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Tau-Ceti

Galaxien, Sterne, Planeten...
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Beitrag von msueper » 26. Mai 2006, 11:56

Hallo,
habt Ihr auch die Sendung von Prof. Lesch zu Tau-Ceti gesehen?
Wenn nicht, guckt mal rein: http://www.br-online.de/alpha/centauri/

Mir sind dabei folgende Ungereimtheiten aufgefallen:

-1- er schließt aus der Tatsache, dass es im Tau-Ceti System keine Planeten gibt, dass unser Sonnensystem höchst merkwürdig ist. Die Merkwürdigkeit in allen Ehren, aber so ignoriert man, dass es schon hunderte bekannter Exoplaneten gibt.

-2- Tau-Ceti ist 10.000.000.000 Jahre alt, rund doppelt so alt wie unser System. Als log. Konsequenz gibt es dort auch viel weniger schwere Elemente. Ich schätze mal, dass fast alle "Metalle" Gase sind. Wenn nun Protoplaneten aus gefrorenem Gas entstehen, beginnt dieses ab einer gewissen Temperatur zu schmelzen und verflüchtigt sich. Der Protoplanet löst sich dadurch wieder auf. Kurz: die Protoplaneten können eine gewisse Größe nicht überschreiten. Genau das sieht man dort, würde ich sagen.

-3- Wieso benötigt man eine 2. Sonne, die an unserem System vorbeizieht, um das System von "Schutt" zu befreien? Wie unter -1- gesagt, gibt es 180 bekannte Exoplaneten. Wieso gibt es diese? Ist dort auch jeweils eine 2. Sonne vorbeigezogen?

Grüße, Martin

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Beitrag von Maclane » 26. Mai 2006, 15:57

zu 1.
Ja, das waren doch aber dann meistens Exoplaneten um einen Stern mit anderer Spektralklasse als G. Und die beiden Sterne, die er in dem Video ansprach, sind aber G-Sterne, weshalb man ja gehofft hatte, dort auch welche zu finden.

zu 2.
Grundsätzlich würde ich dir rechtgeben, dass die Häufigkeit von Metallen in einem so alten System geringer sein sollte als in einem jungen System. Aber zu sagen, es gäbe nur Gas, halt ich nicht für richtig. Bei einem G-Stern findet man doch z.B. auch schon starke Eisen-Linien, da kann man also davon ausgehen, dass es auch schwere Elemente im Umfeld gibt. Zudem hat Tau Ceti ja auch genug schwere Elemente in Umkreis, damit sich ein ausgedehnter Staub- und Asteroidengürtel bilden konnte. Material für Planeten war also grundsätzlich da, aber es bleibt die Frage, warum es keine gibt.

zu. 3.
Wär schon möglich, dass auch die anderen Planetensysteme von vorbeiziehenden Sternen "bereinigt" wurden. Könnte ja sein, dass unsere Milchstrasse sich mal wieder ne kleinere Galaxie einverleibt hat - das soll ja ab und zu vorgekommen sein. Das erhöht natürlich die Chance, dass zwei Sterne auch mal im richtigen Abstand aneinander vorbeifliegen. Tau Ceti hat da wohl nicht so viel Glück gehabt - ist 10 Mrd Jahre alt geworden, aber hat nie im Lotto gewonnen.

Das sind erstmal so die einfachsten Antworten. Merkwürdig find ich das Ganze schon.

Gruss Mac
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msueper
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Beitrag von msueper » 26. Mai 2006, 17:17

Hallo,
G-Sterne sind meiner Meinung nach (ich habe das jetzt nicht geprüft) primär durch ihre Masse definiert. Die Masse impliziert dann die Temperatur und dadurch die Frequenzen, auf denen der Stern hauptsächlich aktiv ist.
Grüße, Martin

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Beitrag von gravi » 26. Mai 2006, 17:33

Vielleicht sollte man nicht jedes Wort von Prof. Lesch auf die Goldwaage legen...manchmal gibt er nämlich seine persönliche Ansicht zum Besten und nicht wissenschaftlich erhärtete Fakten. Schließlich ist auch er "nur" ein Mensch :wink:

Aber zu Tau Ceti:
Aufgrund welcher Tatsache sollte ein altes Sonnensystem metallärmer (für den Astronomen sind alle Elemente schwerer als Wasserstoff Metalle!) sein als ein junges? Etwa weil irgendwelche Intelligenzen sie "verbraucht" haben? :wink:

In unserem Sonnensystem sehe ich auch keinen Schwund von Metallen. Man könnte es prinzipiell als geschlossenes System sehen, aus dem nichts verschwindet und auch nichts hinzukommt. Und auch wenn wir der Erde die Bodenschätze entreißen, so bleibt doch alles hier "an Bord".

Man braucht nicht unbedingt eine vorüberziehende Sonne, um ein System von Schutt zu befreien - ein paar Gasplaneten wie unsere tun es auch.

Dass man dort noch keinen Planeten entdeckt hat heißt nicht, dass es keine gibt. Solche von Erdgröße können wir derzeit noch nicht aufspüren, geschweige denn kleinere. Aufgrund der vielen Asteroiden wäre es aber recht ungemütlich:

http://www.astronews.com/news/artikel/2 ... -007.shtml
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Beitrag von Stephen » 26. Mai 2006, 17:57

Hallo,

musste bei Gravis Ansicht über Prof. Lesch grinsen, weil sich unsere Meinungen dbzgl. vollkommen decken. Das soll keine Abwertung des Moderators sein, ganz und gar nicht: Wie kaum ein anderer schafft er es nämlich in den meisten Fällen, den Zuschauer für die Astronomie zu begeistern bzw. komplizierte Dinge auf einfache Art und Weise zu erklären. Allerdings hatte ich schon öfter als einmal das Gefühl, dass er "Andersdenke" nicht Ernst nimmt und zuweilen sogar verspottet.

Auf der anderen Seite widerspricht er sich. In einer alpha-centauri-Folge hat er einmal sinngemäß gesagt, dass das Universum nur deshalb so aufgebaut ist, damit es uns Menschen hervorbringen konnte (also gleicher Tenor wie bei Tau-Ceti: Unser Sonnensystem ist einzigartig). Bei Interviews zum Thema außerirdischer Intelligenz verhält er sich aber sowas von liberal, dass ich es anfangs kaum glauben konnte. Im Off-Topic-Bereich kann man das nachlesen:
http://abenteuer-universum.de/viewtopic.php?t=130

Entsprechend seiner Einstellung (s.o.) hätte er eigentlich sagen müssen: Es kann keine außerirdische Intelligenz geben...
Also: Nicht alles so Ernst nehmen von Herrn Lesch :wink:

Zum Thema selbst kann ich nicht viel beisteuern, das hat Gravi mir bereits abgenommen. Es ist meines Wissens auch nur eine mögliche Theorie, dass eine zweite Sonne in relativ nahem Abstand an der unsrigen vorbeigezogen ist. Vielleicht hätte dieser Umstand wirklich eine Art Indikatorwirkung aber ist u.U. nicht zwingend erforderlich. Große Gasplaneten im System sollten diese Aufgabe in Jahrmillionen aber auch bewältigen.


Gruß, Steffen
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Beitrag von msueper » 26. Mai 2006, 19:28

gravi hat geschrieben: Aufgrund welcher Tatsache sollte ein altes Sonnensystem metallärmer (für den Astronomen sind alle Elemente schwerer als Wasserstoff Metalle!) sein als ein junges? Etwa weil irgendwelche Intelligenzen sie "verbraucht" haben? :wink:
Hallo Gravi,
deshalb wohl eher weniger... Nein, der Grund ist ganz klar folgender: Die Metallizität im interstallaren Medium nimmt kontinuierlich zu, da die Sterne stets neue "Metalle" erbrüten und bei ihrem Tod der Galaxie spenden.
Die Metallizität eines Sonnensystems nimmt aber nach dessen Entstehung praktisch nicht mehr zu, weil das System kein neues Material aquiriert. Alte System haben also soviele Metalle, wie zum Zeitpunkt ihrer Entstehung am Ort ihrer Entstehung üblich waren.
Die Sonne z.B. hat sogar sehr viele Metalle in ihrem System, mehr als man erwarten würde bei einem knapp 4,5 - 5 Milliarden Jahre alten System an dieser Position. Man rechnet deshalb damit, dass die Sonne näher am Zentrum entstanden ist (wo der Metallgehalt höher ist) und seither nach aussen wandert.
Grüße, Martin

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Beitrag von gravi » 27. Mai 2006, 17:01

So gesehen kann ich Dir natürlich zustimmen.

Ich hatte wohl den falschen Eindruck, dass gemeint wäre, dass mit zunehmendem Alter eines Systems der Metallgehalt sinkt. Über die Lebensdauer des Systems bleibt er jedoch gleich, nimmt aber am Ende zu, wenn der Zentralstern sein Leben aushaucht.
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Beitrag von BauBraun » 27. Mai 2006, 22:47

Tja, und auch ich bin heute über diese Folge gestolpert. Ich finde die Schlüsse die er zieht etwas zu sportlich um eine Sendung daraus zu machen, aber andererseits fehlt mir das enorme Fachwissen, von den Daten ganz zu schweigen. Wie auch immer...

Für mich ist denkbar daß es genau andersherum war:

Bei Tau-Ceti könnte eine heftige Planetenkollision, oder ein vagabundierender Stern, das Planetensystem pulverisiert haben, und uns ist das eben erspart geblieben. 8)

Gleiches Ergebnis, nur völlig andere Ursachen...

Grüße vom BauBraun

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Beitrag von gravi » 28. Mai 2006, 10:52

Sehe ich auch so: Eine vorüber ziehende Sonne muss nicht zwangsweise ein System "bereinigen", sie könnte es auch völlig zertrümmern.
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