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Draupner Wellen - viel Lärm, nichts neues

Verfasst: 24. Jan 2019, 22:24
von Skeltek
Hi,

eben habe ich den Artikel auf scinexx.de gelesen.
Mir war bisher nicht bewusst, dass das Phänomen viele 'Forscher' (das Wort 'Wissenschaftler' verkneif ich mir mal) vor ein Rätsel stellt. Ist es denn nicht allgemein aus der Physik der Wellen bekannt, dass man auf die Weise größere Überlagerungen erzeugen kann?
Ich dachte zumindest immer es sei völlig klar, dass auch bei Quantenfluktuationen bzw diversen Fluktuationen im Raum derselbe Mechanismus im Hintergrund steht (da hat in 3D, wobei dort immer die Interferrenzpunkte von 4 Wellenfronten überlichtschnell zusammentreffen).

Es ist doch mehr als offensichtlich, wie durch einfacheste räumlich-geometrische Betrachtung beweisbar ist, dass bei 4 oder mehr Ereignissen (Gravitationswellen oder ähnliches) im Universum, unweigerlich 4 Wellenfronten im selben Punkt aufeinander treffen müssen. Hier treffen die Kugeloberflächen der wellenfronten aufeinander und bilden überichtschnelle Interferrenzkreise bzw Linien, welche sich dann in einem Punkt treffen.
Das Ganze kann man erweitern, indem man bei 5 Wellenfronten 5 solcher Punkte Punkte gibt, und bei 6 Wellenfronten gibt es mindestens 30 usw.
Per Induktion lässt sich zeigen, dass die Zahl der Interferenzpunkte im Raum extrem schnell mit n (der Anzahl der Ereignisse) ansteigt. Dazu ist noch nicht einmal ein tiefes Wissen analytischer Geometrie notwendig.

Der ganze Weltraum müsste mit solchen Welleninterferrenzen völlig überflutet sein (was man ja irgendwie anhand von virtuelen Teilchen usw auch feststellt/misst). Möglicherweise sind es gerade diese Effekte, welche damals zur Bildung der ersten Teilchen beitrugen.
Betrachtet man die grundlegenden Wellentypen welche in 3D möglich sind (Longitudinalwellen, Transversalwellen, Torsionswellen usw) und geht davon aus, dass diese in dem Punkt in welchem die 4 Wellen zusammentreffen ein Teilchen bilden, ergäben sich automatisch Äquivalente zu Masse, Spin und Ladung (mit entsprechender Spinzahl, da es sich beim Produkt um eine Superposition verschiedener Wellenfronten handelt).

Auch die theoretische Bildung von SLs, welche nur durch Gravitationswellen (ohne Beteiligung von Masse) gebildet werden wird ähnlich erklärt. Während andere sich darüber Gedanken machen, wie ein Surfer eine Welle komplett neutralisieren und deren gesamten Impuls fast vollständig in Eigenbewegung umsetzen kann, wird hier in den Medien irgendwie über Zeug diskutiert, was vermutlich viele Wissenschaftler wegen der Trivialität noch nicht einmal schief mit einem Auge anschielen würden.

Während Erasthotenes 250 vor Christus den Erdradius mit Stock und Faden mit einem Fehler unter 0.375% berechnete, hinkt Torben 2019 mit seinem Intel Celeron 8-Kern High-End-PC hinterher: "Die Erde ist flach, das habe ich auf ner Webseite gelesen."
Wie kann Wissen denn so ungleich verteilt werden oder in Vergessenheit geraten?

Ist das eine Art Werbecampagne, um Geld für Seeforschung locker zu machen? Die dahinter liegenden Mechaniken sind doch längst bekannt?
Ich habe die Artikel zu Draupner-Wellen früher nie wirklich beachtet; da dachte ich noch es geht vermutlich um irgendeinen Effekt der von geografisch oder strömungstechnisch einmaligen Gegebenheiten abhängt und mit klassischen Ansätzen bisher nicht erklärt werden kann.
Ich weiss es irgendwie nicht und komme mir beim Lesen solcher Artikel irgendwie völlig blöd vor. Ist das wirklich eine ernstzunehmende Forschungsbemühung oder wuseln da irgendwelche Unstudierten durchs Labor und nennen sich 'Forscher' (zumindest lässt man das Wort 'Wissenschaftler' aus dem Spiel)?

Grüße, Skel

Re: Draupner Wellen - viel Lärm, nichts neues

Verfasst: 25. Jan 2019, 09:42
von ralfkannenberg
Skeltek hat geschrieben:
24. Jan 2019, 22:24
Ist das eine Art Werbecampagne, um Geld für Seeforschung locker zu machen? Die dahinter liegenden Mechaniken sind doch längst bekannt?
Ich habe die Artikel zu Draupner-Wellen früher nie wirklich beachtet; da dachte ich noch es geht vermutlich um irgendeinen Effekt der von geografisch oder strömungstechnisch einmaligen Gegebenheiten abhängt und mit klassischen Ansätzen bisher nicht erklärt werden kann.
Ich weiss es irgendwie nicht und komme mir beim Lesen solcher Artikel irgendwie völlig blöd vor. Ist das wirklich eine ernstzunehmende Forschungsbemühung oder wuseln da irgendwelche Unstudierten durchs Labor und nennen sich 'Forscher' (zumindest lässt man das Wort 'Wissenschaftler' aus dem Spiel)?
Hallo Skel,

ich wundere mich, dass Du in dieser Anglegenheit mit den Wissenschaftlern so streng bist und meines Wissens lassen sich diese Monsterwellen keineswegs so trivial modellieren wie es Dir vorschwebt. Schau Dir dazu auch beispielshaft diesen im Artikel genannten Link aus dem Jahre 2010 an.


Freundliche Grüsse, Ralf

Re: Draupner Wellen - viel Lärm, nichts neues

Verfasst: 25. Jan 2019, 15:42
von Skeltek
Hi Ralf,

dein Artikel aus dem Jahr 2010 geht schon in eine gute Richtung. Allerdings musste ich erst einen anderen Artikel heraussuchen um mir ungefähr vorstellen zu können, was mit den wirklich schwammigen nicht genauer erklärten Begriffen bei Shukla und Eliasson gemeint ist.
Soweit ich das sehe gehen sie von lediglich zwei Wellenfronten aus, die aufgrund von Gegenwind nicht früh brechen und deren Oberfächenströmungen (die sich normalerweise schneller bewegen als der Rest wodurch die Wellen ab einer gewissen Größe/Geschwindigkeit brechen) sich durch die unterschiedliche Ausbreitungsrichtung teilweise stabilisieren. Es ist aber anhand der Artikel nicht wirklich eindeutig, was mit den Formulierungen teilweise gemeint ist.
Zumindest klingt es teilweise wirklich nach etwas aufgebauscht. Hier wird in einem der Artikel die Schrödingergleichung einfach mal auf Wasserwellen angewendet ohne irgendeine Begründung, weshalb das so überhaupt anwendbar sei. Danach stelt man einfach die Ergebnisse, welche sich aus den Schrdingergleichungen ergeben, in den Raum.
Irgendwie fehlt mir hier bei den beiden die Anschauung oder das Paper, was die Dynamik genau beschreibt.

Trotz allem ist der aktuelle Artikel irgendwie ein Rückschritt, wenn Shukla und Eliasson bereits 2005 glaube ich schon auf der Spur waren.