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Der Sonne auf den Po(l) geschaut

Verfasst: 8. Feb 2020, 14:40
von Frank
Es wird voraussichtlich ein langer Flug und vor allem ein heißer. Montag früh soll die Raumsonde Solar Orbiter gen Sonne starten. Insgesamt zehn Jahre wird die Mission dauern. Die Sonde wird vor Ort Sonnenwinde analysieren, das Magnetfeld vermessen und erstmals detaillierte Bilder der Polarregionen der Sonne liefern. Ein ambitioniertes Unterfangen.

Die wesentlichen Fragen, die es zu beantworten gilt: Wie erzeugt und kontrolliert die Sonne die Heliosphäre? Wie und wo entstehen Plasma und Magnetfeld des Sonnenwinds? Wie erzeugen Sonneneruptionen die energetische Teilchenstrahlung?

Je näher der Solar Orbiter der Sonne kommt, desto präziser die Antworten. Geplant ist, dass die Sonde sich unserem Zentralgestirn zwischenzeitlich bis auf 42 Millionen Kilometer nähert. Entsprechend intensiv wird die Strahlung sein. Zum Vergleich: An einem warmen Sonnentag prasseln etwa 1000 Watt Strahlung pro Quadratmeter auf die Erde. Die Sonde wird mit 17,4 Kilowatt Strahlungsleistung auf derselben Fläche klarkommen müssen. Ein robuster Hitzeschild soll verhindern, dass die Strahlung die Sonde lahmlegt. Auf bis zu 500 Grad Celsius wird dieser sich aufheizen, etwa doppelt so heiß wie ein Backofen also.
https://www.spektrum.de/news/esa-raumso ... en/1703658

Das sind ja viele grundsätzliche Fragen.
Ich wünsche dem Unternehmen sehr viel Glück. Das Wichtigste ist aber, dass das technisch gut geht, weil die Belastungen, des Materials, 10 Jahre lang, ist schon eine Riesenherausforderung.

Re: Der Sonne auf den Po(l) geschaut

Verfasst: 8. Feb 2020, 17:06
von Skeltek
Ich mache mir mehr Sorgen um möglicherweise vorhandene starke Partikelstrahlung an den Polen, welche aus dem interstellaren Raum kommt. Die Voyager Sonden sind auch erst am Rand angekommen, und kriegen ordentlich Strahlung ab, obwohl da noch etwas Magnetfeld über ist...