Marcel hat geschrieben:Hab ich das richtig verstanden: Man kann nur eins der Beiden Kinder wissen? bzw wenn man eins weiß, weiß man das andere. Die Kinder wissen dann nicht wie viel Geld insgesamt da war, aber wir als Beobachter schon?
Ja, mehr oder weniger. Habe es versucht das Beispiel zu vereinfachen. Nur wenn man die Gesammtsumme kennt, kann man bei der Messung von A' darauf schließen, welchen Zustand B' hat.
Die Messung von A' legt automatisch fest, welchen Zustand B' überhaupt noch haben kann.
A kann (wenn er die Gesammtsumme kennt) beim Messen von A' sofort wissen, welchen Zustand B an B' messen wird. Trotzdem kann er durch das Verändern von A' keine Informationen auf B' übertragen, ausser er hat einen seperaten Datenkanal, wo zusätzlich Informationen an B versendet werden. Messen ist ein passiver Vorgang, auf dessen Resultat man keinen Einfluss hat.
Man kann höchstens die Messteilchen mit der gewünschten Eigenschaft aus dem großen Strom an Messteilchen herausfiltern.
Ich kann nur wiedergeben, wie ich es selbst verstanden habe oder interpretiere, wieviel der Berichte reisserische Pressewerbung ist und inwieweit die Experimente akkurat beschrieben weiss ich leider nicht.
Nur mal angenommen:
Du verschränkst Photonen in Paare A' und B' und schießt die Teilchen bei A
einzeln auf ein Messobjekt bzw Bild; bei B kommen die verschränkten Teilchen B' auch einzeln an.
Wenn das Teilchen A' mit dem Messobjekt kollidiert(zufallsabhängig), dann öffnest du einen Filter vor dem Photofilm B und gibst dem dortigen verschränkten Photon B' die Chance auf dem Photofilm B aufzuschlagen.
Wenn das Teilchen A' nicht mit A kollidiert(zufallsabhängig), dann lässt du den Filter vor dem Photofilm B geschlossen und machst keine Aufnahme davon.
So kannst du auf dem Photofilm B ein Bild aufnehmen, obwohl die dortigen Photonen nie mit dem Messobjekt zusammengetroffen sind (man hat ja bewusst die Photonen selektiert die durch dürfen, also eigentlich aktiv gemalt).
Weshalb man dafür Quantenverschränkung braucht ist mir ein Rätsel, letztlich werden die Sachverhalte so mathematisch durch die Terminologie und Formalismen beschrieben, dass der eigentliche Zusammenhang des Experimentes oft für Hobbyphysiker verschleiert wird.
Vor kurzem gab es aber ein inzwischen patentiertes Verfahren, bei dem die Teilchen A' nicht gemessen werden müssen, damit die Teilchen B' einen Abdruck auf B hinterlassen können.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/tech ... 88400.html
Spiegel online hat geschrieben:
Bei allen früheren Experimenten seien die Photonen detektiert worden, die mit dem Objekt interagiert hätten. "Bei unserem Experiment gibt es eine solche Verbindung nicht."
Allerdings fehlen mir hier massiv Informationen um die genaue Funktionsweise nachvollziehen zu können, deshalb kann ich mir das kein Urteil bilden. Bin auch nicht bereit 30€ nur für den Artikel auf nature.com zu zahlen.
Bisherige Experimente dieser Art beinhalteten bisher immer eine separate Auswertung darüber, welche Photonen A' mit A kollidiert haben und welche nicht - was bisher lediglich ein Scannen und anschließend Abbilden des gescannten Bildes mit den korrelierten Photonen bedeutet hat (Das Prinzip Scannen & anschließend Drucken krieg ich auch mit meinem PC-Laserdrucker hin - nur mit dem Unterschied, dass die schreibenden Photonen nicht mit den scannenden Photonen verschränkt sind).
Wie das ohne Auswertung der Kollisionen von A' funktionieren soll weiss ich nicht. Jedenfalls gibt der Abschlusskommentar am Ende solcher Artikel immer Auskunft darüber, dass eine überlichtschnelle Übertragung von Information so nicht möglich ist.
Sonst wäre es ja möglich, bei B sofort Informationen darüber zu erhalten, was bei A eigentlich gescannt worden ist.
Habe persönlich kein Experiment gesehen, bei dem nicht entweder ein separater Datenkanal benutzt wird um Informationen zu übertragen oder eine Rückkopplung des Objektes bei A auf die Versuchsanordnung ausgeschlossen werden kann.
Marcel hat geschrieben:
Es ist ein bisschen schwer, wird also ein Teilchen verändert, wird festgelegt wie das weit entfernte Teilchen ist. Oder ist es bereits vorher so, und verändert sich mit dem 1.
Das ist schon immer die große Frage gewesen in der Quantenphysik, ob etwas schon so ist bevor man hinsieht oder erst beim hinsehen.
Gerade deshalb gibt es die vielen Theorien zum Kollaps der Wellenfunktion bzw Viele-Welten-Theorien usw.
ps: Habe eben gesehen, dass es bereits eine Theorie gibt die meiner Vorstellungsweise von dem Ganzen ziemlich gut entspricht:
https://de.wikipedia.org/wiki/De-Broglie-Bohm-Theorie