Dank eines globalen Netzwerks aus Radioteleskopen haben Astronomen die Entfernung einer Region am anderen Ende der Milchstraße deutlich genauer gemessen als jemals zuvor. Die Analyse soll den Auftakt für eine genaue Vermessung unserer Heimatgalaxie bilden, an deren Ende wir wissen, wie genau die Milchstraße von oben aussieht.
Kann man das auch einem Laien wie mir erklären? Wie bitte kann daraus schließen wie unsere Galaxie von oben aussieht?
https://www.heise.de/newsticker/meldung ... 60985.html
Vermessung der Milchstraße: bislang größte Distanz ermittelt
Vermessung der Milchstraße: bislang größte Distanz ermittelt
Mit freundlichen Grüßen
Frank
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Re: Vermessung der Milchstraße: bislang größte Distanz ermittelt
Um das Aussehen (eigentlich die Verteilung der Sterne) der Milchstrasse zu ermitteln, müssen natürlich viele solcher Messungen vorgenommen werden, eben für jeden Stern, den man in das "Bild" eintragen will, eine.
Einmal von der Messung abgesehen, ist das dann ein ganz einfacher mathematischer Zusammenhang: Weil wir in einem dreidimensionalen Universum leben, braucht man 3 Koordinaten, um den Ort eines Objekts eindeutig benennen zu können. Das kann man, einen Nullpunkt und die Orientierung des Koordinatensystems vorausgesetzt, mit kartesischen Koordinaten (x, y und z) tun, oder aber mit Kugelkoordinaten. Bei Kugelkoordinaten nimmt man den Abstand (r) z.B. von der Erde oder Sonne aus gemessen, wie es Thema des Artikels ist, und zwei Winkel (theta, phi), welche die Richtung angeben - z.B. Blickrichtung von der Erde aus, über die Einstellung des Teleskops (braucht man natürlich Umrechnungen, um die Bewegung der Erde herauszurechnen).
Jetzt kann man ganz einfach hingehen, und die Kugelkoordinaten (r, theta, phi) in kartesischen Koordinaten (x, y und z) umrechnen. Und diese Koordinaten kann man zum Plotten des Universums verwenden. Für das Plotten braucht man noch ein paar Parameter: Position des Betrachters, Blickrichtung des Betrachters ("von oben", wie das im Artikel genannt wird) und die Skalierung/Brennweite oder entsprechendes.
Re: Vermessung der Milchstraße: bislang größte Distanz ermittelt
Dankepositronium hat geschrieben: ↑13. Okt 2017, 22:40Um das Aussehen (eigentlich die Verteilung der Sterne) der Milchstrasse zu ermitteln, müssen natürlich viele solcher Messungen vorgenommen werden, eben für jeden Stern, den man in das "Bild" eintragen will, eine.
Einmal von der Messung abgesehen, ist das dann ein ganz einfacher mathematischer Zusammenhang: Weil wir in einem dreidimensionalen Universum leben, braucht man 3 Koordinaten, um den Ort eines Objekts eindeutig benennen zu können. Das kann man, einen Nullpunkt und die Orientierung des Koordinatensystems vorausgesetzt, mit kartesischen Koordinaten (x, y und z) tun, oder aber mit Kugelkoordinaten. Bei Kugelkoordinaten nimmt man den Abstand (r) z.B. von der Erde oder Sonne aus gemessen, wie es Thema des Artikels ist, und zwei Winkel (theta, phi), welche die Richtung angeben - z.B. Blickrichtung von der Erde aus, über die Einstellung des Teleskops (braucht man natürlich Umrechnungen, um die Bewegung der Erde herauszurechnen).
Jetzt kann man ganz einfach hingehen, und die Kugelkoordinaten (r, theta, phi) in kartesischen Koordinaten (x, y und z) umrechnen. Und diese Koordinaten kann man zum Plotten des Universums verwenden. Für das Plotten braucht man noch ein paar Parameter: Position des Betrachters, Blickrichtung des Betrachters ("von oben", wie das im Artikel genannt wird) und die Skalierung/Brennweite oder entsprechendes.
Mit freundlichen Grüßen
Frank
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Re: Vermessung der Milchstraße: bislang größte Distanz ermittelt
Gut erklärt!
Hilfreich zum Verständnis ist auch der im Artikel gesetzte Link http://www.mpifr-bonn.mpg.de/pressemeldungen/2017/9.
Um ein genaues Bild der Milchstraße zu erhalten, sind natürlich noch eine Menge ähnlicher Messungen erforderlich.
Gruß
gravi
Hilfreich zum Verständnis ist auch der im Artikel gesetzte Link http://www.mpifr-bonn.mpg.de/pressemeldungen/2017/9.
Um ein genaues Bild der Milchstraße zu erhalten, sind natürlich noch eine Menge ähnlicher Messungen erforderlich.
Gruß
gravi
Unser Wissen ist ein Tropfen. Was wir nicht wissen, ist ein Ozean.
Sir Isaac Newton
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