Skeltek hat geschrieben: ↑2. Okt 2020, 12:38
Die Frage nach der Existenz von Leben ist denke ich sinnlos, weil man eine ziemlich eingeschränkte Definition davon hat. Man will letztlich etwas anderes wissen als was man beantworten versucht.
Wir machen es von unserer willkürlichen Definition mit ihren x Punkten abhängig, was wir als biologisches Leben definieren. Klar, daß die Antwort dann davon abhängt.
Hallo Skel,
das ist richtig, dennoch hat man eine grundsätzliche Vorstellung davon, was "Leben" ist, oder zumindest davon, was "lebendig" ist. Und je nachdem, was man entdeckt, kann sich diese Vorstellung ändern bzw. in diesem Falle vermutlich erweitern, weil man Lebensformen herausgefunden hat, an die man zuvor noch nicht gedacht hatte.
Skeltek hat geschrieben: ↑2. Okt 2020, 12:38
Ist Pluto ein Planet? Die Frage zu stellen ist Unsinn, weil man selbst die Antwort vorher festlegt (auch, wenn man sie selbst nicht sicher kennt).
Das Beispiel gefällt mir, weil es unpolemisch ist, aber dennoch die Situation ganz gut aufzeigt. Diese Frage zu stellen ist eben keineswegs Unsinn, sondern zeigt durchaus auf, was sich die Menschen unter einem Planeten vorstellen. Ein Kriterium ist unwissenschaftlich, nämlich das ein Planet etwas "besonderes" sein soll.
Waren es anfangs die 7 Wandelsterne - Planeten sind ja die "Wandernden" -, also konkret jene Himmelspunkte am Firmament, die nicht fix in ein Sternbild eingebunden sind, so kamen im Jahre 1610 noch vier weitere dazu (Io, Europa, Ganymed und Kallisto, die 4 grossen Jupitermonde), die anfangs ebenfalls als Planeten bezeichnet wurden, denn auch sie waren nicht fix in ein Sternbild eingebunden, auch wenn sie immer in der Nähe des Jupiter waren.
Diese führten dann zum Fall des geozentrischen Weltbildes, weil sie die Himmelssphären des Jupiters auf ihrem Umlauf durchschlagen würden, zudem haben die Gelehrten natürlich sofort erkannt, dass sich die 4 Jupitermonde um den Jupiter bewegen, so wie sich der Mond um die Erde bewegt.
Als Folge davon verloren die Sonne, der Mond sowie die vier Jupitermonde ihren Planetenstatus, dafür kam die Erde - bislang Mittelpunkt des Universums - neu als Planet dazu, so dass man nun 6 Planeten hatte, und mit der Entdeckung des Uranus hatte man dann wieder deren 7.
Dann am die erste Planeten-Inflation, als die ersten Planetoiden entdeckt wurden und zu aller Überrachung an der erwarteten Stelle keineswegs nur einer (Ceres), sondern derer 2 (Pallas) waren und immer mehr entdeckt wurden (Juno, Vesta, ...). Das Kriterium "läuft direkt um die Sonne" war nicht mehr zweckmässig, weil es viel zu viele von ihnen gab, unter ihnen auch einen grösseren Planeten, nämlich den Neptun. Während dieser seinen Planetenstatus behielt wurden die anderen "ausgegliedert" und galten fortan als "Kleine Planeten" bzw. Planetoiden.
Der Pluto erfüllte wieder das Planetenkriterium, ebenso die Eris, die im Jahre 2005 als 10.Planet bekanntgegeben wurde. Doch dann tönte der Entdecker, dass es noch hunderte weitere Planeten geben wird (von denen bis heute kein einziger entdeckt wurde, aber vermutlich gibt es da draussen tatsächlich noch etliche weitere); jedenfalls wurde die nächste Planeteninflation erwartet und das Kriterium erneut angepasst und die überzähligen nun als "Zwergplaneten" ausgegliedert.
Was ich sagen will: jede dieser Planetendefinitionen war zu ihrer Zeit zweckmässig, doch im Laufe der Zeit mussten sie angepasst werden, um zweckmässig zu bleiben. Ok, die letzte Anpassung erfolgte meiner Meinung nach verfrüht - ich hätte hier noch weitere Entdeckungen abgewartet, sie ist aber nachvollziehbar.
Was bei dem Planetenbegriff an sich banal nachvollziehbar ist wird beim Lebenbegriff ähnlich sein, nur eben weitaus komplexer.
Freundliche Grüsse, Ralf