eigentlich sind Planeten in unserer Milchstraße ja nichts Besonderes – höchstwahrscheinlich trifft diese Aussage auch auf die „restlichen“ Galaxien im Universum zu. Aber: Unser Blauer Planet besitzt Eigenschaften, die in dieser Komplexität vielleicht doch extrem selten sind. Ich habe mich mal auf die Suche nach den wichtigsten derselben gemacht – es sind ja immer 7 (die 7 Todsünden, die 7 Weltwunder, die 7 Geißlein etc.):
Punkt 1: Der richtige Abstand zum Zentralgestirn
Die Erde zieht eine fast kreisrunde Bahn um unser Sonne: Den Unterschied zwischen Perihel und Aphel (Punkt der nächsten bzw. weitesten Entfernung) kann man quasi vernachlässigen – er schwankt lediglich zwischen 147 und 152 Millionen Kilometern. Wir kreisen also immer in der recht schmalen Lebenszone, die um einen langlebigen G-Stern herum existiert.
Punkt 2: Der Jupiter
Im optimalsten Abstand zu uns fungiert der Gasplanet Jupiter als eine Art „Staubfänger“ – er zieht mit seiner enormen Schwerkraft fast alle Eindringlinge (Kometen, Asteroiden etc.) aus dem Verkehr oder befördert sie wieder zurück ins Weltall. Ohne die höchste Gottheit der römischen Mythologie (Jupiter heißt übersetzt soviel wie „Himmelsvater“) hätte es auf unserer Erde – aus Zeitmangel – keine Evolution gegeben.
Punkt 3: Der Mond
Wie auch immer Luna entstanden sein mag – er bremst unsere Rotationsgeschwindigkeit ab und macht den 24-Stunden-Tag erst möglich. Ohne ihn würden wir ca. 3 Mal schneller rotieren und unser Klima wäre u.a. von Sandstürmen (wie z. B. auf dem Star-Wars-Wüstenplaneten Tatooine) geprägt. Und ein nicht zu verachtender weiterer Vorteil: Der Mond stabilisiert die Erdachse und verhindert somit ein „Trudeln“ – Pole und Äquator auf Terra bleiben somit lange an einem Fleck.
Punkt 4: Die Größe
Mit knapp 13000 Kilometern Durchmesser hat unsere Kugel wieder mal ein Idealmaß gefunden: Größere Himmelskörper haben keine feste Oberfläche mehr, kleinere können keine Atmosphäre an sich binden. Dass der viel kleinere Mars (ca. 10% Erdmasse) einmal eine (richtige) Atmosphäre gehabt haben soll, stelle ich arg in Zweifel. Die Venus - eigentlich das erdähnlichste Gebilde - hat sich total anders entwickelt: Ein paar Prozent weniger Abstand zur Sonne haben gereicht, um aus ihr einen tödlichen Glutofen zu machen...
Punkt 5: Das Magnetfeld
Das Erdinnere besteht aus flüssigem Eisen und erzeugt aus diesem Grund ein schützendes Magnetfeld: Von der Sonne abgeschossene geladene Teilchen werden deshalb um die Erde gelenkt. Ohne diesen Schutz ist Leben so gut wie ausgeschlossen. Insgesamt habe ich aber zu wenig Ahnung, um tiefer in diese Problematik einzudringen – es ist eben so...
Punkt 6: Vulkanismus
Durch den Vulkanismus wurden neben Magma auch Wasserstoff, Stickstoff und Kohlendioxid aus dem Erdinneren „heraus gespült“ – wahrscheinlich der Anfang einer Atmosphäre. Diese Geschichte ist nicht ganz so spektakulär, selbst unser Nachbar Mars gilt heute als ehemals vulkanisch aktiv.
Punkt 7: Plattentektonik
Harz, Alpen, Kaukasus – ohne Plattentektonik undenkbar. Der Aufbau unseres Planeten lässt sich in Schalen beschreiben, von denen die äußerste zersprungen ist im Laufe der Millionen von Jahren: Die Bildung von Ozeanen und Gebirgen ist darauf zurückzuführen- zum Glück hat nichts gestört... (Dank @Jupiter). Dadurch unterscheiden wir uns von allen anderen bekannten Planeten – wir sind nicht platt (ausgenommen Kratereinschlägen) und Vegetation und Artenvielfalt ist – meiner Meinung nach – auf diesen Punkt zurückzuführen.
Den Profis unter uns habe ich natürlich nichts Neues erzählt – aber vielleicht habe ich ja etwas vergessen? Falls sich Fehler bei meiner Recherche eingeschlichen haben sollten: Bitte sofort korrigieren!!!
Liebe Grüße, Steffen
PS @gravi. So, nun bin ich aber wirklich erst einmal weg, hatte doch tatsächlich die Goldene Hochzeit von der Schwester meiner Mutter an diesem WE vergessen
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