Dares hat geschrieben: ↑26. Apr 2017, 06:53
ralfkannenberg hat geschrieben: ↑25. Apr 2017, 19:05
Und die beiden ersten Schritte sind nun mal die "richtigen" Zwerggalaxien und die Kugelsternhaufen.
gut dann müsste man erstmal klären was richtige Zwerggalaxien sind. Wie Du siehst werfe ich momentan erstmal das Ganze in einen "Topf".
Hallo Dares,
ja, allerdings vermute ich, dass Dein "in einen Topf werfen" der richtige und moderne Ansatz ist: eine Galaxie ist eine Galaxie, egal wie gross und massereich diese ist.
Zunächst einmal ist eine Galaxie einfach nur eine Ansammlung von Sternen, die ihrerseits neben Einzelsternen, Doppelsternen und Mehrfachsternen auch "Sterngruppen" enthält. Solche Sterngruppen können Kugelsternhaufen sein, können offene Sternhaufen und Sternassoziationen, also nur locker gebundene offene Sternhaufen, sein.
Zudem enthalten alle diese Galaxien irgendwie auch Dunkle Materie.
Dadurch, dass sich offene Sternhaufen und Sternassoziationen in kurzen astronomischen Zeiträumen auflösen und eine Zeit lang wenigstens noch in Form ihrer gemeinsamen Bewegungsrichtung erkennbar sind, verbleiben mittel- und langfristig nur Einzel-/Doppel- und Mehrfachsterne - in nenne die jetzt der Einfachheit halber "Einzelsternsysteme" - sowie Kugelsternhaufen.
An dieser Stelle gibt es also u.a. folgende beiden interessanten "Parameter" solcher Galaxien:
- das Verhältnis der bayonischen Materie zur Dunklen Materie
- die absolute Anzahl von Kugelsternhaufen
Als nächstes müssen wir bedenken, dass Galaxien im Gegensatz zu "Einzelsternsystemen" und Kugelsternhaufen sehr eng gepackt sind, d.h. ihre Abstände sind nur ein "kleines" Mehrfaches ihrer Durchmesser. So sind die Magellanschen Wolken nur rund
dreimal weiter entfernt als die Milchstrasse gross sind. Und auch der Andromedanebel ist nur rund
vierzig-mal weiter entfernt als die Milchstrasse gross ist. Das sind also völlig andere Zahlen als die Abstände von Einzelsternen untereinander im Verhältnis zu ihren Durchmesserrn, wo ich jetzt zu faul bin, die Zehnerpotenzen abzuzählen.
Folglich ist es wenig überraschend, dass sich Galaxien (egal ob jetzt Zwerg- oder mittelgrosse oder Riesen-) zusammenlagern. In der Populärwissenschaft liest man dann gerne von solchen absurden Begrifflichkeiten wie "Kannibalismus der Galaxien" und "Monster", was völlig unsinnig ist, zumal bei diesen Zusammenlagerungen Sternkollisionen zum derzeiten Alter des Universums äusserst seltene Ereignisse sind. Ich wäre übrigens gar nicht überrascht, wenn leistungsfähigere Simulationen für unsere Lokale Gruppe die Zahl der Sternkollisionen aufgrund der Zusammenlagerung von Galaxien
zu Null ermitteln würden.
Dares hat geschrieben: ↑26. Apr 2017, 06:53
Ich denke vorerst aber, dass die Entstehungsgeschichte auch erstmal interessant sein könnte. Vielleicht denke ich jetzt falsch aber die Zwerggalaxien
sind Überreste und oder auch die Kugelsternhaufen aus der Kollision mehrerer kleiner Galaxien. Wenn ich nochmal weiter nachdenke müssten
zuerst Zwerggalaxien vorhanden gewesen sein und diese sind dann zu grösseren Galaxien verschmolzen.
Du lässt Dich hier von den kürzlich entdeckten Zwerggalaxien unserer Milchstrasse in die Irre führen. Diese sind tatsächlich "Überreste", weil sie von der Milchstrasse "zerrissen" werden. Bedenke dabei, dass die Entdeckungen dieser Zwerggalxien zwar erst wenige Jahre zurückliegen, doch deren Sterne und deren Kugelsternhaufen sind
schon lange bestens bekannt; bis anhin dachte man einfach, es handele sich um Mitglieder unserer Milchstrasse, die etwas komische Bewegungen machen.
Ich weiss, das ist alles furchtbar unspektakulär, aber dafür ist es auch einfach. Und die Schönheit liegt in der Einfachheit.
Freundliche Grüsse, Ralf