Frank hat geschrieben: ↑26. Jan 2021, 07:21
Zuerst möchte ich betonen, dass diese Studie fundamental den gängigen Theorien widerspricht.
Hallo Frank,
mir ist bei den Mondentstehungs-Theorien aufgefallen, dass sich hier oftmals Resultate ergeben, die der gängigen Meinung widersprochen haben. Ich lehne mich hier einmal etwas aus dem Fenster und wage die Vermutung, dass diese Art Simulationen sehr anspruchsvoll sind und je nach Anfangsbedingungen eben doch sehr unterschiedliche Ergebnisse herauskommen, d.h. es ist noch viel zu früh, hier von endgültigen Ergebnissen sprechen zu können.
Ich wäre also nicht überrascht, wenn das beiden Planetenentstehungs-Theorien ähnlich ist, zumal Mondsysteme ja oftmals "kleine Planetensysteme" sind, zumindest was die Bildung der regulären Monde anbelangt.
Frank hat geschrieben: ↑26. Jan 2021, 07:21
Die besagen nämlich, dass die jetzt vorhandenen inneren Planeten bereits die "zweite Garnitur" sind und hieraus Rückschlüsse auf die Planetenentstehung und wer "erster" war zu schließen , halte ich für sehr vage.
Kannst Du mir hier eine Referenz nennen ? Ich frage nicht, weil ich irgendwie an Deiner Aussage zweifeln würde, sondern weil mich die verschiedenen Studien interessieren.
Kommt hinzu, dass ich überhaupt kein Spezialist betreffend Planetenenstehung bin, auch in die Mondentstehung habe ich mich ziemlich zeitintensiv eingearbeitet und ich bin da noch
sehr weit davon entfernt, behaupten zu können, ich würde mich da auskennen.
Frank hat geschrieben: ↑26. Jan 2021, 07:21
Von der Entdeckung extrasolarer Planeten geht nämlich eine sich immer mehr festigende Erkenntnis aus.
Unserer vier "Stoppelhopser" im Inneren des Sonnensystems, sind nicht der kosmische Normalfall, sondern eine Ausnahme,wie schon der Rest unseres außergewöhnlichen Sternensystems
Während sogenannte Supererden lange als Sensation und Ausnahme gefeiert wurden, stellt sich immer mehr heraus, dass diese wohl der "Normafall" sind.
Warum also bei uns nicht?
Hier müssen wir aber auch aufpassen, dass wir keinem Beobachter-Auswahleffekt unterliegen, d.h. kann man solche Planeten wie die "Stoppelhopser" bei anderen Sternen überhaupt entdecken ?
Bitte bedenkt dabei, dass der innerste Planet Merkur keineswegs ein Planet ist, der nahe an seiner Sonne steht, sondern einer, der sehr weit von seiner Sonne entfernt steht. Das sieht man schon ganz anschaulich daran, dass die Umlaufzeit zahlreicher Exoplaneten im Bereich 3-10 Tage liegt, während ein Merkur-Umlauf knapp 88 Tage dauert.
Frank hat geschrieben: ↑26. Jan 2021, 07:21
Alles hängt von der Wanderung des Jupiters nach innen ab.
Hier muss ich den Joker ziehen, d.h. ich kann und deswegen möchte das nicht beurteilen. Das ist ein spannendes eigenes Thema.
Frank hat geschrieben: ↑26. Jan 2021, 07:21
Da man aufgrund der Beobachtungen in anderen Systemen davon ausgehen muss, dass auch bei uns viel mehr Masse am Anfang, im Inneren des Sonnensystems, vorhanden gewesen sein muss, stellt sich natürlich die Frage, wo diese geblieben ist?
Es müssten also wesentlich mehr Gesteinsplaneten und mehr Masse im einzelnen vorhanden gewesen sein. Das war auch problemlos, bis Jupiter seinen Weg nach innen begann. (Was nachweislich auch viele seiner "Brüder" in anderen Systemen getan haben)
Kennst Du hierzu auch Publikationen ?
Frank hat geschrieben: ↑26. Jan 2021, 07:21
Über die Wanderung des Jupiters nach innen , könnte man sogar einen eigenen Thread aufmachen.
Hierbei ist anzumerken, dass bei den Mond-Analoga diese nach innen Wanderungen noch extremer waren, weil sie zur Folge hatten, dass die Monde auf ihrem Mutterplaneten abgestürzt sind. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob die nach innen Wanderungen der Planeten und die nach innen Wanderungen der Monde dieselbe Ursache haben. Bei den Monden kommt das ganz ganz grob beschrieben daher, dass die Masse der Monde immer mehr anwuchs und aufgrund des noch vorhandenen Urmaterials in der Äquatorialebene der Protoplaneten diese abgebremst wurden, so dass sie nach innen spiralt sind und abgestürzt sind. Erst als dieses Urmaterial aufgebraucht war konnten die Monde dort verbleiben, wo sie heute sind. Wobei nicht alle Simulationen zu diesem Ergebnis gelangen.
Ich habe eine allerdings kostenpflichtige Publikation gelesen, gemäss derer Simulationen ergeben haben, dass mit einem bis sieben übrig bleibenden regulären Monden zu rechnen ist.
Frank hat geschrieben: ↑26. Jan 2021, 07:21
Auf seinem Weg änderte er die gravitativen Verhältnisse natürlich fundamental und das Chaos im Inneren begann, als sämtliche Bahnen der damals vorhandenen Planeten durch den Gasriesen verändert wurden. Die Folge davon waren katastrophale Kollisionen, die mit der Vernichtung der damaligen Planeten einhergingen. Viel Masse ist dadurch verloren gegangen, weil sie einfach in die Sonne stürzte, oder gleich ganz aus dem System geschleudert wurde.
Das erinnert mich an das Schicksal der Zentauren, welches aber - wie von Dir ebenfalls beschrieben - durch gravitative Ablenkungen und nicht wie bei den Monden durch Abbremseffekte verursacht wurde.
Was die Leere im inneren Bereich unseres Sonnensystems anbelangt, so könnte das mit der hohen Aktivität unserer jungen Sonne – G-Sterne scheinen da Flares zu bilden – zu tun haben. Im astronews-Forum wurde einmal darüber etwas geschrieben, ich müsste den Link aber heraussuchen.
Freundliche Grüsse, Ralf