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Geht's auch ohne Urknall? Lichtermüdung und statisches Universum - Stand 2015 | Josef M. Gaßner

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Re: Geht's auch ohne Urknall? Lichtermüdung und statisches Universum - Stand 2015 | Josef M. Gaßner

Beitrag von Siebenstein » 11. Aug 2019, 05:38

Welches Drillingsparadoxon ist gemeint?

Das welches im Internet steht oder meines?

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Re: Geht's auch ohne Urknall? Lichtermüdung und statisches Universum - Stand 2015 | Josef M. Gaßner

Beitrag von seeker » 11. Aug 2019, 08:26

Es ist dasjenige gemeint, das du besprechen, analysieren möchtest.
Grüße
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Re: Geht's auch ohne Urknall? Lichtermüdung und statisches Universum - Stand 2015 | Josef M. Gaßner

Beitrag von Siebenstein » 14. Aug 2019, 00:33

Ich möchte gerne das Drei- oder MehrUhrenparadoxon diskutieren.

Ein Beispiel ist zunächst das mit den entgegen gesetzt zu einander startenden und gleichzeitig rückkehrenden Raumschiffen.
Die Uhren beider Raumschiffe zeigen immer dieselbe Zeit an und zwar nicht nur wenn sie zurückgekehrt sind, sondern auch während jeder Phase ihres Fluges, solange sie sich nur auf einen identischen FlugPlan vorher geeinigt haben.
Aus diesem Grund kann man weder der gleichförmigen noch der beschleunigten Bewegung die alleinige Ursache für die Zeitdillatation zuordnen.
(Man kann das begründen, indem jedes Raumschiff mehrere Uhren mit nimmt. Jeweils z.B. eine Borduhr U1, die immer eingeschaltet bleibt. Dann Borduhren U2, U3, U4 usw., die nur während einzelner FlugPhasen eingeschaltet und danach wieder abgeschaltet werden. Man kann sich vorstellen, dass eine Uhr nur bei Beschleunigung eingeschaltet und dann wieder abgeschaltet wird. Die nächste nur während der gleichförmigen Bewegung. Die nächste nur während einer etwaigen Stillstandsphase usw.

Alle Uhren U2 bis U4 müssen dann in Summe die Zeit U1 ergeben.

Alle Uhren U1 bis U4 in den jeweiligen Raumschiffen werden identische Zeit anzeigen nach der gleichzeitigen Rückkehr.)

Anderes Beispiel:
Man betrachte die Satelliten, die z.B. für das GPS-System zuständig sind.

Es gibt mehr als drei von ihnen. Alle haben gemeinsam, dass sie gleich hoch in der Umlaufbahn sind und sich gleichschnell, wenn auch ortsversetzt sich im Orbit bewegen.

Die einen bewegen sich mehr um den Äquator, die anderen mehr um Nord- und Südpol.

GPS funktioniert so, dass man gleichzeitig die exakten Zeiten misst, die mindestens drei oder besser vier GPS-Satelliten zum GPS-Empfänger senden.

Bei der Zeitmessung muss relativistisch sowohl die Relativgeschwindigkeit zwischen GPS-Sendern und Empfänger und auch relativistisch der Unterschied im Gravitationspotential zwischen GPS- Sender und Empfänger berücksichtigt werden.

Die Relativgeschwindigkeiten z B. zwischen den einzelnen Satelliten, die über die Pole fliegen und diejenigen, die von West nach Ost fliegen, bleiben unberücksichtigt, weil sie aus Sicht der GPS-Empfänger gleiche Zeiten anzeigen.

Wenn dem so ist, dann ist das Widerspruch zur SRT?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Relativgeschwindigkeiten jeder einzelnen GPS-Satelliten untereinander auch noch berücksichtigt werden bei der GPS-Ortung.

Aber ich bin mir da nicht wirklich sicher.

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.

Ich bitte um Feedback wenn ich irgendwo einen Denkfehler gemacht habe.

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Re: Geht's auch ohne Urknall? Lichtermüdung und statisches Universum - Stand 2015 | Josef M. Gaßner

Beitrag von seeker » 14. Aug 2019, 17:17

Siebenstein hat geschrieben:
14. Aug 2019, 00:33
Ein Beispiel ist zunächst das mit den entgegen gesetzt zu einander startenden und gleichzeitig rückkehrenden Raumschiffen.
OK
Siebenstein hat geschrieben:
14. Aug 2019, 00:33
Die Uhren beider Raumschiffe zeigen immer dieselbe Zeit an und zwar nicht nur wenn sie zurückgekehrt sind, sondern auch während jeder Phase ihres Fluges, solange sie sich nur auf einen identischen FlugPlan vorher geeinigt haben.
In gewisser Weise... Nur: Was ist damit genau gemeint bzw. was bedeutet "sie zeigen immer dieselbe Zeit an"?
Soll das bedeuten "zu jedem Zeitpunkt zeigen die Uhren dieselbe Zeit an"?
Das wäre problematisch, denn die beiden sind ja zwischen Start und Ende raumzeitlich getrennt. Und für RZ-getrennte Objekte gibt es keine eindeutige Zeitpunkte, die für beide gelten, es gibt keine eindeutige Gleichzeitigkeit mehr, die ist nur ein Konstrukt.
Allerdings gibt es immer noch und stets eindeutige Raumzeitpunkte für A und B, bzw. genauer gesagt Weltlinien, die sich aus den vielen durchlaufenen RZ-Punkten ergeben.
Siebenstein hat geschrieben:
14. Aug 2019, 00:33
Aus diesem Grund kann man weder der gleichförmigen noch der beschleunigten Bewegung die alleinige Ursache für die Zeitdillatation zuordnen.
Wie schon andernorts erwähnt, ist eine Zeitdilatation die Abweichung zweier anfangs synchronisierter Uhren A und B, beim Wiederzusammentreffen, die in der Raumzeit (RZ) zwischen Start-RZ-Punkt 1 (1. Uhrenvergleich) und End-RZ-Punkt 2 (2. Uhrenvergleich, Feststellung der evtl. Dilatation) unterschiedliche Wege in der Raumzeit verfolgt haben.
Insofern sind bei 2. festgestellte Abweichungen auf unterschiedlich lange zurückgelegte Wege zwischen RZ-Punkt 1 und RZ-Punkt 2 zurückzuführen.*
Um unterschiedliche Wege in der RZ zurücklegen zu können, muss irgendwann eine Geschwindigkeitsdifferenz zwischen A und B (und C) vorliegen und einer von beiden muss irgendwann beschleunigen.

*: So wie hier (2 ist im Schaubild ist der "schnellste" Weg in die Zukunft, also der Weg mit der kürzesten Eigenzeit, 1-4 sind unbeschleunigt, bei 5-7 haben wir Beschleunigungen):
Bild
https://universaldenker.de/theorien/185
(Auf dieser Website wird das noch genauer erklärt.)


Ich würde vorschlagen, wir schauen uns das Problem anhand dieses Links hier an:

Drillingsparadoxon
http://www.relativitätsprinzip.info/gedankenexperiment/drillingsparadoxon.html

(Sorry, ich weiß nicht, warum man den Link hier nicht einfach anklicken kann, bitte copy-paste machen.)

Besonders wichtig finde ich dort das RZ-Diagramm.
Wo ist dort bei dir ein Problem?
Siebenstein hat geschrieben:
14. Aug 2019, 00:33
Alle Uhren U2 bis U4 müssen dann in Summe die Zeit U1 ergeben.

Alle Uhren U1 bis U4 in den jeweiligen Raumschiffen werden identische Zeit anzeigen nach der gleichzeitigen Rückkehr.
Denke ich auch. Diese Uhren messen die Eigenzeit(en) von A, die anderen, von B, messen die Eigenzeit(en) von B. Beide sind hier zufällig gleich, wie sich aber erst am Ende, beim Wieder-Zusammentreffen, beim Uhrenvergleich von A, B, C herausstellt, was nichts anderes bedeutet, als dass die Weltlinien von A und B zwischen RZ-Punkt 1 und RZ-Punkt 2 gleich lang sind (die Weltlinie von C zwischen diesen Punkten aber kürzer ist).

Wo siehst du da ein Problem?
Siebenstein hat geschrieben:
14. Aug 2019, 00:33
Anderes Beispiel:
Man betrachte die Satelliten, die z.B. für das GPS-System zuständig sind.

Es gibt mehr als drei von ihnen. Alle haben gemeinsam, dass sie gleich hoch in der Umlaufbahn sind und sich gleichschnell, wenn auch ortsversetzt sich im Orbit bewegen.

Die einen bewegen sich mehr um den Äquator, die anderen mehr um Nord- und Südpol.

GPS funktioniert so, dass man gleichzeitig die exakten Zeiten misst, die mindestens drei oder besser vier GPS-Satelliten zum GPS-Empfänger senden.

Bei der Zeitmessung muss relativistisch sowohl die Relativgeschwindigkeit zwischen GPS-Sendern und Empfänger und auch relativistisch der Unterschied im Gravitationspotential zwischen GPS- Sender und Empfänger berücksichtigt werden.

Die Relativgeschwindigkeiten z B. zwischen den einzelnen Satelliten, die über die Pole fliegen und diejenigen, die von West nach Ost fliegen, bleiben unberücksichtigt, weil sie aus Sicht der GPS-Empfänger gleiche Zeiten anzeigen.

Wenn dem so ist, dann ist das Widerspruch zur SRT?
Warum?
Siebenstein hat geschrieben:
14. Aug 2019, 00:33
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Relativgeschwindigkeiten jeder einzelnen GPS-Satelliten untereinander auch noch berücksichtigt werden bei der GPS-Ortung.
Das glaube ich so auch nicht. Aber man wird wahrscheinlich die verschiedenen Umlaufbahnen in der Berechnung kompensieren müssen, denn die Erde rotiert ja um sich selbst und um die Sonne, daher der Erboden auch und daher macht es einen Unterschied, ob ein Satellit bei gleicher Höhe und Geschwindigkeit (rel. zu einem als ruhend angenommen Boden!) um den Äquator kreist oder um die Pole. Und man wird wahrscheinlich die Satelliten ständig nachregeln und ihre Signale synchronisieren bzw. werden die Puls-Pausenzeiten zwischen den Signalen etwas unterschiedlich sein, zur Kompensation und um Fehler auszugleichen.
In der Realität werden auch nicht alle Satelliten ständig exakt auf derselben Höhe sein und exakte Kreisbahnen fliegen können, Fehlerkompensation ist da daher eh ständig nötig.
Grüße
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Re: Geht's auch ohne Urknall? Lichtermüdung und statisches Universum - Stand 2015 | Josef M. Gaßner

Beitrag von Skeltek » 14. Aug 2019, 23:56

seeker hat geschrieben:
14. Aug 2019, 17:17
(Sorry, ich weiß nicht, warum man den Link hier nicht einfach anklicken kann, bitte copy-paste machen.)
Ich werde mich demnächst darum kümmern. Der Parser für die URLs kommt mit Sonderzeichen nicht klar. Habe auch etwas recherchiert zu dem Problem; vermutlich ist es in einer späteren PHPbb version behoben. Wird ohnehin mal wieder Zeit für ein Update... habe mich etwas herumgedrückt, weil das jedes mal immer so ein Mega Aufwand ist erstmal alles so zu sichern, dass es schnell wieder hergestellt werden kann falls etwas schief läuft (würde das Forum auf meinem eigenen Server zuhause laufen, wäre es viel einfacher). Mittlerweile habe ich auch zumindest das Wissen das ohne größere Probleme durchzuführen (der Updater macht oft Probleme) und weiss wie was ineinader greift.


Zum Thema: Ich denke mal es ist relativ plausiblel anzunehmen, dass er damit meint, dass sich die beiden wegfliegenden Astronauten symetrisch verhalten? Ich hab Siebensteins Drillingsparadoxon nicht mehr so genau im Kopf und weiss nicht mehr genau wo das geschrieben wurde.
Gibt es da mehrere? Ich gehe sonst von seekers Beispiel aus, das er verlinkt hat?


'Der Schnellste Weg in die Zukunft' in deiner Grafik ist so nicht richtig, aber für das Verständnis der beste Kompromis. Letzten Endes ist es so, dass es keine schlichte räumliche Entfernung gibt.
Entfernung ist immer (vereinfacht ausgedrückt) eine Mischung aus räumlichem und zeitlichem Vorsprung den der andere in irgendeine raumzeitliche Richtung hat. Wenn man jemanden 'einholen' möchte, gibt man immer seine Zeitprogression auf, um sich stattdessen in irgendeine räumliche Richtung zu bewegen.
Angenommen B wartet am Startpunkt, während sich A und B nach jeweils links und rechts bewegen. Die Uhren zeigen alle das gleiche an. Man kann nicht feststellen, dass jemand 'weiter vorne' in der Zukunft ist oder 'weiter hinten'. Zeit 'verliert' immer derjenige, der auf die anderen zu beschleunigen muss, um ihren räumlichen Vorsprung einzuholen.

Wobei 'Zeit verlieren' hier eigentlich auch falsch gewählt ist. Dadurch, dass jemand beschleunigt, legt er dadurch einfach fest, dass sich seine momentane Position 'weiter hinten' in der kausalen Betrachtungsebene befindet.
So gesehen läuft für niemanden die Zeit schneller oder langsamer ab, man legt einfach selbst durch Beschleunigen fest, ob man dem anderen 'hinterher fliegt' oder der andere Zeitvorspung opfern soll um einen räumlich einzuholen.

Beim Drillingsparadoxon hat keiner der drei Astronauten einen Zeitnachteil bis zu dem Zeitpunkt, als die beiden weg fliegenden Astronauten beschließen zum Dritten zurück zu fliegen (dann gehen ihre Uhren nach). Wenn der Dritte Astronaut stattdessen einen der anderen einholen müsste, würde seine Uhr 'weiter hinten' sein, weil er durch sein losfliegen umdefiniert, was Gleichzeitig ist bzw 'weiter vorne' oder 'weiter hinten' in der Zeit liegt.

So wie ein Wettrennen, bei dem alle in verschiedene Richtungen los laufen. Man weiss so lange nicht, wer Vorsprung hat und wer hinten liegt, bis man festlegt in welcher Richtung die Ziellinie ist. Erst beim festlegen der Ziellinie kann man erkennen, wer einen räumlichen bzw zeitlichen Vorsprung hat.
Beim Drillingsparadoxon ist das derjenige, der zurückbleibt. Er ist räumlich bereits am Ziel und kann sich statt räumlich zu bewegen ausschließelich auf seine 'zeiliche Geschwindigkeit' konzentrieren (er bewegt sich nur in die Zukunft, die anderen müssen stattdessen im Vergleich zu ihm 'schräg' laufen bzw gleichzeitig räumliche als auch zeitliche Distanz überwinden)
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  • Widersprüchlich - Dieser Satz ist falsch.

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Re: Geht's auch ohne Urknall? Lichtermüdung und statisches Universum - Stand 2015 | Josef M. Gaßner

Beitrag von seeker » 15. Aug 2019, 09:11

Skeltek hat geschrieben:
14. Aug 2019, 23:56
'Der Schnellste Weg in die Zukunft' in deiner Grafik ist so nicht richtig, aber für das Verständnis der beste Kompromis. Letzten Endes ist es so, dass es keine schlichte räumliche Entfernung gibt.
Es ist der "schnellste" (kürzeste) Weg in die Zukunft, aus einem gewählten Ruhesystem aus.
Diese Wahl findet durch Messung am Ende (Uhrenvergleich) statt.
Was man in der Grafik mit den Weltlinien auch noch erkennen kann ist: Der kürzest mögliche zeitliche Abstand zwischen zwei Raumzeitpunkten bei optimal gewähltem Ruhesystem ist immer eine Gerade (wir setzen hier der Einfachheit halber eine flache RZ voraus, sonst wärs dann eine Geodäte), also immer eine unbeschleunigte Bewegung - und zwar diejenige unbeschleunigte Bewegung, die erst beim Wiederzusammentreffen als "die ganze Zeit" ruhend-unbeschleunigt festgestellt wird.
Skeltek hat geschrieben:
14. Aug 2019, 23:56
Wobei 'Zeit verlieren' hier eigentlich auch falsch gewählt ist. Dadurch, dass jemand beschleunigt, legt er dadurch einfach fest, dass sich seine momentane Position 'weiter hinten' in der kausalen Betrachtungsebene befindet.
Schau es dir raumzeitlich an. Dadurch, dass jemand beschleunigt, bewegt er sich einfach nicht mehr geradlinig in der RZ und verändert fortlaufend den Winkel seines Bewegungsvektors zur Bezugsebene. Beschleunigen bedeutet "in der Raumzeit eine Kurve fliegen". Kurven zwischen zwei Punkten sind länger als Geraden.
Skeltek hat geschrieben:
14. Aug 2019, 23:56
So gesehen läuft für niemanden die Zeit schneller oder langsamer ab
Die Uhren laufen für ihre Besitzer ja immer gleich ab: Jede Eigenzeit vergeht immer unveränderlich gleich.
Skeltek hat geschrieben:
14. Aug 2019, 23:56
Beim Drillingsparadoxon hat keiner der drei Astronauten einen Zeitnachteil bis zu dem Zeitpunkt, als die beiden weg fliegenden Astronauten beschließen zum Dritten zurück zu fliegen (dann gehen ihre Uhren nach).
Man kann nicht ohne Weiteres sagen "dann" gehen ihre Uhren nach, weil das (für alle denkbaren Beobachter) eindeutige Gleichzeitigkeit erfordern würde, welche es dort nicht gibt. Ihre Uhren gehen erst dann sicher und eindeutig im Vergleich zu C nach, wenn sie sich wieder treffen. Alles andere ist nur Rechnerei und in dem Sinne nicht "physikalisch-real": So lange A, B, C getrennt sind, sind sie getrennt und dann sind sie nicht eindeutig-gleichzeitig und dann kann man auch keinen eindeutigen Uhrenvergleich durchführen. Punkt!

Es wird alles viel einfacher, wenn man sich nur anschaut, welche Wege A, B, C zwischen Start und Ziel in der Raumzeit verfolgen, welcher wie lang ist und welcher der kürzeste ist.
Skeltek hat geschrieben:
14. Aug 2019, 23:56
So wie ein Wettrennen, bei dem alle in verschiedene Richtungen los laufen. Man weiss so lange nicht, wer Vorsprung hat und wer hinten liegt, bis man festlegt in welcher Richtung die Ziellinie ist. Erst beim festlegen der Ziellinie kann man erkennen, wer einen räumlichen bzw zeitlichen Vorsprung hat.
Das ist aber unterwegs nur eine (im Grunde willkürliche) Festlegung, nicht physikalisch-real. Physikalisch-real wird es erst, wenn sie sich wieder treffen und einen Uhrenvergleich machen (-> Ereignis!).
Grüße
seeker


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Re: Geht's auch ohne Urknall? Lichtermüdung und statisches Universum - Stand 2015 | Josef M. Gaßner

Beitrag von Siebenstein » 16. Aug 2019, 03:43

Wenn es physikalisch real vor dem Start und dann auch nach dem Start war, dann muss es auch während der Flugphase real gewesen sein!

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Re: Geht's auch ohne Urknall? Lichtermüdung und statisches Universum - Stand 2015 | Josef M. Gaßner

Beitrag von Siebenstein » 16. Aug 2019, 04:24

Mit anderen Worten:

Die Uhren wurden vor dem Start synchronisiert.

Der Start erfolgt gleichzeitig, sber bzgl
Richtung entgegengesetzt zueinander.
Zuvor hatte msn sich aus Sicht der jeweiligen Eigenzeit auf eine identische Flugphase geeinigt, also auch auf eine gleichzeitige Rückkehr; sowohl aus Sicht der beiden Raumschiffe und auch bzgl. des ruhenden Beobachters.

Dann zeigen die Uhren in den beiden rückkehrenden Raumschiffen bzgl des ruhenden Beobachters dieselbe Zeit an. Das ist eine Tatsache!

Es geht hier nicht darum, welches Raumschiff das andere einholt, sondern nur um den gleichzeitigen Start und die gleichzeitige Rückkehr.

Ich postuliete:
Wenn die Uhren vor dem Start und und auch nach dem Flugende die gleiche Uhrzeit anzeigen, dann müssen die Uhren auch zwischen Start und Ende gleiche Uhrzeit anzeigen; Minkowski-Diagramme hin oder her.

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Re: Geht's auch ohne Urknall? Lichtermüdung und statisches Universum - Stand 2015 | Josef M. Gaßner

Beitrag von seeker » 16. Aug 2019, 09:09

Als Mod: Ich habe der Übersichtlichkeit zuliebe die versehentlich eigestellten überzähligen Kopien der Postings gelöscht.
Siebenstein hat geschrieben:
16. Aug 2019, 03:43
Wenn es physikalisch real vor dem Start und dann auch nach dem Start war, dann muss es auch während der Flugphase real gewesen sein!
Ja. Nur sind die Beobachter zwischendurch sozusagen "für-sich-allein-real".
Siebenstein hat geschrieben:
16. Aug 2019, 04:24
Der Start erfolgt gleichzeitig, sber bzgl
Richtung entgegengesetzt zueinander.
Ja. Aber er erfolgt nicht nur gleichzeitig, sondern (und das ist wichtig) auch gleich-räumlich, insgesamt also von ein-und-demselben Raumzeitpunkt aus (für den Endpunkt gilt dasselbe).
Und nur weil das so ist, kann man auch undiskutierbar-eindeutig davon sprechen, dass der Start gleichzeitig erfolgte, auch beliebige weitere Beobachter beobachten das. Diese anderen Beobachter werden auch nicht darin übereinstimmen, wann dieser Start (auf ihren Uhren) erfolgte, aber sie werden alle übereinstimmen, dass er gleichzeitig erfolgte.
Für das Wiederzusammentreffen gilt dasselbe. Für alle anderen Punkte dazwischen nicht - und das ist der Unterschied.
Ein wichtiger Punkt ist: Für diesen Umstand der Gleichzeitigkeit und Gleichräumlichkeit von A, B, C im Start und im Ende des Szenarios auch für alle anderen Beobachter im Universum (D, E, F, G, ...) muss zwischen den Beobachtern gar nichts vereinbart werden, sie werden es alle auch unabhängig von irgendwelchen Vereinbarungen beobachten. Im "Dazwischen" gilt aber gerade dies nicht, dort ist zwingend eine Vereinbarung (Wahl/Definition eines Bezugssystems) notwendig, damit sich die Beobachter überhaupt darüber verständigen können, was "Gleichzeitigkeit" dort für sie bedeuten soll.
Deshalb kann man sagen: Sind mehrer Objekte an demselben Raumzeitpunkt, so sind sie in absoluter Weise gleich-zeitig und gleich-räumlich, sind sie es nicht, dann sind sie verschieden-räumlich und verschieden-zeitlich und können daher höchstens in relativer (beobachtungsstandpunktabhängiger) Weise als gleich-zeitig definiert werden. Vereinbarungsgemäße Definitionen, die so oder auch anders getroffen werden können, verändern aber nicht die physikalische Natur, sie legen auf diese nur verschiedene Maßstäbe an.

Die Raumzeit kann man sich so vorstellen:

Das ist wie ein 4-dimensionaler-Raum, wo nicht genau klar ist, wo oben und unten ist, wo also auch nicht klar ist wo waagerecht und senkrecht ist, in welcher Richtung dieser Raum zeitlich ist und in welcher Richtung räumlich. Klar ist aber, wo einzelne Punkte darin liegen und Verbindungslinien zwischen diesen Punkten sind auch klar. Unklar ist, aus welchem Winkel diese Linien zu betrachten sind, bei Punkten macht die Perspektive eines Beobachters keinen Unterschied, aber Linien können ihm je nach seiner Perspektive länger oder kürzer erscheinen (direkt von vorne erscheint eine Linie länger als schräg oder direkt von oben gesehen). Darin steckt die Relativität der Relativitätstheorie.

Siebenstein hat geschrieben:
16. Aug 2019, 04:24
Dann zeigen die Uhren in den beiden rückkehrenden Raumschiffen bzgl des ruhenden Beobachters dieselbe Zeit an. Das ist eine Tatsache!
Ja. Deshalb, weil A, B zwischen dem Start-Raumzeitpunkt und dem End-Raumzeitpunkt gleich lange Wege in der Raumzeit (also in Raum UND Zeit) zurückgelegt haben (sie bewegen sich ja spiegelsymmetrisch), C aber einen kürzeren Weg genommen hat. C ist deshalb an RZ-Punkt 2 auch für alle weiteren extrernen Beobachter der älteste Drilling (der kürzeste Weg führt zum größten Verstreichen an Eigenzeit).
Siebenstein hat geschrieben:
16. Aug 2019, 04:24
Ich postuliete:
Wenn die Uhren vor dem Start und und auch nach dem Flugende die gleiche Uhrzeit anzeigen, dann müssen die Uhren auch zwischen Start und Ende gleiche Uhrzeit anzeigen; Minkowski-Diagramme hin oder her.
Das kann man meinen oder denken. Aber man muss es auch belegen. Direkt belegbar ist das "dazwischen" aber gar nicht, weil die drei dort ja getrennt sind, gibt es dort zwischen verschiedenen Beobachtern nur Beobachtungen "aus der Ferne". Nur wenn sie zusammen sind, kann es ganz grundsätzlich keine Diskussionen geben, was Sache ist bzw. wer was beobachtet.
Was auch von der Logik der Raumzeit allerdings gegeben sein muss: A, B und C müssen sich im Szenario stetig in der RZ aufgehalten haben, d.h. ihre Weltlinien (= ihre Weglinie in 4D durch Raum und Zeit) muss eine durchgehende Linie sein, sie müssten also stetig in der RZ existiert haben.
Grüße
seeker


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Re: Geht's auch ohne Urknall? Lichtermüdung und statisches Universum - Stand 2015 | Josef M. Gaßner

Beitrag von Siebenstein » 24. Jul 2020, 01:23

Der Stetigkeitsgedanke beim "Aufenthaltsort" in der Raumzeit und der Gedankenansatz mit der "durchgehenden Linie" hat mir gut gefallen und bringt mich vermutlich etwas weiter bei meinen Überlegungen.

Wo wir aber vermutlich stets aneinander vorbeigeredet haben, ist der Aufenthaltsort bzw. Weltlinie von Raumschiff C im Minkowski-Diagramm während des ganzen von mir beschriebenen Szenarios beim "Drillingsparadoxon".

Bei "meinem Drillingsparadoxon" befindet sich das Raumschiff C (bzw. Drilling C), im Gegensatz zum in der "Literatur beschriebenen Drillingsparadoxon", stets in Ruhe, also fest mit der Erdzeit verbunden, d.h. Raumschiff C hat nie beschleunigt und sich auch nie bewegt relativ zur Erde.

Raumschiff C hatte ich sozusagen nur als "Hilfsobjekt" eingefügt, um mein "eigentliches Problem" zu verdeutlichen.

In Prinzip könnte man bei mir Raumschiff C (und damit auch Drilling C) auch ganz weglassen, weshalb ich vom "reduzierten Drillingsparadoxon" als "neuem Zwillingsparadoxon" (nicht das in der Literatur beschriebene Zwillingsparadoxon) gesprochen habe.

Ursprünglicher Grundgedanke bei mir war, das bei "diesem Szenario" die entgegengesetzt gestarteten und zurückgekehrten Zwillinge A und B in ihren jeweiligen Raumschiffen A und B stets gleich alt sind (nicht nur erst bei der gemeinsamen Rückkehr!), obwohl sie sich relativ zueinander bewegt hatten.

Das erschien mir als ein Widerspruch zur SRT, deren Grundkonzept ja ist, dass relativ zueinander bewegte Uhren unterschiedliche Zeiten anzeigen sollten.

Vielleicht ist "mein Denkproblem" damit etwas klarer geworden.

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Re: Geht's auch ohne Urknall? Lichtermüdung und statisches Universum - Stand 2015 | Josef M. Gaßner

Beitrag von seeker » 26. Jul 2020, 13:13

Hi Siebenstein!

Ich kann dich hier dann wieder nur darauf verweisen, dass es in der Raumzeit schlicht gar keine Gleichzeitigkeit gibt.
Es gibt dort nur folgendes:

a) Gleich-Raumzeitlichkeit: Die Bobachter beobachten, dass sie sich zur selben Zeit am selben Ort befinden.
b) Nicht-Gleich-Raumzeitlichkeit: Die Beobachter beobachten nicht, dass sie sich zur selben Zeit am selben Ort befinden.
Siebenstein hat geschrieben:
24. Jul 2020, 01:23
Ursprünglicher Grundgedanke bei mir war, das bei "diesem Szenario" die entgegengesetzt gestarteten und zurückgekehrten Zwillinge A und B in ihren jeweiligen Raumschiffen A und B stets gleich alt sind (nicht nur erst bei der gemeinsamen Rückkehr!), obwohl sie sich relativ zueinander bewegt hatten.
...deshalb kann man das nicht sagen. Das ist dann eben immer relativ, irgendwo von irgendeinem Beobachter festgelegt, eine Schlussfolgerung, die so aber auch anders ausfallen kann, die aber nicht objektiv-physikalisch real ist.
Raumzeitlich getrennte Beobachter befinden sich ganz grundsätzlich nie eindeutig an demselben Zeitpunkt.
Das ist deshalb so, weil es kein bevorzugtes Bezugssystem gibt, bezüglich dessen so etwas eindeutig festgelegt sein könnte.
Siebenstein hat geschrieben:
24. Jul 2020, 01:23
In Prinzip könnte man bei mir Raumschiff C (und damit auch Drilling C) auch ganz weglassen, weshalb ich vom "reduzierten Drillingsparadoxon" als "neuem Zwillingsparadoxon" (nicht das in der Literatur beschriebene Zwillingsparadoxon) gesprochen habe.
Ja. Nur ist das auch kein Problem.
Siebenstein hat geschrieben:
24. Jul 2020, 01:23
Das erschien mir als ein Widerspruch zur SRT, deren Grundkonzept ja ist, dass relativ zueinander bewegte Uhren unterschiedliche Zeiten anzeigen sollten.
Das kann man so nicht sagen, so lange die Uhren raumzeitlich getrennt sind. Fakt ist nur, dass bei einem Uhrenvergleich die Uhren unterschiedliche vergangene Zeiten anzeigen können (wenn sie sich zwischendurch unterschiedlich d.h. asymmetrisch durch die RZ bewegt haben). Damit ein Uhrenvergleich eindeutig durchgeführt werden kann, müssen sich beide Uhren am selben Raumzeitpunkt befinden.
Um objektive Eindeutigkeit zu erreichen, reicht es nicht aus, wenn sich zwei Beobachter einig sind, dazu müssen sich alle möglichen Beobachter einig sein. Das ist nur dann gegeben, wenn sich die Beobachter A und B an demselben Raumzeitpunkt aufhaten.
Grüße
seeker


Wissenschaft ... ist die Methode, kühne Hypothesen aufstellen und sie der schärfsten Kritik auszusetzen, um herauszufinden, wo wir uns geirrt haben.
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Re: Geht's auch ohne Urknall? Lichtermüdung und statisches Universum - Stand 2015 | Josef M. Gaßner

Beitrag von Siebenstein » 30. Jul 2020, 23:38

Okay...

die Frage ist halt nur, wie "objektive Eindeutigkeit" definiert sein soll.

Ich behaupte ja nicht, dass sich bei meinem Gedankenexperiment alle möglichen Beobachter einig sein müssen. Ich behaupte lediglich, dass die Uhren A und B vor dem Start und nach deren Rückkehr die gleiche Zeit anzeigen, obwohl sie sich relativ zueinander bewegt haben.

Was folgt dann daraus für den Uhrengang von Uhr A und Uhr B während allen Phasen ihres Fluges?

Angenommen die Raumfahrer in Raumschiff A und Raumschiff B haben welche in allen Einzelteilen zerlegte baugleiche Uhren an Bord und haben das zusammenbauen der Uhren vor dem Start gleich gut geübt.

Sie haben sich vorher darüber geeinigt, wann genau sie die Uhren zusammenbauen nach Ihrem vorher gemeinsam verabredeten Flugplan gemäß Ihrer Uhr in Ihren Raumschiffen.

Dann zeigen auch die zusammengebauten Uhren gleiche Zeit an nach der gemeinsamen Rückkehr, unabhängig davon was irgendwelche anderen mehr oder weniger weit entfernten Beobachter beobachten.

Daraus schließe ich, dass auch während der gesamten Flugphase die Uhren gleiche Uhrzeit anzeigen, weil es aus meiner Sicht nicht davon abhängt, in welcher Flugphase die Uhren zusammengebaut werden, um nach deren Rückkehr stets gleiche Zeit anzuzeigen.

Die SRT kann das aus meiner Sicht nicht erklären.

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Re: Geht's auch ohne Urknall? Lichtermüdung und statisches Universum - Stand 2015 | Josef M. Gaßner

Beitrag von Siebenstein » 31. Jul 2020, 03:20

Wieviel Zeit in Nanosekunden benötigt oder beansprucht ein ruhendes Raumgebiet von 1m x 1m x 1m im 3-dimensionalen Vektorraum gemäß der Speziellen Relativitätstheorie, um eine eindeutige 4-dimensionale Raumzeit definieren zu können, unabhängig vom jeweiligen Inertialsystem?

Ich hoffe, dass dies diesmal eine eindeutig formulierte Frage ist, wo keine Ausflüchte mehr möglich sind, um zu begründen, warum diese Frage nicht eindeutig zu beantworten ist.

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Re: Geht's auch ohne Urknall? Lichtermüdung und statisches Universum - Stand 2015 | Josef M. Gaßner

Beitrag von seeker » 3. Aug 2020, 09:01

Siebenstein hat geschrieben:
30. Jul 2020, 23:38
Okay...

die Frage ist halt nur, wie "objektive Eindeutigkeit" definiert sein soll.
So in etwa, wie ich es schon dargestellt habe: Es ist das, wo sich alle Beobachter einig sind, das diese alle vereinigt.
Daraus ergibt sich allerdings keine "Master-Beobachtung" sondern ein nicht-direkt-beobachtbares theoretisch-mathematisches Konstrukt, nämlich die Raumzeit. Mit der als allgemeiner Basis kann man dann herunterrechnen, was ein beliebiger Beobachter feststellen wird.
Siebenstein hat geschrieben:
30. Jul 2020, 23:38
Ich behaupte ja nicht, dass sich bei meinem Gedankenexperiment alle möglichen Beobachter einig sein müssen. Ich behaupte lediglich, dass die Uhren A und B vor dem Start und nach deren Rückkehr die gleiche Zeit anzeigen, obwohl sie sich relativ zueinander bewegt haben.
Dem ist auch nicht zu widersprechen, das ist in dem Fall so. Deshalb, weil wir hier eine symmetrische Situation vorliegen haben.
Die anschauliche Erklärung liefert auch hier das Minkowski-Diagramm, das ist also keineswegs ein Problem für die SRT.
Siebenstein hat geschrieben:
30. Jul 2020, 23:38
Was folgt dann daraus für den Uhrengang von Uhr A und Uhr B während allen Phasen ihres Fluges?
Es folgt daraus: Nichts! Wenn zwei Beobachter raumzeitlich getrennt sind, dann sind sie getrennt und fertig, dann könnten sie sich dort auch in verschiedenen Universen aufhalten, macht keinen Unterschied, dann erleben sie keine gemeinsamen Ereignisse. Getrennt ist getrennt!
Es würde nur dann etwas daraus folgen, wenn man ein bevorzugtes Bezugssystem (= eine absolute Gegenwartsebene) einführen würde. Das kann man durchaus tun, aber es lässt sich nicht aus der RT selbst herleiten bzw. begründen. So lange man das nicht tun muss, lässt man es daher (-> Ockham...).
Siebenstein hat geschrieben:
30. Jul 2020, 23:38
...
Daraus schließe ich, dass auch während der gesamten Flugphase die Uhren gleiche Uhrzeit anzeigen, weil es aus meiner Sicht nicht davon abhängt, in welcher Flugphase die Uhren zusammengebaut werden, um nach deren Rückkehr stets gleiche Zeit anzuzeigen.
Das ist aber eine Schlussfolgerung, die darauf beruht, dass du hier gedanklich ein bevorzugtes Bezugssystem einnimmst, keine Beobachtung. Und andere Beobachter C, D, E, ... werden durch ihre Beobachtungen etwas anderes schlussfolgern.
Siebenstein hat geschrieben:
30. Jul 2020, 23:38
Die SRT kann das aus meiner Sicht nicht erklären.
Wie gesagt ist auch dieses Szenario für die SRT völlig problemfrei. Es erklärt sich einfach aus dem symmetrischen Szenario.
Siebenstein hat geschrieben:
31. Jul 2020, 03:20
Wieviel Zeit in Nanosekunden benötigt oder beansprucht ein ruhendes Raumgebiet von 1m x 1m x 1m im 3-dimensionalen Vektorraum gemäß der Speziellen Relativitätstheorie, um eine eindeutige 4-dimensionale Raumzeit definieren zu können, unabhängig vom jeweiligen Inertialsystem?
Diese Frage verstehe ich nicht.
Grüße
seeker


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Re: Geht's auch ohne Urknall? Lichtermüdung und statisches Universum - Stand 2015 | Josef M. Gaßner

Beitrag von Hansen » 5. Aug 2020, 01:23

Katie Mack sagt das es befreiend wäre wenn man weiß dass das leben endlich ist.
https://www.bbc.com/news/uk-53607943
Dabei wird auch erwähnt das der Nächste universale Zusammenfall Morgen um 6 Uhr Berliner zeit sein könnte.

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Re: Geht's auch ohne Urknall? Lichtermüdung und statisches Universum - Stand 2015 | Josef M. Gaßner

Beitrag von Timm » 5. Aug 2020, 09:16

seeker hat geschrieben:
3. Aug 2020, 09:01
Siebenstein hat geschrieben:
31. Jul 2020, 03:20
Wieviel Zeit in Nanosekunden benötigt oder beansprucht ein ruhendes Raumgebiet von 1m x 1m x 1m im 3-dimensionalen Vektorraum gemäß der Speziellen Relativitätstheorie, um eine eindeutige 4-dimensionale Raumzeit definieren zu können, unabhängig vom jeweiligen Inertialsystem?
Diese Frage verstehe ich nicht.
Ich auch nicht. Ein Raumgebiet benötigt keine Zeit um etwas definieren zu können.

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Re: Geht's auch ohne Urknall? Lichtermüdung und statisches Universum - Stand 2015 | Josef M. Gaßner

Beitrag von Siebenstein » 7. Aug 2020, 21:54

Das heißt also, einer Strecke s kann man gemäß SRT eine Zeit t zuordnen, mit t = s / c.

Oder besser ausgedrückt mit:
Ortsvektor s^2 = x^2 + y^2 + z^2 - (c*t)^2.

Aber einer Fläche F = s*s oder einem Volumen V = s*s*s keine Zeit mehr.

Auf jeden Fall verstehe ich das so, dass die SRT das nicht zulässt oder definiert. Aber physikalisch logisch erscheint mir das trotzdem nicht.

Ich will die SRT hier nicht widerlegen, ich will nur mögliche Lücken oder Grenzen aufzeigen bezgl. Ihrer Möglichkeiten die physikalische Realität makroskopisch eindeutig zu erklären.

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Re: Geht's auch ohne Urknall? Lichtermüdung und statisches Universum - Stand 2015 | Josef M. Gaßner

Beitrag von seeker » 8. Aug 2020, 05:50

Das verstehe ich jetzt leider noch weniger, Siebenstein.
Siebenstein hat geschrieben:
7. Aug 2020, 21:54
Das heißt also, einer Strecke s kann man gemäß SRT eine Zeit t zuordnen, mit t = s / c.

Oder besser ausgedrückt mit:
Ortsvektor s^2 = x^2 + y^2 + z^2 - (c*t)^2.

Aber einer Fläche F = s*s oder einem Volumen V = s*s*s keine Zeit mehr.
Ich meine, da stimmen ja dann nicht einmal mehr die Einheiten wenn du statt c [m/s] = s [m] / t [ s]
irgendetwas in der Art c [m/s] = A [m²] / t [ s]
oder c [m/s] = V [m³] / t [ s] versuchst.
Man kann ja nun nicht grad tun wie man will... und irgendeinen Sinn soll es ja auch noch ergeben.
Und selbstverständlich sind Dinge, die nicht zusammenpassen, nicht definiert, ganz allgemein, nicht nur in der RT.

Man kann einer Weglänge eine Lichtlaufzeit zuordnen, weil c (für alle Beobachter) konstant ist. Wo ist das Problem?

Was ist dein Punkt?
Grüße
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Re: Geht's auch ohne Urknall? Lichtermüdung und statisches Universum - Stand 2015 | Josef M. Gaßner

Beitrag von Skeltek » 11. Aug 2020, 11:47

Siebenstein hat geschrieben:
31. Jul 2020, 03:20
Wieviel Zeit in Nanosekunden benötigt oder beansprucht ein ruhendes Raumgebiet von 1m x 1m x 1m im 3-dimensionalen Vektorraum gemäß der Speziellen Relativitätstheorie, um eine eindeutige 4-dimensionale Raumzeit definieren zu können, unabhängig vom jeweiligen Inertialsystem?
Ich hatte den Thread hier längere Zeit nicht verfolgt. Aber wenn ich deine Frage richtig verstehe, ist diese sehr schwer zu beantworten. Dir geht es um die Unterscheidbarkeit zweier zeitartig getrennter Ereignisse?

Höchst spekulierend würde ich sagen: Ich glaube naiv und falsch betrachtet dürfte irgendetwas größeres als 2,275 · 10−148 s heraus kommen (was deutlich unter einer Planckzeit ist). Es wird dann wohl irgendeinen Beobachter geben, für den das Raumgebiet eine Planckzeit lang die Größe eines Planckvolumens hat und er zwei Ereignisse darin zeitlich getrennt wahrnimmt. Aber hier bewegt man sich ohnehin auf einem höchst spekulativen Niveau, da das weit unterhalb von Skalen ist, bei denen die Gesetze der Physik verifiziert werden können; wir wissen nicht einmal, ob Zeit unterhalb der Planck-Zeit diskret oder kontinuierlich verläuft.
Aber die Antwort ist gerade nur ins Blaue geraten, weil ich nicht sicher bin, was mit der Frage gemeint war.
Außerdem ist die Frage möglicherweise sinnfrei, weil Zeit und Raum nicht getrennt betrachtet werden können. Raum ohne Zeit ist ohnehin nur ein hypotetisches Konstrukt.
Gödel für Dummies:
  • Unentscheidbarkeit - Dieser Satz ist wahr.
  • Unvollständig - Aussage A: Es existiert nur ein Element A.
  • Widersprüchlich - Dieser Satz ist falsch.

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