seeker hat geschrieben: ↑28. Dez 2020, 19:36
Skeltek hat geschrieben: ↑28. Dez 2020, 13:17
lleine schon die schwachsinnige Vorstellung, daß man in einen Asteroidengürtel gerät und die Teile nicht mit 0, 2, 3 oder 8000m/s (wären 28000km/h) auf einen zufliegen, sondern immer schön dramatisch mit anscheinend 20-50 km/h, sodaß sie trotzdem noch schön abprallen und zerbersten und leicht ein bis zwei Metalpanele abreissen.
Hinzu kommt die Dichte der Eisbrockenwolke, die dort dargestellt wurde. Das war völlig unrealistisch. Zum Vergleich: Wenn du den Asteroidengürtel durchfliegst, dann ist der im Wesentlichen leer, das ist nicht wie bei Star War und dem Rasenden Falken...
Ach, wegen solcher Kleinigkeiten rege ich mich ja schon lange nicht mehr auf, von mir aus könnte der Ring auch ne rundherum durchgehende blickdichte Wand sein. Lasst dem american hero doch die Möglichkeit, optisch gut sichtbaren Brocken mit ein bisschen Gas-Schubsen auszuweichen. Das wäre ja nicht auszudenken, wenn von den Dingern mit dem Auge mehrere Stunden nichts zu sehen ist und im nächsten Augenblick ein Zehnagel- oder Hochhaus-großer Brocken (mit einer rein zufällig hohen Relativgeschwindigkeit) einem den Kopf vom Körper matscht. So würde der Abenteuerausflug ja auch überhaupt keinen Spaß machen. Das sind ja keine Indianer in einem Wilder-Westen-Film, sondern Amis am New Frontier. Wichtig ist auch immer die schöne Ausleuchtung von der Seite, damit man die Dinger auf den letzten
Kilometern Millisekunden noch schön auf sich zu kommen sieht. Sei es ihnen gegönnt.
Realismus ist völlig sekundär, solange man sich dabei toll fühlen kann das zu gucken. Wäre es realistisch, könnte man sich beim Zugucken ja auch kaum selbst mit den Antagonisten identifizieren. Es wäre halt schwierig sich selbst in eine Welt hinein zu versetzen, wenn man in der Schwerelosigkeit nicht mittels unkontrollierter Handbewegungen die Flugbahn ändern kann oder Schweine nicht aus eigener Kraft durch die Kombüse fliegen können.
Aber mal im Ernst: Bei Filmen wie dem Herr der Ringe, einem modernen asiatischen Kung-Fu Helden Film oder Alice im Wunderland ist sowas durchaus passabel, wenn es nicht realistisch ist, aber zumindest seiner eigenen Logik folgt und sich erfolgreich bemüht diese aufrecht zu erhalten. Aber das kann halt nicht sein, daß Serien/Filme wie Babylon5, Ghost in the Shell(1995) oder Nils Holgersson eine in sich schlüssigeren und realistischeren Logik und Physik folgen als 'moderne' Serien und Filme, von denen man sich ständig im Fernsehen oder Kino berieseln lassen muss.
Ob nun Jaja-Binx oder ein Legolas, der die physikalischen Naturgesetze außer Kraft setzt wie es sonst nur Son Goku aus Dragon Ball kann verderben sowohl Atmosphäre als auch sämmtliche Würde eines jeden Filmes. Ein Astronaut, der nur überlebt, weil die physikalische Welt seinen eigenen Wahnvorstellungen der Realität gehorcht, ist da für mich nicht viel anders (das war jetzt nicht auf diesen Film bezogen, sondern auf die meisten Sci-Fi Filme allgemein).
Aber obgleich 'physikalisch inkorrekt' leichter belegbar ist, sind es doch eigentlich die Interaktionen der Figuren und Charaktere untereinander, die das Bild von der Welt völlig verzerren und manchen Menschen (vor allem Kindern) durchaus falsche 'Erfahrungswerte' einpflanzen können (von Talkshows wollen wir mal erst gar nicht anfangen). Wo ich halt ständig voll mit der Nase darauf gestubst werde ist, daß ich mir immer wieder denken muß "So würde doch keiner jemals antworten oder regieren auf die Frage oder in der Situation". Meist passieren Dinge immer wieder nur als unlogischer Baustein für die Story, damit der Regisseur irgendwie seinen Handlungsstrang auf die Reihe kriegt. Teils hat er dann zwei lose Handlungsfäden und es wird geklebt, gedrückt und betoniert, bis die beiden irgendwie verbunden sind. Es zerstört halt einfach völlig die Atmosphäre, wenn es halt ständig so offensichtlich ist und man selbst mit bestem Willen nicht in der Lage ist das auszublenden/übersehen.