Frank hat geschrieben: ↑31. Okt 2018, 09:39
1. Wer solche Raumschiffe mit rotierenden Systemen zum herstellen von künstlicher Schwerkraft bauen möchte, kann dies nicht auf der Erde tun.(Kosten )
Ja, denke ich auch, schon wegen dem notwendiegn Durchmesser. Besser ist es hier einzelne Module im Weltraum zusammenzufügen.
Frank hat geschrieben: ↑31. Okt 2018, 09:39
2. Darum sollte zuerst mal die Infrastruktur im All geschaffen werden.
Ja, besser wärs. Fragt sich wie viel Infrastruktur zu Beginn mindestens nötig wäre, um z.B. ein Marsraumschiff zusammenzubauen.
Evtl. ist das gar nicht einmal so viel.
Frank hat geschrieben: ↑31. Okt 2018, 09:39
3. Dazu muss(!) in der Erdumlaufbahn ein System entstehen das nicht nur Kosten verschlingt, sondern auch Geld wieder reinholt .
Das wäre wünschenswert. Um Satelliten im Weltraum komplett aus kleinen Einzelteilen zusammenbauen zu können, bräuchte es allerdings schon eine riesige Station. Interessanter fände ich daher zunächst ein Zusammenbauen aus vorgefertigten Einzelmodulen. Evtl. könnte man einige Baugruppen auch standardisieren, sodass eine Art Legoasten zur Verfügung stünde, aus dem man bedarfsgerecht alle möglichen Satelliten zusammenbauen könnte.
Der Transport von Einzelmodulen von der Erde in den Weltraum müsste eigentlich günstiger sein als der von kompletten Satelliten, da wahrscheinlich platzsparender verpackbar. Die Idee einer Wartunsstation finde ich nicht schlecht.
Auch für evtl. Weltraumtourismus wäre es gut, wenn man Bereiche mit Schwerkraft hätte - der Tourist will es ja bequem haben, wenn sein Urlaub mehrere Tage geht (und ist dafür auch bereit zu bezahlen).
Skeltek hat geschrieben: ↑31. Okt 2018, 11:39
Die im Artikel beschriebenen Probleme mit der Corioliskraft treten nicht beim Starten und Stoppender rotation, sondern strapazieren das räumliche Befinden immer wenn sich ein Astronaut innerhalb einer rotierenden Anordnung befindet, da es ihn obwohl er geradeaus bewegen möchte ihn ständig in Kurven fallen lässt.
Genau. Beweg dich einmal auf einem Kinderspielplatzkarussel von innen nach außen, da spürst du das auch...
Skeltek hat geschrieben: ↑31. Okt 2018, 11:39
Ich hätte am ehesten Angst davor, dass es die gesammte Raumstation zerfetzt, wenn es irgeneinen Fehler mit dem Kugellager oder ähnlichem gibt und das auf einmal blockiert.
Ach ja... das halte ich technisch für sehr gut beherrschbar, auch wenn Scifi-Filme da gerne was anderes zeigen. Hast du beim Autofahren auch Angst, dass ein Radlager ohne Vorwarnung blockieren könnte?
So etwas passiert nicht - und wenn doch kündigt es sich mehr als rechtzeitig an.
Über ein Sache denke ich noch nach, wenn man an eine Marsmission denkt:
(Ich befürchte, dass man dafür künstliche Schwerkraft fast zwingend brauchen wird, wenn man die Astronauten eine so lange Zeit gesund halten will.)
Nehmen wir ein Raumschiff an, das zur Schwerkrafterzeugung komplett rotiert. Wir nehmen dazu ein Zentralmodul mit dem Antrieb und zwei weitere Wohn- und Arbeitsmodule, die über Streben symmetrisch radial nach außen mit dem Zentralmodul fix verbunden sind und in denen wegen der Rotation Schwerkraft herrscht. (Das ist denke ich die einfachst und billigst mögliche Variante eines Raumschiffs mit künstlicher Schwerkraft.)
Jetzt ist es so, dass die Rotation manchmal störend wäre (z.B. bei Andockmanövern, Navigantionsmanövern, Kommunikation, ...). Also müsste man die Rotation auch gelegentlich stoppen, starten und auch regeln und nachregeln können. Das geht natürlich mit kleinen Raketentriebwerken, aber das kostet jedesmal Treibstoff, sowohl beim abbremsen als auch beschleunigen der Rotation, was blöd ist.
Mir ist nun eingefallen, dass es eine weitere Möglichkeit gibt, das zu bewerkstelligen, ganz ohne Raketentreibstoffverbrauch:
Man installiert im Zentralmodul eine oder mehrere Schwungmassen. Über Solarzellen sammelt man Energie, mit dieser Energie bringt man die Schwungmasse über einen Motor in Rotation. Wegen der Drehimpulserhaltung wird dabei die Gesamtstation (incl. Wohnmodule) in die entgegengesetzte Drehrichtung in Rotation versetzt.
Wenn man die Rotation der Station wieder stoppen will, muss man die Schwungmasse nur wieder anhalten, man kann dabei sogar die darin gespeicherte Energie zurückgewinnen (ganz wie bei E-Autos). So eine Schwungmasse ließe sich im Weltraum perfekt einsetzen, weil wir dort für umsonst Vakuum haben, bekommt man das praktisch reibungsfrei hin, die Aufhängug an der Welle kann man z.B. mit magnetischem Spalt bewerkstelligen. Schwungmassentechnik ist auch uralt, man hat daher viel Erfahrung damit, was ein Vorteil wäre.
Nachteilig ist dabei, dass so eine Schwungmasse einiges an Masse haben muss , damit man sie nicht auf irrsinnige Drehzahlen bringen muss; sagen wir einmal bei schätzungsweise 10% der Gesamtmasse der Station fängt es an interessant zu werden, was viel aber nicht irrsinnig viel ist.
Mein Gefühl sagt mir, dass sich das auf einer Marsmission rechnen könnte. Und wenn schon: Man könnte so eine Schwungmasse auch gleich noch als Strahlungsschild auslegen, sie könnte auch (über eine Welle verbunden) eine zentral-rotierende Scheibe vor/hinter dem Raumschiff sein.
Und je mehr Masse sie hat, desto langsamer nur muss sie drehen, womit die Materialauswahl viel größer wird, so eine Schwungmasse muss nur so stabil sein, dass es sie nicht wegen der Fliehkraft zerreist oder sich eine Unwucht einstellt, bei realtiv langsamer Drehzahl reicht eine mit Wasser oder Mondstaub oder mit sonstwas gefüllte Stahltonne - das Material dazu müsste also nicht einmal unbedingt zwingend komplett von der Erde hochgeschafft werden.