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Forschern gelingt Zeitsprung auf der Quantenebene

Quantenmechanik, Unschärfenrelation, Welle-Teilchen-Dualismus, Rechenmethoden sowie Interpretation der Quantenmechanik, Quantenfeldtheorie
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Frank
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Forschern gelingt Zeitsprung auf der Quantenebene

Beitrag von Frank » 5. Apr 2023, 11:04

In der Studie, deren Ergebnisse sie kürzlich in Optica, einer wissenschaftlichen Fachzeitschrift mit Peer-Review, veröffentlicht haben, erläutern die Forschenden, dass sie den Quantenzustand von Photonen sowohl in bereits vergangene Zustände zurücksetzen als auch in zukünftige Zustände versetzen konnten, während die dazwischenliegenden Zustände übersprungen wurden.
https://www.geo.de/wissen/forschung-und ... 84164.html

Und wie macht man das? Durch Zugabe von Energie, indem man die Quanten schubst und woran sehe ich was früher oder später war/ist? :wn:
Mit freundlichen Grüßen

Frank

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seeker
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Re: Forschern gelingt Zeitsprung auf der Quantenebene

Beitrag von seeker » 6. Apr 2023, 08:21

Die interessantere Meldung würe hier wohl eher lauten:

"Das Geo-Magazin toppt nach langen Bemühungen nun endlich die Qualität der Bildzeitung!"

Echt... ich muss von der Seite nur auf den nächsten Link klicken, dann lande ich bei der Überschrift:

"Durchbruch in der Forschung: Erstmalige Messung von Neutrinos gelungen"
https://www.geo.de/wissen/forschung-und ... 31060.html

"Geo war dabei und sprach mit den Neutrinos", das würde da dann nur noch fehlen...
Dort geht es nicht um die erstmaligen Nachweis von Neutrinos und auch nicht um die erstmalige Messung von Neutrinos, wie der unbedarfte Leser vielleicht zunächst glauben könnte, sondern darum, dass im KATRIN-Experiment am KIT in Karlsruhe erstmalig eine solche Messung gelungen ist...
Über Katrin haben wir auch hier vor einiger Zeit schon gesprochen.

Zurück zum Quanten-Artikel.
Schauen wir uns zunächst das Abstract der Originalveröffentlichung an.
Dort finden wir:

Demonstration of universal time-reversal for qubit processes
(Demonstration der universellen Zeitumkehrung für Qubit-Prozesse)
https://opg.optica.org/optica/fulltext. ... &id=525567
Zusammenfassung

In der Quantenmechanik ist die Zeitentwicklung aufgrund ihrer Unitarität von Natur aus umkehrbar, vorausgesetzt, man hat die Kontrolle über das betreffende System. Bemerkenswerterweise wurden in jüngster Zeit mehrere Protokolle zur Umkehrung unbekannter Unitarien in Szenarien demonstriert, in denen sogar die Wechselwirkungen mit dem Zielsystem unbekannt sind. Diese Protokolle sind durch ihren probabilistischen Charakter begrenzt, was die grundsätzliche Frage aufwirft, ob eine Zeitumkehr deterministisch durchgeführt werden kann. Hier zeigen wir, dass die Quantenphysik dies tatsächlich ermöglicht, indem wir die nichtkommutierende Natur der Quantenoperatoren ausnutzen und ein rekursives Protokoll für zweistufige Quantensysteme mit einer beliebig hohen Erfolgswahrscheinlichkeit demonstrieren. Unter Verwendung einer photonischen Plattform erreichen wir eine durchschnittliche Rückspulgenauigkeit von über 95 %. Unser Protokoll, das keine Kenntnis des zurückzuspulenden Quantenprozesses erfordert, ist in seiner Laufzeit optimal und bringt die Quantenrückspulung in einen Bereich von praktischer Relevanz.
https://opg.optica.org/optica/fulltext. ... &id=525567
Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

Hört sich nicht mehr ganz so dramatisch an, nicht? Von Zeitmaschinen für Menschen ist hier auch nicht die Rede, nicht?

Wir erfahren auch, dass es bei der Geschichte auch wohl eher um Anwendungen für Quantencomputer geht.
Wohl trotzdem eine tolle Sache, weil man nun solche Quanten-Systeme wohl nun absichtlich-kontrolliert mit etwa 95% Wahrscheinlichkeit in einen früheren Quanten-Zustand zurücksetzen kann, statt nur zufällig-unkontrolliert, wie zuvor.

Wir können uns noch die Einleitung des Papers anschauen:
1. EINLEITUNG

In der makroskopischen Welt gibt es eine scheinbare Unidirektionalität von Prozessen in der Zeit, die im Gegensatz zur zeitumkehrsymmetrischen Natur der zugrunde liegenden physikalischen Gesetze steht. Auf diese Spannung wurde erstmals von Eddington hingewiesen, der den Begriff "Zeitpfeil" prägte, um diese Asymmetrie zu beschreiben [1]. In der klassischen Physik entsteht ein Zeitpfeil durch den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik, der zu Prozessen führt, die nicht rückgängig gemacht werden können [2]. Aufgrund der statistischen Natur des Gesetzes und des Determinismus der klassischen Physik ist die Irreversibilität nicht grundlegend. So ist für die klassische Wellenmechanik bekannt, dass die zeitliche Entwicklung eines Systems ohne Kenntnis der Dynamik durch eine Technik namens Phasenkonjugation umgekehrt werden kann [3,4]. Im mikroskopischen Quantenbereich wird die Fähigkeit zur Phasenkonjugation jedoch durch das fundamentale Quantenrauschen [5] eingeschränkt, was auf die nicht-unitäre Natur des Prozesses zurückzuführen ist. Daher blieb die Frage offen, ob die Dynamik von Quantensystemen auf universelle Weise umgekehrt werden kann oder nicht.

In jüngster Zeit haben sich mehrere Arbeiten mit dieser Frage befasst, in denen probabilistische Protokolle für das "Zurückspulen" von Quantensystemen vorgestellt [6,7] und in einer Laborumgebung demonstriert wurden [8,9]. Diese Protokolle funktionieren unabhängig vom freien Hamiltonian, der die zeitliche Entwicklung des betreffenden Systems steuert, und von der Wechselwirkung des Systems mit dem Versuchsgerät. Ein wesentlicher Nachteil der Protokolle in [7] ist die geringe Erfolgswahrscheinlichkeit, die typischerweise in der Größenordnung von 10-3

. Das Schema in [6] hingegen ermöglicht eine Form der Fehlerkorrektur, bei der das Protokoll wiederholt werden kann, wenn es fehlschlägt. Es ist jedoch nicht bekannt, ob diese Feed-Forward-Korrekturen die Erfolgswahrscheinlichkeit beliebig nahe an eins heranbringen können. Außerdem kann das Protokoll ein Zielsystem nicht in "Echtzeit" zurückspulen, sondern benötigt drei Zeiteinheiten für jede zurückgespulte Einheit.

Das auf Teleportation basierende Protokoll in [10,11] sowie traditionellere Methoden zum Zurückspulen eines Quantensystems mit einem unbekannten freien Hamiltonian, wie z. B. die in der kernmagnetischen Resonanz verwendeten Refokussierungstechniken [12], erfordern die Fähigkeit, kontrollierte Operationen zu implementieren, die speziell auf das Zielquantensystem zugeschnitten sind, und sind daher nicht universell. Die Arbeit von [13] kombiniert sowohl die Quantentheorie als auch die allgemeine Relativitätstheorie, um einen "Zeitübersetzer" zu entwickeln, der in der Lage ist, Quantensysteme zurück- oder vorzuspulen. Diese Methode kann zwar jedes beliebige Quantensystem zeitlich übersetzen, hat aber zwei Nachteile: (1) sie funktioniert nur annähernd und unter einer Einschränkung des freien Hamiltonianers des Ziels; (2) wenn wir eine angemessene Präzision verlangen, wird die Erfolgswahrscheinlichkeit des Prozesses astronomisch klein.

In dieser Arbeit demonstrieren wir ein neuartiges universelles Zeitumkehrprotokoll (Abb. 1), für das die Erfolgswahrscheinlichkeit beliebig hoch angesetzt werden kann, so dass es im Grunde genommen deterministisch ist. Im Kern basiert das Protokoll auf der Nicht-Kommutativität von Quantenoperatoren, einem Kernkonzept der Quantenmechanik. Diese konzeptionelle Einfachheit, die sich direkt in eine unkomplizierte Umsetzung im Labor auf der Grundlage des kürzlich entwickelten Quantenschalters [14,15] umsetzen lässt, ermöglicht es uns, die Einschränkungen früherer Vorschläge zu überwinden. Der Quantenschalter ist ein Prozess, der in seiner einfachsten Form zwei Einheiten in eine kontrollierte Superposition der beiden Gatter umwandelt, die in unterschiedlicher Reihenfolge angewendet werden: (𝑈,𝑉)→𝑈𝑉⊗|0⟩⟨0|𝐶+𝑉𝑈⊗|1⟩⟨1|𝐶
.
https://opg.optica.org/optica/fulltext. ... &id=525567
Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

Ein neuartiges (also nicht das erste!) Zeitumkehrprotokoll also, das quasi-deterministisch (also nicht echt-deterministisch) gestaltet werden kann...

Was in dem Geo-Artikel dann wirklich relevant ist, steht selbstverständlich ganz am Ende des Textes (und erfährt man daher erst, wenn man alles liest):
Der Zeitsprung auf der Quantenebene ist ein Durchbruch in der Forschung und könnte auf der technologischen Ebene zum Beispiel Einfluss auf die Arbeit mit Quantencomputern haben. So wäre beispielsweise denkbar, unerwünschte Prozesse in einem Quantencomputer wieder rückgängig zu machen, um auf diese Weise Fehler zu korrigieren.
https://www.geo.de/wissen/forschung-und ... 84164.html

Aber sowas schon in der Überschrift... das würde ja dann keiner mehr lesen. So ist das.

Viel mehr will ich da dann auch gar nicht sagen, da müsste jemand anders dann ran, z.B. Tom.
Grüße
seeker


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Re: Forschern gelingt Zeitsprung auf der Quantenebene

Beitrag von Skeltek » 8. Apr 2023, 14:30

Frank hat geschrieben:
5. Apr 2023, 11:04
Und wie macht man das?
Das hängt mit der Funktionsweise des Systems selbst zusammen. Bei meiner analogen Uhr z.B. über ich manuel ein Drehmoment entgegen der üblichen Drehrichtung aus und bewege dabei das Pendel hin und her.

Und nächste Woche heisst es:
"Das Zurückdrehen der Zeit erstmal auch an einem makroskopischen Objekt gelungen!
Herbert schiebt nach dem versehentlichen Lösen der Handbremse sein schrottreifes Auto wieder den Berg rauf.
Das völlige Fehlen der Notwendigkeit von Quantenverschränkungen für den Vorgang verblüfft (einen*) Forscher."

Aber mal Spaß beiseite... ich habe schon lange die Zuversicht in jegliche Form der wissenschaftlichen Forschung verloren. Die Mainstream-Magazine verfolgen Verkaufsquoten und kaschieren 'Sommerlöcher'. In der Industrie geht es um das Sichern des eigenen Jobs und dem finanziellen Nutzen. An Universitäten geht es um das Augenverschmieren und Schönigen zum Sichern von Forschungsgeldern. Und Publikations-Portale verfolgen ihre eigenen Interessen während Publikatoren auf Masse und Tricks zurückgreifen um ihre eigenes wissenschaftliches Resumee zu verbessern. Und dann gibt's da noch die 'Institute', welche sich gegenseitig mit Publikationen und Anerkennung absichern um eine gewisse Agenda für diverse Bestechungsgelder und Stakeholder zu ermöglichen (z.B. die üblichen 'Wirtschafts-Forschungs-Institute').

Wenn man heutzutage nicht selbst prüft, nachforscht oder selbst zu der Erkentniss gelangt, ist auf die Zuverlässigkeit des Wahrheitsgehaltes kaum wirklich Verlass. Selbst bei so einfachen Sachen wie statistischen aufwertungen wird teils absichtlich systematisch falsch vorgegangen oder die Rechnung erstellt.
Aber gerade letzteres ist das höchst problematische... man muss zumindest mal selbst lesen und es prüfen was da steht. Und wenn man irgendwann so sehr mit solchen Artikelüberschriften zugemüllt wird dass man fast darin ersäuft und es in der Regel ohnehin so gut wie immer nur Clickbait ist, dann verliert man irgendwann das Interesse daran und schaut sich solche Artikel gar nicht mehr an.
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Re: Forschern gelingt Zeitsprung auf der Quantenebene

Beitrag von Hansen » 18. Apr 2023, 00:30

Hehehe
Die Autoren kommen aus dem Kindergarten?

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