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Mars One

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Beitrag von gravi » 18. Feb 2015, 19:31

Ein niederländisches Unternehmen plant ja schon länger die erste bemannte Mars- Station, genannt Mars One:

http://www.mars-one.com/mission

Hier sollen 24 Menschen eine "Kolonie" auf dem Mars gründen, und zwar schon 2025. Die Leute bekommen allerdings keine Rückfahrkarte!
Von 200 000 (!) Bewerbern hat man inzwischen 100 als geeignet ausgewählt. Im Fernsehen sah ich, dass wohl ein Kriterium war, dass man ein Interview auf Englich führen konnte. Nicht sehr anspruchsvoll...
Finanziert und begleitet soll das dann auch von Fernsehsendern werden.

Ist das nicht irgendwie schwachsinnig? Die Leute haben doch überhaupt keine Überlebenschance. Wie verrückt muss man sein, um sich zu so etwas zu melden?

Gruß
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Re: Mars One

Beitrag von Stephen » 18. Feb 2015, 20:27

Ein sehr seltsames Auswahlkriterium, Englisch sprechen kann ja fast jeder...
Unterhalten können/müssen sich die Leute allerdings, es wäre sonst sehr langweilig.
Wie man 24 Menschen in ein Raumschiff verpacken soll, das wird wohl ein Geheimnis des niederländischen Unternehmens bleiben. Ich kann mir das mit unseren heutigen Mitteln beim besten Willen nicht vorstellen...

An der Idee selbst habe ich nichts auszusetzen: Amundsen und Scott haben ihr Leben auf der Suche zum Nordpol ebenso aufs Spiel gesetzt wie Armstrong, Aldrin und Collins beim Flug zum Mond. Es steckt scheinbar wirklich eine Menge Selbstaufopferung in vielen Menschen...

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Re: Mars One

Beitrag von seeker » 19. Feb 2015, 00:22

Die ganze Geschichte ist unethisch.
Ich glaube nicht, dass der Staat ein solches Unterfangen erlaubt, ganz abgesehen davon, dass die dort propagierten Ziele im genannten Zeitplan mehr als sportlich erscheinen.
Ich frage mich da: Was also ist das? Ein PR Gag?

Grüße
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Re: Mars One

Beitrag von Frank » 19. Feb 2015, 06:59

seeker hat geschrieben:Die ganze Geschichte ist unethisch.
Ich glaube nicht, dass der Staat ein solches Unterfangen erlaubt, ganz abgesehen davon, dass die dort propagierten Ziele im genannten Zeitplan mehr als sportlich erscheinen.
Ich frage mich da: Was also ist das? Ein PR Gag?

Grüße
seeker
unethisch???
Das bedarf aber einer näheren Erklärung von dir .
Mit freundlichen Grüßen

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Re: Mars One

Beitrag von Marcel » 19. Feb 2015, 07:28

Ist es nicht so, dass der Mars kein Magnetfeld hat, und damit die Strahlenbelastung von Sonnenwindes etc. Emens hoch ist?
Mit freundlichen Grüßen
Marcel

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Re: Mars One

Beitrag von Stephen » 19. Feb 2015, 08:10

Marcel hat geschrieben:Ist es nicht so, dass der Mars kein Magnetfeld hat, und damit die Strahlenbelastung von Sonnenwindes etc. Emens hoch ist?
So ist es. Zudem besteht seine Atmosphäre (weniger als 1% Druck im Vergleich zur Erde) fast komplett aus Kohlendioxid (95%) und ist sehr staubig; da fliegen Partikel von weniger als 2 Mikrometer (0,002 Millimeter) Durchmesser durch die Gegend. Es kann mit bis zu minus 133 Grad auch etwas kühl werden. Und dann noch die vielen orkanartigen (Staub-)Stürme! Also nicht sehr gemütlich da "oben".

Im Vergleich zur Venus aber trotzdem fast paradiesische Zustände ;)

Gruß
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Re: Mars One

Beitrag von Marcel » 19. Feb 2015, 08:50

Ja, aber gegen das ungemütliche kann man ja bauen (wenn man so will) gegen die Strahlenbelastung kann man sich eher weniger abschirmen ^^
(Ist für mich so das Totschlag Argument
Mit freundlichen Grüßen
Marcel

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Re: Mars One

Beitrag von Frank » 19. Feb 2015, 09:22

Marcel hat geschrieben:Ja, aber gegen das ungemütliche kann man ja bauen (wenn man so will) gegen die Strahlenbelastung kann man sich eher weniger abschirmen ^^
(Ist für mich so das Totschlag Argument

Über die erste Schienenfahrt in Deutschland am 7. Dezember 1835, die einige reiche Kaufleute zwischen Nürnberg und Fürth ermöglichten, wurde Angst und Schrecken verbreitet:
Einige Ärzte sagten jedem, der mit der Bahn fahren würde, schlimme Gehirnkrankheiten voraus. Eine Lungenentzündung durch den Fahrtwind würden sich alle holen, die mit vollkommen wahnsinniger Geschwindigkeit von dreißig oder gar vierzig Kilometern in der Stunde durch die Gegend rasen würden. Der giftige Qualm aus der Lokomotive würde die Menschen und das Vieh vergiften.
Die Fuhrleute und Pferdeknechte hatten Angst um ihre Arbeitsplätze, die Wirte an den Poststationen um ihre Gäste.
Ein Pfarrer in der kleinen Stadt Schwabach hatte von der Kanzel gegen die Eisenbahn geschimpft: "Die Eisenbahn ist ein Teufelsding, sie kommt aus der Hölle, und jeder der mit ihr fährt, kommt geradezu in die Hölle hinein!"
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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Re: Mars One

Beitrag von Marcel » 19. Feb 2015, 09:30

xD natürlich kann man die gefahren auch Miss interpretieren WI in deinem Beispiel aber wie gesagt die Strahlenbelastung ist erstmal nicht von der Hand zu weisen...wie würdest du das Problem betrachten, Frank?
Mit freundlichen Grüßen
Marcel

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Re: Mars One

Beitrag von Frank » 19. Feb 2015, 10:17

Marcel hat geschrieben:xD natürlich kann man die gefahren auch Miss interpretieren WI in deinem Beispiel aber wie gesagt die Strahlenbelastung ist erstmal nicht von der Hand zu weisen...wie würdest du das Problem betrachten, Frank?
Erstmal muss man dazu sagen, dass es schon Möglichkeiten gibt, sich gegen Strahlung zu schützen., Das kennen wir von der Erde her. Da hier nicht nur "Nasenbohrer"an dem Projekt beteiligt sind, wird einer dabei sein, der sich mit dem Problem Strahlenbelastung befasst und das in die Konstruktion der Wohn und Lebecontainer mit einfliesen lässt. Das die Oberfläche nur zu kurzen temporären Besuchen einlädt,weis man dort auch. Es geht ja um das längerfristige Überleben. Dazu muss zuerst einmal Wasser (Auch für die Sauerstoff und Brennstoffgewinnung)da sein. Mitnehmen auf Vorrat kann man das nämlich nicht.Wasser hat man man meines Wissens ja gefunden. Energie aus Sonnenlicht geht auch,unterstützend vieleicht mit Nuklearreaktoren(kleinen überschaubaren).
Interessant wird die Reaktion des Menschen auf ein Drittel Schwerkraft der Erde sein. Das ist eine Unbekannte, aber das Leben ist ja sehr erfindungsreich. 8)
Wenn das Überleben dann zu schaffen ist und man vieleicht bei Untersuchungen da oben bemerkt, dass hier vieleicht Bodenschätze in Hülle und Fülle vorhanden sind(Es ist ja ein Unterschied,ob man mit völlig verblödeten kleinen Robotern da oben rumfährt,oder Menschen eine Sache untersuchen), werden die Jungs und Mädel da oben alles sein,, aber mit Sicherheit nicht lange allein.(Denn unsere Bodenschätze sind ja endlich)
Auch ist es den Menschen ihre eigene freie Entscheidung, wenn sie sich dafür entscheiden und ja, es ist unser gutes Recht dahin zu gehen und vieleicht etwas unethisches zu tun. :wink:
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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Re: Mars One

Beitrag von seeker » 19. Feb 2015, 11:14

Frank hat geschrieben:unethisch???
Das bedarf aber einer näheren Erklärung von dir .
Erstens wegen dem Finanzierungskonzept:
"Das Projekt soll nach eigenen Angaben als größtes Medienereignis der Weltgeschichte per Reality TV Show (bzw. Mission TV) vermarktet und finanziert werden."
"Dschungelcamp im Weltraum", ein wenig auf wissenschaftliches Aussehen getrimmt. Da darf der Zuschauer dann live miterleben, wie die draufgehen...
Brauchen wir sowas? Nein, ethisch ist das nicht!

Zweitens, weil es ein Himmelfahrtskommando ist, im wahrsten Sinne des Wortes.
Es gibt keine Rückfahrkarte. Was aber viel wichtiger ist: Glaubst du denn ernsthaft, dass die Leute dort - falls sie überhaupt erst einmal den Flug überleben - dann auf dem Mars länger als 1, 2 Jahre überleben werden? Mit der heutigen Technik und mit dem geringen, sparsamen Aufwand, der da geplant wird und das schon im Jahr 2025?
Das glaubst du doch nicht ernsthaft? Wenn sich die Leute dort oben nicht vorher gegenseitig umbringen oder Selbstmord begehen, wird irgendwann irgendein wichtiges System ausfallen oder irgendein Unfall passieren und das war's dann. Würde so eine Katastrophe der Weltraumfahrt helfen oder würde sich nach so einem Fehlschlag eher die öffentliche Meinung durchsetzen, dass man die bemannte Weltraumfahrt lieber ganz bleiben lassen sollte?

Da müsste zuvor ganz genau dargelegt werden, dass in dem Projekt ein langfristiges Überleben auf dem Mars wahrscheinlich ist.
Ich glaube nicht, dass das gelingen wird. Es ist noch zu früh und es ist der falsche Ansatz und es ist zu klein gedacht.
Wenn man so etwas angehehen möchte, dann sollte man es richtig tun und nicht im Discounter-Stil.
Aber gut, wir werden sehen...

Gruß
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Re: Mars One

Beitrag von Frank » 19. Feb 2015, 11:54

seeker hat geschrieben:[Erstens wegen dem Finanzierungskonzept:
"Das Projekt soll nach eigenen Angaben als größtes Medienereignis der Weltgeschichte per Reality TV Show (bzw. Mission TV) vermarktet und finanziert werden."
"Dschungelcamp im Weltraum", ein wenig auf wissenschaftliches Aussehen getrimmt. Da darf der Zuschauer dann live miterleben, wie die draufgehen...
Brauchen wir sowas? Nein, ethisch ist das nicht!.
Da wir zur Zeit in keinem größeren kalten Krieg leben und nicht in zwei großen Weltanschauugnssystemen, wo dass eine dem anderen beweisen muss wer den Längsten hat, wird Raumfahrt ohne Refinanzierung nicht möglich sein.
Das Dschungelcamp ist inzwischen in der Mitte der Gesellschaft und sogar bei den Intelektuellen angekommen. Es gilt im Allgemien als Psycho/Sozialstudie.
Der Zuschauer kann jeden Tag live miterleben wie Menschen draufgehen. (Schaust du keine Nachrichten?)
Ja wir brauchen sowas, denn nur aus dem reinen Wissenchaftsbetrieb wird keine "richtige"Raumfahrt erwachsen können, die den Namen auch verdient.


seeker hat geschrieben:[Zweitens, weil es ein Himmelfahrtskommando ist, im wahrsten Sinne des Wortes.
Es gibt keine Rückfahrkarte. Was aber viel wichtiger ist: Glaubst du denn ernsthaft, dass die Leute dort - falls sie überhaupt erst einmal den Flug überleben - dann auf dem Mars länger als 1, 2 Jahre überleben werden? Mit der heutigen Technik und mit dem geringen, sparsamen Aufwand, der da geplant wird und das schon im Jahr 2025?
Das glaubst du doch nicht ernsthaft? Wenn sich die Leute dort oben nicht vorher gegenseitig umbringen oder Selbstmord begehen, wird irgendwann irgendein wichtiges System ausfallen oder irgendein Unfall passieren und das war's dann. Würde so eine Katastrophe der Weltraumfahrt helfen oder würde sich nach so einem Fehlschlag eher die öffentliche Meinung durchsetzen, dass man die bemannte Weltraumfahrt lieber ganz bleiben lassen sollte?
Jede Raumfahrt ist ein Himmelfahrtskommando.
Was ich glaube, dass ist mit Verlaub nicht wichtig. Wie lange es gehen wird und überhaupt, wird erst gezeigt werden, wenn es soweit ist.
Nochmal, was ich glaube und ob jemand da oben Selbstmord begeht, dass kann ich doch gar nicht wissen. Die Menschen die das tun wollen, werden dazu nicht gezwungen und das ist der wichtigste Aspekt.
Hier passieren genug Unfälle auf der Erde.Allein in Deutschland sterben jedes Jahr 15.000 Menschen an Ärtzepfusch,über 6000 im Strassenverkehr und 2000 an Grippe(Übrigens alle nicht freiwillig)
Und du willst mir jetzt die 24 Personen , die das machen sollen, als ethisch moralisches Verbrechen, dass hypergalaktische Auswirkungen auf die Menscheheit haben wird verkaufen?
Wieso soll ein Fehschlag sich immer negativ in der Öffentlichkeit auswirken?
Hat sich die Welt am 20.07.1969 ernsthaft daran gestört, dass die Saturn V, mit der Apollo 11 zum Mond geflogen ist, im wesentlichen auf Technik beruht, die aus der Nazizeit stammt und für diese 10.000 sde Zwangsarbeiter haben ihr Leben lassen müssen?

seeker hat geschrieben:Da müsste zuvor ganz genau dargelegt werden, dass in dem Projekt ein langfristiges Überleben auf dem Mars wahrscheinlich ist.
Ich glaube nicht, dass das gelingen wird. Es ist noch zu früh und es ist der falsche Ansatz und es ist zu klein gedacht.
Wenn man so etwas angehehen möchte, dann sollte man es richtig tun und nicht im Discounter-Stil.
Aber gut, wir werden sehen...

Gruß
seeker
Und wie willst du das genau darlegen ? Die Dinge beginnen immer im Kleinen. Als Homo Sapiens aus Afrika ausgewandert ist,aus einer Gegend die Warm und angenehm war und ins eiszeitliche Mitteleruropa kam, wusste er auch nicht wie er das schaffen soll, denn solche Lebensumstände kannte er noch nicht.
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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Re: Mars One

Beitrag von positronium » 19. Feb 2015, 12:17

Das Problem ist doch, dass man dort ohne moderne Technik nicht überleben kann, und dass man diese mit den Mitteln die man bis jetzt dort hinbringen kann, nicht reparieren bzw. produzieren kann. D.h. es ist nur möglich zu überleben solange die mitgebrachte Technik funktioniert und man Ersatzteile hat bzw. nachgeliefert bekommt. Von daher kann man vermuten, dass die Teilnehmer nicht eines natürlichen Todes sterben werden. Aber das ist in Ordnung, weil es deren freie Entscheidung ist. Es wird doch auch nicht als unethisch empfunden, wenn jemand auf den Mount Everest klettert - nur für gut trainierte mit guter Ausstattung bedeutet das nicht den wahrscheinlichen Tod. Es wurden schon immer viele Dinge in allerlei Situationen getan, welche Grenzen überschritten. In vielen Fällen waren diese weniger zu rechtfertigen als so ein Projekt. Immerhin kann Nutzen daraus gezogen werden, und die Leute, die dabei möglicherweise sterben werden, sind dann so etwas wie Helden - es gibt durchaus Menschen, die das bzw. den Gewinn für die Menschheit über ihr Leben stellen.

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Re: Mars One

Beitrag von seeker » 19. Feb 2015, 12:22

Ich bin wie gesagt anderer Meinung.
Frank hat geschrieben:Das Dschungelcamp ist inzwischen in der Mitte der Gesellschaft und sogar bei den Intelektuellen angekommen.
Das möchte ich bezweifeln. Solche Dinge sind aus meiner Sicht dekadent und sonst nichts. Die letzten Tage von Rom und von Pompeji lassen grüßen...
Sollen wir als nächstes eine Reality-Show von dem IS machen, wo man live das Köpfe-abschneiden miterleben kann?
Frank hat geschrieben:Ja wir brauchen sowas, denn nur aus dem reinen Wissenchaftsbetrieb wird keine "richtige"Raumfahrt erwachsen können, die den Namen auch verdient.
Warum nicht? Vielleicht sollten wir etwas an unserer Einstellung ändern?
Frank hat geschrieben:Jede Raumfahrt ist ein Himmelfahrtskommando.
Es wird bisher das Menschenmögliche getan um sie sicher zu machen. Insofern ist die bisherige Weltraumfahrt kein Himmelfahrtskommando.
Es ist ein Unterschied ob die Wahrscheinlichkeit deines Überlebens bei 99% oder bei 1% liegt. Es geht hier um die Wahl eines "akzeptablen Restrisikos".
Und 1% wäre mir eben zu wenig.
Frank hat geschrieben:Die Menschen die das tun wollen, werden dazu nicht gezwungen und das ist der wichtigste Aspekt.
Eben dieses Argument zieht nicht. Es gibt Grenzen der freien Entscheidung. Sonst könnte man ja z.B. einem gesunden Menschen der dritten Welt sein Herz einfach abkaufen.
Er würde sterben, aber seiner Familie gings dann gut. Das wäre ebenso seine freie Entscheidung. Würdest du das gutheißen?
Selbstmord in diesem Rahmen -der noch dazu öffentlich stattfinden würde- wäre klar unenthisch. Daher muss nachgewiesen werden, dass es kein solcher sein wird. Und eben da bin ich gespannt, ob dieser Nachweis gelingen wird.
Frank hat geschrieben:Wieso soll ein Fehschlag sich immer negativ in der Öffentlichkeit auswirken?
Hat sich die Welt am 20.07.1969 ernsthaft daran gestört, dass die Saturn V, mit der Apollo 11 zum Mond geflogen ist, im wesentlichen auf Technik beruht, die aus der Nazizeit stammt und für diese 10.000 sde Zwangsarbeiter haben ihr Leben lassen müssen?
Jetzt mal realistisch: Glaubst du das? Was war z.B. nach der Challengerkatastrophe und nach Columbia los?
Frank hat geschrieben:Und wie willst du das genau darlegen ? Die Dinge beginnen immer im Kleinen. Als Homo Sapiens aus Afrika ausgewandert ist,aus einer Gegend die Warm und angenehm war und ins eiszeitliche Mitteleruropa kam, wusste er auch nicht wie er das schaffen soll, denn solche Lebensumstände kannte er noch nicht.
Das kann man nicht vergleichen. Man muss so ein Projekt wie die Marsbesiedlung so angehen, dass die Erfolgswahrscheinlichkeiten deutlich größer als Null sind.
Meinem Eindruck her von Mars One ist das dort nicht gegeben. Aber vielleicht täusche ich mich. Wir werden sehen. Und du wirst sehen, dass man selbstverständlich eine ganz genaue Risikoabschätzung machen und vorlegen wird.

Grüße
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Re: Mars One

Beitrag von Frank » 19. Feb 2015, 12:59

seeker hat geschrieben:Ich bin wie gesagt anderer Meinung.
Das möchte ich bezweifeln. Solche Dinge sind aus meiner Sicht dekadent und sonst nichts. Die letzten Tage von Rom und von Pompeji lassen grüßen...
Sollen wir als nächstes eine Reality-Show von dem IS machen, wo man live das Köpfe-abschneiden miterleben kann?
Mit Verlaub Seeker, was aus deiner Sicht dekandent ist,oder wer dir das Recht gibt über das alte Rom zu urteilen, ohne dabei gewesen zu sein, ist alleine deine Sache ,aber hat mit einer öffentlichen Warnehmnung nichts zu tun.
Du bringst hier den Faktor reality show ein, oder hat einer der Protagonisten, die Mars One machen wollen gesagt?
Du beschreibst hier das sterben von Menschen, weil du ja schon genau weist, wie alles ablaufen wird.

seeker hat geschrieben:
Frank hat geschrieben:Ja wir brauchen sowas, denn nur aus dem reinen Wissenchaftsbetrieb wird keine "richtige"Raumfahrt erwachsen können, die den Namen auch verdient.
Warum nicht? Vielleicht sollten wir etwas an unserer Einstellung ändern?
Hast du schon jemals erlebt, dass jemand seine Einstellung ändert? Um unsere Einstellung geht es nämlich nicht, denn die ist ja pro Raumfahrt.
seeker hat geschrieben:
Frank hat geschrieben:Jede Raumfahrt ist ein Himmelfahrtskommando.
Es wird bisher das Menschenmögliche getan um sie sicher zu machen. Insofern ist die bisherige Weltraumfahrt kein Himmelfahrtskommando.
Es ist ein Unterschied ob die Wahrscheinlichkeit deines Überlebens bei 99% oder bei 1% liegt. Es geht hier um die Wahl eines "akzeptablen Restrisikos".
Und 1% wäre mir eben zu wenig.
Es ist rein rechnersich ein Unterschied,aber du bestimmst doch nicht für Andere, was ein respektables Restrisiko ist? Merkst du eigentlich in was für eine Argumentation du dich da verstrickst?

seeker hat geschrieben:
Frank hat geschrieben:Die Menschen die das tun wollen, werden dazu nicht gezwungen und das ist der wichtigste Aspekt.
Eben dieses Argument zieht nicht. Es gibt Grenzen der freien Entscheidung. Sonst könnte man ja z.B. einem gesunden Menschen der dritten Welt sein Herz einfach abkaufen.
Er würde sterben, aber seiner Familie gings dann gut. Das wäre ebenso seine freie Entscheidung. Würdest du das gutheißen?
Selbstmord in diesem Rahmen -der noch dazu öffentlich stattfinden würde- wäre klar unenthisch. Daher muss nachgewiesen werden, dass es kein solcher sein wird. Und eben da bin ich gespannt, ob dieser Nachweis gelingen wird.
Jetzt wirds absolut abenteuerlich. Ich weis nicht inwieweit ich jetzt in die Juristerei gehen soll, um dir den Tatbestand des Freitods zu erläutern,aber du unterstellst den Menschen, die das tun wollen, sie wären Selbstmörder? Mit der gleichen Argumentation hättest du das allen Menschen nachsagen können, die in Extrembereiche gehen,ob sie nun zum Süd,oder Nordpol gehen....etc.
Es wäre mal langsam an der Zeit, dass du eine Ansicht aus dem abendländischen Kulturkreis nicht jedem aufzwingst.


seeker hat geschrieben:
Frank hat geschrieben:Wieso soll ein Fehschlag sich immer negativ in der Öffentlichkeit auswirken?
Hat sich die Welt am 20.07.1969 ernsthaft daran gestört, dass die Saturn V, mit der Apollo 11 zum Mond geflogen ist, im wesentlichen auf Technik beruht, die aus der Nazizeit stammt und für diese 10.000 sde Zwangsarbeiter haben ihr Leben lassen müssen?
Jetzt mal realistisch: Glaubst du das? Was war z.B. nach der Challengerkatastrophe und nach Columbia los?
Und was war nach der Challenger/Colombia Katastrophe,oder nach dem Brand von Apollo 1, nach Apollo 13 ? Fliegt jetzt niemand mehr ins All deswegen?
Oder meinst du die ewigen Nörgler, die jeden Tag von morgend bis abends Quantenphysik im Alltag nutzen, aber die Forschung für Selbige als verschwendetes Geld erachten?
Die sind nämlich in der Überzahl und die gab es zu allen Zeiten. Die Mahner und das Ende ist nah Schreier. Wenn die Entdecker zu allen Zeiten auf diese Leute gehört hätten , sässen wir heute alle noch ums Feuer und würden Steine klopfen(Vieleicht wäre das nicht mal das Schlechteste :mrgreen: )
seeker hat geschrieben:
Frank hat geschrieben:Und wie willst du das genau darlegen ? Die Dinge beginnen immer im Kleinen. Als Homo Sapiens aus Afrika ausgewandert ist,aus einer Gegend die Warm und angenehm war und ins eiszeitliche Mitteleruropa kam, wusste er auch nicht wie er das schaffen soll, denn solche Lebensumstände kannte er noch nicht.
Das kann man nicht vergleichen. Man muss so ein Projekt wie die Marsbesiedlung so angehen, dass die Erfolgswahrscheinlichkeiten deutlich größer als Null sind.
Meinem Eindruck her von Mars One ist das dort nicht gegeben. Aber vielleicht täusche ich mich. Wir werden sehen. Und du wirst sehen, dass man selbstverständlich eine ganz genaue Risikoabschätzung machen und vorlegen wird.

Grüße
seeker
Acho, du kommst hier mit dem hanebüchigen Beispiel vom armen Menschen in der dritten Welt , der sein Herz für seine Familie verkauft, aber mein Beispiel geht dann natürlich nicht.

Doch es geht, man muss nur ab und zu mal was probieren und nicht auf die Leute mit dem erhobenen Zeigefinger achten.
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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Re: Mars One

Beitrag von seeker » 19. Feb 2015, 14:23

Hör mal, ich zwinge hier niemandem was auf! Das sind aus meiner Sicht unfaire Unterstellungen deinerseits.
Ich tue nur meine Meinung und Einschätzung kund. Das ist alles.
Frank hat geschrieben:Du beschreibst hier das sterben von Menschen, weil du ja schon genau weist, wie alles ablaufen wird.
Das tue ich nicht. Ich äußere nur meine Bedenken. Auf sachlicher Ebene ist ein wichtiger Punkt, wie groß die Erfolgswahrscheinlichkeiten sein können.
Das sind wir uns doch hoffentlich einig?
Kolumbus hätte man auch nicht mit nem Ruderboot über den Atlantik geschickt.
Wie groß diese Wahrscheinlichket tatsächlich ist und ob sie akzeptabel sein wird, wissen wir beide nicht. Das bleibt abzuwarten.
Und ich sehe das eben - und das ist meine momentane pers. Meinung, die ich wohl doch noch haben darf - im Moment nicht sehr optimistisch.
Frank hat geschrieben:Hast du schon jemals erlebt, dass jemand seine Einstellung ändert?
Die Gesellschaft hat das schon oftmals getan und kann und wird es irgendwann wieder tun. Für mich wäre eine nicht-kommerzielle Marsbesiedlung der richtige Weg.
Und ich lasse mir nicht erzählen, dass das nicht ginge, weil kein Geld da wäre. Das ist Quatsch. Es fehlt nur der Wille bzw. die gesellschaftlichen Strukturen und Prioritäten.
Wenn man Abermilliarden in die Unterhaltungsindustrie, in die Rüstungsindustrie, usw. buttern kann, dann kann es gar nicht anders sein.
Sich dem dann zu beugen und zu versuchen das nötige Geld auf diesem Wege der Unterhaltungsindustrie abzuluchsen und diese dann dadurch noch weiter zu stärken und weiter in eine ungute Richtung zu lenken, halte ich für den falschen Weg. Da komm ich mir vor wie bei "Die Tribute von Panem", tut mir Leid.
Ich bin da halt Idealist, kann man nichts machen... und wenn du es anders siehst, dann kann ich damit leben, das ist dann dein gutes Recht.
Frank hat geschrieben:Jetzt wirds absolut abenteuerlich. Ich weis nicht inwieweit ich jetzt in die Juristerei gehen soll, um dir den Tatbestand des Freitods zu erläutern,aber du unterstellst den Menschen, die das tun wollen, sie wären Selbstmörder? Mit der gleichen Argumentation hättest du das allen Menschen nachsagen können, die in Extrembereiche gehen,ob sie nun zum Süd,oder Nordpol gehen....etc.
Es wäre mal langsam an der Zeit, dass du eine Ansicht aus dem abendländischen Kulturkreis nicht jedem aufzwingst.
In welchem Kulturkreis leben wird denn???
Und ich zwinge wie gesagt niemandem irgendetwas auf. Ich tue nur meine Meinung kund.
Und irgendwo gibt es eben ethische Grenzen, das kannst du auch mit Polemik und Unterstellungen nicht leugnen.
Oder wäre es für dich Ok, wenn man ein Projekt machen würde, wo diese Leute von vorneherein zu 100% sicher bei der Ankunft am Mars sterben werden, weil man ihnen z.B. aus Kostengründen nicht genug Sauerstoff mitgibt? Also wo ist die Grenze?
Jedenfalls -und das ist sicher- bedürfen solche Vorhaben einer ethischen Diskussion. Am Ende muss die Gesellschaft entscheiden, was man noch machen darf und was nicht mehr - und das wird sie auch. So viel ist auch sicher.
Frank hat geschrieben:Doch es geht, man muss nur ab und zu mal was probieren und nicht auf die Leute mit dem erhobenen Zeigefinger achten.
Ich bin ja auch dafür, dass es voran geht. Es besteht aber ein Unterschied zwischen Wagemut und Tollkühnheit.
Tollkühne Unternehmungen, die schiefgehen, bringen niemanden weiter.
Wenn es absehbar wäre, dass diese Leute auf dem Mars alt werden können, wäre ich gegenüber diesem Projekt positiver eingestellt.
Davon bin ich aber momentan alles andere als überzeugt. Das ist immer noch mein Hauptpunkt - und der ist vorläufig, bis man genaueres weiß.

Grüße
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Re: Mars One

Beitrag von Frank » 19. Feb 2015, 18:18

seeker hat geschrieben:Hör mal, ich zwinge hier niemandem was auf! Das sind aus meiner Sicht unfaire Unterstellungen deinerseits.
Ich tue nur meine Meinung und Einschätzung kund. Das ist alles.
So, dann fangen wir mal mit der Zitatensammlung an.
-Solche Dinge sind aus meiner Sicht dekadent und sonst nichts.
-Eben dieses Argument zieht nicht
-Es gibt Grenzen der freien Entscheidung
-Brauchen wir sowas? Nein, ethisch ist das nicht
-Es ist noch zu früh und es ist der falsche Ansatz und es ist zu klein gedacht

......
seeker hat geschrieben: Kolumbus hätte man auch nicht mit nem Ruderboot über den Atlantik geschickt.
Wie groß diese Wahrscheinlichket tatsächlich ist und ob sie akzeptabel sein wird, wissen wir beide nicht. Das bleibt abzuwarten.
Und ich sehe das eben - und das ist meine momentane pers. Meinung, die ich wohl doch noch haben darf - im Moment nicht sehr optimistisch.
Nicht Kolumbus war der Erste, sondern schon die Wikinger und die sind im Vergleich mit Ruderbooten über´s Meer gefahren.Die hatten außer Luft(die war nämlich vorhanden9ansonsten auch die Hosen gestrichen voll. Natürlich sind wir hier , um unsere pers. Meinung kund zu tun, aber es hört sich bei dir manchmal so an, wie wenn es die alleinige Wahrheit wäre.[/quote]
seeker hat geschrieben: Die Gesellschaft hat das schon oftmals getan und kann und wird es irgendwann wieder tun. Für mich wäre eine nicht-kommerzielle Marsbesiedlung der richtige Weg.
Und ich lasse mir nicht erzählen, dass das nicht ginge, weil kein Geld da wäre. Das ist Quatsch. Es fehlt nur der Wille bzw. die gesellschaftlichen Strukturen und Prioritäten.
Wenn man Abermilliarden in die Unterhaltungsindustrie, in die Rüstungsindustrie, usw. buttern kann, dann kann es gar nicht anders sein.
Sich dem dann zu beugen und zu versuchen das nötige Geld auf diesem Wege der Unterhaltungsindustrie abzuluchsen und diese dann dadurch noch weiter zu stärken und weiter in eine ungute Richtung zu lenken, halte ich für den falschen Weg. Da komm ich mir vor wie bei "Die Tribute von Panem", tut mir Leid.
Ich bin da halt Idealist, kann man nichts machen... und wenn du es anders siehst, dann kann ich damit leben, das ist dann dein gutes Recht.
Die Gesellschaft macht Moden mit, dass sieht zuweilen aus wie eine "Änderung" im Grundsatz ist das aber nichts beständiges.
Dein Idealismus in Ehren, aber eine nichtkommerzielle Marsbesiedlung ist eben nicht möglich, da das nötige Geld dazu fehlt. Die Rüstungsindustrie,oder auch die Unterhaltungsindustrie setzt so viel um, weil es die Gesellschaften und die Mehrheit der Menschen interessiert. Keine der beiden Sparten würde sich halten, wenn sich das nicht refinanzieren würde. Des Wegen ist auch kein Geld da, für eine Besiedlung des Mars, weil das 99,9 % der Menschen nicht die Bohne interessiert.
Ich fange jetzt aber kein BWL Studium an, aber die einfachsten Dinge der Ökonomie sollte man eigentlich wissen.
Star Trek ist mit Sicherheit toll, aber im Grunde der gleiche Humbug wie der Kommunismus. Es funktioniert einfach nicht und vieleicht wird die nächste Evolutionsstufe der Menschheit soweit sein, aber das wird noch ein paar Jahrtausende dauern und soviel Zeit haben wir nicht mehr.

seeker hat geschrieben: In welchem Kulturkreis leben wird denn???
Und ich zwinge wie gesagt niemandem irgendetwas auf. Ich tue nur meine Meinung kund.
Und irgendwo gibt es eben ethische Grenzen, das kannst du auch mit Polemik und Unterstellungen nicht leugnen.
Oder wäre es für dich Ok, wenn man ein Projekt machen würde, wo diese Leute von vorneherein zu 100% sicher bei der Ankunft am Mars sterben werden, weil man ihnen z.B. aus Kostengründen nicht genug Sauerstoff mitgibt? Also wo ist die Grenze?
Jedenfalls -und das ist sicher- bedürfen solche Vorhaben einer ethischen Diskussion. Am Ende muss die Gesellschaft entscheiden, was man noch machen darf und was nicht mehr - und das wird sie auch. So viel ist auch sicher.
Also weil du in deinem /unseren Kulturkreis diese Meinung vertrittst, die deine ethische Einstellung ist, soll z.B. ein Südostasiate, für den es kein Problem darstellt dieses Reise zu machen, er es mit seiner ethischen Einstellung vereinbaren kann,dafür auf dich hören und sich vorschreiben lassen, was er tun soll?
Die Menschen haben schon viele abscheuliche Dinge getan(und tun es immer noch),a ber im Grunde ist es immer die Sicht des Einzelnen , wo die Grenze ist. Das ist auch keine Prolemik, sondern die Erkenntnis, solange ein Mensch nicht gegen Gesetze und gültiges Recht verstösst, kann ein andere ethisch predigen was er will, aber relevant ist es nicht.
Und die Gesellschaft kann Gesetze ändern ja, aber solange es nicht verboten ist, ist es grundsätzlich erstmal erlaubt.
seeker hat geschrieben: Ich bin ja auch dafür, dass es voran geht. Es besteht aber ein Unterschied zwischen Wagemut und Tollkühnheit.
Tollkühne Unternehmungen, die schiefgehen, bringen niemanden weiter.
Wenn es absehbar wäre, dass diese Leute auf dem Mars alt werden können, wäre ich gegenüber diesem Projekt positiver eingestellt.
Davon bin ich aber momentan alles andere als überzeugt. Das ist immer noch mein Hauptpunkt - und der ist vorläufig, bis man genaueres weiß.

Grüße
seeker
Wieviele tollkühne und wagemutige Dinge soll ich dir aufzeigen, die schief gegangen sind, aus heutiger Sicht sogar schiefgehen mussten, aber man daraus gelernt hat?
Man wird es erst genauer wissen, wenn man es probiert hat.
Vorher ist alles recht viel Spekulatius
Ich möchte auch beileibe keinen Streit,aber die Selbstbestimmung jedes Menschen, ist eines meiner "heiligen"Güter
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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Re: Mars One

Beitrag von gravi » 19. Feb 2015, 19:34

Uff, da habe ich ja ein Thema losgetreten! :mrgreen:

Nun kriegt euch mal nicht in die Haare deswegen. Ich bin mir nicht sicher, inwieweit dieses Unternehmen überhaupt realistisch ist:

1. Die Niederlande ist ja bekanntlich d i e Raumfahrtnation schlechthin,
2. Wie wollen die das finanzieren? Das wird doch Milliarden verschlingen!
3. Es gibt bislang keinen Raumtransporter, der 24 Menschen bis zum Mars befördern kann,
4. Wenn das Real- TV werden soll, dann braucht es ja noch viel mehr Menschen dort oben, Kameraleute, Tontechniker, Funktechniker, Maske...
5. Wie und womit sollen Unmengen an Material -Wohngebäude, Wasser + Aufbereitung, Nahrung, Sauerstoff, Heizung ...+ + + hochgeschafft werden?

Ich kann mir das beim besten Willen nicht als real vorstellen. Dann schon eher das Mars- Projekt der NASA, und die tun sich verdammt schwer damit!

Netten Gruß
gravi
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Re: Mars One

Beitrag von Frank » 19. Feb 2015, 21:23

Er sieht es auch skepisch . (1:0 für Seeker) :(

http://scienceblogs.de/astrodicticum-si ... scheitern/
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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Re: Mars One

Beitrag von gravi » 21. Feb 2015, 19:05

Ich schätze, die ganze Aktion ist nichts als ein Fake. Dient nur dazu, um Geld zu sammeln.
Ich vermute, wenn die Leute genug abkassiert haben, verschwinden sie im Untergrund...

Gruß
gravi
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Re: Mars One

Beitrag von Marcel » 21. Feb 2015, 19:49

Das fände ich traurig, weil so etwas dann auch das Vertrauen von Spendern an die Wirklichen Versuche in ferner Zukunft schwächt!
Mit freundlichen Grüßen
Marcel

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Re: Mars One

Beitrag von gravi » 30. Sep 2017, 18:14

Man kann es drehen wie man will: Die Pläne für bemannte Marsmissionen sind längst nicht vom Tisch, im Gegenteil! SpaceX ist ja inzwischen zu einem Begriff geworden, und dieser Verein will in 5 Jahren nun endlich zum Roten Planeten. Aber gleich mit 2 "fetten" Raketen ("BFR", Big Fucking Rocket), die noch größer als die bekannte Saturn V sein werden, doch noch nicht existieren:

BFR

Auch die Firma Lockheed Martin will schon in den nächsten Jahren Menschen zum Mars schicken und hat dazu ein Konzept vorgestellt, dass sogar ein wenig realistischer als das von SpaceX erscheint:

Lockheed

Als Basis soll die bereits im All getestete Orion- Kapsel dienen. Wie auch immer, Konkurrenz belebt das Geschäft und für uns bleibt es spannend, die Entwicklung zu verfolgen!

Gruß
gravi
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Re: Mars One

Beitrag von Skeltek » 1. Okt 2017, 13:43

seeker hat geschrieben:
19. Feb 2015, 12:22
Frank hat geschrieben:Die Menschen die das tun wollen, werden dazu nicht gezwungen und das ist der wichtigste Aspekt.
Eben dieses Argument zieht nicht. Es gibt Grenzen der freien Entscheidung. Sonst könnte man ja z.B. einem gesunden Menschen der dritten Welt sein Herz einfach abkaufen.
Er würde sterben, aber seiner Familie gings dann gut. Das wäre ebenso seine freie Entscheidung. Würdest du das gutheißen?
Selbstmord in diesem Rahmen -der noch dazu öffentlich stattfinden würde- wäre klar unenthisch. Daher muss nachgewiesen werden, dass es kein solcher sein wird. Und eben da bin ich gespannt, ob dieser Nachweis gelingen wird.
Es ist ein erzwungenes Tabu auf dem Thema, das macht das ganze noch lange nicht unethisch. Es ist sogar mehr als ethisch, es geht immerhin darum, zu entscheiden, welcher der beiden weiter leben darf. Also das braucht schon eine Menge Ethik sich damit zu befassen.
Es ist einfach nur mehr oder weniger verboten und einem Verachtung nahe gelegt, sollte man sich mit so einem schwer gewichtigen Thema auseinander zu setzen. Da wird einfach jeglicher Glaubenskonflikt was besser ist oder nicht unterbunden. Es wird oft viel verboten, was eigentlich sinnvoll sein könnte, weil man aktiv jegliche Diskussion der Gesellschaft und eine tiefe Spaltung der Glaubensgruppen vermeiden erzwingt.

Oh, da will ein gesunder sterben, damit ein anderer weiter leben kann... das ist eine schwere Frage; verbieten wir also nicht die Antwort sondern jegliche Diskussion darüber... man kann es aber auch anders sehen: Es ist schon ziemlich anmaßend zu erzwingen, was andere als Lebenssinn oder moralisch vertretbar halten oder nicht. Es gibt ja anscheinend sogar Leute die sagen es sei höchst verwerflich den Milliarden Lebewesen und Mißbildungen der evolutionären Geschichte gegenüber, wenn wir uns nicht mindestens alle 1-2 Generationen bekriegen oder symptomatisch wirkende Heilmittel gegen Erbkrankheiten entwickeln - weil wir gerade das ganze 'Investment' der Toten, des Leides und der unzählbaren Fehlversuche, welche uns dahin gebracht haben wo wir heute sind, in den Wind schießen.
Ich persönlich verachte diese Überzeugung, aber selbst ich muss zugeben, dass ich diese Überzeugungen anderer tolerieren sollte.

Wenn jemand der 40 ist unbedingt zum Mars fliegen möchte, dann soll er doch... bis er dort ist ist er 50, hätte ohnehin nicht mehr viele Jahre und könnte sich wenigstens aussuchen wo er stirbt und ob er ein Symbol setzt und der Menschheit als ganzes weiter hilft.
Das Tabuisieren der Fragestellung macht das ganze ja nicht zwangsläufig unethisch, höchstens unmoralisch der dominanten Gesellschaftsmeinung gegenüber.
Gödel für Dummies:
  • Unentscheidbarkeit - Dieser Satz ist wahr.
  • Unvollständig - Aussage A: Es existiert nur ein Element A.
  • Widersprüchlich - Dieser Satz ist falsch.

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Re: Mars One

Beitrag von ralfkannenberg » 1. Okt 2017, 14:18

Skeltek hat geschrieben:
1. Okt 2017, 13:43
Es ist ein erzwungenes Tabu auf dem Thema, das macht das ganze noch lange nicht unethisch. Es ist sogar mehr als ethisch, es geht immerhin darum, zu entscheiden, welcher der beiden weiter leben darf. Also das braucht schon eine Menge Ethik sich damit zu befassen.
Es ist einfach nur mehr oder weniger verboten und einem Verachtung nahe gelegt, sollte man sich mit so einem schwer gewichtigen Thema auseinander zu setzen. Da wird einfach jeglicher Glaubenskonflikt was besser ist oder nicht unterbunden. Es wird oft viel verboten, was eigentlich sinnvoll sein könnte, weil man aktiv jegliche Diskussion der Gesellschaft und eine tiefe Spaltung der Glaubensgruppen vermeiden erzwingt.
Hallo Skeltek,

sieht man einmal davon ab, dass es sich schon aus religiösen Gründen verbietet, sich zu Gott zu erheben und selber die Entscheidung zu fällen, wer leben darf und wer nicht - auch wenn dies unter dem Deckmäntelchen des vermeintlich rationalen Argumentes geschieht - so ist auch die Gefahr gross, dass die Machthaber eine entsprechend liberale Gesetzgebung dahingehend verdrehen, dass sie de facto einen missliebigen Staatsbürger "gesetzeskonform" beseitigen können.

Wenn sich uns Menschen also die Frage stellt, wer von 2 Menschen weiterleben darf und wer nicht, so muss die Entscheidung dahingehend lauten, dass man beiden die best-mögliche Behandlung gewährt, auch diese das Risiko beinhaltet, dass beide dabei versterben werden.


Freundliche Grüsse, Ralf

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Re: Mars One

Beitrag von Skeltek » 1. Okt 2017, 14:54

gravi hat geschrieben:
19. Feb 2015, 19:34
2. Wie wollen die das finanzieren? Das wird doch Milliarden verschlingen!
Es kostet immer nur so viel, wie die Leute die daran arbeiten dafür verlangen...
gravi hat geschrieben:
19. Feb 2015, 19:34
3. Es gibt bislang keinen Raumtransporter, der 24 Menschen bis zum Mars befördern kann,
Doch, man krieg ihn nur nicht am Stück ins All-
gravi hat geschrieben:
19. Feb 2015, 19:34
4. Wenn das Real- TV werden soll, dann braucht es ja noch viel mehr Menschen dort oben, Kameraleute, Tontechniker, Funktechniker, Maske...
Dachte das sind Regisseur, Kameraman, Blogger, Tontechniker, Versicherungsvertreter usw. 20 Plätze für das Fernsehteam... Passagierplätze sind ja dann nur 2 übrig; da könnte man nett besetzen: Mario Barth und Angela Merkel oder eine andere lustige Kombination.
gravi hat geschrieben:
19. Feb 2015, 19:34
5. Wie und womit sollen Unmengen an Material -Wohngebäude, Wasser + Aufbereitung, Nahrung, Sauerstoff, Heizung ...+ + + hochgeschafft werden?
Man könnte die Kolonie regelmäßig mit Eisasteroiden oder Meteoriten bombardieren, das bringt glaube ich genug Rohstoffe.
gravi hat geschrieben:
19. Feb 2015, 19:34
Ich kann mir das beim besten Willen nicht als real vorstellen. Dann schon eher das Mars- Projekt der NASA, und die tun sich verdammt schwer damit!
Die Nasa hat halt stark erhöhte Ausgaben, Vorschriften, Bürokratie usw, was den Preis abartig in die Höhe treibt.
gravi hat geschrieben:
19. Feb 2015, 19:34
Netten Gruß
gravi
Gruß zurück :)
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  • Widersprüchlich - Dieser Satz ist falsch.

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