Ich würde beliebige Zeitreise-Pradoxon-Szenarien folgendermaßen angehen, Skeltek (das sollte vieles vereinfachen):
Wir stellen uns das Universum als Block vor, also wie einen 4-dimensionalen Raum.
In diesen 4D-Raum darfst du Linien zeichnen, diese stellen die Historie von Objekten dar. Die Linien müssen dabei in Zeitdimensionsrichtung immer
lokal mindestens einen 45°-Winkel zu den drei anderen Dimensionen (Raumdimensionsrichtungen) haben (damit ist c als Grenzgeschwindigkeit sichergestellt).
Jetzt gibt es verschiedene Fälle:
a) Die gewöhnlichen Linien werden dabei alle vom Urknall ausgehen (dort also anfangen), sich irgendwo hinschlängeln, dabei aber immer am anderen Ende offen bleiben, also keine Schleifen bilden oder dergleichen (ob bis zum Big Crunch oder für alle Ewigkeit ist egal). Diese Linien sind problemfrei.
b) Man kann unter bestimmten Umständen auch geschlossene Linien (Kreise, Ellipsen, usw.) einzeichnen, ohne die 45°-Forderung zu verletzten (in der Nähe von starken Raumzeitkrümmungen ist das u. U. möglich). Das ist prinzipiell also auch erlaubt. Nur wenn ein Kreis keine Verbindung zum Urknall hat (also keine Einganglinie in den Kreis existiert) ergibt sich die Frage: "Wo kommt er dann her?" Jedoch ist das nur eine Abwandlung der Frage "Wo kommt der Urknall her?" Da wir hier ein Blockuniversum haben, wo alles eh "zugleich" da ist bzw. aufgetaucht ist, sind hier beide Fragen gleichbedeutend. Es ist also kein Nachteil, das man nun hier die erstere Frage hat.
c) Nur eines darfst du nicht: Eine Acht einzeichnen, allgemein Linien, die sich selbst überschneiden, denn am Schnittpunkt ergibt sich sonst eine Zweideutigkeit. Und das würde die kausale Struktur der Existenz verletzen. (Es sei denn, du gibst die Annahme auf, dass diese Struktur existiert, das wird schwierig, führt wahrscheinlich zu echten Paradoxien bzw. einem paradoxen Universum. Wir haben keinen Grund anzunehmen, dass wir uns in einem solchen befinden.)
So versuch ich das zumindest im Moment hinzubasteln, müsste eigentlich funktionieren...
Konkret bei deinem Beispiel:
Da wir die Sache über ein 3+1 = 4D-Blockuniversum betrachten, ist eh alles zugleich (Vergangenheit, Gegnwart, Zukunft) entweder da oder nicht da (weil verboten) - und zwar fixiert/unabänderlich.
Skeltek hat geschrieben: ↑17. Aug 2017, 19:05
Hier hängt man den rekursiven Kreis an einer anderen Stelle auf. Was passiert, wenn ihr nicht in die Vergangenheit reist?
So etwas ist hier gar nicht möglich, es ist ja alles schon da, es gibt hier keine Entscheidungsmöglichkeit und in dem Sinne auch kein "Ursache (vorher) verursacht Wirkung (nachher)", sondern ein "alle Ursachen hängen strukturell mit den Wirkungen zusammen (existieren "zugleich")", oder besser gesagt: "Alle Ereignisse auf einer Linie hängen strukturell miteinander zusammen, wobei die Linie zur Gänze existiert", so wie zwei nebeneinanderliegende Raumabschnitte auch zugleich existieren und nur strukturell miteinander verbunden sind.
Welche Szenarien du dir also noch ausdenken magst, du musst dich dabei nur noch fragen:
Baue ich damit eine Linie mit Überkreuzungspunkten (wie eine Acht, also etwas mit Zwei- oder Mehrdeutigkeiten, dann geht das sicher nicht) oder tue ich das nicht?