Frank hat geschrieben: ↑1. Apr 2021, 09:33
Wen du glaubst, dass ich mich 45 Min . hinsetze , um dem Herrn Wahlschweizer die Passagen heraus zu suchen, da er ja anscheinend nicht Willens ist, das gesamte Paper durchzulesen, und du es mit "Augenkrebs" kommentierst, dann hast du dich geschnitten.
Hallo Frank,
ich fürchte, dass ich die Arbeit im Gegensatz zu Dir gelesen habe, übrigens ohne google als Übersetzungshilfe zu bemühen. Du hättest Dir wenigstens die Mühe machen können, dass x durch chi zu ersetzen und die Referenznummern, die die Zahlen noch "aufmischen", zu entfernen. Die Indizes der "chi" sind übrigens Abkürzungen für den jeweiligen Kometen.
Und die von Dir zitierten Passagen habe ich sogar
mehrfach gelesen, um da noch irgendetwas "Verstecktes" herauszufinden, nur leider stand da nichts Verstecktes drin. Das habe ich übrigens getan,
bevor ich hier die Frage gestellt habe.
Und wenn ich schreibe, dass ich da vielleicht etwas übersehen habe, dann ist das nur eine höfliche Umschreibung dessen, dass da wohl auch
nichts steht.
Frank hat geschrieben: ↑1. Apr 2021, 09:33
Jedem, außer dir, ist eigentlich ersichtlich, dass man sich der Entstehungsgeschichte eines Kometen, seines Alters, oder seiner Herkunft nur nähern kann, indem man sich seiner Zusammensetzung widmet, um daraus Rückschlüsse zu ziehen.
Zumindest habe ich die Autoren der von mir zitierten zusätzlichen Arbeit auf
meiner Seite. Wenig überraschend übrigens, weil man bei Zentauren ebenso wie bei den Detached Objects und übrigens auch bei den irregulären Monden ganz ähnlich vorgeht und ich mir nicht sicher bin, ob Du - nota bene im Gegensatz zu mir - wenigstens einen Teil der zugehörigen Arbeiten auch gelesen hast.
Aber ja - selbstverständlich ist die Untersuchung der Zusammensetzung auch ein ganz wichtiger Schritt in der Erforschung der Himmelskörper, was ich übrigens nie bestritten habe.
Frank hat geschrieben: ↑1. Apr 2021, 09:33
In dem Paper wird sogar darauf eingegangen, was ein Komet, je nach Nähe zur Sonne, bei jedem Umlauf verliert
Auch das ist mir bekannt, aber eben: das genügt nicht, wie uns das Beispiel des Rosetta-Sonden Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko, den Du übrigens bei unserer Unterhaltung konsequent ausblendest, obgleich der nun dank der
jahrelangen Rosetta-Mission vor Ort wirklich gut untersucht wurde, zeigt.
Frank hat geschrieben: ↑1. Apr 2021, 09:33
und da ist es nur logisch, dass umso weniger Umläufe um sein Zentralgestirn statt gefundene haben, umso mehr Materie noch vorhanden ist. Daraus schließt man dann auf die Anzahl, seiner Umläufe.
Das versteht im Grunde ein 10 Jähriger.......
Einmal mehr widerspricht Dir der Rosetta-Sonden Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko - es hängt nicht nur von der Anzahl der Umläufe, sondern eben auch noch vom Abstand der Perihele ab.
Vielleicht ist Dir einfach nicht bewusst, dass die meisten Kometen - zumindet die meisten beobachteten Kometen - sehr nahe Perihele aufweisen und keineswegs solche von ~1 AU. Und da ist dann schon gut warm, da hast Du völlig recht und dabei geht auch viel Material verloren. - Und ehe vielleicht ein solcher Einwand kommt: ein millionenlanger Kometenschweif (@google: nicht "Schwanz") würde zu einer Flüssigkeit kondensiert einen Autotank ungefähr zur Hälfte auffüllen.
Und ja: genau diese Fragestellung ist es ja auch, warum man sich bei den Kometen Kohoutek und Austin so geirrt hat und letztlich beim Hale-Bopp'schen Kometen eben auch.
Nur: die Natur ist eben so wie sie ist und wenn man den interstellaren Kometen Borisov mit Kometen unseres Sonnensystems vergleichen möchte, dann ist es sicherlich zweckmässig, möglichst "ürsprüngliche" Kometen als Vergleich heranzuziehen. Doch daraus, dass man möglichst ürsprüngliche Kometen als Vergleich heranzieht, kann man eben
nicht wie die Autoren der von Dir verlinkten populärwissenschaftlichen Arbeit das tun schliessen, dass der Hale-Bopp'sche Komet fast total ursprünglich sei, also nur eine Sonnenpassage vor 1997 gehabt habe:
-
dagegen spricht seine Umlaufbahn (a zu klein, q zu gross und i ~90°)
-
dagegen spricht sein Helligkeitsverlauf vor Erreichen seines Perihels 1997
-
dagegen sprechen die numerischen Bahnsimulationen
und dafür ... - ja, dafür spricht eigentlich gar nichts.
Der von mir beanstandete Satz ist einfach falsch und gut ist, das hat übrigens auch nichts mit meiner Wahlheimat zu tun, welche sich übrigens nicht zuletzt auch aus beruflichen Gründen so ergeben hat: als Mathematiker, der kein Lehrer ist, ist es nicht so einfach, Arbeit in der strukturschwachen Hochrhein-Region zu finden.
Sorry wenn ich ausnahmsweise mal so deutlich dagegenhalte.
Freundliche Grüsse, Ralf
Referenz: Orbital evolution of Comet 1995 O1 Hale-Bopp (M.Bailey, V.Emel'yanenko, G.Hahn, N.Harris, K.Hughes, K.Muinonen, J.Scotti)
Nevertheless, the comet is not dynamically new in the sense of coming 'fresh' from the Dort cloud.
EDIT 2.4.2021, 13:57 Uhr: sorry, ich hatte vergessen, den Link zur Referenz hineinzukopieren; das habe ich nun nachgeholt