Mein Beitrag vom 10. Nov 2015
Sehr schön!
In diese Richtung gingen meine Gedanken bzw. Fragen auch.
Das ist in etwa das, was ich "Schatten hinter Schatten hinter Schatten" genannt hatte.
Wobei man hier hoffen kann, dass der derzeit gefunde vorerst letzte Schatten (die modernsten Theorien) näher an dem ist, was diesen Schatten wirft, als uns nähere Schatten (ältere Theorien, naive Beobachtungen).
Ja, ich frage mich seit ein paar Tagen, ob sich ein Prinzip oder etwas Ähnliches halbwegs klar identifizieren lässt, an dem man benennen kann, wie die Evolution von Theorien foranschreitet: Was unterscheidet moderenere Theorien von älteren Theorien,
im Kern?
Und daraus ableitend (falls das identifiziert werden kann, und das ist mir dabei das eigentlich Wichtige):
Wo führt der Weg dann hin, wenn man das extrapoliert und ganz zu Ende denkt? Gibt es ein Ende?
Was ich meine in der Richtung zu sehen ist, dass neuere Theorien die alten oft als Spezialfall enthalten, so. z.B. im Verhältnis ART zu Newton.
Es werden auch Prinzipien erweitert: Bei Newton sind Raum und Zeit absolut, bei Einstein ist es die Raumzeit bzw. die Grenzgeschwindigkeit c.
Dadurch scheinen sie mir aber auch in ihren Formulierungsmöglichkeiten immer weiter zu werden. In der Strintheorie gibt es z.B. abartig viele Varianten davon. Wird da vielleicht die zunehmende Einfachheit (in den Grundannahmen) einer Theorie zwangsläufig durch eine ebenso zunehmende Unkonkretheit bzw. durch eine Inflation an Möglichkeiten erkauft?
Dann bewegen sich die Theorien in ihrer Evolution immer weiter von der Beobachtung weg, soll heißen: Sie sind zunehmend in der Lage auch Dinge zu beschreiben, die man nicht beobachten kann. Dramatisch wird das aus meiner Sicht dann schon in der QM in der VW-Interpretation: So gesehen beschreibt schon diese in ihrem mathematischen Kern praktisch nur noch Dinge (Welten), die man nicht beobachten kann (der beobachtbare Teil der Wellenfunktion ist in aller Regel verschwindend gering, wenn nicht gar exakt Null, im Fall von unendlich vielen Verzweigungen).
Bei der Stringtheorie erwarte ich, dass es dort noch krasser sein wird. (Ist es?)
Es wird auch alles scheinbar immer abstrakter. Dadurch scheint es mir aber auch immer schwieriger zu werden den Gleichungen eine physikalische Bedeutung zu geben: Worauf bezieht sich Gleichung x in der beobachtbaren Welt??
(Und ohne physikalische Bedeutung ist es eben nur Mathematik. Da liegt aus meiner Sicht eins der Kern-Probleme drin.)
Einer meiner Gedanken ist nun der folgende:
Nehmen wir an, ich hätte eine "magische" Super-Messtechnik zur Verfügung. Ich könnte dir damit belegen, dass die QM in der VWI-Interpretation stimmt, dass auch die Stringtheorie stimmt (auch welche bei uns), usw.
Gleichzeitig würde ich aber auch nachweisen können, dass auch andere Stringtheorien in anderen Universen wiederum stimmen und auch, dass es noch "Orte" im "Irgendwo" gibt, die nahelegen, dass es dort überhaupt nicht mit Strings zugeht und dass es daher noch eine Supertheorie dazu geben muss.
Was dann?
Du würdest vielleicht diese Supertheorie theoretisch finden, ich würde sie mit meiner Supermesstechnik bestätigen, jedoch wiederum weitere Dinge finden, die darauf hindeuten, dass es auch hier noch eine übergeordnete Theorie geben muss. Vielleicht würde ich auch finden, dass ALLE Varianten deiner Theorie tatsächlich existieren.
usw., usw.
Nun meine Frage:
Wie könnte das am Ende aussehen? Kann es überhaupt eine Ende geben?
Gibt es nicht immer Anfangsbedingungen/Randbedingungen oder kann man prinzipiell auch diese Grenze überschreiten?
Falls ja: Wie würde diese "Mutter aller Theorien" ausschauen müssen, die "maximal einfache und maximal weite Theorie", die absolute Grundstruktur?
"42!" ???
Also: Wenn man die mathematischen Strukturen immer weiter fasst, in den Grundannahmen immer einfacher, usw., wo kommt man dann da am Ende hin?
Und wo kommt
diese Struktur dann her?
(Ich suche hier auch nach einer durchgängig-plausiblen Geschichte, wie man vom überhaupt denkmöglichen "Beginn/Anfang" zu unserer Welt hier und jetzt kommen kann. Wenn ich als Grundannahme den "totalen Zufall" annehme scheint mir, dass das gelingen kann, nicht aber, wenn ich eine "totale Ordnung" annehme. Irre ich mich?)
Noch eine Frage direkt hierzu:
so scheinen im Zuge der Quantengravitation sowohl die Mannigfaltigkeit als auch die Schrödingergleichung abhanden zu kommen
Was
bedeutet das? Enthält diese übergeordnete Struktur noch dasselbe Element, das man entweder als Zufälligkeit/Möglichkeit oder als faktische viele Welten interpretieren kann oder ändert sich da auch diese Qualität? Bleiben diese Interpretationsmöglichkeiten oder verschwinden sie und werden durch etwas nochmal anderes ersetzt?
Beste Grüße
seeker