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Kontamination der Galaxis mit Lebenssporen möglich?

Entstehung und Entwicklung von Leben, Wahrscheinlichkeit für extraterrestrisches Leben
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Kontamination der Galaxis mit Lebenssporen möglich?

Beitrag von seeker » 13. Jun 2013, 09:49

Aus dem Thread "Der Thread über Exoplaneten":
http://abenteuer-universum.de/bb/viewto ... 6&start=64
seeker hat geschrieben:Die ersten habitablen Planeten in der Milchstraße gab es also wohl schon ca. 5-6 Milliarden Jahre vor der Entstehung der Erde, die meisten gab es gerade zu dem Zeitpunkt als die Erde entstanden ist!
Die Grafik nennt dabei die Zahl 65 Millionen. Selbst wenn sich nur auf ganz wenigen dieser Planeten Leben entwickelt hat, dann legen doch diese Zahlen nahe, dass es schon Milliarden Jahre vor der Erde Leben in der Michstraße gegeben haben sollte.
Wenn man von diesem Ausgangspunkt aus weiterdenkt, kann einem tatsächlich schwindlig werden!
Ist es z.B. tatsächlich denkbar, dass wir die Nachkommen einer uralten Zivilisation sind, die ihre Lebenssporen absichtlich noch vor ihrem Aussterben in der Galaxis verstreut hat?
Solche Möglichkeiten kommen mir in Anbetracht dieser Zahlen nun viel weniger als SciFi vor...
Sind solche Szenarien nicht sogar wahrscheinlicher als alles andere?

Ich meine die Sache ist doch ganz einfach: Wenn die Menschheit auch nur noch ein paar hundert Jahre überleben sollte, dann kann ich schon fast garantieren, das irgendjemand auf die Idee kommen wird, dass es sinnvoll ist Lebenssporen von der Erde in der Galaxis zu verteilen - und das dann auch tun. Es ist dabei egal, ob die Mehrheit solches ablehnt oder nicht; irgendein reicher Verrückter wird sich schon finden... Gut in Hi-Tech-Materialien eingepackt werden solche Sporen sicherlich einige Millionen Jahre überleben können.
gravi hat geschrieben:Diese Annahme der hinterlassenen Lebenssporen trifft allerdings nicht ganz meine Zustimmung. Die Entwicklung des Lebens auf der Erde ist ja relativ gut verstanden - lediglich fehlt uns noch der "zündende Funke", auch wenn wir schon viele selbstorganisierende Moleküle kennen.
Uns fehlt aus meiner Sicht noch viel viel mehr als nur der "zündende Funke" zur Erklärung der Herkunft des Lebens auf der Erde.
Wenn wir objektiv sein wollen, dürfen wir nicht von vorne herein alle Möglichkeiten die auf einem aktiven Eingreifen von Intelligenzen beruhen ausschließen oder a priori als unwahrscheinlicher bewerten als Erklärungen, die ohne dies auskommen.
Ich will jetzt auch nicht in die SiFi abdriften, meine aber, dass auch hochentwickelte Kulturen die Physik nicht knicken können und mal eben so ein paar "Sporen" über Tausende von Lichtjahren transportieren können. Und weshalb sollten sie gerade die Erde ausgesucht haben, die seinerzeit bestimmt nicht sehr einladend war. Einlenkend muss man aber doch sagen, das wir gar nicht abschätzen können, wozu hochstehende Intelligenzen (falls es solche gibt) aus raumfahrttechnischer Sicht in der Lage sind...
Ich glaube hingegen, dass das im Prinzip heute schon für uns möglich wäre, jedenfalls sind wir nahe dran so etwas tun zu können.
Bakterien sind klein und leicht, auch dann noch, wenn man sie in schützende Hüllen einpackt und dann als Bakterienstaub im Weltraum verteilt.
Ein Bakterium wiegt etwa 100 femtogramm (0,0000000000001 g), Bakteriensporen dürften noch leichter sein. Nur eine Tonne Bakterien enthält daher ca. 10^16 = 10 Millionen Milliarden Bakterien.
Bei dieser Anzahl könnte man einen solchen Staub evtl. sogar einfach ungezielt überallhin auf die Reise schicken.
Es ist auch kein Problem vielversprechende junge gelbe Zwergsterne zu finden oder Systeme zu finden, die gerade im Entstehen sind. Das können wir heute schon.
Man muss auch nicht gleich die ganze Galaxis "verseuchen", man kann sich auch auf den näheren Bereich einschränken, sagen wir z.B. 200 LJ Umkreis.
Bei einem geschätzten mittleren Abstand von 150 LJ (es gibt sicherlich Zonen weiter innen und in den Spiralarmen, wo dieser Abstand 10x kleiner ist) zwischen zwei habitablen Sonnensystemen in der Milchstraße reicht das aus.

Zu den Bakterien/Bakteriensporen:
Die Endospore als Ruhestadium kann lange Zeit überdauern; so wurden lebensfähige Sporen im Magen einer in Bernstein konservierten Biene gefunden, welche über 25 Millionen Jahre alt sind [1]. Allerdings wird diskutiert, ob das Material mit rezenten Endosporen verunreinigt war. Fest steht jedoch, dass Endosporen sehr lange Zeit überdauern können. Ein Stoffwechsel lässt sich nicht nachweisen (Kryptobiose).

Die von Bakterien gebildeten Endosporen weisen eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Hitze, Kälte, Austrocknung, verschiedene Arten von Strahlung, chemische Agentien, Lysozym und extreme pH-Werte auf. Sie lassen sich kaum mit den üblichen Methoden färben. Die Resistenzen beruhen auf einer mehrschichtigen Hülle und dem geringen Wassergehalt. Undurchlässigkeit der Sporenhülle für radiochemische Produkte und Bindung freier Radikale durch schwefelhaltige Bestandteile verleihen ihnen Resistenz gegen radioaktive Strahlung. Die Sporen enthalten Calciumdipicolinat, ein charakteristischer Stoff, der bei vegetativen Zellen nicht vorkommt. Die DNA der Endosporen wird durch SASP (small acid soluble [spore] protein) geschützt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Bakteriens ... enschaften
Das älteste Bakterium

Seit dem Jahr 2000 gilt ein geschätzt 250 Millionen Jahre altes Bakterium als ältestes Lebewesen auf der Erde. Der Mikroorganismus mit dem heutigen Namen „Bacillus permians“ wurde in einem Labor der West Chester University in Pennsylvania von den Forschern um Russell H. Vreeland entdeckt. In einer Nährlösung entwickelte das Bakterium Aktivitäten. Geborgen wurde es bei Bohrungen in einer Höhle bei Carlsbad (New Mexico), die der Erkundung einer möglichen Endlagerstätte für Atommüll dienten. Es überlebte die Zeiten in einem größeren Salzkristall, worin sich etwas Salzlake befand, in 2.000 Fuß (609 Meter) Tiefe.[8][9]

Das Forscherteam berichtete über seinen Fund im britischen Wissenschaftsjournal Nature am 19. Oktober 2000.[10] Die Entdeckung entzündete neue Überlegungen über das Entstehen von Leben im Universum. Eine so lange Lebensdauer dieses Organismus ließe ihn riesige Entfernungen im Weltall zurücklegen. Es hat den Anschein, als ob Sporen ein Schlüssel hierfür sein könnten. Bakterien und Hefen können ihre Funktionen in schlechten Zeiten so reduzieren, dass sie zu einer stabilen elastischen Struktur werden. Wiederbelebungen solcher Sporen sind bereits aus 118 Jahre alten Fleischdosen und 166 Jahre alten Bierflaschen geglückt.[11]

Aufwändiger war der Reanimationsweg beim zuvor ab 1995 bekannten ältesten Lebewesen. Hier wurden etwa 25 bis 40 Millionen Jahre alte Bakteriensporen zum Leben erweckt. Sie stammten aus dem Hinterleib einer Biene, die in Bernstein eingeschlossen war und in einem Fund in der Dominikanischen Republik aufgespürt wurden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Bakterien# ... _Bakterium

Wenn man es richtig macht ist es also durchaus denkbar, dass man Bakterien lebensfähig über interstellare Entfernungen hin verschicken kann:
Ein wenig beschleunigen (was bei solch kleinen Massen leicht ist) und man ist damit in ein paar 1000 Jahren schon beim nächsten Stern, in ein paar 10.000-100.000-Millionen Jahren schon fast überall in der Galaxis, wo man hin will.

Dabei ist noch nicht einmal berücksichtigt, zu was wir in nur 100, 200 Jahren fähig sein werden.
Ganz so weit hergeholt scheint mir diese Sache daher gar nicht zu sein?


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Re: Kontamination der Galaxis mit Lebenssporen möglich?

Beitrag von positronium » 13. Jun 2013, 11:09

Naja, ich weiss nicht. Welchen Grund sollten wir oder jemand haben, irgendwelche Bakterien zu verschicken und damit zu verbreiten? Uns interessiert doch in erster Linie unser eigenes Überleben und nicht das einer Bakterie, die wir "nicht einmal kennen".
Weit hergeholt, aber denkbar wäre vielleicht, dass diese unbewohnbare Planeten erobern, um sie bewohnbar zu machen, also sozusagen mit unserer Form von DNA zu impfen und Biomasse aufzubauen. So würde sich über sehr lange Zeiträume betrachtet besiedelbarer Lebensraum schaffen lassen; einen gut brauchbaren Planeten könnten wir dann eines Tages einfach aussuchen - billig wär's wohl. Wobei natürlich fraglich ist, wie sich diese Bakterien dort weiterentwickeln... gibt's dann dort z.B. tatsächlich Wildschweine, die wir auf den Grill werfen könnten? Ich denke, das ist eher unwahrscheinlich.
Eine andere Möglichkeit wäre ein künstliches Bakterium. Eines, dessen Evolution abgesehen von den Umweltbedingungen vorprogrammiert ist, und wieder wir, nur eben angepasst, wo anders entstehen. Müssten wir uns nur 'mal mit unserer DNA beschäftigen, ob es darin ein fixes Programm gibt... Aber das ist jetzt schon arge SciFi.

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Re: Kontamination der Galaxis mit Lebenssporen möglich?

Beitrag von rick » 13. Jun 2013, 12:29

Wenn man die Entwicklung des Lebens durch eine außerirdische Zivilisation erklären will, umgeht man das Problem nur über einen "logischen Relay", schließlich muss man wieder erklären, wodurch das außerirdische Leben entstanden ist.

Heute gibt es doch einige Theorien, die die Entstehung des Lebens aus einfachsten Molekülen vorhersagen. Das Buch von Richard Dawkins "The Selfish Gene" stellt eine / mehrere Theorien ziemlich anschaulich und gut dar.
Lediglich der experimentelle Nachweiß fehlt soweit wie ich das verstanden habe.
Wenn ich mich nicht täusche, gab es auch Ende der 50 Jahre Experimente, in denen diese "Ursuppe" nachgebildet wurde und unter bestimmten Bedingungen gelagert wurde. Und vor ein paar Jahren hat man festgestellt, das sich inzwischen mehrere Aminosäuren gebildet haben. Welche unter anderen Grundbausteine für komplexere Gebilde sind.

*edit* Das Experiment was ich meinte, ist das "Miller-Urey-Experiment" : http://en.wikipedia.org/wiki/Miller%E2% ... experiment

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Re: Kontamination der Galaxis mit Lebenssporen möglich?

Beitrag von seeker » 13. Jun 2013, 13:06

positronium hat geschrieben:Naja, ich weiss nicht. Welchen Grund sollten wir oder jemand haben, irgendwelche Bakterien zu verschicken und damit zu verbreiten?
Du darfst nicht vergessen, dass es für Handlungen nicht immer unbedingt logische Gründe gibt.

Nur ein Beispiel für eine plausible aber nicht direkt logische Motivation:

Ich bin ein exzentrischer, superreicher Multimilliardär im fortgeschrittenen Alter. Nachkommen habe ich keine.
Nun stoße ich auf die Idee mit den Lebenssporen.
Da ist es doch einsichtig, dass mir diese Idee gefallen könnte.
Wenn es klappt wäre ich derjeneige, der eine ganze Galaxis mit Leben erfüllt hätte!
Ein größerer und bedeutenderer Grabstein ist kaum vorstellbar!
rick hat geschrieben:Heute gibt es doch einige Theorien, die die Entstehung des Lebens aus einfachsten Molekülen vorhersagen. Das Buch von Richard Dawkins "The Selfish Gene" stellt eine / mehrere Theorien ziemlich anschaulich und gut dar.
Lediglich der experimentelle Nachweiß fehlt soweit wie ich das verstanden habe.
Wenn ich mich nicht täusche, gab es auch Ende der 50 Jahre Experimente, in denen diese "Ursuppe" nachgebildet wurde und unter bestimmten Bedingungen gelagert wurde. Und vor ein paar Jahren hat man festgestellt, das sich inzwischen mehrere Aminosäuren gebildet haben. Welche unter anderen Grundbausteine für komplexere Gebilde sind.
Ich kenne das Buch und auch dieses Experiment und ich sehe die Interpretationen daraus nun doch etwas anders.

Ich will es mal so sagen:

Wenn eine Aminosäure eine Schraube ist, dann ist die einfachste lebende Zelle das CERN.
Nur weil man nun festgestellt hat, dass sich Schrauben mit recht hoher Wahrscheinlichkeit von alleine bilden können, nun darauf zu schließen, dass sich auch ein Beschleunigerring wie das CERN mit hoher Wahrscheinlichkeit von alleine bilden tut ist doch schon sehr gewagt -nicht?

Falls sich herausstellen sollte, dass die Wahrscheinlichkeit für das von-alleine-Auftreten von Leben selbst auf habitablen Planeten äußerst gering ist, dass z.B. nur einer von 100.000 auch tatsächlich rechtzeitig (innerhalb der habitablen Zeitspanne) von ganz alleine Leben entwickelt, dann würde die Infizierungshypothese plötzlich viel wahrscheinlicher sein, als die These, dass jeder lebenstragende Planet dieses auch selbst entwickelt hat.

Wenn man sich die Infizierungshypothese anschaut, dann gibt es zwei Möglichkeiten:
a) Infizierung durch natürliche Prozesse (Einschläge tragen Material mit Sporen in den Weltraum)
b) absichtliche oder versehentliche Infizierung durch eine Intelligenz

Man kann sich nun überlegen, welche Variante wahrscheinlicher ist.
Ich glaube es ist b), weil ich es für unabwendbar halte, dass eine Zivilisation, die in der Lage ist so etwas zu tun, dieses auch früher oder später tun wird.
Diese Annahme hängt freilich stark davon ab, bei wie vielen lebenstragenden Planeten auch eine Zivilisation auftritt.
Sollte das häufig der Fall sein ist b) wahrscheinlicher, sollte das praktisch nie auftreten ist a) wahrscheinlicher - immer unter der Voraussetzung, dass solche Infizierungen überhaupt machbar sind/auftreten können.

Grüße
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Re: Kontamination der Galaxis mit Lebenssporen möglich?

Beitrag von rick » 13. Jun 2013, 14:00

seeker hat geschrieben: Ich kenne das Buch und auch dieses Experiment und ich sehe die Interpretationen daraus nun doch etwas anders.

Ich will es mal so sagen:

Wenn eine Aminosäure eine Schraube ist, dann ist die einfachste lebende Zelle das CERN.
Nur weil man nun festgestellt hat, dass sich Schrauben mit recht hoher Wahrscheinlichkeit von alleine bilden können, nun darauf zu schließen, dass sich auch ein Beschleunigerring wie das CERN mit hoher Wahrscheinlichkeit von alleine bilden tut ist doch schon sehr gewagt -nicht?

Falls sich herausstellen sollte, dass die Wahrscheinlichkeit für das von-alleine-Auftreten von Leben selbst auf habitablen Planeten äußerst gering ist, dass z.B. nur einer von 100.000 auch tatsächlich rechtzeitig (innerhalb der habitablen Zeitspanne) von ganz alleine Leben entwickelt, dann würde die Infizierungshypothese plötzlich viel wahrscheinlicher sein, als die These, dass jeder lebenstragende Planet dieses auch selbst entwickelt hat.

Wenn man sich die Infizierungshypothese anschaut, dann gibt es zwei Möglichkeiten:
a) Infizierung durch natürliche Prozesse (Einschläge tragen Material mit Sporen in den Weltraum)
b) absichtliche oder versehentliche Infizierung durch eine Intelligenz

Man kann sich nun überlegen, welche Variante wahrscheinlicher ist.
Ich glaube es ist b), weil ich es für unabwendbar halte, dass eine Zivilisation, die in der Lage ist so etwas zu tun, dieses auch früher oder später tun wird.
Diese Annahme hängt freilich stark davon ab, bei wie vielen lebenstragenden Planeten auch eine Zivilisation auftritt.
Sollte das häufig der Fall sein ist b) wahrscheinlicher, sollte das praktisch nie auftreten ist a) wahrscheinlicher - immer unter der Voraussetzung, dass solche Infizierungen überhaupt machbar sind/auftreten können.

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Ich hoffe du merkst selbst, das deine Analogie mit der Schraube und dem Cern sich auf einer ganz anderen Ebene abspielt und nicht wirklich in die Diskussion passt.

Wenn Leben von wo anders eingeimpft wurde, z.B. durch Bakterien oder komplexere Systeme, dann besteht das Problem der Lebensentstehung dennoch, nämlich auf den Ursprungsplaneten, dieser Lebensformen. Es löst das Problem also auch nicht. Irgendwie muss das Leben entstehen können und ich denke das mit genügend Zeit und den richtigen Verhältnissen es auch entstehen kann. Wie weiß ich nicht, aber das wir es wissen ist keine Voraussetzung dafür, das es funktionieren kann. Und irgendwie muss es ja funktionieren.

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Re: Kontamination der Galaxis mit Lebenssporen möglich?

Beitrag von positronium » 13. Jun 2013, 14:51

seeker hat geschrieben:Du darfst nicht vergessen, dass es für Handlungen nicht immer unbedingt logische Gründe gibt.

Nur ein Beispiel für eine plausible aber nicht direkt logische Motivation:
...
Ein größerer und bedeutenderer Grabstein ist kaum vorstellbar!
Ja, damit hast Du Recht!

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Re: Kontamination der Galaxis mit Lebenssporen möglich?

Beitrag von seeker » 13. Jun 2013, 15:51

rick hat geschrieben:Ich hoffe du merkst selbst, das deine Analogie mit der Schraube und dem Cern sich auf einer ganz anderen Ebene abspielt und nicht wirklich in die Diskussion passt.
Nein, merke ich überhaupt nicht. Vielleicht hast du mich missverstanden?
rick hat geschrieben:Wenn Leben von wo anders eingeimpft wurde, z.B. durch Bakterien oder komplexere Systeme, dann besteht das Problem der Lebensentstehung dennoch, nämlich auf den Ursprungsplaneten, dieser Lebensformen. Es löst das Problem also auch nicht. Irgendwie muss das Leben entstehen können und ich denke das mit genügend Zeit und den richtigen Verhältnissen es auch entstehen kann. Wie weiß ich nicht, aber das wir es wissen ist keine Voraussetzung dafür, das es funktionieren kann. Und irgendwie muss es ja funktionieren.
Das ist prinzipiell richtig. Letztlich ist der Dreh- und Angelpunkt dabei, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein habitabler Planet aus sich heraus Leben entwickelt.

Ich habe deshalb das hier geschrieben:
seeker hat geschrieben:Falls sich herausstellen sollte, dass die Wahrscheinlichkeit für das von-alleine-Auftreten von Leben selbst auf habitablen Planeten äußerst gering ist, dass z.B. nur einer von 100.000 auch tatsächlich rechtzeitig (innerhalb der habitablen Zeitspanne) von ganz alleine Leben entwickelt, dann würde die Infizierungshypothese plötzlich viel wahrscheinlicher sein, als die These, dass jeder lebenstragende Planet dieses auch selbst entwickelt hat.
Folgendes Szenario als Beispiel:
Es gebe vor 4 Mrd Jahren 1 Million habitable Planeten, die alle auch 4 Mrd Jahre (also bis heute) habitabel bleiben.
Gleichzeitig sei die Wahrscheinlichkeit für das spontane Entstehen von Leben derart, dass innerhalb der gegebenen Zeitspanne (bis heute) W = 1/1 Mio pro Planet sei, dass also auf höchtens einem davon Leben zu erwarten wäre (denn wenn man 1 Mio Planeten hat steigt die Wahrscheinlichkeit für einen Treffer). Nehmen wir weiterhin an, wir würden dennoch heute (4 Mrd Jahre später) auf 50% davon Leben finden.

In dem Fall würden die Wahrscheinlichkeiten klar dafür sprechen, dass das Leben auf diesen 500.000 belebten Planeten von ganz wenigen oder nur einem Ursprungsplaneten stammt.

Der Punkt ist:
Wir wissen heute noch nicht, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Planet unter guten oder gar optimalen Bedingungen aus sich heraus Leben entwickelt.
Daher ist die Klärung dieser Frage von herausragender Bedeutung: Erst wenn sie geklärt ist, können wir vernünftig bewerten, ob Leben auf einem belebten Planeten i.d.R. auf diesem Planeten selbst entstanden ist oder von woanders her migriert ist.
Bis zu diesem Tag sollte die Migrationshypothese wie auch die These der direkten Entstehung als Möglichkeit ernst genommen werden.

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Re: Kontamination der Galaxis mit Lebenssporen möglich?

Beitrag von gravi » 13. Jun 2013, 19:40

Komme leider schon etwas spät zu der Diskussion - es ist ja bereits Vieles gesagt.
Zu 100% kann man nicht abstreiten, dass Leben aus dem Universum (also von irgend woher) zu uns kam. Immerhin gibt es ja Funde von Meteoriten, auf denen man glaubte Versteinerungen von Einzellern zu sehen (was sich aber wohl nicht bewahrheitete). Immerhin ist es nicht auszuschließen.

Aber: wie andere auch sehe ich keinen Grund dafür, weshalb intelligente Wesen Bakterien oder Viren in den Weltraum senden sollten (auch wenn sie beneidenswerte Multimilliardäre sind :wink: ). Eher sollten intelligente Wesen höllisch vorsichtig sein, wenn sie andere Planeten/Himmelskörper aufsuchen, um diese nicht mit irgendwelchen Keimen zu impfen. Immerhin könnte es ja bereits irgendwo entwickeltes Leben geben, für das solche Keime absolut tödlich wären. Wir kennen das ja aus der eigenen Geschichte...

Darüber hinaus wäre eine Impfung eines Planeten wie der Erde ein höchst unwahrscheinliche Angelegenheit. Nicht nur von der Anzahl der Sternsysteme in der Galaxis - die Keime müssten ja auch zur rechten Zeit eintreffen, um auf habitable Bedingungen zu treffen. Pech, wenn sie gerade in einen Vulkan fielen...(nur mal als Beispiel). Ich glaube, hierzu sind noch viel mehr Zufälle erforderlich als die notwendigen, die bis zu uns heute führten.

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Re: Kontamination der Galaxis mit Lebenssporen möglich?

Beitrag von seeker » 14. Jun 2013, 09:41

gravi hat geschrieben:Aber: wie andere auch sehe ich keinen Grund dafür, weshalb intelligente Wesen Bakterien oder Viren in den Weltraum senden sollten (auch wenn sie beneidenswerte Multimilliardäre sind :wink: ). Eher sollten intelligente Wesen höllisch vorsichtig sein, wenn sie andere Planeten/Himmelskörper aufsuchen, um diese nicht mit irgendwelchen Keimen zu impfen. Immerhin könnte es ja bereits irgendwo entwickeltes Leben geben, für das solche Keime absolut tödlich wären. Wir kennen das ja aus der eigenen Geschichte...
Ja, das ist auch logisch gedacht. Du kannst aber nicht ausschließen, dass irgendein reicher Querkopf irgendwann ganz anders darüber denken wird als du heute.
Das ist der Punkt: Wenn genügend Zeit vorhanden ist, wird es geschehen.
Ganz ähnlich verhält es sich mit Dingen wie der der Entwicklung der Atombombe und der Gentechnik. Glaubst du ernsthaft, dass nicht irgendwann irgendwer einen Menschen klonen wird?
Der Mensch handelt eben gemeinhin nicht ethisch/logisch. Er baut sich i.d.R. vielmehr seine logische/ethische Begründung grad so zusammen, wie es ihm in den Kram oder die Ideologie passt...
In der Motivation sehe ich daher kein Problem. Was machbar ist, wird auch irgendwann gemacht werden.
gravi hat geschrieben:Darüber hinaus wäre eine Impfung eines Planeten wie der Erde ein höchst unwahrscheinliche Angelegenheit. Nicht nur von der Anzahl der Sternsysteme in der Galaxis - die Keime müssten ja auch zur rechten Zeit eintreffen, um auf habitable Bedingungen zu treffen. Pech, wenn sie gerade in einen Vulkan fielen...(nur mal als Beispiel). Ich glaube, hierzu sind noch viel mehr Zufälle erforderlich als die notwendigen, die bis zu uns heute führten.
Hier geht es um die Machbarkeit und da hast du Recht: Ein solches Vorhaben könnte sich bei näherer Betrachtung (für zumindest lange Zeit) als undurchführbar herausstellen, auch wenn es mir beim ersten Drübersehen eigentlich leicht machbar erscheint.
Man müsste mal näher untersuchen/ausrechnen , was genau nötig wäre, wenn man z.B. 100 vielversprechende Systeme im Umkreis von sagen wir mal 50 Lichtjahren mit einer akzeptablen Trefferquote infizieren wollte. Sicherlich reicht es da nicht aus, wenn man einen Planeten nur mit einem Keim treffen würde. Es sollten schon ein paar 1000 bis Millionen Keime pro Planet sein - und ja, zum richtigen Zeitpunkt. Das schöne ist allerdings, dass kleine Staubpartikel, in einem Sonnensystem verteilt, langsam und stetig von den Planeten aufgesogen werden: Sie haben keine dauerhaft stabile Umlaufbahnen.

Noch ein Wort zur Wahrscheinlichkeit der direkten Lebensentstehung auf der Erde:

Was mir dabei öfters sauer aufstößt ist, dass allenhalben so getan wird, wie rick das beschrieben hat:
rick hat geschrieben:Heute gibt es doch einige Theorien, die die Entstehung des Lebens aus einfachsten Molekülen vorhersagen. Das Buch von Richard Dawkins "The Selfish Gene" stellt eine / mehrere Theorien ziemlich anschaulich und gut dar.
Lediglich der experimentelle Nachweiß fehlt soweit wie ich das verstanden habe.
Wenn ich mich nicht täusche, gab es auch Ende der 50 Jahre Experimente, in denen diese "Ursuppe" nachgebildet wurde und unter bestimmten Bedingungen gelagert wurde. Und vor ein paar Jahren hat man festgestellt, das sich inzwischen mehrere Aminosäuren gebildet haben. Welche unter anderen Grundbausteine für komplexere Gebilde sind.
Da wird ja gerade so getan, als wäre das alles schon klar und man müsste nur noch letzte unbedeutende Details klären. (Dem ist nicht so!)
Es wird allzuoft (nicht zuletzt über Berichte in den Medien und über Bücher) die Botschaft transportiert, dass man ja nur flüssiges Wasser, ein paar organische Moleküle und eine Energiequelle und viel Zeit brauche um dann vollautomatisch Leben zu erhalten.
In die Köpfe der Menschen wird also die Vorstellung eingepflanzt, dass die Wahrscheinlichkeit für die spontane Entstehung von Leben auf habitablen Planeten sehr hoch sei.
Dafür (für diese Wahrscheinlichkeitsbewertung) gibt es aber bei näherer und objektiver Betrachtung heute noch überhaupt keinen vernünftigen Grund!

Warum ist das so?

Einen Grund sehe ich hier:

Es gibt (vor allen Dingen in den USA) im Hintergrund eine Auseinandersetzung zwischen Wissenschaft und Kreationismus.
Wenn die Wissenschaft bei diesem Streit Oberwasser behalten will (was ich ja sehr befürworte), ist es für sie sehr wichtig plausibel erklären zu können, wie das Leben von alleine entstanden ist/sein kann.
Dabei ist es freilich wenig hilfreich, wenn sie die Wahrscheinlichkeiten für das spontane Entstehen von Leben auf einem unbelebten Planeten pessimistischer sieht als unbedingt nötig.
D.h.: Zumindest in der öffentlichen Darstellung (und auch bei Autoren wie Herrn Dawkins) geht wegen diesem Streit ein Stück weit die Objektivität verloren, was zu übertrieben optimistischen Darstellungen auf der einen Seite und zu übertrieben pessimistischen Darstellungen auf der anderen Seite führt, wenn es um diese Wahrscheinlichkeit geht.

Damit keine Missverständnisse aufkommen:
Selbstverständlich muss das Leben irgendwo, irgendwann von alleine entstanden sein. Fraglich ist für mich nur, in wie vielen Fällen es auch auf dem Planeten entstanden ist, auf dem man es dann vorfindet - und das hängt eben essentiell von dem wahren (und noch unbekannten) Wert der obigen Wahrscheinlichkeit ab.


Grüße
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Re: Kontamination der Galaxis mit Lebenssporen möglich?

Beitrag von gravi » 14. Jun 2013, 19:47

Wie gesagt, zu 100% kann niemand ausschließen, dass Leben zur Erde von irgendwo außerhalb kam. Mag sein, dass es irgendwo da draußen Querdenker gibt, die meinen das Universum mit ihren Sporen übersäen zu müssen.
Es bleibt aber nur eine sehr, sehr vage Spur.

Irgendwo und irgendwie muss das Leben aber gestartet sein, das ist ja unzweifelhaft. Bei den unsäglichen Möglichkeiten, die allein unsere Galaxis bietet und dem Wissen, dass es eigentlich überall im Kosmos die gleichen Bedingungen gibt (sprich Elemente, Moleküle, die auf Staubteilchen synthetisiert werden usw.) bleibe ich doch bei meiner Überzeugung, dass wir aus einem Urkeim entstanden sind, der auch hier irgendwann entstand.
Ich bin auch davon überzeugt, dass es der Wissenschaft einmal gelingen wird, den Vorgang der Lebensentstehung nachzuvollziehen. Ebenso, wie wir das Higgs fanden und vlt. auch noch Schwarze Minilöcher erzeugen werden.

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