Skeltek hat geschrieben: ↑7. Jan 2021, 00:34
Da sieht man z.B. an ein paar wenigen Unternehmen, wo es noch gelegentlich unternehmensintern eine relativ intelligent durchorganisierte Herrschaft von qualifizierten Superheld-Schafen gibt, lässt sich etwas wirklich Großes stemmen. SpaceX hat damals gerade noch knapp die Kurve gekriegt, Elon Musk musste sich oft Kritik an dem Kopf werfen lassen und stand kurz vor dem Finanzierungsende. Aber das waren halt große langfristige Ideen, Systemlösungen und auf Mehrwert orientiert. Sowas bekommt man nicht hin mit kurz- bis mittelfristigem Denken und Gewinnorientierung.
Hä?
Es geht hier um Innovation, Fortschritt , Wettbewerb und letztlich um den Druck, den Konkurrenz nun mal auslöst.
Skeltek hat geschrieben: ↑7. Jan 2021, 00:34
Das Auslagern von Kosten und Risiken an Subunternehmer mag zwar funktionieren, wenn man eine mittlere bis große Abhängigkeit der Subunternehmer oder Arbeitskräfte vom Großprojekt hat aber selbst nicht auf diese angewiesen ist und zur Not austauschen oder ersetzen kann (zumindest drückt das kurz bis mittelfristig die Ausgaben auf Kosten der Produktqualität). Sobald das Großprojekt jedoch massiv von der Expertise und Nichtersetzbarkeit der kleinen Rädchen abhängig ist, will jeder kleine Rädchen ein großes Stück vom Gewinn ......
Es geht ja gerade darum, dass bei der Ariane 600 Firmen dran verdienen wollen, dass Risiko noch durch den Staat (EU) vollkommen abgefedert wurde. Stillstand und eine Explosion der Kosten entstehen dadurch, weil keiner bei Murks etwas zu befürchten hat, weil es ja im Grund enichts ausmacht, weild er Steuerzahler dafür haftet.
Skeltek hat geschrieben: ↑7. Jan 2021, 00:34
solch ein Maß an Inkopetenz gab es aber auch schon in den USA bei diversen Raumfahrt-Zulieferer-Chefs. Da wurde die Innenausstattung von Raumkapseln mit hoch brennbarem Gummi in die fast reine Sauerstoffatmosphäre gegeben, die Elektrik wurde nur nach grober handwerklicher Durchschnittsmühe isoliert und die Ausgangsluken ließen sich nur nach innen öffnen -> gleich mal drei tote Astronauten und eine zerstörte voll betankte Rakete bei einem einfachen Bodentest.
Du vergleichst diese Zeit damals, allem Ernstes mit heute?
Kurzer Geschichtsunterricht.
- Am 5. Mai 1961 Alan Shepard 15 Min.suborbitaler Flug, erster Amerikaner im Weltraum .
- Am 25. Mai 1961 gab Kennedy sein Ziel bekannt, vor Ende der Dekade noch einen Menschen sicher zum Mond und wieder zurück zu bringen.
........
Die USA hat es zu diesem Zeitpunkt noch nicht mal geschafft die Erde mit einem bemanntem Raumfahrzeug zu umrunden(und danach auch nicht gleich) und Kennedy gibt 20 Tage später, die Mondlandung in ca. 8,5 Jahren bekannt.
Zum Vergleich, die Ariane 6 wird seit 2014 entwickelt und soll Ende 2021, eher aber 2022, ihren Erstflug absolvieren. Das hat auch etwas mit der Pandemie zu tun, aber bis diverse Kinderkrankheiten ausgemerzt sind und das Teil in den offiziellen Betrieb genommen wird, wird wohl bis 2025 dauern. (meine Einschätzung)
Wir reden dann also im Jahre 2021, von 11 Jahren für eine Rakete, die Nutzlast transportiert.
Mit Verlaub, dass ist lächerlich.....
Damals war alles Neuland und man hatte noch nicht mal eine vernünftige Trägerrakete, um ein bemanntes Schiff in den Orbit zu schicken. Geschweige denn wusste man etwas von CNC gesteuerten Fertigungstechniken und Computern, die ganze Produktionsschritte überwachen.
Bei so einem Zeitdruck und dem unbedingten Willen, die Sowjetunion zu schlagen, die damals am Anfang weiter war, ist es ein Wunder, dass nicht noch viel mehr passiert ist. (oder das es überhaupt geklappt hat)
Natürlich ist jedes Menschenleben eines zu viel, aber was im Vergleich unzählige Entdecker auf der Erde gestorben sind, um Erkenntnisse aus den letzten Winkeln unseres Planeten zu gewinnen, da sind drei Raumfahrer ein kleiner Preis.
Hier mit dem Wissen von 2021 den Finger zu erheben ist dann für mich nicht nachvollziehbar.
Skeltek hat geschrieben: ↑7. Jan 2021, 00:34
In jedem Fall sehe ich nicht, wie man mit einem 'normalen' gewinnorientierten BWL-Denken in solchen Bereichen irgendwie weiterkommen sollte. Aufträge schlicht an den günstigsten Anbieter vergeben funktioniert nicht, und andererseits pumpt man trotzdem extrem viel mehr Geld ein als nötig ist, weil die Entscheidungsträger oft auch wenig Ahnung von der Materie haben.
Ich kann mich nicht erinnern das Musk ein ausgewiesener Raumfahrtexperte war, auch war er mehrmals kurz vor dem Scheitern, aber er zeigt gerade, was man mit kurzen Wegen erreichen kann.
Sozialistische Vorgehensweisen, wie von dir gefordert, fördern nur Stillstand,Verteuerung, Vetternwirtschaft und zeitliche Verschleppung, weil man der Meinung ist, man müsste jede "Wurst" fragen und mitreden lassen , wie bei der ESA.
Das Ergebnis solcher Vorgehensweisen kannst du heute sehen.
Im großen ganzen wird beim bemannten Raumflug auf eine Technik zurück gegriffen, die beinahe 60 Jahre alt ist.(Sojus)
Das Space Shuttle war zum Schluss ein Oldtimer Kiste und man muss wirklich froh sein, dass mit dem Teil nicht noch viel mehr Unglück passiert ist.
Wir haben noch nicht mal ein Raumschiff, dass mit eigenem Schub wieder auf der Erde landen kann. (Will Musk gerade ändern)
Im Grunde ist es ein Fallen lassen und hoffen das es gut geht.
Die Chinesen werden in den nächsten 15 Jahren eine feste Basis auf dem Mond errichten(Dank Wasservorkommen) und werden von dort aus weiter Richtung Mars gehen.
Meinst du hier wird es keine Opfer geben?
Europa wird aber in 15 Jahren noch damit beschäftigt sein und eine Kommission dafür einsetzen, ob das Latex im Raumanzug auch aus nachhaltigem Anbau kommt und keiner etwas daran verdient......