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Aktueller Status der Stringtheorie ???

Jenseits des etablierten Standardmodells der Elementarteilchenphysik und der Allgemeinen Relativitätstheorie, d.h. Quantengravitation, Supersymmetrie und Supergravitation, Stringtheorien...
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tomS
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Re: Aktueller Status der Stringtheorie ???

Beitrag von tomS » 28. Jan 2009, 14:38

Ein paar Basics zum ekpyrotischen Modell sowie zu den Randall-Sundrum Modellen.

Im ekpyrotischen Modell wird unser Universdum als 3-Bran beschrieben. Der Urknall entspräche der Kollision unserer 3-Bran mit einer weiteren, dazu parallel liegenden 3-Bran, die sich in Richtung einer Extradimensionen von uns entfernt befindet.

Herkömmliche WWs bleiben dabei auf unsere Bran beschränkt, lediglich die Gravitation sowie weitere skalare WWs können sich in die Extradimension ausbreiten. Dies erklärt die schwache, rein gravitative Kopplung und die Unsichtbarkeit der zweiten Bran.

Interessant ist, dass die im Rahmen der Ekpyrosis frei werden Gravitationswellen die kosmische Hintergrundstrahlung beeinflussen sollten. Dadurch ergäben sich Abweichungen in der CMB von der Vorhersagen eines inflationären Szenarios (im inflationären Szenario gehen wir ja davon aus,dass wir ebenfalls den Urknall nicht direkt „sehen“ könne, da die Inflation praktisch alles verwischt). D.h. man vergleicht Relikte der Ekpyrosis mit Relikten der Inflation. Ich weiß nicht, ob die Messungen der CMB, insbs. deren Polarisation bereits heute eine Verifizierung / Falsifizierung zulassen.

Im Randall-Sundrum Modell I wird ein ähnliches Modell paralleler Branen eingeführt. Diese Branen sind in einen fünfdimensionalen Anti-deSitter Raum eingebettet. Im Gegensatz zum ekpyrotischen Modell ist der Branenabstand konstant. Das Modell möchte auch keine Vorhersagen zum Urknall machen, sondern hat ein anderes Ziel, nämlich insbs. das Hierarchieproblem zu lösen. Dies erfolgt dadurch, dass man die Anti-deSitter Raumzeit in der fünften Dimension extrem stark krümmt (unsere sichtbare vierdimensionale Raumzeit bleibt dagegen näherungsweise flach). Diese Krümmung induziert auf unserer Bran eine deutlich reduzierte Planck-Skala, d.h. man erwartet Quanteneffekte der Gravitation bereits im TeV Bereich (LHC).

Nun haben aber Randall und Sundrum bemerkt, dass sie eigentlich nur die Krümmung in der Extradimension, nicht aber die zweite Bran selbst benötigen. Im Randall-Sundrum Modell II wird diese zweite Bran eliminiert (bzw. einfach ins Unendliche verschoben und die entsprechenden mathematischen Grenzübergänge durchgeführt). Wiederum erreicht man durch geeignete Krümmung in fünf Dimensionen eine Lösung des Hierarchieproblems sowie eine Möglichkeit, die in vier Dimensionen beobachtet Kleinheit der kosmologischen Konstante zu erklären. Dies setzt m.W.n. aber fine-tuning anderer Parameter des fünfdimensionalen Modells voraus.

Das R-S II Modell basiert auf einer fünfdimensionalen Metrik (Lösung der Einstein-Gleichung):



D.h. man hat in vier Dimensionen eine flache Minkowski-Metrik, die jedoch von der Position y in der fünften Dimension abhängt. Solange man (= unser gesamtes Universum!) sich nicht entlang dieser Richtung y bewegt, solange bemerkt man auch nichts von dem Vorfaktor.

Man kann nun aus einer fünfdimensionalen Einstein-Hilbert Wirkung eine effektive vierdimensionale Wirkung konstruieren. Aus dieser vierdimensionalen Wirkung folgen nun Korrekturen zur ART, insbs. zur Ausbreitung von Gravitationswellen und zum Gravitationspotential = zum Newtonschen Gravitationsgesetz.

Das korrigierte Newtonschen Gravitationsgesetz lautet



D.h. die Korrekturen werden erst messbar für Abstände von der Größenordnung der Planck-Länge! Man kann daher keinen direkten experimentellen Nachweis dieser Korrekturen durch ein Experiment mit einer Gravitatiuonswaage erwarten. Andere Prozesse, z.B. Gravitationswellen in den Extradimensionen (also die Abstrahlung von Gravitationswellen in die fünfte Dimension) sind ebenfalls um denselben Faktor unterdrückt. Da sieht es etwas anders aus, vorausgesetzt, die effektive vierdimensionale Planck-Länge groß genug (bzw. umgekehrt: die effektive vierdimensionale Planck-Masse ist klein genug), um derartige Prozesse am LHC zu sehen. Der experimentelle Nachweis der fünfdimensionalen Gravitationswellen wäre allerdings sehr indirekt.
Gruß
Tom

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Re: Aktueller Status der Stringtheorie ???

Beitrag von deltaxp » 7. Dez 2010, 17:55

also ich hab mir den artikel von schwarz durchgelesen und im prinzip 0 begriffen. ich hab mal eine einzige vorlesung zur stringtheorie gehört, die nicht weiter als über das konzept man betrachte einen faden und aus den weltlinen werden flächen, hinausging. ich habe ergo schon alleine bei den verwendeten begriffen hängen geblieben, da ich die noch nie gehört hatte was weiss ich was eine peccei-quinn-symmetrie oder war es irgendwas anderes ? ist, und so ging das dort am laufenden band. das script, stand ja auch drauf colloquim-level, richtet sich also eher an leute, die sich schon ne weile mit der stringtheorie auf wissenschaftlichen niveau befassen.

ich haette mal gleich damit aufhören sollen und zu deinen weiteren erklärungen übergehn sollen, toms. damit habe ich jetze erst angefangen, wird ne weile dauern. und dann kommen wahrscheinlich nen paar fragen.

ich kann mich dunkel an ein eine stelle von brian greens elegantem universum (das ist so etwa mein mir mögliches level^^) erinnern, wo er einen mechanismus erleuterte, warum 3 raumdimension sich auffalteten. das hiing irgedwi mit wahrscheinlichkeiten zusammen mit denen sich um die kompakten dimensionen gewickelten strings und antistrings trafen und so das dekompaktifizeren bewirkte. 3 war da irgendwie das wahrscheinlichste, danach fiel die wahrscheinlichkeit dramatisch ab, das ein dekompaktifizierungsprozess stattfindet.

inwiefern dass nur ne plausiblitätsbeschreibung oder überhaupt noch aktuell ist kann ich nichts zu sagen. ich muss jetze erstmal wieder leses gehen :P

dieser thread ist ja nun 2 jahre alt fast, gabs irgendwelche response von fachleuten auf den fragen katalog ? oder ist das alles im sande verlaufen, weil sich kein stringer als nestbeschmutzer outen will :P

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Re: Aktueller Status der Stringtheorie ???

Beitrag von tomS » 7. Dez 2010, 18:19

Ich habe mit etlichen Leuten darüber korrespondiert:

Einige Stringtheoretiker (die aber in einem englischen Forum eher anonym bleiben möchten) teilen einige der Ansichten bzw. sehen ebenfalls einige Probleme; das ist aber eher nicht zitierfähig. Deutsche String-Theoretiker (Luis, Nicolai) haben weder bei Wilfried noch bei mir geantwortet, auch nicht Greene, Witten usw. (na ja, viel zu tun :-)

Geantwortet hat Woit (aber der ist eh' auf der Abschussliste nach seinem Buch) und Baez; beide werden aber sicher nichts in unserem Forum schreiben.

Ray wollte sich im Kollegenkreis umhören, aber da kam leider auch nichts ...

David Gross könnte man mal fragen; der einen ziemlich kritischen Vortrag gehalten, gilt aber als "Insider" und darf das offensichtlich ...

Leider kenne ich keinen Review-Artikel, der klar die offenen Punkte benennt; entweder Selbstbeweihräucherung, oder "Augen zu und durch", oder technische Details
Gruß
Tom

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Re: Aktueller Status der Stringtheorie ???

Beitrag von gradient » 7. Dez 2010, 21:35

Hallo Tom,

an der Ludwig-Maximilians-Universität gibt es eine Arbeitsgruppe zur Mathematischen Physik und Stringtheorie.
http://www.theorie.physik.uni-muenchen. ... index.html

Von Dieter Lüst habe ich einen Artikel über den Stand der Stringtheorie gelesen, in dem er die Stringtheorie als wissenschaftliche Theorie verteidigt hat. (Ich glaube, dass du den Artikel sogar im Forum verlinkt hast.)

MfG
Patrick

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Re: Aktueller Status der Stringtheorie ???

Beitrag von tomS » 7. Dez 2010, 23:56

gradient hat geschrieben:Hallo Tom,

an der Ludwig-Maximilians-Universität gibt es eine Arbeitsgruppe zur Mathematischen Physik und Stringtheorie.
http://www.theorie.physik.uni-muenchen. ... index.html

Von Dieter Lüst habe ich einen Artikel über den Stand der Stringtheorie gelesen, in dem er die Stringtheorie als wissenschaftliche Theorie verteidigt hat. (Ich glaube, dass du den Artikel sogar im Forum verlinkt hast.)

MfG
Patrick
Ja, ich hatte mal was über den Artikel geschrieben. Nichts gegen den Prof. Lüst, aber auch da habe ich die notwendige Offenheit vermisst (ich denke übrigens, dass es gerade die Gruppe ist, die wiederum Ray kennt).

Zu den Gründen: man kann sich nicht als C4 Prof. hinstellen und sagen, dass die Theorie, an der man seit Jahren arbeitet, evtl. eine Sackgasse ist; da ist es Essig mit den Drittmitteln! Und dann haben Woit und Smolin mit ihren Büchern der Sache evtl. einen Bärendienst erwiesen. Wenn du jetzt eine sachliche Diskussion über offene Punkte der Stringtheorie angfängst, siehst du dich dem Vorwurf ausgesetzt, du würdest "eine Theorie killen"; ist mir so passiert. Warum allerdings praktisch keinerlei objektive Artikel mit wesentlichen offenen Punkten veröffentlicht werden ist mir ein Rätsel; für jede andere Theorie ist dies Standard!

Leider ist eine offene Diskussion nicht möglich. Daher kann ich nur "Außenseiter-Wissen" wiedergeben; nicht die Eindrücke der Community. Schade, aber es ist nicht zu ändern.

Eine Ausnahme ist der hier viewtopic.php?f=27&t=1166&start=0 verlinkte Beitrag von David Gross.
Gruß
Tom

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Re: Aktueller Status der Stringtheorie ???

Beitrag von deltaxp » 8. Dez 2010, 11:46

ja so ein gehabe kann ich auch nicht verstehen. da spielt dann die politik mit rein. das gabs schon immer und wirds immer geben, solange menschen wissenschaft betreiben und nicht computer. dabei sind es doch gerade die offenen stellen, die den reiz ausmachen. und wenn die stringtheorie inne sackgase führt dann hat man trotzdem enorm viel neue methoden und mathematik und naturverständnis gelernt. sackgasse mag ich das gar nicht nennen. eher: wenn die stringtheorie nicht zur beschreibung der wirklichkeit eignet. aber selbst dann bleibt es noch eine mathematische theorie ausd der man sicher profitieren kann. es ist natürlich die frage ob die grösse der mittel die in die erforschung der stringtheorie zum nachteil von alternativen gerechtfertigt ist: aber solange manager milliarden am wochenende in banken durch den schorstein jagen und der staat 100te milliarden in den unersättlichen gierschlund wieder reinschiebt (bin mal gespannt wannd ergganze laden uns um die ohren fliegt), sollte auch genug geld für die brisanten themen der forschung da sein, ohne das jemand gleich angst haben muss, dass er keine mittel mehr kriegt, nur weil er heisse kartoffeln anfasst.

ich hab mir scobel mal die sendung und die interviews über dark matter angehört. da gibs halt auch das kosmologische standardmodell und halt diese MOND theorien. geld fliesst auch mehr ins kosmologische standardmodell und MOND kommt daher nur schleppend voran, weil im prinzip kein doktorand dafür ne stelle hinterher bekommt.

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