Erstes Teleskop für die Rückseite des Mondes

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Frank
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Erstes Teleskop für die Rückseite des Mondes

Beitrag von Frank » 14. Mär 2023, 19:16

Weil der Mond uns in gebundener Rotation umkreist, ist seine Rückseite dauerhaft von der Erde abgewandt. Dadurch ist sie gegenüber störenden Radioemissionen unserer irdischen Technologien gut abgeschirmt. Während der 14-tägigen Mondnacht herrscht sowohl Dunkelheit als auch Radiostille – ideal für die Astronomie.
https://www.scinexx.de/news/kosmos/erst ... es-mondes/

Ich kapiere das nie...... Ist die dunkle Seite bei Neumond die gleiche, wie sonst auch? ich dachte immer die Rückseite sehen wir nicht, weil sie bei Neumond im dunkeln ist. ;?
Mond_Grafik.svg.png
Mond_Grafik.svg.png (23 KiB) 2275 mal betrachtet
https://de.wikipedia.org/wiki/Mondphase
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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Re: Erstes Teleskop für die Rückseite des Mondes

Beitrag von Diagnostiker » 14. Mär 2023, 19:39

Die Rückseite des Mondes sehen wir von der Erde aus nie, weil sie stets von der Erde abgewandt ist. Wenn bei uns Neumond ist, wird die Rückseite von der Sonne vollständig beschienen, während sie im Schatten liegt, wenn bei uns Vollmond ist. Gebundene Rotation bedeutet, dass der Mond von der Erde aus betrachtet keine Eigenrotation aufweist, sondern ständig eine Seite - und zwar immer dieselbe, die bei uns zu Vollmond vollständig beleuchtet ist - der Erde zuwendet. Bei aschgrauem Mondlicht ist das sehr gut nachweisbar, wenn nur eine schmale Sichel am Himmel erkennbar ist: der aschgraue Bereich entspricht der nicht ausgeleuchteten Vollmondseite, die nur über das Erdlicht reflektierend angestrahlt wird.

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belgariath
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Re: Erstes Teleskop für die Rückseite des Mondes

Beitrag von belgariath » 19. Mär 2023, 18:07

Dunkle Seite ist ein deutbarer Ausdruck. Meistens wird mit "dunkel" gemeint dass die dunkle Seite nicht direkt von Sonnenlicht bestrahlt wird. Das heißt das immer die Seite des Mondes die von der Sonne abgewandt ist dunkel ist.
Im Zusammenhang mit Radio-Strahlung ist es anders. Denn die Erde ist wegen der menschlichen Rundfunk-Sendern eine Quelle von Radio-Strahlung. Das heißt die Seite des Mondes, die der Erde zugewandt ist (und das ist wegen der gebundenen Rotation immer die gleiche), ist radio-hell. Die andere Seite ist Radio-dunkel.
Der harmonische Oszillator ist die Drosophila der Physiker (Carsten Honerkamp)
Eine Welle ist, was so wackelt (Andrei Pimenov)
Elektrodynamik ist ein Schlauch vieler Hamsterkäfige (Haye Hinrichsen)

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Re: Erstes Teleskop für die Rückseite des Mondes

Beitrag von seeker » 20. Mär 2023, 11:32

"Die dunkle Seite des Mondes" ist eigentlich ein etwas irreführender Ausdruck, weil das zeitlich variabel ist, wie bei der Erde auch (es gibt auch keine fixe "dunkle Seite der Erde"). Der Mond wird bei seinen Umläufen von der Sonne rundherum beschienen, wie die Erde auch.
Die Mondbahn ist nur reltiv zur Erde gebunden, nicht aber relativ zur Sonne.
Grüße
seeker


Wissenschaft ... ist die Methode, kühne Hypothesen aufstellen und sie der schärfsten Kritik auszusetzen, um herauszufinden, wo wir uns geirrt haben.
Karl Popper

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Re: Erstes Teleskop für die Rückseite des Mondes

Beitrag von Frank » 20. Mär 2023, 12:23

seeker hat geschrieben:
20. Mär 2023, 11:32
"Die dunkle Seite des Mondes" ist eigentlich ein etwas irreführender Ausdruck, weil das zeitlich variabel ist, wie bei der Erde auch (es gibt auch keine fixe "dunkle Seite der Erde"). Der Mond wird bei seinen Umläufen von der Sonne rundherum beschienen, wie die Erde auch.
Die Mondbahn ist nur reltiv zur Erde gebunden, nicht aber relativ zur Sonne.

Jep und eure Erklärungen sind alle Top, denn ich war einer der immer mit dieser "dunkle Seite" des Mondes verwirrt worden bin.
Schließlich gibt es ja auch ein tolles Musik-Album mit so einem Titel. :) :wink:

https://de.wikipedia.org/wiki/The_Dark_Side_of_the_Moon
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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