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SpaceX docking simulator

Verfasst: 14. Mai 2020, 16:27
von Skeltek
Hey,
heute morgen entdeckt. Die haben ganz frisch einen Docking-Simulator herausgebracht, in dem man sich selbst darin ausprobieren kann, eine Dragon-Capsule an die ISS anzudocken. Erfordert etwas Geduld.
das Interface ist dem Original nachempfunden. Links kann man in verschiedene Richtungen beschleunigen (vorwärts/rückwärts, hoch/runter, links/rechts), während man rechts drehen und rollen kann.
Viel Spaß

Simulator:
SpaceX - Docking Simulator
Video mit dem echten Interface:
Real Interface

Re: SpaceX docking simulator

Verfasst: 3. Jun 2020, 01:52
von Hansen
Was sagt ihr den zu der gelungen Aktion des Andockens und unterbietens des russischen Verbandes?
Die Amis feiern es als amerikanischen Akt.

Re: SpaceX docking simulator

Verfasst: 3. Jun 2020, 10:48
von belgariath
Ich finde es aus technischer und unternehmerischer Sicht absolut beachtlich, was SpaceX in so kurzer Zeit auf die Reihe gebracht hat.
Aber was genau meinst du mit "unterbieten des russischen Verbands"?
Ich denke um die Errungenschaften von SpaceX mit denen der russischen Raumfahrt zu vergleichen, müsste man sich auch anschauen wieviel Geld jeweils pro Jahr zur Verfügung steht.

Ich sehe aber alles was mit Elon Musk zusammen hängt auch kritisch. Die Namensgebung seines Sohnes als PR zu nutzen, da hat er meiner Meinung nach Grenzen überschritten. Das geht eindeutig zu weit.

Auch StarLink lehne ich aus mehrerlei Gründen (Stichwort Clean Sky, Weltraumschrott, Über-Digitalisierung) ab.

Tesla wird manchmal als Beispiel für grüne Technologie benutzt. Dass das aber ein Irrtum ist, zeigt schon alleine die Tatsache dass alle Teslas stark übermotorisiert und somit nicht annähernd so umweltfreundlich sind wie sie sein könnten.
Musks Motivation Tesla zu gründen und aufzuziehen, kann nicht sein dass er die Mobilität umweltfreundlicher machen wollte oder dass er die Welt besser machen wollte. Vielmehr hat er einen (zukünftigen) Markt erkannt und diesen erschlossen.

Folglich benutze ich auch konsequent kein PayPal.

Re: SpaceX docking simulator

Verfasst: 3. Jun 2020, 14:11
von ralfkannenberg
belgariath hat geschrieben:
3. Jun 2020, 10:48
Auch StarLink lehne ich aus mehrerlei Gründen (Stichwort Clean Sky, Weltraumschrott, Über-Digitalisierung) ab.
Hallo belgariath,

so sehr ich Deiner Einschätzung zur Person Musks zustimme, dennoch eine Frage: was meinst Du im Zusammenhang mit Starlink mit Über-Digitalisierung ?


Freundliche Grüsse, Ralf

Re: SpaceX docking simulator

Verfasst: 3. Jun 2020, 19:53
von belgariath
Ich meine damit, dass ich die Notwendigkeit Hochgeschwindigkeitsinternet in allen Ecken und Enden der Erde zu haben, nicht sehe.
Im Moment werden mit der Digitalisierung in vielen Lebensbereichen alle möglichen Heilsversprechen verknüpft und viele Leute glauben das auch blind. Die Bildung soll durch Digitalisierung besser werden, die Klimakrise soll gelöst werden, das Leben soll sicherer werden, Corona soll durch eine App kontrolliert werden, Entertainment wird revolutioniert.
Klar profitieren wir wirklich in vielen Aspekten von der Digitalisierung, aber in einigen Bereichen entstehen auch neue Probleme.
Projekte wie StarLink schüren diesen Glauben, dass durch Digitalisierung alles besser wird. Die Nachteile oder Kosten werden nicht durchdacht.
Ich hoffe es ist einigermaßen klar geworden was ich meine.

Re: SpaceX docking simulator

Verfasst: 3. Jun 2020, 20:51
von ralfkannenberg
belgariath hat geschrieben:
3. Jun 2020, 19:53
Klar profitieren wir wirklich in vielen Aspekten von der Digitalisierung, aber in einigen Bereichen entstehen auch neue Probleme.
Projekte wie StarLink schüren diesen Glauben, dass durch Digitalisierung alles besser wird. Die Nachteile oder Kosten werden nicht durchdacht.
Ich hoffe es ist einigermaßen klar geworden was ich meine.
Hallo belgariath,

ich denke ich habe Deinen Einwand verstanden.

Ich persönlich sehe noch ein ganz anderes Problem, nämlich das des Verlustes der Privatsphäre: mit dieser Infrastruktur der Starlink-Satelliten in Kombiantion der 5G-Technologie lassen sich Daten aus der Privatsphäre eines jeden Menschen ermitteln, die wenn missbräuchlich angewendet den Verlust der Privatsphäre darstellen und bei undemokratischen Regierungen oder im Kontext militärischer/geheimdienstlicher Aktivitäten zum Nachteil Einzelender, die sich juristisch nichts haben zuschulden kommen lassen, angewandt werden können.


Freundliche Grüsse, Ralf

Re: SpaceX docking simulator

Verfasst: 3. Jun 2020, 21:12
von Herr5Senf
Das Internet löst keine Klimaprobleme, es macht welche - so viel CO2 wie der Flugverkehr:
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/kl ... n-100.html

eine e-mail = 1g CO2 allein in Dt 1 Mrd pro Tag
eine h Video = Gucken wie 1 km Autofahren in 1 min
1x Googeln = 0,2 g CO2 Welt Anfragen 3,45 Mrd pro Tag

1 Mrd Server gewährleisten weltweit den Datenaustausch, sind 800 Mio t CO2, Verbrauch in Dt 14 Mrd kWh :devil:

Re: SpaceX docking simulator

Verfasst: 4. Jun 2020, 14:53
von Hansen
belgariath hat geschrieben:
3. Jun 2020, 10:48

Aber was genau meinst du mit "unterbieten des russischen Verbands"?
Im mittleren Segment sind die konkurrienden Systems plus Preise:
https://www.cnbc.com/2019/11/19/nasa-co ... soyuz.html
Herr5Senf hat geschrieben:
3. Jun 2020, 21:12
Das Internet löst keine Klimaprobleme, es macht welche - so viel CO2 wie der Flugverkehr:
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/kl ... n-100.html

eine e-mail = 1g CO2 allein in Dt 1 Mrd pro Tag
eine h Video = Gucken wie 1 km Autofahren in 1 min
1x Googeln = 0,2 g CO2 Welt Anfragen 3,45 Mrd pro Tag
Ob die Zahlen so stimmen? Das Borderstep Institute fällt vor allem damit auf Studenten anstellen zu wollen.

https://www.theguardian.com/environment ... t-internet
Guardian hat geschrieben:The internet releases around 300m tonnes of CO2 a year – as much as all the coal, oil and gas burned in Turkey or Poland, or more than half of the fossil fuels burned in the UK
Das ist wesentlich weniger als der weltweite Flugverkehr.
0.8% of global CO2 emissions vs 2% of global emissions, Same Source

Re: SpaceX docking simulator

Verfasst: 6. Jun 2020, 07:36
von Skeltek
Es ist kaum glaubwürdig, daß eine EMail mehr CO2 machen soll als eine Google-Suche. Oder meinen die Bilder und Videos im Anhang?
Eine EMail an sich sind kaum mehr als ein paar kiloByte Text, selbst wenn man den Versandt und separates Abrufen berücksichtigt.
Eine Suche über das Google File System wirft in der Regel gleich allein eliche Festplatten an - selbst die reine Zwischenspeicherung der Antwort wäre deutlich höher.

Re: SpaceX docking simulator

Verfasst: 6. Jun 2020, 12:56
von belgariath
Lieber Ralf,
auch deinen Einwand finde ich berechtigt. Aber, ich verstehe im Moment nicht, warum du speziell auf 5G verweist. Besteht das Privatsphäre-Problem mit StarLink + 4G nicht?


@ Skel, Herr Senf und Hansen:

Danke für die interessanten Artikel erst mal. Solche Zahlen sollte man aber nicht zu genau nehmen, sondern eher nur größenordnungsmäßig einordnen.
Es ist unheimlich schwierig solche Vergleichszahlen zu errechnen. Denn hinter jeder Technik steht immer ein ziemlich langer Rattenschwanz an weiteren Energiefressern. Beispiel Energieverbrauch pro E-Mail: Wurde hier nur der Energieverbrauch berücksichtigt, der in dem Moment anfällt als ein E-Mail versendet wird? Das wäre zu kurz gedacht. Denn damit überhaupt Mails verschickt werden können, sind Rechenzentren, Bürogebäude vom E-Mail-Dienstleister nötig. Deren Hardware und Gebäudematerialien wurden auch unter Energieverbrauch hergestellt. Müsste man das nicht alles in die Rechnung mit aufnehmen.

Re: SpaceX docking simulator

Verfasst: 6. Jun 2020, 15:29
von Skeltek
@belgariath: Du hast recht. Man sieht das z.B. auch an Hand dessen, daß man in der Regel pauschal für das Empfangen von Daten bezahlen muss und das Versenden praktisch nichts kostet (entsprechend wurde auch überall der Upload gedrosselt im Vergleich zum Download, damit normale Bürger das nicht für sich nutzen können. Prinzipiell wird für vieles nocht bezahlt und andere Dinge verbrauchen die Energie für die Infrastruktur.
Das ist so wie umweltfreundliches Waschen mit Kastanien... nicht bedachte wird, daß dann in den Ländern wo der Brauch herkommt dann kein Kastanien mehr übriog sind oder es schweineteuer ist und die Leute dort dann ohne Klärwerk ihre Wäsche stattdessen mit übelsten Chemikalien waschen als Ersatz.
Da wird einfach zu wenig quer verknüpft.