Mich würden an der Geschichte im Moment noch zwei Dinge interessieren:
1. Wie ist die Südablenkung bei Fallexperimenten zu erklären?
(so wie hier aufgeführt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Fallexper ... xperimente)
Der genannte Versuch von Edwin Hall 1902 lieferte nur noch 0,05 mm Südablenkung, aber immerhin...
Gibt es hier einen realen physikalischen Effekt oder ist das ein Messfehler oder was ist das?
2. Wie verhalten sich Schwimmkörper auf Flüssigkeiten in rotierenden Systemen?
Dazu einen einfachen Versuch:
Ich nehme eine Schüssel, fülle sie mit Wasser und lege auf die Wasseroberfläche einen Schwimmkörper (z.B. eine Gummiente).
Das Ganze lege ich auf einen drehbaren Teller (z.B. einen Plattenspieler), in einiger Entfernung zur Drehachse.
Ich versetze den Teller mitsamt dem Aufbau in Rotation.
Was passiert?
Bewegt sich der Schwmimmkörper nach außen oder nach innen oder bleibt er an Ort und Stelle?
Wenn ich Zeit habe, werde ich dieses Experiment auch einmal durchführen.
Mein Verständnisproblem hierbei ist folgendes:
Zunächst könnte man ja denken, dass sich der Schwimmkörper nach außen bewegen wird (wegen der Fliehkraft).
Allerdings unterliegt das Wasser im Wasserbad ebenso der Fliehkraft...
Würde ich keinen Schwimmkörper nehmen, sondern einen Körper, der komplett unter Wasser ist, wäre die Sache klar:
Er würde sich dann, wenn seine Dichte größer als die des Wassers ist nach außen bewegen, andernfalls nach innen, bei genau gleicher Dichte würde er sich nicht bewegen.
(Darauf beruhen ja die Zentrifugen, wo man Feststoffe in einer Suspension von der Flüssigkeit trennen kann:
https://de.wikipedia.org/wiki/Zentrifuge)
Beim Schwimmkörper ist das komplizierter:
Er taucht teilweise ins Wasser ein - und zwar genau so tief, dass er sein eigenes Gewicht an Wasser verdrängt, d.h. seine "effektive Dichte", also die Dichte, die das Wasser "sieht", sollte exakt der des Wassers sein.
Daher würde ich zunächst erwarten, dass sich der Schwimmkörper bei diesem Experiment
nicht bewegt.
Hinzu kommt hier noch, dass sich die Wasseroberfläche schräg stellen wird. Haben wir dann hier eine Art schiefer Ebene vorliegen, die wegen der Gravitation eine nach innen gerichtete resultierende Kraft auf den Schwimmkörper erzeugt, bewegt sich der Schwimmkörper also vielleicht sogar nach innen? Ich glaube eher nicht, eben weil ja die "effektiven Dichten" von Wasser und Schwimmkörper hier gleich sind, aber da steig ich noch nicht ganz durch. Nee, ich glaube, der Schwimmkörper wird sich nicht bewegen.
Was meint ihr?
Aber wie gesagt: Ich werd das eh mal versuchen im Experiment zu klären.
Gruß
seeker