauchen geht allerdings auch nicht, da das obere Ende der ökologischen Fahnenstange bereits erreicht ist. Wenn wir also die nächsten rund 10.000 Jahre in Gestalt einer Hochtechnologie-Zivilisation überdauern wollen, müssen wir jetzt das Tempo drosseln, um uns die Option zu erhalten, die Industriegesellschaft vom ökonomischen Wachstumszwang weg hin zu einer ökologischen Nachhaltigkeit zu transformieren, die es gestattet, Wohlstand und Wohlbefinden für die überwiegende Mehrzahl der Individuen auf der Erde zu sichern. Es geht also darum, mit den verfügbaren Ressourcen haushalten zu lernen, ohne ständig immer mehr Ressourcen zu verbrauchen.
Es genügt nicht, auf Verpackungen "recycelbar" draufzuschreiben, ohne zugleich einen effizienten Recyclingprozess hinzubekommen. Gelingt das nicht binnen kurzer Zeit, erfolgt der Kollaps unvermeidlich. Dann existieren Menschen zwar gut und gern noch 10.000 Jahre und mehr, aber eben nicht mehr auf dem Level einer Hochtechnologie-Zivilisation, sondern auf einem vorindustriellen Level - und das langt dann nicht mehr hin für 8 Milliarden Individuen ...
Ich habe aber noch Hoffnung, dass es in die andere Richtung geht.
Na ja, Prinzip Hoffnung eben, aber das zerschlägt sich dann auch irgendwann, wenn erkennbar wird, dass sich substanziell nichts ändert an dem, wie es derzeit gerade ist.