Wandering Earth - Exzess an Unrealismus
Verfasst: 7. Mai 2019, 23:38
Hi,
dachte ich schau mal aus Zeitvertreib irgendwas auf Netflix. Gelohnt hat es sich auf eine ganz besondere Weise... zumindest um einmal eine richtige Negativerfahrung kennenzulernen. Es gibt deutlich schlechtere Filme was die realistische Darstellung von völlig alltäglichen Dingen angeht. Ich lobe mir da auch den Koyoten bei Roadrunner, der nach dem Sprung von der Klippe mitten in der Luft noch umdreht und es gelegentlich sogar noch zurück auf das Plateau schafft.
Hab ihn chinesisch mit englischen Untertiteln gesehen. Aber das tut irgendwie kaum etwas zur Sache. Trotz des anscheinend ziemlich großen Aufwandes, den man hier betrieb, ist es wohl nicht gelungen jemanden zu finden, der die Drehbuchautoren auf einfachste physikalische Zusammenhänge hinweist.
Punkte an die ich mich noch erinnern kann:
-Trotz modernster Technik um die Erde zu einem anderen Stern zu beschleunigen, ist man anscheinend zu blöd eine Flugroute zu berechnen, welche die Erde nicht durch die Jupiter-Atmosphäre führt. Der katastrophale Ausfall aller Triebwerke durch ein globales Erdbeben (durch die große Entfernung zu Jupiter ausgelöst) verschlimmert das ganze lediglich.
-Die Erde macht beim Ausfall der Triebwerke plötzlich eine scharfe Kante (Kurve kann man das nicht nennen) in ihrer Flugbahn und bewegt sich plötzlich 45° in eine andere Richtung.
-Die Kilometer hohen Triebwerke, welche nach den Erdbeben praktisch Ruinen sind, werden mehr oder weniger mit ein paar Handgriffen wieder flott gemacht.
-Eine extreme Entfernung zum Jupiter löst massives Erdbeben aus... anscheinend ist es aber in unmittelbarer Nähe zu ihm harmlos.
-Ein Bruchteil der Erdatmosphäre reicht anscheinend aus, um die Jupiteratmosphäre so zu entzünden, dass die wenige hunderttausend Kilometer entfernte Erde durch die Wucht der Explosion fast unbeschadet eine extreme Kurskorrektur erleidet.
-Beim Verbrennen von Erdatmosphäre mit Jupiterwasserstoff entstehen anscheinend gigantische Feldbrocken, die von allen möglichen Flugbahnen gezielt in Richtung Erde steuern.
-Das Schieben von dutzenden Tonnen Metal ist anscheinend mit nur 20-30 Personen möglich, solange die hinteren Reihen ausreichend auf Schultern und Rückgräte der 5 vordersten Personen drücken.
-Das Niederbrennen des Supercomputers, welcher als zentrale Steuereinheit für das Raumschiff fugiert, hat anscheinend kenerlei Auswirkungen auf die Funktionsfähigkeit des Schiffes.
-Das Hunderte Meter große Raumschiff dreht sich am Schluss doch recht flott in die neue Flugrichtung, jeder **** würde annehmen dass es das Teil bei dem Drehmoment sofort in tausend Stücke zerfetzt.
-Das Raumschiff am Ende des Films legt innerhalb von wenigen Minuten eine Strecke von 100 000 km zurück (nach einer Kehrtwende).
-Ein Bällchen aus dünner durchsichtiger Plastik ist anscheinend ausreichend, um zwei Personen den Aufprall beim Sturz von hunderten Metern Höhe auf harten felsigen Boden ausreichend abzumildern, dass diese keine gebrochenen Knochen oder zermatschen Innereien erleiden.
-Astronauten sind anscheinend darauf getrimmt, in Stressituationen alle paar Minuten eine solche Fehleinschätzung zu machen, dass ihr Überleben und das der gesamten Menscheit mit 99,99%iger Wahrscheinlichkeit durch ihr Wirken völlig vereitelt wird. Wissenschaftler zünden bevorzugt einen Silversterknaller zwischen sich und einem TNT-Depot, um durch den Knall eine möglicherweise stattfindende große Explosion abzumildern. Ein Wunder, dass hier die Gesetze der Physik sich zu Gunsten der Filmhelden so umzubeigen und brechen scheinen, dass am Ende alles so klappt wie diese es sich vorgestellt haben.
Das sind nur wenige der Dinge, die mir an dem Fim jetzt noch in Erinnerung geblieben sind. Demnächst zünd ich ein Streichholz auf einem offenen Benzinkanister an, um dem Treibstoff den Sauerstoff zu rauben. Vielleicht kann ich mittels der dabei Entstehenden Verpuffung ja mit Glück Gold, Deuterium oder sonstwas herstellen.
Kann es denn wirklich sein, dass der durchschnittliche Zuschauer so blöd eingeschätzt wird, dass er die Kehrtwende nach einem Sprung mitten in der Luft nicht merkt? Gibt es denn gar keine Filme mehr, die wenigstens versuchen, einfachste Zusammenhänge richtig darzustellen? Wo sind die guten Filme heutzutage nur geblieben?
dachte ich schau mal aus Zeitvertreib irgendwas auf Netflix. Gelohnt hat es sich auf eine ganz besondere Weise... zumindest um einmal eine richtige Negativerfahrung kennenzulernen. Es gibt deutlich schlechtere Filme was die realistische Darstellung von völlig alltäglichen Dingen angeht. Ich lobe mir da auch den Koyoten bei Roadrunner, der nach dem Sprung von der Klippe mitten in der Luft noch umdreht und es gelegentlich sogar noch zurück auf das Plateau schafft.
Hab ihn chinesisch mit englischen Untertiteln gesehen. Aber das tut irgendwie kaum etwas zur Sache. Trotz des anscheinend ziemlich großen Aufwandes, den man hier betrieb, ist es wohl nicht gelungen jemanden zu finden, der die Drehbuchautoren auf einfachste physikalische Zusammenhänge hinweist.
Punkte an die ich mich noch erinnern kann:
-Trotz modernster Technik um die Erde zu einem anderen Stern zu beschleunigen, ist man anscheinend zu blöd eine Flugroute zu berechnen, welche die Erde nicht durch die Jupiter-Atmosphäre führt. Der katastrophale Ausfall aller Triebwerke durch ein globales Erdbeben (durch die große Entfernung zu Jupiter ausgelöst) verschlimmert das ganze lediglich.
-Die Erde macht beim Ausfall der Triebwerke plötzlich eine scharfe Kante (Kurve kann man das nicht nennen) in ihrer Flugbahn und bewegt sich plötzlich 45° in eine andere Richtung.
-Die Kilometer hohen Triebwerke, welche nach den Erdbeben praktisch Ruinen sind, werden mehr oder weniger mit ein paar Handgriffen wieder flott gemacht.
-Eine extreme Entfernung zum Jupiter löst massives Erdbeben aus... anscheinend ist es aber in unmittelbarer Nähe zu ihm harmlos.
-Ein Bruchteil der Erdatmosphäre reicht anscheinend aus, um die Jupiteratmosphäre so zu entzünden, dass die wenige hunderttausend Kilometer entfernte Erde durch die Wucht der Explosion fast unbeschadet eine extreme Kurskorrektur erleidet.
-Beim Verbrennen von Erdatmosphäre mit Jupiterwasserstoff entstehen anscheinend gigantische Feldbrocken, die von allen möglichen Flugbahnen gezielt in Richtung Erde steuern.
-Das Schieben von dutzenden Tonnen Metal ist anscheinend mit nur 20-30 Personen möglich, solange die hinteren Reihen ausreichend auf Schultern und Rückgräte der 5 vordersten Personen drücken.
-Das Niederbrennen des Supercomputers, welcher als zentrale Steuereinheit für das Raumschiff fugiert, hat anscheinend kenerlei Auswirkungen auf die Funktionsfähigkeit des Schiffes.
-Das Hunderte Meter große Raumschiff dreht sich am Schluss doch recht flott in die neue Flugrichtung, jeder **** würde annehmen dass es das Teil bei dem Drehmoment sofort in tausend Stücke zerfetzt.
-Das Raumschiff am Ende des Films legt innerhalb von wenigen Minuten eine Strecke von 100 000 km zurück (nach einer Kehrtwende).
-Ein Bällchen aus dünner durchsichtiger Plastik ist anscheinend ausreichend, um zwei Personen den Aufprall beim Sturz von hunderten Metern Höhe auf harten felsigen Boden ausreichend abzumildern, dass diese keine gebrochenen Knochen oder zermatschen Innereien erleiden.
-Astronauten sind anscheinend darauf getrimmt, in Stressituationen alle paar Minuten eine solche Fehleinschätzung zu machen, dass ihr Überleben und das der gesamten Menscheit mit 99,99%iger Wahrscheinlichkeit durch ihr Wirken völlig vereitelt wird. Wissenschaftler zünden bevorzugt einen Silversterknaller zwischen sich und einem TNT-Depot, um durch den Knall eine möglicherweise stattfindende große Explosion abzumildern. Ein Wunder, dass hier die Gesetze der Physik sich zu Gunsten der Filmhelden so umzubeigen und brechen scheinen, dass am Ende alles so klappt wie diese es sich vorgestellt haben.
Das sind nur wenige der Dinge, die mir an dem Fim jetzt noch in Erinnerung geblieben sind. Demnächst zünd ich ein Streichholz auf einem offenen Benzinkanister an, um dem Treibstoff den Sauerstoff zu rauben. Vielleicht kann ich mittels der dabei Entstehenden Verpuffung ja mit Glück Gold, Deuterium oder sonstwas herstellen.
Kann es denn wirklich sein, dass der durchschnittliche Zuschauer so blöd eingeschätzt wird, dass er die Kehrtwende nach einem Sprung mitten in der Luft nicht merkt? Gibt es denn gar keine Filme mehr, die wenigstens versuchen, einfachste Zusammenhänge richtig darzustellen? Wo sind die guten Filme heutzutage nur geblieben?