Zeh kann wirklich gute und überzeugende Argumente anführen.
Dennoch bin ich noch nicht ganz überzeugt.
Ja, schon. Die Frage, die sich aber immer noch stellt ist, wie hoch will man dieses "b" bewerten, wie "hart" ist dies als Faktum zu sehen ?deltaxp hat geschrieben:nehmen wir an, die inflationstheory ist ein korrekte beschreibung (auch das muss beileibe nicht sein) und experimente zeigen, dass jnur ein bestimmtes modell gültig ist, aber mit diesem modell fängt man sich dann auch zwangsläufig eine ewige inflation ein. was nun. wir lassen die theory gelten um die homogenen eigenschaften unseres universums zu erklären, aber leugen die zwingende konsequenz dass dieses modell auch viele weitere hervorbringt ?
wer a sagt muss dann auch b sagen.
Genauso hoch wie "a" oder doch etwas geringer?
Man darf auch nicht vergessen, dass dieses Szenario idealisiert ist und so nicht vorkommen wird, schon deshalb, weil jede Theorie und Erkenntnis vorläufig bleiben muss.
Das ist aber harter Tobak, denn dann bin ich gar nicht real oder "Realität" ist in dem Fall etwas erheblich anderes als wir früher dachten, wobei wir dabei nicht mehr erkennen können, was sie denn IST. Eine Wahrscheinlichkeit? Eine diffuse Welle?deltaxp hat geschrieben:das liegt daran, dass du als makroskopisches objekt durch dekohärenz dich selbst als lokal klassisch wahrnimmst und logischerweise ebenso makroskopische objekte (oder quantenobjekte, die durch messung in wechselwirkung mit makrosikopischer umgebung stehen un innerhalb von sekundenbruchteilen deköharieren, was in der kopenhagener interpretation als kollaps bezeichnet wird, was in der Dekohärenztheorie aber nichts weiter als verschränkung mit der umgebung ist, was für das quantenmechanische untersystem als dekohärenz erscheint.
Vielleicht müssen wir auch nur die richtigen Fragen stellen.
Worüber reden wir hier eigentlich?
Für wen ist es wichtig, ob nun Kopenhagen oder VWI oder Bohm oder... Recht hat? Inwiefern? Geht es hier vielleicht "nur" um ein weltanschauliches Problem?
Beeinflusst das die Arbeit der Theoretiker oder der Praktiker? Inwieweit? (Ich glaube schon, dass gewisse Einflüsse bestehen. Wie weit gehen die in der Realität?)
Ist die Frage überhaupt (wenigstens im Prinzip) entscheidbar?
Ich glaube es ist wahrscheinlich am vernünftigsten , wenn man hier eine anthropozentrische Haltung einnimmt.
D.h. ich frage nicht mehr primär danach "was IST" bzw. "was wahr ist", sondern ich bescheide mich und frage nur noch "was für uns ist", also was für uns relevant ist.
Mit Relevanz identifiziere ich die Wirksamkeit. Was uns nicht betrifft, nicht auf uns wirkt ist für uns nicht relevant.
Je direkter etwas auf uns wirkt, desto relevanter ist es, desto mehr Bedeutung hat es für unsere Wirklichkeit.
Daraus folgt, dass man die "Härte" eines Faktums bzw. einer Erkenntnis in etwa so (absteigend) unterteilen kann:
1. direkt beobachtbare, reproduzierbare Dinge
2. indirekt beobachtbare Dinge
3. prinzipiell beobachtbare Dinge
4. berechenbare aber unbeobachtbare Dinge
5. prinzipiell berechenbare Dinge
6. Interpretationen
Daraus folgt dann z.B., dass direkte Bebochtungen einen höheren Stellenwert haben als Berechnungen und auch dass die Wellenfunktion 'an sich' einen höheren Stellenwert hat als die QM-Interpretationen (VWI, etc.); genauso hat dann die Beschreibung+Beobachtung eines SL vor dem EH einen höheren Stellenwert als die Beschreibung des SL hinter dem EH, genauso mit dem beobachtbaren Universum und dem unbeobachtbaren Universum, etc.
Grüße
seeker