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Raumfahrt: News

Verfasst: 6. Feb 2018, 12:55
von seeker
Die Raketen werden wieder größer...
Nachher startet die Falcon Heavy von Space X:

http://www.zeit.de/wissen/2017-09/falco ... -elon-musk
https://de.wikipedia.org/wiki/Falcon_Heavy

Das Teil ist die derzeit stärkste Trägerrakete, die es gibt.


... und sie werden auch kleiner:
Die kleinste Rakete, die je einen Satelliten ins All befördert hat, ist die vor wenigen Tagen erfolgreich erprobte SS-520-5 der Japaner:
https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 60271.html

Dieses Teil ist nur 10 Meter hoch und wiegt nur 2600 Kilogramm, das finde ich wirklich erstaunlich.

Re: Raumfahrt: News

Verfasst: 9. Feb 2018, 13:45
von Frank
Ja, die Amis klopfen sich mal wieder auf die Schulter, dabei wird aber nur alter Wein in neuen Schläuchen verpackt.
Wärend diese ineffiziente Weise der monströsen Trägerraketen gefeiert wird, hätte man schon lange ein Transportersystem entwickeln können, was den Ausbau der ISS zu einer Fertigungshalle für Missionen zum Mond, Mars usw . gefördert hätte. Dazu hätte man dann auch Antriebssysteme verbauen können, mit denen man von der Erde aus nicht starten kann. Dadurch wären auch die lächerlichen Geschwindigkeiten endlich mal passe und man könnte in vernünftigen Zeiten zum Mars gelangen.
Der positive Nebeneffekt wäre, dass die ISS mal etwas direkt nützliches "produzieren" würde und nicht blos Grundlagenforschung. ;a
Es passt aber zur Mentalität der Amis, da sie im 21.Jahrhundert immer noch mit Autos unterwegs sind, die 25 l auf 100 Km verbrauchen.

Ok und ein Tesla kreist jetzt um die Sonne. Das allerdings finde ich schon wieder extrem witzig. ;look ;j

Re: Raumfahrt: News

Verfasst: 10. Feb 2018, 15:21
von Hansen
Frank hat geschrieben:
9. Feb 2018, 13:45
hätte man schon lange ein Transportersystem entwickeln können, was den Ausbau der ISS zu einer Fertigungshalle für Missionen zum Mond, Mars usw . gefördert hätte. Dazu hätte man dann auch Antriebssysteme verbauen können, mit denen man von der Erde aus nicht starten kann. Dadurch wären auch die lächerlichen Geschwindigkeiten endlich mal passe und man könnte in vernünftigen Zeiten zum Mars gelangen.
Da sind viel zu viele hätte und wären das so etwas funktionieren kann.
Die Welt ist sich spinnefeind und es gibt keine ernsthafte Bedrohung die uns dazu bringt Schulterschluss zu üben.

Re: Raumfahrt: News

Verfasst: 10. Feb 2018, 22:56
von Frank
Hansen hat geschrieben:
10. Feb 2018, 15:21
Frank hat geschrieben:
9. Feb 2018, 13:45
hätte man schon lange ein Transportersystem entwickeln können, was den Ausbau der ISS zu einer Fertigungshalle für Missionen zum Mond, Mars usw . gefördert hätte. Dazu hätte man dann auch Antriebssysteme verbauen können, mit denen man von der Erde aus nicht starten kann. Dadurch wären auch die lächerlichen Geschwindigkeiten endlich mal passe und man könnte in vernünftigen Zeiten zum Mars gelangen.
Da sind viel zu viele hätte und wären das so etwas funktionieren kann.
Die Welt ist sich spinnefeind und es gibt keine ernsthafte Bedrohung die uns dazu bringt Schulterschluss zu üben.
Das mag im Kern nicht falsch sein, aber was hat das mit dem von mir beschriebenen zu tun?
Ohne Kommerzialisierung und den damit verbundenen Ausbau der Raunmfahrttechnik wird das eh nichts. Mit Space X ist schonmal ein Angang gemacht, wenn auch ein kleiner.
Außerdem bin ich es leid, den einzigen Antrieb zu technischen Höchtsleistungen in der Raumfahrt, ständig und allein den kalten Krieg hervor zu heben.

Re: Raumfahrt: News

Verfasst: 14. Feb 2018, 13:15
von seeker
Immerhin sind die zwei seitlichen Booster nach dem Start der Falcon Heavy letzte Woche erfolgreich gelandet, der Mittelteil zwar nicht, aber wie man hört hat man daraus gelernt, woran das lag:
Zu wenig Zündflüssigkeit, beim nächsten Versuch einfach zu beheben.
Man darf diesen Start also als Erfolg werten.

https://www.futurezone.de/science/artic ... sters.html

Das wirklich Interessante an dem was SaceX da tut ist die Wiederverwertbarkeit und damit die erheblich geringeren Kosten.
Außerdem kann man auch von der Entwicklungsgeschwindigkeit einigermaßen beeindruckt sein, wie das voranschreitet.

Das nächste Ziel von SpaceX ist die "Big Fucking Rocket" BFR: :) :lol:

https://futurezone.at/science/naechstes ... /400003010
https://www.tagesschau.de/ausland/musk-mars-101.html
https://de.wikipedia.org/wiki/BFR_(Rakete)

... und der Bau soll schon dieses Jahr begonnen werden.

... und dann das ITS:
https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 34611.html
https://en.wikipedia.org/wiki/ITS_launch_vehicle

Kerntechnik für das alles scheint das Raptor-Raketentriebwerk zu sein:
https://de.wikipedia.org/wiki/Raptor_(Raketentriebwerk)

Es geht scheint's wieder vorwärts mit der Raumfahrt... :D

Re: Raumfahrt: News

Verfasst: 14. Feb 2018, 17:49
von belgariath
Das ist absolut beeindruckend was SpaceX bisher erreicht hat.
Ich verstehe aber nicht, warum die Wiederverwertbarkeit bei SpaceX zu einer Kostenersparnis führt. Waren die Kosten nicht letztlich der Grund, warum die Spaceshuttle-Flüge beendet wurden?

Re: Raumfahrt: News

Verfasst: 14. Feb 2018, 19:36
von Frank
belgariath hat geschrieben:
14. Feb 2018, 17:49
Das ist absolut beeindruckend was SpaceX bisher erreicht hat.
Ich verstehe aber nicht, warum die Wiederverwertbarkeit bei SpaceX zu einer Kostenersparnis führt. Waren die Kosten nicht letztlich der Grund, warum die Spaceshuttle-Flüge beendet wurden?
Beim Space Shuttle war das Problem , dass es inzwischen völlig veraltet war. Man hätte dem Teil eine Generalüberholung machen müssen, deren Preis viel zu hoch gegenüber dem Nutzen gewesen wäre. Zumal der der Treibstofftank eh von vorne herein ein Wegwerfteil war und nur die Feststoffbooster wiedervewendet werden konnten.
Bis hin zu den Hitzelschildkacheln, den Bordcomputern, die noch auf IBM 286 er basierten, war hier alles viel zu alt.
Auch bei wiederverwertbaren Sachen ist irgendwann das Ende erreicht.......... :wink:

Re: Raumfahrt: News

Verfasst: 14. Feb 2018, 20:19
von Frank
'SpaceX zwingt uns zum Nachdenken'

In dieser Richtung müssten wir deutlich mehr tun. Die Wiederverwendbarkeit ist keine Unmöglichkeit. Klar ist heute, dass wir Raketenstufen zurückbekommen könnten. Das hat man vor 20 Jahren noch komplett bestritten. Es wurde zwar immer wieder untersucht. Aber selbst vor zehn und noch vor fünf Jahren haben viele gesagt: Das schaffen die nie. Und? Es geht! Wir sehen, dass daraus plötzlich erhebliche Vorteile entstehen. Ich bin daher schon der Meinung, dass es ein europäischer Ansatz für die Zukunft sein sollte.
http://www.spektrum.de/news/spacex-zwin ... en/1543613

;th
Was ich immer sage. Lasst einfach mal die richtigen Leute machen und die Entwicklung schreitet voran.
Ich bin immer wieder erstaunt was alles geht, wenn anstatt verkopfte Wissenschaftler ,einfach mal Macher ohne Ethikausschüsse am Werk sind.

Re: Raumfahrt: News

Verfasst: 24. Feb 2018, 00:13
von Hansen
Frank hat geschrieben:
10. Feb 2018, 22:56
Das mag im Kern nicht falsch sein, aber was hat das mit dem von mir beschriebenen zu tun?
Ganz einfach solange wie nur die Elite das Unterstützt und auf unserer Erkugel sich nur das Ego ausbreitet sehe ich keine Chance das wir mal den Mars bevölkern können.
Zur Zeit geht es den Firmen nur um Geld. IMO

Re: Raumfahrt: News

Verfasst: 24. Feb 2018, 14:54
von Frank
Hansen hat geschrieben:
24. Feb 2018, 00:13


Ganz einfach solange wie nur die Elite das Unterstützt ...
Wer außer der "Elite" sollte denn die Raumfahrt unterstützen, die LIDL Verkäuferin?
Hansen hat geschrieben:
24. Feb 2018, 00:13
und auf unserer Erkugel sich nur das Ego ausbreitet sehe ich keine Chance das wir mal den Mars bevölkern können.
Nun , die Menschen funktionieren halt mal auf "Ich" bezogen. Diese Eigenschaft hat uns immerhin dazu gebracht, über eine Marskolonie nachzudenken.
Btw.
Wenn es nicht um Wirstchaft, Rohstoffe , Arbeitsplätze , Geld und letzlich um den Lebensunterhalt geht, warum sollen wir dann den Mars besiedeln?
Um uns an den Händen zu nehmen und im Kreis tanzend ringelreihe singen?
Hansen hat geschrieben:
24. Feb 2018, 00:13
Zur Zeit geht es den Firmen nur um Geld. IMO
Es geht immer um Geld in den Firmen, denn wer nicht retabel wirtschaftet, den gibt es nicht lange.


Vieleicht spielst du aber auf ein Szenario ala Star Trek an.

Dort wird auch immer von einem "anders funktionierenden Wirtschaftssystem gefaselt, dass zwar nie jemand gesehen hat bis jetzt, keiner weis wie das funktionieren soll und es ab Deep Space Nine mehr um in Gold gepresstes Latinum, Macht , Intrigen und religiöse Spinnereien geht, als die Erde beinahe in der Realität zu bieten hat.
Die Menschen sollten einfach das nutzen , was sie am besten können und sich nicht immer auf diese Traumtänzerreien verlassen die uns in den letzten 50 Jahren keinen Schritt weiter gebracht haben(jaaaaa, Cassini % Co)

Re: Raumfahrt: News

Verfasst: 24. Feb 2018, 15:45
von Skeltek
Die LIDL-Verkäuferin kann über ihre Stimme entsprechend Druck auf die regierenden Parteien machen. Je nachdem wovor die Politiker bei der Wiederwahl Angst haben, werden andere Dinge entschieden. So wie es jetzt aussieht geht es nur um Augenschmiererei, wer die Interessen der größten Volksgruppe am besten zu vertreten vorgeben kann bekommt die meisten Stimmen. Entsprechend dreht es sich mehr um Steuerumverteilung, Ängste und Machtstrukturen in Form von Kapitalmacht und ähnlichem anstatt um möglichst effizientes Erreichen eines globalen, größeren oder Sinn-maximierten Ziels.
Gab es da mal nicht einen Staat, der sich fast ausschließlich auf Technokratie spezialisiert hatte? der wurde glaube ich durch Isolation, Embargos und diverse politisch/kriegerische Vorgehen vonaußen sabotiert.

Re: Raumfahrt: News

Verfasst: 24. Feb 2018, 16:10
von Frank
Skeltek hat geschrieben:
24. Feb 2018, 15:45
Die LIDL-Verkäuferin kann über ihre Stimme entsprechend Druck auf die regierenden Parteien machen. .......
Hust.......
Eine LIDL Verkäuferin hat andere Sorgen, als sich um aus ihrer Sicht völlig unnütze Geldverschwendung , wie Raumfahrt zu kümmern.
Du glaubst also wirklich noch, dass sich eine Mehrheit finden lässt, die dann die Gelder frei macht, für eine effektive Raumfahrt?
Sorry, mag am Alter liegen, aber das ist reine Augenwischerei.
Erst wenn sich Geld verdienen lässt, dann wird es für "den kleinen Mann" interessant.

Re: Raumfahrt: News

Verfasst: 25. Feb 2018, 19:53
von Hansen
Frank hat geschrieben:
24. Feb 2018, 14:54
Wer außer der "Elite" sollte denn die Raumfahrt unterstützen, die LIDL Verkäuferin?
Regierungen, EU, ONG, private Initiativen nur so zum Beispiel.
Selbst das Forum könnnte eventuell eine Platform werden das die Raumfahrt anschiebt.

Je mehr Leute desto besser.

Ich hab nichts gegen das Ego, nur eben das überzogene Ego sollte man rigoros bekämpfen.

Re: Raumfahrt: News

Verfasst: 26. Feb 2018, 09:02
von Frank
Hansen hat geschrieben:
25. Feb 2018, 19:53


Regierungen, EU, ONG, private Initiativen nur so zum Beispiel.
Die Regierung unterstützt Space X . Musk ist eine "private Initiative. EU,ONG machen bereits Raumfahrt, aber halt auf Kindergartenniveau......
Hansen hat geschrieben:
25. Feb 2018, 19:53
Selbst das Forum könnnte eventuell eine Platform werden das die Raumfahrt anschiebt.

Je mehr Leute desto besser.
Gute Idee. :well:
Geh mal raus auf die Straße , in ein Cafe, abends in die Kneipe und werbe mal für die Raumfahrt. Mal sehen wie weit du kommst, mit deinen Idealen ( :mrgreen: )
Ich schrieb dir zum Homo Sapiens weiter oben schon etwas.(wo du leider nicht drauf eingegangen bist )

Hansen hat geschrieben:
25. Feb 2018, 19:53
Ich hab nichts gegen das Ego, nur eben das überzogene Ego sollte man rigoros bekämpfen.
Es waren die überzogenen Ego, leider auch manchmal im Negativen, die diese Erde verändert haben.

Re: Raumfahrt: News

Verfasst: 7. Mär 2018, 20:52
von Hansen
Frank hat geschrieben:
26. Feb 2018, 09:02
Geh mal raus auf die Straße , in ein Cafe, abends in die Kneipe und werbe mal für die Raumfahrt. Mal sehen wie weit du kommst, mit deinen Idealen ( :mrgreen: )
Ich schrieb dir zum Homo Sapiens weiter oben schon etwas.(wo du leider nicht drauf eingegangen bist )
Ich habe den Bezug zum Homo Sapiens nicht entdecken können, hilf mir mal auf die Sprünge ;)

Muss jeder der eine Idee in den Faden wirft sofort rausgehen und mit einem Schildchen für den Marsflug werben?
Das würde eh nichts bringen. Einzig und allein muss man sich zusammensetzen und die Ressourcen poolen. Dann einen Plan ausdiskutieren bei dem Leute mitwirken sollten die schon einmal eine Initiative ins Leben gerufen haben, erfolgreich wenn es geht.

Auch das ist nur eine grobe Aufzählung was gemacht werden muss, vom Geld haben wir noch nicht gesprochen.

Re: Raumfahrt: News

Verfasst: 11. Jul 2019, 10:50
von belgariath
In Würzburg ist die Entwicklung von Kleinstsatelliten schon fast Tradition.
Größter Uni-Satellit Bayerns im All
Dafür, dass im Wesentlichen Studenten und Doktoranden für die Entwicklung und den Betrieb verantwortlich sind, ist das schon eine beachtliche Leistung, finde ich.

Re: Raumfahrt: News

Verfasst: 16. Jul 2019, 10:49
von Frank
Hansen hat geschrieben:
7. Mär 2018, 20:52
Ich habe den Bezug zum Homo Sapiens nicht entdecken können, hilf mir mal auf die Sprünge ;)
Na dann ließ mal, so viele Antworten an dich sind es ja nicht. :wink:
Hansen hat geschrieben:
7. Mär 2018, 20:52
Muss jeder der eine Idee in den Faden wirft sofort rausgehen und mit einem Schildchen für den Marsflug werben?
Das würde eh nichts bringen. Einzig und allein muss man sich zusammensetzen und die Ressourcen poolen. Dann einen Plan ausdiskutieren bei dem Leute mitwirken sollten die schon einmal eine Initiative ins Leben gerufen haben, erfolgreich wenn es geht.
Du hast was von den Eliten erzählt und das es ja nur die wären....... :wink:
Es ging einzig und allein darum, dass du mal herausgehen und für den Marsflug beim normalen Bürger werben sollst und was du dann in 99 % der Fälle zu hören bekommst.
Raumflug zu anderen Himmelskörpern wird dann populär und für eine Mehrheit interessant, wenn sich damit auch(nicht nur) Geld verdienen lässt und sich die eingesetzten Mittel durch Wertschöpfung rentieren.

Wer soll sich denn zusammensetzen? Wer ? Wer?
Für Grundlagenforschung stehen nicht beliebig viele Ressourcen zur Verfügung.
Hansen hat geschrieben:
7. Mär 2018, 20:52
Auch das ist nur eine grobe Aufzählung was gemacht werden muss, vom Geld haben wir noch nicht gesprochen.
:lol: :lol: :lol:
Da ich Kaufmann bin, musste ich gerade lachen. Das Geld sollte nämlich an erster Stelle stehen, bevor ich mich mit Leuten zusammen setze und hochtrabende Ziele plane. Da wird nämlich auch Zeit und am Ende Geld verschleudert. (und dann für nix, wenn ohne finanzielle Vorplanung nicht machbar)

Re: Raumfahrt: News

Verfasst: 18. Jul 2019, 02:32
von Hansen
Auch wenn das Geld an erster Stelle steht fließt es leider oder zum Glück nicht ohne die Pläne wofür es gebraucht wird.
Oder geben Kaufmänner jetzt schon Geld raus wenn einer eine Idee hat ohne Plan?

Re: Raumfahrt: News

Verfasst: 1. Aug 2019, 11:58
von Diamant
Immer langsam mit den jungen Pferden :D Nein geben sie nicht, wär auch echt sinnlos. Was ist hier denn genau das Gesprächsthema?

Re: Raumfahrt: News

Verfasst: 26. Jan 2020, 18:22
von belgariath
Hier könnt ihr noch bis morgen den Namen eines neuen Mars-Rovers wählen:
https://mars.nasa.gov/mars2020/particip ... ublic-Poll

Re: Raumfahrt: News

Verfasst: 27. Jan 2020, 16:24
von Cosma
Frank hat geschrieben:
16. Jul 2019, 10:49
Raumflug zu anderen Himmelskörpern wird dann populär und für eine Mehrheit interessant, wenn sich damit auch(nicht nur) Geld verdienen lässt und sich die eingesetzten Mittel durch Wertschöpfung rentieren
Schon wieder jemand, der meint, das Glück dieser Erde liegt in der "rentablen Wertschöpfung"... :roll:
Da ich Kaufmann bin, musste ich gerade lachen. Das Geld sollte nämlich an erster Stelle stehen, bevor ich mich mit Leuten zusammen setze und hochtrabende Ziele plane. Da wird nämlich auch Zeit und am Ende Geld verschleudert. (und dann für nix, wenn ohne finanzielle Vorplanung nicht machbar)
Merkwürdiges Verfahren! Wie willst du Finanzierung planen, wenn es noch gar kein Konzept gibt und nicht feststeht, was in welchem Umfang finanziert werden soll? Dass Geld für dich an erster Stelle steht, ist wohl deiner Kaufmann-Ideologie geschuldet...

Re: Raumfahrt: News

Verfasst: 27. Jan 2020, 17:40
von tomS
Zuerst kommt das ZIEL, dann der Plan - inkl. technischer u.a. Maßnahmen. Anschließend kommen Betrachtungen zu Ergebnis, RoI o.ä. und damit - iterativ - das Budget.

Wenn ich z.B. ein Umsatzziel habe, dann kann ich unter Berücksichtigung eines Renditezieles einen Budgetrahmen abstecken, innerhalb dessen sich die Investition für das Vorhaben bewegen darf (ich muss dann natürlich noch anderweitig klären, ob ich innerhalb dieses Budgetrahmens alle notwendigen Maßnahmen umsetzen kann, um das Umsatzziel auch zu erreichen). Das ganze wird einfacher, wenn es sich um wiederholte Investitionen wie z.B. einer Produktevolution handelt; es wird schwieriger, wenn eine echte Innovation angestrebt wird.

Es wird unmöglich, wenn es um ein völlig neues Forschungsvorhaben geht, da weder ein Umsatz- und Renditeziel existiert, noch eine valide Basis zur Extrapolation vorliegt.

In diesem Fall muss zunächst mal das ZIEL beschreiben werden, ein Grobkonzept zur technischen Umsetzung entwickelt und daraus dann ein Budget abgeleitet werden. Und damit kann man sich dann um Forschungsgelder bewerben.

Wenn zum Beispiel keiner zum Mars will, dann kann ich gleich aufhören. Wenn ich eine bemannte Marsmission starten will, dann muss ich zumindest mal ganz grob überschlagen werden, wieviele Raumflüge es von der Erde zur ISS oder einer anderen Raumstation bedarf und wieviel Mechaniker und Nutzlast zum Bau der Marsrakete transportiert werden müssen. Danach kann ich dann die Kosten überschlagen.

Ein betriebswirtschaftlich lohnendes Investment ist ein derartiges Forschungsprojekt normalerweise nicht. Indirekt ist das natürlich schon interessant, denn aus dem Forschungsprojekt heraus werden ja Aufträge an Unternehmen vergeben, die letztlich daran verdienen. Volkswirtschaftlich ist das also durchaus bedenkenswert; nur ein sehr kleiner Teil kann durch Eigenleistung aus existierenden Mitteln und Forschungseinrichtungen erbracht werden.

Nehmen wir den LHC, Kosten ca. 4 Mrd. €. Bei 100 k€ Kosten pro Mannjahr und 1000 Beschäftigten (netto nur LHC-Planung, Konstruktion, Bau, Software, ...) wären das Netto 40 (!) Jahre. Nun arbeitet aber niemand zu 100% an einem derartigen Thema, d.h. die 40 Jahre sind noch zu kurz geschätzt. Rechnen wir umgekehrt 20 Jahre Bauzeit, dann wären das bei der o.g. Personalkostenplanung ca. 2 Mrd. => Ergebnis: es fließt ein Milliardenbetrag aus der Forschung in Unternehmen. Genauere Zahlen wären hilfreich, ich weiß aber nicht, ob man die bekommen kann.

Re: Raumfahrt: News

Verfasst: 28. Jan 2020, 15:04
von seeker
tomS hat geschrieben:
27. Jan 2020, 17:40
Ein betriebswirtschaftlich lohnendes Investment ist ein derartiges Forschungsprojekt normalerweise nicht. Indirekt ist das natürlich schon interessant, denn aus dem Forschungsprojekt heraus werden ja Aufträge an Unternehmen vergeben, die letztlich daran verdienen. Volkswirtschaftlich ist das also durchaus bedenkenswert; nur ein sehr kleiner Teil kann durch Eigenleistung aus existierenden Mitteln und Forschungseinrichtungen erbracht werden.
Deshalb sind Forschungsförderung auch immer von Wirtschaftsförderung begleitet.
tomS hat geschrieben:
27. Jan 2020, 17:40
Ergebnis: es fließt ein Milliardenbetrag aus der Forschung in Unternehmen. Genauere Zahlen wären hilfreich, ich weiß aber nicht, ob man die bekommen kann.
Am Ende sind es 100%, denn Geld fließt, neben direkten Investitionen und Verbrauchsgütern werden auch Löhne und Gehälter wieder ausgegeben und sei es beim örtlichen Bäcker.
Volkswirtschaftlich gesehen handelt es sich hier nur um eine Frage der Verteilung und des Einsatzes von Mitteln - und was dann daraus resultiert.

Re: Raumfahrt: News

Verfasst: 28. Jan 2020, 16:51
von tomS
Zu letzterem: na ja, ich würde schon etwas konkreter rechnen.

Forschungsprojekt
=> Gehaltskosten für Forschung
=> weitere Gehaltskosten (Sekretariat, ...)
=> Einkauf von Geräten (Messgeräte, PCs, ...)
=> Einkauf von weiteren Produkten, Dienstleistungen, Planung und Bau, Infrastruktur, Versicherungen, ...
=> Forchungseinrichtung => Gehaltskosten
=> Forchungseinrichtung => weitere Gehaltskosten (Sekretariat, ...)
=> Forchungseinrichtung => Einkauf von Geräten (Messgeräte, PCs, ...)
=> Forchungseinrichtung => Einkauf von weiteren Produkten, Dienstleistungen, Planung und Bau, Infrastruktur, Versicherungen, ...
=> Industrie
=> ...
Nur die beiden fett markierten Punkte sind im engeren Sinne Wertschöpfung der Forscher; dieser Anteil wäre schon interessant

Re: Raumfahrt: News

Verfasst: 31. Jan 2020, 11:16
von seeker
OK, du möchtest das so aufdröseln.
Gute Frage, Zahlen bei solchen Projekten kenne ich nicht.
Als Orientierung: Bei uns ist der Personalkosten-Overhead etwa bei 100%, bei sauteuren Anlagen wie dem CERN wird es aber wohl noch mehr sein.
Und bei den PKs sind Wissenschaftler, Graduierte und Techniker drinne.