Du beziehst dich auf das hier?:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ex_falso_ ... %A4uterung
Schauen wir uns das noch einmal an:
Pippen hat geschrieben: ↑12. Nov 2018, 12:33
1. Ich nehme an, unsere Welt sei überall inkonsistent, so dass überall (also auch für die Teilmenge: menschliche Logik) gelte: p & ~p.
2. Dann wären unsere math. und log. Aussagen falsch und dieses Argument wäre korrekt (dass jeweils auch das Gegenteil gilt, spielt keine Rolle).
3. Wir können 1. und damit 2. nie ausschließen, denn angenommen 1., dann wären ja unsere Beweise nutzlos, weil falsch.
4. Also müssen wir annehmen, dass 1. nie gilt und 1. ist offensichtlich eine Aussage von der Welt, nicht von der Mathematik oder Logik.
Zunächst:
2. folgt aus 1. nicht (nur)!
Stattdessen folgt nach Ex falso quodlibet:
2. Aus 1. folgt jede beliebige Aussage!
also auch:
2.a) Jede beliebige Aussage ist richtig!
2.b) Jede beliebige Aussage ist falsch!
2.c) Jede beliebige Aussage ist sowohl richtig als auch falsch!
2.d) Jede beliebige Aussage ist weder richtig noch falsch!
2.e) Jede beliebige Aussage ist sowohl richtig als auch falsch und ist zugleich weder richtig noch falsch!
und damit auch:
3. Die Aussage "Unsere Mathematik ist komplett falsch!" ist richtig und ist falsch und ist weder richtig noch falsch!
4. Die Aussage "Unsere Mathematik ist komplett richtig!" ist richtig und ist falsch und ist weder richtig noch falsch!
Damit folgt für unsere Mathematik auch:
5. Es folgt überhaupt nichts!
Und es folgt schließlich:
6. Wenn wir 2. ausschließen wollen, wenn also überhaupt etwas Bestimmtes und nicht Alles und damit Nichts aus unseren Überlegungen folgen soll, dann müssen wir annehmen, dass 1. nicht gilt.
Nun sollten wir die Voraussetzungen einmal genau anschauen und alle aufzulisten versuchen, die in 1. alle implizit drinstecken, ich fange einmal an, vielleicht fallen dir noch weitere ein:
a) Es existiert eine Gesamtheit von allem
b) Diese Gesamtheit ist von uns durch unsere Vernunft korrekt und eindeutig als "Welt" benennbar und erfassbar
c) Diese "Welt" hat eindeutige globale Eigenschaften
d) Diese globalen Eigenschaften sind von uns korrekt und vollständig mit "p" benennbar und formalisierbar
e) Diese "Welt" kann von uns vollständig, korrekt und eindeutig und sicher als "Menge aller Teilmengen, die selbst keine Teilmenge ist" aufgefasst werden und in richtig benennbare Teile t unterteilt, klar abgegrenzt werden, benennbar z.B. als "Mathematik", "Logik", "Physisches", "Psychisches", usw., welche ebenso korrekt und eindeutig unterscheidbar, benennbar, erfassbar, formalisierbar sind.
f) Es gilt also z.B. auch, dass "Mathematik" eindeutig Teilmenge der "Welt" ist und nicht umgekehrt oder dass "Mathematik" = "Welt".
g) Auch die Teile haben eindeutige Eigenschaften, welche von uns korrekt, klar und vollständig mit "p(t)" benennbar und formalisierbar sind.
h) Es besteht ein eindeutiges, ausschließliches von-oben-nach-unten-Abhängigkeitsverhältnis der Welt nach unten zu ihren Teilen, der Form: p -> p(t)
i) Für die Welt
kann gelten, dass p und zugleich dass ~p.
j) Für die Welt gilt, dass p und zugleich dass ~p.
Das sind mir einfach zu viele Annahmen. Du hast hier, bis du zu j) kommst, j) überhaupt annehmen kannst, schon wenigstens 9 Annahmen drin, deren Richtigkeit du alle nicht wissen kannst, nicht einmal ihre korrekte Benennung oder ihre Existenz kannst du sicherstellen (im Gegenteil scheinen einige der Punkte sogar in sich oder zueinander widersprüchlich zu sein). Du kannst also auch nicht sicherstellen, ob du von dem, wovon du hier redest, überhaupt (klar) reden kannst.
Um das klarer darzustellen, damit sagst du konkret:
1. Ich nehmxl an, unsere Wltxl sei überall inkonsixmlt, so dass überaxmlx (also auch für die Teixl: menschliche Logxlmxl) geltmlxl: plxmlx & ~plxmlx!
Daher folgt aus 1.:
2. Daxmaxl wärlmxl unsere matxl. und loxlmxl. Ausxlmxl falxlmxl und dieses Axmamxl wäre koxlmoxl!
3. Wenn wir 2. ausschließen wollen, dann müssen wir annehmen, dass 1. nicht gilt!
Damit (mit 3.) bin ich selbstverständlich einverstanden! Da hab ich kein Problem mit!
Pippen hat geschrieben: ↑20. Nov 2018, 20:25
ja in der unsere unmittelbaren Bewußtseinsinhalte falsch (selbstwidersprüchlich) sein können.
Ja: Wir können nicht wissen, ob logisch erscheinendes logisch IST!
Aber falsch können sie nur bezüglich dessen sein, worauf sie deuten, ihre Existenz "an sich" kann nicht falsch sein, dass sie existieren bliebe auch dann unberührt und dass die Inhalte genau so und auch stets vollständig so erscheinen, wie sie erscheinen, auch. Die schiere Existenz geht dem Inhalt und worauf er hindeutet voraus.
Pippen hat geschrieben: ↑20. Nov 2018, 20:25
Damit will ich beweisen, dass Mathematik nicht "für sich selbst sorgen kann"
Das ist doch eh schon klar. Man muss nichts beweisen, das eh schon evident ist, schon gar nicht durch Konstruktionen, die sich auf zig unsichere Prämissen stützen müssen.
Verstehst du die Art und Weise meiner Einwände?