tomS hat geschrieben:Willkommen in der Matrix ...
Verdammt! Ich hätte vielleicht doch besser die blaue, beruhigende Kapsel nehmen sollen!
Das habe ich jetzt davon...
Noch einen Nachtrag zu meinem Bild Nr. 2 mit den Gedanken:
Mir ist noch etwas klar geworden zu der Zeitfrage in diesem Bild.
Es ist dort ganz genauso, wie in dem Computerbild Nr.3 – nur umgekehrt!
Die innere psychologische Zeit als Phänomen ist ja auch etwas qualitativ ganz anderes, als die äußere, physikalische Zeit des Universums. Hier haben wir also einen „Gedankenraum“
und eine „Gedankenzeit“. Nur wären diese Dinge hier sozusagen „unterreal“ statt „überreal“. Das Universum bzw. das Gehirn würden hier die Rolle des Computers übernehmen, die simulierte Welt wäre hier unser Bewusstsein. Das Gehirn kann „Rechenoperationen“ durchführen, ohne dass psychologische Zeit vergehen
muss.
Es ist der gleiche Zusammenhang eine Stufe tiefer!
Die einzige Zutat, die noch fehlt, ist diese rätselhafte Selbstbezüglichkeit des Bewusstseins (es sieht sich selbst), ohne die es nicht existiert. Auch da steckt so etwas wie eine Endlosschleife drin, eine Unendlichkeit. Vielleicht muss es die auch eine Stufe höher beim Universum geben?
Die Stufen der Realität, getrennt durch Unendlichkeiten… Wer die eine versteht, wird auch die andere verstehen können…
Zur Mathematik:
Ja, die Elemente der Mathematik, die Zahlen scheinen im Grunde etwas völlig Statisches zu sein. Könnte man nicht so etwas, wie dynamische Zahlen konstruieren, „Fluxzahlen“ oder so ähnlich? Ich frage mich: Was könnte das ein, eine Zahl, die sich „bewegt“?
Vielleicht ist unsere Mathematik noch zu sehr von unserem räumlichen und zeitlichen Denken begrenzt? Ich weiß natürlich nicht, ob so eine Richtung irgendwas bringen würde, ist nur so eine Idee…
Was ich sonst noch in der Mathematik (mit meinem beschränkten Wissen) als Bewegung ausmachen kann, wären Iterationen und Simulationen. Das sind natürlich streng genommen keine Zahlen sondern andauernde Operationen, Vorgänge mit den Zahlen.
OK, das war’s erstmal damit.
@wilfried
„§. 8. Philal. Wir haben nicht die Vorstellung eines unendlichen Raumes, und Nichts ist klarer, als der Widersinn einer wirklichen Vorstellung einer unendlichen Zahl. [141>]
Theoph. Ich bin derselben Ansicht. Aber das ist nicht der Fall, weil man nicht die Vorstellung des Unendlichen haben kann, sondern weil ein Unendliches nicht ein wahres Ganze sein kann.“
Der Begriff des Ganzen und der Teile in diesem Zusammenhang: Sehr interessant…
Bevor ich über verschieden große Unendlichkeiten nachdenke, will ich zuerst noch einmal über den Begriff Unendlichkeit an sich nachdenken:
Ich kann mir drei verschieden Sphären/Stufen denken:
1. Das Nichts
2. Die Welt des Endlichen
3. Die Unendlichkeit
(Vielleicht gibt es noch mehr Punkte: 4., 0., …?)
Wenn ich diese nun vergleiche, dann komme ich zu folgenden Aussagen:
Alles Endliche schrumpft im Angesicht des Unendlichen zu einem Nichts zusammen.
Mathematisch ausgedrückt: z/unendl = 0 (Wie stellt man hier eine liegende 8 dar?)
Alles Endliche ist aber auch im Vergleich zum Nichts selbst eine Unendlichkeit: z/0 = unendl
(z e R+)
…und das ist doch interessant?
Was passiert, wenn man unendlich viel Nichts hat? unendl * 0 = ??? Undefiniert! Das heißt aber nicht, dass das nicht geht. Es heißt, dass alles oder nichts herauskommen kann:
unendl, -unendl, gar nix, die Zahl 0 oder aber auch eine beliebige aber endliche Zahl (e R).
Wenn wir unendlich viel Nichts zusammentragen, dann kann es passieren, dass wir eine Endlichkeit erhalten. Die Endlichkeit steht also dazwischen.
Sind diese drei Sphären real? Es wird vielleicht darauf ankommen, wie ich das Wort „real“ definiere? Vielleicht ist es auch umgekehrt: Vielleicht ist „Realität“ über diese Sphären zu definieren? Ich/Wir werden sehen…
Nun, bei dem Nichts brauche ich wohl nicht viel beweisen? Das Nichts existiert nicht in der Realität. Es ist Nicht-Existenz, Nicht-Realität. Realität kann ich im Gegenteil so definieren, dass sie nicht Nichts ist.
Dass die Welt des Endlichen in unserem Sinne von Realität real ist, das ist wohl auch evident: Wir leben schließlich darin.
Wie ist es mit der Unendlichkeit? Ein erster Hinweis wäre, dass es dem Nichts am anderen Ende gegenübersteht. In gewisser weise sogar dasselbe ist und daher auch die „Eigenschaften“ nichtreal, nichtexistent haben sollte.
Mein zweites Argument wäre das oben genannte Verhältnis: Wenn das Unendliche in unserer Realität existierte, real wäre, dann könnte es uns nicht geben, weil wir zu einem Nichts zusammenschrumpfen würden. Das Unendliche kann es nur in einer „Überrealität“ „geben“ – nicht
in unserer Realität.
Deshalb glaube ich nicht, dass im Universum, in unserer Stufe der Realität irgendeine Unendlichkeit existiert. Es scheint mir einfach unphysikalisch. Es kann nur endliches geben. Alles was
ist muss Grenzen und damit Struktur, Information haben, es ist über diese Grenzen definiert. Weder das Nichts noch die Unendlichkeit haben eine Grenze, also existieren sie nicht
in der Realität. Zwischen „beliebig viel“ und „unendlich“ existiert ein grundlegender Unterschied...
Das sehe ich auch bei der Lichtgeschwindigkeit: Wenn ich mich mit exakt Lichtgeschwindigkeit bewegen könnte (was gewissermaßen unendlich schnell wäre), dann würde unser Universum, unsere Realität für mich aufhören zu existieren. Ich würde diese Stufe der Realität verlassen.
Ich hoffe, das ist einigermaßen klar und konsistent, was ich da zusammenschreibe…
So long
seeker