Energieproblem

[BauBraun]

Hallo,
Immer wieder lese ich dass zur etwas flotteren Raumfahrt, z.B. für starke Ionentriebwerke, der Strom fehlt.

Wäre nicht folgendes denkbar:
Man baut (mindestens) ein wiederverwendbares Energiemodul (evtl. mit Antrieb) auf Basis eines U-Boot- Kernreaktors (sag ich jetzt mal unfachmännisch), und platziert es in der Umlaufbahn.
Für den Flug zum Mond/Mars/WoAuchImmer wird das Teil angedockt, beim Rückflug wird es wieder in der Umlaufbahn geparkt, gewartet, und für einen nächsten Flug wieder benutzt.

Nachteile:
-Klar, das kostet erstmal richtig Geld
-Das Modul sollte wieder von der Mission zurück kommen
(Außer für eine letzte Mission, Nutzung statt Verschrottung)
-Das Modul muss evtl. auch mal von Menschen gewartet werden

Vorteile:
-Man hat einen sehr starken Antrieb zur Verfügung
-Strom aus der Dose
-Das Teil muss nicht für jede Mission erst in den Orbit gehievt werden
-Kein Wiedereintritt notwendig wie z.B. beim Shuttle
-Durch den geringen Treibstoffverbrauch ist auch der Rückflug incl. Abbremsung drin.

Ist das völliger Unsinn, oder denkbar?

Grüße
Lothar

[AlTheKingBundy]

Das Problem ist sicher nicht der Strom, nuklear betriebene Stromversorgungen in der Raumfahrt gibt es und gab es, jedoch weniger für den Antrieb als für die laufende Stromversorgung (Computer etc.). Der Strom alleine machts nicht! Woher die Ionen für den Antrieb nehmen? Das Zeug wiegt ne Menge und müsste von der Erde kommen. Und wenn der Ionentank leer ist? Ionen sammeln im All kann verdammt mühsam sein. Könnte lange dauern, bis es dann weiter geht

Gruß Al

[BauBraun]

Das Problem ist sicher nicht der Strom, nuklear betriebene Stromversorgungen in der Raumfahrt gibt es und gab es, jedoch weniger für den Antrieb als für die laufende Stromversorgung (Computer etc.). Der Strom alleine machts nicht! Woher die Ionen für den Antrieb nehmen? Das Zeug wiegt ne Menge und müsste von der Erde kommen. Und wenn der Ionentank leer ist? Ionen sammeln im All kann verdammt mühsam sein. Könnte lange dauern, bis es dann weiter geht

Gruß Al

Hallo Al.

na jetzt staune ich aber über Deine Aussage.

Dazwischen möchte ich noch einfügen dass ich von planetarer, und nicht interstellarer Raumfahrt spreche.

Und auch da ist, soweit ich gelesen habe, der Strom das Problem.
Ich glaube in Karlsruhe wird z.Zt. der Lichtbogenantrieb als Form des Ionenantriebs weiterentwickelt (noch stromfressender), und da wird überall der Strom als _der_ limitierende Faktor genannt.

Falls Du jetzt auf RTGs oder Solarzellen anspielst, da kommt soweit ich weiß nicht genug Strom dabei raus, leider. Daher ja auch mein Gedanke.

Grüße
Lothar

[BauBraun]

-Nachtrag
Jetzt habe ich selbst eine sehr interessante Seite dazu gefunden, da isses nachzulesen:

http://www.bernd-leitenberger.de/cassini-rtg.html

Gruß
Lothar

[Ibilis]

guckt mal hier:

http://www.denkforum.at/forum/showthread.php?t=3152

dort hat ein gewisser "Claus" im Beitrag Nr.15 den Bussard-Ramjet beschrieben,
diesen Ausführungen zur Lösung des Energieproblems der instellaren Raumfahrt schließe ich mich an.

und im Sonnensystem selbst wird man irgendwann wieder auf das Projekt des inzwischen gecancelten JIMO zurückkommen, der einen modifizierten U-Bootreaktor verwendet

http://de.wikipedia.org/wiki/JIMO

[Maclane]

Na das dürfte wohl nicht funktionieren. Die Teilchendichte im interstellaren Raum ist viel zu gering - im Schnitt nur ca. 1 Teilchen pro cm³.
Damit kriegt man einen Fusionsreaktor gar nicht erst zum laufen. Und wenn man's doch könnte, dann wäre die Energieausbeute selbst bei bestmöglichem Wirkungsgrad wohl noch so gering, dass die Astronauten sich tonnenweise Teelichter mitnehmen müssen, weil's für elektrisches Licht nicht ausreicht.

Neenee, auch ein Fusionsantrieb müsste sich seinen Treibstoff von der Erde mitnehmen.