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Ein Rover für den Marsmond Phobos oder Deimos

Verfasst: 19. Jun 2019, 20:50
von Frank
Die Raumsonde wird einen deutsch-französischen Rover mitführen, der entweder auf Phobos oder auf Deimos landen wird, um die Ooberfläche für mehrere Monate im Detail zu erforschen. Die Wissenschaftler erhoffen sich dadurch neue Erkenntnisse, wie sich unser Sonnensystem einst gebildet und entwickelt hat.
https://www.dlr.de/dlr/desktopdefault.a ... lery/35630

:roll:

Erforschen nicht schon genug Raumsonden irgendwelche Asteroiden bis hin zu Ceres.
Muss man jetzt wieder zig Millionen für diese beiden Langweilern, die in ferner Zukunft sowieso auf den Planeten einschlagen werden ausgeben?

Baut einen Rover, stattet den Antrieb, des Trägers , mit einem Ionenantrieb aus und landet letztlich auf Io, oder auf Europa.
Das wäre mal interessant, denn im Grunde interessiert mich mehr die Gegenwart und was uns "echte" Monde über ihren Zustand verraten. :wink:

Re: Ein Rover für den Marsmond Phobos oder Deimos

Verfasst: 19. Jun 2019, 23:48
von Skeltek
Vielleicht liegt es an Zeitfenstern? Außerdem sind die paar Millionen vergleichsweise nix. Man gibt ja schon für einen einzelnen Flughafen oder Bahnhof von einzelnen Städten zig Milliarden aus. Für das Geld einiger unsinniger Projekte könnte man möglicherweise zehntausende Sateliten bauen und irgendwohin schicken. Wozu einen bauen, wenn man für geringe Mehrkosten zwei bauen kann?
Man sollte sich immer klar machen wie verhältnissmäßig wenig in Raumfahrt und Astronomie investiert wird. Hier träufelt das Geld nur langsam in Dinge, die man früher oder später ohnehin gemacht hätte. theoretisch gibt es Tausende an anderen Interessensgruppen, die ständig verlangen, dass man hier die unnötig 'vielen Millionen' stattdessen lieber in Kindergärten, Wirtschaftsförderung, Dritte Welt Pseudohilfe, Rentenfond, Straßenausbau, marode Schulen und sonstiges umleiten könnte. Hier wird ein Königspinguin zerrissen, weil zehntausende leicht hungernde Kleinpinguine sich den zum Mittagstisch kochen möchten, weil er ja so viel größer ist und die vielen kleinen danach sicherlich pappsatt wären.
Es ist extrem schwer geworden, Ressourcen für Astronomie und ähnliches aufzutreiben, weil die Gehälter der Wissenschaftler lieber in mitleidbedürftigere Bereiche gesteckt gesehen werden wollen... während die größten Geldverschwender kaum angreifbar sind gegenüber Redistributionsforderungen.

Auch ein Ionenantrieb braucht das richtige Zeitfenster um einen anderen Himmelskörper zeitnah zu erreichen. Es ist ja relativ sinnlos ihn zwei bis fünf Jahre neben der Erde parallel fliegen zu lassen, bis der Zeitpunkt gekommen ist die Apoapse der eliptischen Annäherungsbahn Richtung Ziel zu schieben. Ich wüsste um ehrlich zu sein auch nicht, ob sich so große Erkentnisse aus z.B. der vereisten recht jungen Oberflächenschicht von IO gewinnen ließen.

Re: Ein Rover für den Marsmond Phobos oder Deimos

Verfasst: 20. Jun 2019, 09:20
von ralfkannenberg
Frank hat geschrieben:
19. Jun 2019, 20:50
Erforschen nicht schon genug Raumsonden irgendwelche Asteroiden bis hin zu Ceres.
Muss man jetzt wieder zig Millionen für diese beiden Langweilern, die in ferner Zukunft sowieso auf den Planeten einschlagen werden ausgeben?
Hallo Frank,

nur am Rande erwähnt: Deimos wird nicht einschlagen, sondern die Umlaufbahn des Mars verlassen:

Deimos: Facts About the Smaller Martian Moon
But the pair won't shine in the sky forever. Within 100 million years, the closer Phobos will collide with the red planet. Deimos will suffer the opposite fate. Its orbit is slowly drawing it away from Mars, and eventually the moon will be cast off into space.

Dann weiter:
Frank hat geschrieben:
19. Jun 2019, 20:50
Baut einen Rover, stattet den Antrieb, des Trägers , mit einem Ionenantrieb aus und landet letztlich auf Io, oder auf Europa.
Das wäre mal interessant, denn im Grunde interessiert mich mehr die Gegenwart und was uns "echte" Monde über ihren Zustand verraten. :wink:
Da bin ich bei Dir, denn Io und Europa sind ausserordentlich interessante Monde unseres Sonnensystems.

Wie Du vielleicht weisst beschäftige ich mich seit ~1 Jahr in meiner Freizeit wieder mit den Monden unseres Sonnensystems und irgendwie hat sich die Thematik dabei von den grossen und prominenten regulären Monden der Planeten hin zu den unscheinbaren und irregulären Monden verlagert, die viel interessanter sind.

Aber eben - Himalia, Elara und Pasiphae, um die drei grössten irregulären Monde des Jupiter zu nennen, sind eben doch weit weg von uns, während Deimos verhältnismässig nahe ist und vermutlich auch schon viele Informationen, die es da zu gewinnen gibt, preisgeben wird.

Und vergessen wir nicht: von der riesigen Anzahl irregulärer Jupitermonde - zur Zeit kennt man derer 71 Stück, sind nur 7(1) grösser als Deimos und ein weiterer etwa gleich gross wie Deimos.


Freundliche Grüsse, Ralf


(1): Das sind die Himalia, Elara, Pasiphae, Carme, Sinope, Lysithea und Ananke; gleich gross ist die Leda

Falls Du noch die alten Namen gewohnt bist: Hestia, Hera, Poseidon, Pan, Hades, Demeter und Adrastea.

Beachte noch, dass (1.) Sinope/Hades vor Carme/Pan entdeckt wurde und dass (2.) die Namen Adrastea und Pan inzwischen für andere Monde wiederverwendet werden, konkret Adrastea für einen regulären Kleinmond des Jupiter und Pan für einen der "Raviolimonde" des Saturn.