Wer würde sich trauen?

Bemannte und unbemannte Raumfahrt, Raumfahrzeuge, Antriebstechnik, Missionen zu anderen Himmelskörpern
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Stephen
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Re: Wer würde sich trauen?

Beitrag von Stephen » 23. Jan 2014, 17:55

@BrodF:
Es ist ein gewaltiger Unrterschied, ob man sehr wenigen Menschen monatelang nicht aus dem Weg gehen kann auf engstem Raum oder es mit Milliarden Menschen auf der Erde zu tun hat, vor denen man sich sehr wohl verkriechen kann. Kann deine Begründung also nicht ganz nachvollziehen ;)

Der psychologische Faktor einer sehr langen Reise wird - jedenfalls meines Erachtens - nicht genügend beleuchtet. Obwohl die technische Realisierung letztendlich wohl doch die ausschlaggebendere ist...

Gruß
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Re: Wer würde sich trauen?

Beitrag von positronium » 23. Jan 2014, 19:25

gravi hat geschrieben:Wie ich aus erfahrenem Munde vernahm, muss es ganz krass sein, in einem Kampfjet mitzufliegen, wenn der Pilot mal richtig "aufdreht" und zeigt, was er so drauf hat.
Dabei dürfte ganz wesentlich sein, dass man als Passagier nicht weiss, in welche Richtung es in der nächsten Zehntelsekunde geht. So hat man im Gegensatz zum Piloten keine Chance, sich, seinen Magen und allerlei weitere Innereien einzustellen.
gravi hat geschrieben:Ein Raketenstart ist dagegen wohl eher noch ein Honigschlecken (für einen gesunden Menschen).
"Honigschlecken" ist wohl etwas geschönt, aber vermutlich leichter verträglich, ja.


Ich würde vermutlich fliegen, würde mich aber erst einmal erkundigen bzgl. Räumlichkeiten, sanitären Einrichtungen etc., aber auch herausfinden wollen, wer und vor allem wie die anderen mitfliegenden Menschen sind.

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Re: Wer würde sich trauen?

Beitrag von positronium » 23. Jan 2014, 19:36

Stephen hat geschrieben:Der psychologische Faktor einer sehr langen Reise wird - jedenfalls meines Erachtens - nicht genügend beleuchtet.
Ja, das ist sicher wahr, wobei das aber in sehr hohem Mass von den jeweiligen reisenden abhängt.
Ich mag mir gar nicht vorstellen, wenn einer systematisch lauthals schnarcht, oder einer wegen der ungewohnten Ernährung permanente Verdauungsprobleme entwickelt oder einer der psychischen Belastung (z.B. Enge) nicht mehr standhält.

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Re: Wer würde sich trauen?

Beitrag von Stephen » 24. Jan 2014, 06:26

@positronium: Ich bin mir relativ sicher, dass man als "Schnarcher" oder verdauungsgestörter Mensch nicht einmal annähernd in die Auswahl derer kommt, die zum Mars fliegen dürfen ;)
Wenn man im Team so eine lange Reise unternehmen möchte, muss man wahrscheinlich fast wie eine Maschine funktionieren, 100%ig gesund sein und nicht die allerkleinste Schwäche aufweisen.
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Re: Wer würde sich trauen?

Beitrag von Silberkater » 2. Mär 2014, 09:00

Es wird schwierig, aus der Vielzahl von Freiwilligen, die alle Voraussetzungen (psychisch, gesundheitlich, Qualifizierung.....) erfüllen denjenigen herauszufinden, der dann wirklich mitfliegen darf.
Und dann auch noch die richtige Nationalität.

Mein Tipp: es wird ein Chinese sein :)
Gruss vom Silberkater

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Re: Wer würde sich trauen?

Beitrag von Stephen » 8. Mär 2014, 17:18

Ein Chinese alleine sicherlich nicht, er wird sich die 4 Plätze mit einem Inder, einem US-Amerikaner und einem Russen teilen dürfen. Vielleicht ist als fünftes Mitglied noch ein Deutscher als Mechaniker im Notbett und eine Brasilianerin (die braucht dann kein eigenes Bett) für die Befriedigung der nicht-mechanischen Zustände da :D

Aber Spaß beiseite - so eine Monate lang andauerernde Tour und ohne die Gewissheit, jemals wieder zu Erde zurück kommen zu können - so coole Menschen gibt es nicht, die das mit links wegstecken. Oder eben ganz extreme Typen - und das bekäme dem allgemeinen Bordklima wahrscheinlich nicht. Ich persönlich könnte niemandem vertrauen, dem sein eigenes Leben völlig sch....egal ist...

Für mich bleibt das ein Himmelfahrtskommando...

Gruß
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Re: Wer würde sich trauen?

Beitrag von Silberkater » 8. Mär 2014, 19:03

Stephen hat geschrieben:... so coole Menschen gibt es nicht, die das mit links wegstecken. Oder eben ganz extreme Typen -
Für den Menschheitstraum einer bemannten Marsmission haben sich 200.000 Freiwillige aus der ganzen Welt gemeldet. Und das, obwohl das Projekt MarsOne von einer niederländischen Stiftung um den Wissenschaftler Bas Lansdorp keinen Rückflug vorsieht. Lansdorp plant, eine Gruppe von vier Personen im Jahr 2025 zum Mars zu fliegen und dort bis zum Lebensende in einer Station leben zu lassen, die zuvor von Robotern aufgebaut werden soll....
Dass sich trotz Risiken und Gefahren so viele Menschen beworben haben, erstaunt Denis Newiak nicht. Der 25-jährige Potsdamer Student gehört zu 1058 Bewerbern, die aus dem Kreis der 200 000 Interessenten jetzt in eine engere Vorauswahl gekommen sind. Er zeigt sich guten Mutes: „Ich bin belastbar.....
weiterlesen hier:

http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/ ... 90250.html
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Re: Wer würde sich trauen?

Beitrag von gravi » 8. Mär 2014, 19:45

Wenn die Brasilianerin mit fliegt - dann schreibe ich mich auch ein :wink:

Ich glaube auch, dass sich genügend Menschen finden werden. Es sind ja auch welche zum Mond geflogen, was nicht gerade ohne Risiko war!

Gruß
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Re: Wer würde sich trauen?

Beitrag von Stephen » 8. Mär 2014, 22:50

Es ist eben ein großer Unterschied, sich für etwas zu melden und es dann auch durchzustehen, wir Menschen sind dafür bekannt, uns maßlos zu überschätzen.
Es wundert mich daher, dass sich nur 200.000 Leute für so eine Mission angeboten haben.
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