16 Super-Erden – und ein Planet mit zwei Sonnen

[Barde]

Beliebtes Science-Fiction-Motiv existiert auch in der Realität – und nahezu jeder zweite sonnenähnliche Stern besitzt mindestens einen Planeten kleiner als Saturn.

http://www.pro-physik.de/details/news/1 ... onnen.html

[gravi]

Cool!
Es kommt doch immer wieder eine neue Überraschung zutage.
Danke für den Hinweis!

Gruß
gravi

[seeker]

Wirklich interessant!
...wobei das immer noch nur ein Vorgeplänkel ist: Noch spannender wird es werden, wenn man Planten von der Größe der Erde oder kleiner nachweisen (können) wird.

Sehr spannend finde ich in diesem Zusammenhang auch die Frage, wie dauer-stabil die Planetenbahnen in einem Doppelsternsystem sind?
Also: Wie lange kann sich ein erdähnlicher Planet in der habitablen Zone eines Mehrfachsternsystems aufhalten und wie häufig kommt es vor, dass sich ein solcher Planet auch dort befindet?
Es befinden sich ja immerhin etwa 50% der Sterne unserer Galaxis in Doppel- oder Mehrfachsternsystemen...

Grüße
seeker

[gravi]

Erdähnliche Planeten hat man schon gefunden, so bei dem Roten Zwerg Gliese 581. Da schwebt einer herum mit ~1,9 Erdmassen, was der Sache schon recht nahe kommt. Und der ist sogar noch in der habitablen Zone.

Ich denke schon, dass es Planeten auf stabilen Bahnen um Doppelstene geben könnte, immerhin ist ja nun der erste gefunden. Und der wird nicht erst seit ein paar Tagen umlaufen, sondern er muss entweder mit dem System entstanden oder eingefangen worden sein. Ob es da aber habitable Zonen gibt ist fraglich.

Gruß
gravi

[Barde]

Ich denke, dass stabile Bahnen in zwei Fällen möglich sind:
1. Der Planet umkreist in relativ weitem Abstand zwei (oder mehr) sehr nah beinander liegende Sterne im Zentrum, die dadurch annähernd wie eine einzige Gravitationsquelle wirken. So sieht es in diesem Fall ja aus.
2. Der Planet umkreist einen Stern relativ dicht, der wiedrum sehr weit von seinem stellaren "Partner" entfernt ist, und wird somit durch die Masse des zweiten Sterns nicht wesentlich gestört. Also ähnlich wie bei uns die inneren Planeten durch die Gasriesen oder Monde durch die Sonne.

Das klingt für mich zumindest irgendwie plausibel. Wie es allerdings in diesen Fällen mit der Wahrscheinlichkeit für Plantenentstehung und dann noch für die Entwicklung von Leben aussieht, ist sicherlich schwieriger einzuschätzen.
Spekulativ könnte man natürlich sagen, dass im ersten Fall durch die starken Änderungen der Sonneneinstrahlung für den Planeten sehr extreme klimatische Bedingungen herauskämen, da die Nähe zu den Sonnen ja selbst bei kreisrunder Umlaufbahn jeweils um einige zehn Millionen km schwanken dürfte. D.h., es würde womöglich keine ansatzweise konstante habitable Zone existieren, wie gravi auch bezweifelt.
Im zweiten Fall sieht es sicherlich besser aus, allerdings sollten beide Sterne extreme Massenunterschiede aufweisen. Zwei in etwa gleich schwere Sterne müssten ja zufälligerweise unter solch idealen Bedingungen zueinander gefunden haben, dass sie auf fast kreisförmigen Bahnen ihre gemeinsames Massenzentrum umrunden. Ansonsten halte ich stabile Planetenbahnen zwischen ihnen eher für ausgeschlossen.
Ideal wäre sicherlich ein sonnenähnlicher Stern, der weit draußen von einem Zwergstern umrundet wird, der quasi die Rolle eines Jupiter in Übergröße spielt. (Für die spekulativen Bewohner eines mutmaßlichen Planeten dürfte dieser Zwergstern allerdings wohl auch nur nachts als weiterer, "normaler" Stern am Himmel zu sehen sein. D.h., für eine Science-Fiction-Szenerie wohl zu unspektakulär.)

Alles in allem denke ich, dass dauerhaft stabile Planetenbahnen um Mehrfachsternsysteme trotzdem ziemlich unwahrscheinlich werden und es eher die vereinzelten Ausnahmen sind, die die Regel bestätigen. Die Entstehung von Leben auf solchen wird sicherlich auch nicht gerade einfacher als bei uns. Wenn man also dort nach Planeten sucht, sollte man sich eher auf Systeme beschränken, deren Sterne sehr nah oder sehr weit voneinander entfernt sind. (Wobei es bei zweiteren sicherlich schwierig zu bestimmen ist, ob es überhaupt ein echter Doppelstern ist, oder sie nur momentan aneinander vorbei ziehen.)

[gravi]

Wenn ich den Artikel richtig verstanden habe, so müssen die beiden Sterne (wovon einer ein Roter Zwerg ist) sich relativ nahe stehen und um eine gemeinsames Zentrum umlaufen (in 41 Tagen).
Der saturngroße Planet wird dann wohl auch dieses Zentrum umkreisen, allerdings in einem großen Abstand, worauf ja die Umlaufperiode von 229 Tagen schließen lässt. Ich sehe das also genau so wie Barde es beschrieben hat.

Ja, so gesehen glaube ich schon, dass sich dort eine stabile Bahn ergeben könnte. Ob der Planet in einer habitablen Zone umläuft ist dabei Wurscht - wer wollte schon auf einem Gasriesen leben

Netten Gruß
gravi