Ok. Ich hatte das leider nur noch verschwommen im Hinterkopf...Timm hat geschrieben:Falls Du die Dichteschwankungen des CMB ansprichst, die sind keine statistischen Ausreißer, sondern als akustische Grundschwingung + Obertöne Modell konform und gelten als Keime der später einsetzenden Strukturbildung. Als deren Saat gelten Vakuumfluktuationen vor und während der Inflation. Wenn das Inflatonfeld fluktuiert, ist die Inflation lokal zu geringfügig unterschiedlichen Zeiten beendet, woraus Dichteschwankungen resultieren.
Der Punkt ist, das wir ja auch im CMB nicht das Gesamtuniversum sehen, sondern nur einen Ausschnitt, von dem wir nicht wissen, wie viel der im Verhältnis zum Gesamtuniversum ausmacht.
Zu diesen Vakuumfluktuationen: Wir groß und ausgedehnt können die sein? (...insbesondere bei verschiedener angenommener Ausdehnung des damaligen Gesamtuniversums)
Zu den Schwingungen/Obertönen: Die sind glaube ich in ihrer Größe begrenzt, wegen der Wellengeschwindigkeit im damaligen Plasma - oder?
Demzufolge könnte man dann argumentieren, dass es eine Begrenzung der maximalen Strukturgrößen (auch im späteren Universum) geben sollte (?).
OK. Danke! Ich dachte man hat in den Simulationen zur Entwicklung des Universums nur so lange DE und DM in unterschiedlichen Anteilen der normalen Materie hinzugefügt, bis das Ergebnis der Simulationen gepasst hat und kam dann z.B. auf die 70% DE. Dass das nun von anderer Seite gestützt wird, lässt die Sache natürlich ganz anders aussehen.Timm hat geschrieben:Hier bin ich nicht sicher, was Du meinst. Es wurde nichts eingestellt im Sinne von passend gemacht. Die Ausdehnung der akustischen Grundschwingung im CMB messen wir mit 1°, also flach. Flach bedeutet, 70% der Energiedichte des Universums sollten Vakuumenergie sein. Hätte man die nicht durch die Analyse der SN Ia Daten gefunden, stünde die Kosmologie vor einem Riesenproblem. Die Konsistenz unabhängig gewonnener Daten ist finde ich beeindruckend.
Man kann das m.W..n. gar nicht direkt ausschließen. Man kann es nur indirekt darüber, welches Gesamtbild sich dann für den Kosmos ergibt und ob uns das dann einleuchtend erscheint. Darauf aufbauend kann man unter Berücksichtigung gewisser Grundannahmen (die uns einleuchtend erscheinen) math. Modelle erstellen, mit denen sich beides unterscheiden lässt - mit einer gewissen unvermeidlichen Ungenauigkeit.Pippen hat geschrieben:Wieso kommt die ART nicht dazu, ebenfalls zu sagen, dass sich die Galaxien einfach wegbewegen, ohne da den Raum überhaupt mit "reinzuziehen", d.h. wieso wird der Dopplereffekt nicht ausschließlich als Bewegungseffekt im Raum interpretiert?
Wenn es so wäre, dass die gemessene entfernungsabhängige Galaxienfluchtgeschwindigkeit nur Dopplereffekt wäre, dann wären wir an einem sehr besonderen Ort im Universum, gerade im Zentrum einer Blase, wo alles gerade von uns wegstrebt, je weiter weg, desto schneller. Das wäre erklärungsbedürftig, warum die Milchstraße ausgerechnet gerade im Zentrum einer solchen Blase sitzen sollte und warum sich die Galaxien dann überhaupt von uns wegbewegen und auch ausgerechnet so, wie sie es tun...
In der Hinsicht fällt mir die Wahl nicht schwer, mich für die Expansion des Universums zu entscheiden.
Bei der beschleunigten Expansion sieht es für mich etwas schwieriger aus, weil dort noch sehr viele Fragen offen sind (Was ist DM, was ist DE? Gibt es die überhaupt? usw.).
Grüße
seeker