blende8 hat geschrieben: ↑26. Apr 2018, 13:34
Ja, so weit ich das verstehe, geht man davon aus, dass es instantan geschieht.
Das ist ne spannende Geschichte. Wir wissen, dass sich die Auflösung einer Verschränkung mit >c auf beide Partner auswirkt, wir wissen aber nicht, ob es tatsächlich instantan geschieht, also mit
∞, was auch prinzipiell nie nachweisbar sein wird (weil
∞ kein Messwert ist), man könnte nur nachweisen, dass es mit endlicher Geschwindigkeit geschieht, wenn es so wäre. So weit ich weiß, finden daher auch immer noch Experimente statt, um die Mindestgeschwindigkeit nach unten zu bregrenzen, mit der das mindestens geschieht, ich glaube bei >100x c oder noch mehr ist man schon.
(Beim Tunneleffekt konnte man immerhin auch kürzlich nachweisen, dass er tatsächlich nicht instantan geschieht, also Zeit braucht.)
Frank hat geschrieben: ↑27. Apr 2018, 13:57
Man geht doch davon aus(soweit ich informiert bin), dass genau nach dem Urknall alles festgelegt war, was danach im Universum zu finden war. Natürlich auch die Naturgesetze.
Gehen wir mal einen Moment aus, dass die Quantenmechanik auch zur Natur gehört, dann müsste deren Verhalten ja auch direkt nach dem Urknall schon festgelegt worden sein.
Die große Frage ist also: " ist Kausalität auf den Makrokosmos begrenzt, oder nicht?
Na ja, da machst du ein Fass auf...
Da geht es auch um die Frage: Ist das Universum vollständig kausal? Ist also alles was geschieht schon seit dem Urknall bis ins Letzte vorherbestimmt?
Antwort:
Wenn das Universum das wir sehen das einzige Universum ist, dann höchstwahrscheinlich nicht, dann gibt es echten Zufall.
Ein Ausweg: Falls wir in einem Multiversum leben (a la Everettsche viele Welten), dann ist dieses Multiversum insgesamt vollständig kausal (Vogelperspektive), der Teil davon, den wir zufällig wahrnehmen (Froschperspektive) aber dann auch nicht (was für uns dann auf dasselbe hinausläuft).
Aber in dem Artikel geht es glaube ich noch in eine andere Richtung, es geht eigentlich um die Frage:
Wenn es einen Gott außerhalb des Universums gäbe, könnte er dann das Universum, das Geschehen darin beeinflussen, ohne dabei die Naturgesetze zu brechen?
Die Kausalität würde das verbieten, so sie den ausnahmslos
immer gilt (so also auch die Naturgesetze immer gelten).
Der Zufall aber auch, denn so ein Eingreifen, wäre ja irgendwie gerichtet und damit gerade nicht zufällig.
So ein Eingreifen wäre also etwas Drittes, weder vorherbestimmt, noch zufällig, stattdessen zielgerichtet, willentlich, absichtlich.
Die Physik tut sich da schwer damit, sie hat dafür eigentlich nicht einmal einen Begriff, d.h. selbst wenn es so etwas gäbe, würde sie es nicht beschreiben können, es würde höchstens in eine der Kategorien "Anomalität, Wunder, Messfehler, ungeklärtes Ereignis, o.ä." eingeordnet werden können.
Nun könnte es z.B. auch sein, dass der QM-Zufall gar nicht vollständig zufällig ist und dass wir das nur noch nicht mitbekommen haben, dass es so ist.
Und das wäre dann ein Schlupfloch, wo unser hypothetischer Gott bisher unbemerkt Einfluss nehmen könnte.
Wobei: Also der QM-Zufall ist schon nachweislich seehr zufällig, das ist schon genau untersucht worden, groß ist das Schlupfloch da nicht, auch wenn es wohl nie ganz geschlossen werden kann, in der Form, dass man irgendwann sagen könnte, dass er perfekt zufällig wäre, das ist prinzipiell nicht möglich. Nichts was wir tun oder nachweisen können ist perfekt.
Zur Verschränkung von zwei Teilchen noch...
Ich halte es für das Verständnis für das Beste, wenn du dir für den Anfang folgendes vorstellst:
Da sind gar keine zwei Teilchen, niemals, zu keinem Zeitpunkt! Da ist stattdessen nur eine Welle, es gibt immer nur Wellen, es gibt in Wirklichkeit gar keine Teilchen.
Es gibt eine einzige Welle, mit zwei Ausschlägen, die Wellenausschläge entfernen sich voneinander, dennoch bleibt es
eine Welle. Wenn nun einer der Wellenausschläge bei Alpha Centauri ist und der andere hier auf der Erde, dann ist es dennoch immer noch
eine Welle.
In der Welle ist ein Eigenschaftspaar codiert: (nennen wir es) "+" und "-". Es ist aber nicht festgelegt wo + und wo - auf der Welle sind, sie sind sozusagen überall auf der Welle. Die Naturgesetze besagen allerdings auch, dass wenn gemessen wird, dass dann niemals + und - zusammen gemessen werden können, auch nicht ein bißchen + und viel - oder so etwas, nein die Natur ist da strikt.
Wenn dann eine Messung durchgeführt wird (z.B. auf Alpha Centauri), dann misst man quasi einen der Wellenausschläge und er
erscheint dann in der Messung als Teilchen T (d.h. es tut dann sozusagen so, wie wenn es ein Teilchen sei), das kann T+ oder T- sein, das weiß man vorher nicht, die Sache ist dann derart, dass es erst in der Messung festgelegt wird, welche Eigenschaft das erscheinende Teilchen zeigt.
Nun ist es so, dass diese Messung aber die gesamte Welle
zugleich beeinflusst, damit also auch den anderen Wellenausschlag auf der Erde.
Wenn dann also auf Alpa Centauri z.B. T+ gemessen wurde, dann
muss auf der Erde T- erscheinen. Das muss so sein, denn sonst ginge ja etwas verloren.
Nochmal:
Zunächst hast du eine Welle, die als Gesamtobjekt das Eigenschaftspaar <+-> beinhaltet. Die Welle kann theoretisch Lichtjahre ausgedehnt sein.
Wenn du nun an einem Ort A messen tust, dann findest du immer entweder + ODER -, nie + UND -.
Wenn du an Ort A + findet, dann findest du an Ort B automatisch - (muss so sein, weil + und - gibt zusammen <+->).
Wenn du an Ort A - findet, dann findest du an Ort B automatisch +.
Was du zuerst findest kannst du weder beeinflussen noch vorher wissen.