seeker hat geschrieben:Was mir nicht gefällt ist, dass in unserer Mathematik, bei einer Zahl, scheinbar unendlich viele Nachkommastellen akzeptierbar und definierbar (konvergent) sind, nicht jedoch unendlich viele Vorkommastellen.
Das sieht für mich nach einer Asymmetrie aus - und das stört mich.
Meine Kernfrage ist also: Ist das so? Warum ist das so? Wie könnte man diese Asymmetrie aufheben?
Ich möchte mal mit Beispielen verdeutlichen, was ich meine.
Nemen wir die Folge hier:
0, 1, 2, 3, 4, 5, 6,...
Wir haben hier eine unschöne Asymmetrie vorliegen: Weder groß/klein noch plus/minus werden symmetrisch behandelt.
Die Zahlen "kleben" an der Null: Die Null ist immer erreichbar, die Unendlichkeit nie. Minus existiert nicht.
Nun diese Folge:
..., -4, -3, -2, -1, 0, 1, 2, 3, 4, ...
Hier haben wir eine schöne Symmetrie bezgl. plus/minus, nicht jedoch bezüglich klein/groß (die Zahlen "kleben" auch hier an der Null).
Der Symmetriepunkt ist die Null.
Nun diese hier:
..., 10[up]-3[/up], 10[up]-2[/up], 10[up]-1[/up], 10[up]0[/up], 10[up]1[/up], 10[up]2[/up], 10[up]3[/up], ...
bzw.
..., 0,001; 0,01; 0,1; 1; 10; 100; 1000; ...
Hier haben wir eine sehr schöne Symmetrie zwischen klein/groß vorliegen, nicht jedoch zwischen plus/minus.
Der Symmetriepunkt ist die Eins.
Was hier auch schön ist: Null ist hier von der Eins genauso weit entfernt wie Unendlich von der Eins.
Unendlich und Null verhalten sich hier also symmetrisch. Die Zahlen kleben weder an der Null noch an der Unendlichkeit.
Gesucht ist nun eine Folge, die beide Symmetrien (groß/klein UND plus/minus) erfüllt.
Recht nahe würde dieser Forderung diese Folge kommen:
... ,-10[up]3[/up], -10[up]2[/up], -10[up]1[/up], -10[up]0[/up], -10[up]-1[/up], -10[up]-2[/up], -10[up]-3[/up], ..., 0, ..., 10[up]-3[/up], 10[up]-2[/up], 10[up]-1[/up], 10[up]0[/up], 10[up]1[/up], 10[up]2[/up], 10[up]3[/up], ...
Bzw., wenn schon:
-unendlich, ... ,-10[up]3[/up], -10[up]2[/up], -10[up]1[/up], -10[up]0[/up], -10[up]-1[/up], -10[up]-2[/up], -10[up]-3[/up], ..., 0, ..., 10[up]-3[/up], 10[up]-2[/up], 10[up]-1[/up], 10[up]0[/up], 10[up]1[/up], 10[up]2[/up], 10[up]3[/up], ..., +unendlich
Jetzt gibt es nur noch die Asymmetrie zwischen +unendlich und -unendlich.
Wenn ich daher noch definiere, dass gilt: +unendlich = -unendlich (genauso, wie +0 = -0) und "unendlich" auch genauso viel oder wenig wie die Null als Zahl oder zahlenartiges Objekt verstehe dann wäre die perfekte Symmetrie hergestellt. Es würde sich eine Art Kreis mit wunderschöner doppelter Symmetrie bilden:
..., 0, ..., 10[up]-3[/up], 10[up]-2[/up], 10[up]-1[/up], 1, 10[up]1[/up], 10[up]2[/up], 10[up]3[/up], ..., unendlich, ... ,-10[up]3[/up], -10[up]2[/up], -10[up]1[/up], -1, -10[up]-1[/up], -10[up]-2[/up], -10[up]-3[/up], ..., 0, ..., 10[up]-3[/up], 10[up]-2[/up], 10[up]-1[/up], 1, 10[up]1[/up], 10[up]2[/up], 10[up]3[/up], ..., unendlich, ...
Die Symmetriepunkte wären +1, -1 (bez. groß/klein) und Null, Unendlich (bez. plus/minus) mit den sechs Symmetriepaaren +1/-1, Null/Unendlich, +1/Null, -1/Null, +1/Unendlich und -1/Unendlich.
Noch schöner ginge es hier wohl höchstens noch, wenn man eine entsprechende Folge finden könnte, die nur zwei statt vier Symmetriepunkte hat, wo je zwei Symmetriepunkte zusammenfallen.
P.S.: Hab die Klammern vergessen. Z.B. -10[up]-3[/up] muss natürlich -(10[up]-3[/up]) heißen.
Grüße
seeker