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Re: Asteroid rast knapp an Erde vorbei

Verfasst: 19. Apr 2018, 11:53
von Frank
Herr5Senf hat geschrieben:
19. Apr 2018, 11:35
Man hat eine tektonische Bombe mit Zeitzünder gefunden, kaum Vorwarnung:
http://www.latimes.com/local/lanow/la-m ... story.html
East Bay fault is 'tectonic time bomb,' more dangerous than San Andreas, new study finds
A landmark report by the U.S. Geological Survey estimates that at least 800 people could be killed and 18,000 more injured
in a hypothetical magnitude 7 earthquake on the Hayward fault centered below Oakland.
Hundreds more could die from fire following an earthquake along the 52-mile fault. More than 400 fires could ignite, burning the
equivalent of 52,000 single-family homes, and a lack of water for firefighters caused by old pipes shattering underground could
make matters worse, said geophysicist Ken Hudnut, the USGS’ science adviser for risk reduction.
Ich möchte dich bitten hier beim Thema zu bleiben, Es geht um den möglich Einschlag eines Boliden aus dem Weltall und nicht um Plattentektonik.

@ all
des Weiteren möchte ich hier zur Rückkehr einer normalen Diskussionkultur bitten.
Nonsenseinwürfe sollten nicht den Kern einer Debatte führen.

Re: Asteroid rast knapp an Erde vorbei

Verfasst: 19. Apr 2018, 12:53
von Wotan
Hallo,
am 15.4.2018 endeten auch die Beobachtungen.
Die Helligkeit veränderte sich von 12 auf über 30 mag.
Solange 2018GE3 sich in Richtung Erde bewegte reflektierte er das Sonnenlicht zur Erde
danach zeigt die sonnen-abgewandte dunkle Seite zur Erde.

Re: Asteroid rast knapp an Erde vorbei

Verfasst: 19. Apr 2018, 14:58
von ralfkannenberg
Frank hat geschrieben:
19. Apr 2018, 11:53
Ich möchte dich bitten hier beim Thema zu bleiben, Es geht um den möglich Einschlag eines Boliden aus dem Weltall und nicht um Plattentektonik.
Hallo Frank,

nicht ganz: es geht auch darum, dass Du hier unhaltbare Schreckensszenarien verbreitest und den Einsatz öffentlicher Gelder forderst, Dich aber gleichzeitig allen Risikobetrachtungen zu demselben Thema verschliesst.

Frank hat geschrieben:
19. Apr 2018, 11:53
Nonsenseinwürfe sollten nicht den Kern einer Debatte führen.
Das mit den "Knierutschern" und mit dem "Rosenkranz" hast Du geschrieben.


Freundliche Grüsse, Ralf

Re: Asteroid rast knapp an Erde vorbei

Verfasst: 20. Apr 2018, 02:16
von Skeltek
Hmm, also ich hab nicht alles nachgerechnet, aber ihr schätzt hier effektiv im Durchschnitt 1 Toter durch Asteroideneinschlag alle 10 jahre?
Klar, wenn es 10 Milliarden pro Jahr kosten würde um 0,1 Personen pro Jahr zu retten... dann lieber aus Geldscheinen ein Kinderheim in Afrika bauen oder sowas... aber(!) ich denke so viel wird es dann auch nicht kosten. Denke der Betrag wurde hoch gewählt um zu verdeutlichen, dass es unverhältnissmäßig sein kann.
Andererseits kann der Einschlagsort deutlich mehr finanziellen und menschlichen Schaden anrichten. Denkt einfach mal ihr werft ein Steinchen auf die ameisenkolonie und trefft zufällig die Königin... oder ein atomares Endlager oder ähnliches.

@Tom: Kann mir sehr gut herleiten, was Beweggründe für Entscheidungen bei einer Evakuierung sein könnten. Selbst wenn politisch und organisatorisch der Staat top laufen würde, wären viele Beweggründe einer mit besten Absichten getroffenen Entscheidung vermutlich nicht wirklich für die Öffentlichkeit gut. Gegebenenfalls gibts Hamsterkäufe, Straßenschlachten oder Schlimmeres bei einer solchen Evakuations-Ankündigung. Da gibts dann gegebenenfalls weniger Opfer wenn man nicht vorwarnt.
Und hinterher so eine Schadensminimierende entscheidung zuzugeben ist auch nicht gerade toll.

Re: Asteroid rast knapp an Erde vorbei

Verfasst: 20. Apr 2018, 07:00
von tomS
Ich weiß noch nichts konkretes. Die Kommissionen zum Katastrophenschutz sind jetzt eher nicht sooo mitteilsam ...

Re: Asteroid rast knapp an Erde vorbei

Verfasst: 20. Apr 2018, 09:49
von ralfkannenberg
tomS hat geschrieben:
20. Apr 2018, 07:00
Ich weiß noch nichts konkretes. Die Kommissionen zum Katastrophenschutz sind jetzt eher nicht sooo mitteilsam ...
Hallo Tom,

ich habe dafür sogar grosses Verständnis. Schliesslich stehen da die Verantwortlichen rasch am Pranger, wenn etwas schiefläuft, und ernten dann pressewirksam einen Shitstorm von Leuten, die zwar keine Ahnung haben, aber alles besser wissen. Und so etwas hilft niemandem wirklich weiter, weder denen, die Opfer einer Katastrophe warden, noch denen, die am Katastrophenschutz involviert sind.


Nehmen wir zwei Beispiele zur einfachen Plausibilisierung, mit dem Hinweis, dass die Beobachtungsmöglichkeiten in den vergangenen über 20 Jahren besser wurden.

Der Hale-Bopp'sche Komet wurde knapp 2 Jahre vor seiner grossen Performance im Jahre 1997 entdeckt. Zwar hätte ein Einschlag eines solchen Körpers der >50km-Klasse global katastrophale Folgen, d.h. Massnahmen würden sich auf weiträumige Evakuierungen, auf den Bau von riesigen Schutzräumen und vielleicht noch auf den Bau möglichst vieler AKW und vielleicht auch möglichst einfach betreibbarer Kraftwerke aus fossilen Brennstoffen zur Überbrückung des zu erwartenden nuklearen Winters, beschränken. Ich mag hier auch völlig falsch liegen, gut möglich, dass Spezialisten hier bessere Lösungen finden. Andererseits liegt die Anzahl zu erwartender Einschläge von Körpern der >50 km-Klasse während der noch verbleibenden Zeit unseres Sonnensystems meines Wissens deutlich unter 1; ein Indiz dürfte auch sein, dass der minimale Abstand des Kometen zur Erde über 1.2 AU (!!) betrug, also alles andere als "nahe".

Trotzdem waren 39 Todesopfer zu beklagen, weil eine religiöse Sekte die Erscheinung des Hale-Bopp'schen Kometen als Anlass für den bevorstehenden Weltuntergang empfand und ihre Mitglieder deswegen Suizid begangen - sie waren leider nicht in der Lage, die immer wieder kommunizierten hysterischen Schreckens-Szenarien in den richtigen Kontext zu stellen.


Der Hyakutake'sche Komet wurde nur fast 2 Monate vor seiner nahen Erdpassage (knapp 50-facher Mondabstand) im Jahre 1996 entdeckt; hätte er die Erde getroffen, so wäre er nicht früher entdeckt worden. Er ist ein Komet der 2km-Klasse und erfordert eine lokale Evakuierung; um diese vorzubereiten und durchzuführen stehen also 2 Monate zur Verfügung. Auch ohne hier vom Fach zu sein denke ich, dass das machbar sein sollte. Einschläge von Körpern der 2km-Klasse sind im zweistelligen Millionen-Jahre Zeitraum zu erwarten. Wenn man bedenkt, dass es Menschen seit etwa 5 Millionen Jahren gibt, so ist ein solcher Einschlag zwar nicht gerade sehr wahrscheinlich, aber doch nicht auszuschliessen.


Freundliche Grüsse, Ralf

Re: Asteroid rast knapp an Erde vorbei

Verfasst: 20. Apr 2018, 13:13
von Wotan
Hallo,
tomS hat geschrieben:
20. Apr 2018, 07:00
Ich weiß noch nichts konkretes. Die Kommissionen zum Katastrophenschutz sind jetzt eher nicht sooo mitteilsam ...
kann ich mir gut vorstellen,

die haben wahrscheinlich keine Pläne.
Die Planungs-Norm {Sicherheit und Schutz des Gemeinwesens- Massenevakuierung- ... DIN EN ISO 22315:2017-05 – Entwurf} ist erst 2017 herausgekommen und ist noch im Entwurf.

Re: Asteroid rast knapp an Erde vorbei

Verfasst: 20. Apr 2018, 13:30
von tomS
Wotan hat geschrieben:
20. Apr 2018, 13:13
die haben wahrscheinlich keine Pläne.
Die Planungs-Norm {Sicherheit und Schutz des Gemeinwesens- Massenevakuierung- ... DIN EN ISO 22315:2017-05 – Entwurf} ist erst 2017 herausgekommen und ist noch im Entwurf.
Also zu dem Thema haben sie keine Pläne, sonst hatte ich zumindest das sofort erfahren ...

Re: Asteroid rast knapp an Erde vorbei

Verfasst: 20. Apr 2018, 13:43
von Wotan
Hallo,
Szenario Asteroideneinschlag

das Imperial College London stellt einen Online-Rechner ins Netz der die Auswirkungen berechnet.

Re: Asteroid rast knapp an Erde vorbei

Verfasst: 22. Apr 2018, 12:41
von Herr5Senf
Eine Animation von NEOWISE 1:07min mit 29.375 Objekten, die grünen sind die 788 erdnahen NEOs, Kometen "leuchten" gelb.

https://www.youtube.com/watch?v=1zpXL6fYafE vom 20.04.2018 ;look

Grüße Dip

Re: Asteroid rast knapp an Erde vorbei

Verfasst: 23. Apr 2018, 12:46
von seeker
Skeltek hat geschrieben:
20. Apr 2018, 02:16
Hmm, also ich hab nicht alles nachgerechnet, aber ihr schätzt hier effektiv im Durchschnitt 1 Toter durch Asteroideneinschlag alle 10 jahre?
Das ergibt jedenfalls meine ungefähre Schätzung, es kann auch das 10-fache oder ein Zehntel davon sein (was die Sachlage dann auch nicht wirklich ändern würde), aber die Größenordnung müsste schon hinkommen - soweit es die kleinen Brocken betrifft, die nur sehr lokale Schäden anrichten können.
D.h. für mich: An der Stelle würde ich mich weit entspannen, die Chance im Straßenverkehr zu verunglücken oder sogar die vom Blitz erschlagen zu werden ist viel, viel höher, trotzdem traue ich mich auch ohne mobilen Blitzableiter-Faradaykäfig aus dem Haus, selbst dann, wenn es regnet (ja, ich weiß, das ist schon riskant und fast unverantwortlich, das Glück herausgefordert :mrgreen: ).

Anders muss man die Einschläge von größeren Körpern behandeln, die regionale oder globale Auswirkungen haben können, zwar wird bei denen im Schnitt für die nächsten Milliarden Jahre statistisch auch nur etwa weltweit 0,1-10 Tote/Jahr herauskommen, aber das würde gar nichts nützen, wenn der Einschlag morgen geschieht und dabei die Zivilisation komplett auslöscht, d.h. hier kann man die Statistik so nicht anwenden.

Es ist daher äußerst wichtig solche großen Einschläge früh genug kommen zu sehen um noch irgendetwas tun zu können und daher verdächtige Kandidaten stetig zu identifizieren und zu beobachten. Zum Glück geht das hier auch leichter, weil diese Brocken eben groß sind. Und soweit ich das sehe, beobachten wir das ja auch ausreichend und mit zunehmendem Fortschritt mit der Zeit immer besser und lückenloser, also alles gut aus meiner Sicht.