http://abenteuer-universum.de/bb/viewto ... 6&start=64
seeker hat geschrieben:Die ersten habitablen Planeten in der Milchstraße gab es also wohl schon ca. 5-6 Milliarden Jahre vor der Entstehung der Erde, die meisten gab es gerade zu dem Zeitpunkt als die Erde entstanden ist!
Die Grafik nennt dabei die Zahl 65 Millionen. Selbst wenn sich nur auf ganz wenigen dieser Planeten Leben entwickelt hat, dann legen doch diese Zahlen nahe, dass es schon Milliarden Jahre vor der Erde Leben in der Michstraße gegeben haben sollte.
Wenn man von diesem Ausgangspunkt aus weiterdenkt, kann einem tatsächlich schwindlig werden!
Ist es z.B. tatsächlich denkbar, dass wir die Nachkommen einer uralten Zivilisation sind, die ihre Lebenssporen absichtlich noch vor ihrem Aussterben in der Galaxis verstreut hat?
Solche Möglichkeiten kommen mir in Anbetracht dieser Zahlen nun viel weniger als SciFi vor...
Sind solche Szenarien nicht sogar wahrscheinlicher als alles andere?
Ich meine die Sache ist doch ganz einfach: Wenn die Menschheit auch nur noch ein paar hundert Jahre überleben sollte, dann kann ich schon fast garantieren, das irgendjemand auf die Idee kommen wird, dass es sinnvoll ist Lebenssporen von der Erde in der Galaxis zu verteilen - und das dann auch tun. Es ist dabei egal, ob die Mehrheit solches ablehnt oder nicht; irgendein reicher Verrückter wird sich schon finden... Gut in Hi-Tech-Materialien eingepackt werden solche Sporen sicherlich einige Millionen Jahre überleben können.
Uns fehlt aus meiner Sicht noch viel viel mehr als nur der "zündende Funke" zur Erklärung der Herkunft des Lebens auf der Erde.gravi hat geschrieben:Diese Annahme der hinterlassenen Lebenssporen trifft allerdings nicht ganz meine Zustimmung. Die Entwicklung des Lebens auf der Erde ist ja relativ gut verstanden - lediglich fehlt uns noch der "zündende Funke", auch wenn wir schon viele selbstorganisierende Moleküle kennen.
Wenn wir objektiv sein wollen, dürfen wir nicht von vorne herein alle Möglichkeiten die auf einem aktiven Eingreifen von Intelligenzen beruhen ausschließen oder a priori als unwahrscheinlicher bewerten als Erklärungen, die ohne dies auskommen.
Ich glaube hingegen, dass das im Prinzip heute schon für uns möglich wäre, jedenfalls sind wir nahe dran so etwas tun zu können.Ich will jetzt auch nicht in die SiFi abdriften, meine aber, dass auch hochentwickelte Kulturen die Physik nicht knicken können und mal eben so ein paar "Sporen" über Tausende von Lichtjahren transportieren können. Und weshalb sollten sie gerade die Erde ausgesucht haben, die seinerzeit bestimmt nicht sehr einladend war. Einlenkend muss man aber doch sagen, das wir gar nicht abschätzen können, wozu hochstehende Intelligenzen (falls es solche gibt) aus raumfahrttechnischer Sicht in der Lage sind...
Bakterien sind klein und leicht, auch dann noch, wenn man sie in schützende Hüllen einpackt und dann als Bakterienstaub im Weltraum verteilt.
Ein Bakterium wiegt etwa 100 femtogramm (0,0000000000001 g), Bakteriensporen dürften noch leichter sein. Nur eine Tonne Bakterien enthält daher ca. 10^16 = 10 Millionen Milliarden Bakterien.
Bei dieser Anzahl könnte man einen solchen Staub evtl. sogar einfach ungezielt überallhin auf die Reise schicken.
Es ist auch kein Problem vielversprechende junge gelbe Zwergsterne zu finden oder Systeme zu finden, die gerade im Entstehen sind. Das können wir heute schon.
Man muss auch nicht gleich die ganze Galaxis "verseuchen", man kann sich auch auf den näheren Bereich einschränken, sagen wir z.B. 200 LJ Umkreis.
Bei einem geschätzten mittleren Abstand von 150 LJ (es gibt sicherlich Zonen weiter innen und in den Spiralarmen, wo dieser Abstand 10x kleiner ist) zwischen zwei habitablen Sonnensystemen in der Milchstraße reicht das aus.
Zu den Bakterien/Bakteriensporen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bakteriens ... enschaftenDie Endospore als Ruhestadium kann lange Zeit überdauern; so wurden lebensfähige Sporen im Magen einer in Bernstein konservierten Biene gefunden, welche über 25 Millionen Jahre alt sind [1]. Allerdings wird diskutiert, ob das Material mit rezenten Endosporen verunreinigt war. Fest steht jedoch, dass Endosporen sehr lange Zeit überdauern können. Ein Stoffwechsel lässt sich nicht nachweisen (Kryptobiose).
Die von Bakterien gebildeten Endosporen weisen eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Hitze, Kälte, Austrocknung, verschiedene Arten von Strahlung, chemische Agentien, Lysozym und extreme pH-Werte auf. Sie lassen sich kaum mit den üblichen Methoden färben. Die Resistenzen beruhen auf einer mehrschichtigen Hülle und dem geringen Wassergehalt. Undurchlässigkeit der Sporenhülle für radiochemische Produkte und Bindung freier Radikale durch schwefelhaltige Bestandteile verleihen ihnen Resistenz gegen radioaktive Strahlung. Die Sporen enthalten Calciumdipicolinat, ein charakteristischer Stoff, der bei vegetativen Zellen nicht vorkommt. Die DNA der Endosporen wird durch SASP (small acid soluble [spore] protein) geschützt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Bakterien# ... _BakteriumDas älteste Bakterium
Seit dem Jahr 2000 gilt ein geschätzt 250 Millionen Jahre altes Bakterium als ältestes Lebewesen auf der Erde. Der Mikroorganismus mit dem heutigen Namen „Bacillus permians“ wurde in einem Labor der West Chester University in Pennsylvania von den Forschern um Russell H. Vreeland entdeckt. In einer Nährlösung entwickelte das Bakterium Aktivitäten. Geborgen wurde es bei Bohrungen in einer Höhle bei Carlsbad (New Mexico), die der Erkundung einer möglichen Endlagerstätte für Atommüll dienten. Es überlebte die Zeiten in einem größeren Salzkristall, worin sich etwas Salzlake befand, in 2.000 Fuß (609 Meter) Tiefe.[8][9]
Das Forscherteam berichtete über seinen Fund im britischen Wissenschaftsjournal Nature am 19. Oktober 2000.[10] Die Entdeckung entzündete neue Überlegungen über das Entstehen von Leben im Universum. Eine so lange Lebensdauer dieses Organismus ließe ihn riesige Entfernungen im Weltall zurücklegen. Es hat den Anschein, als ob Sporen ein Schlüssel hierfür sein könnten. Bakterien und Hefen können ihre Funktionen in schlechten Zeiten so reduzieren, dass sie zu einer stabilen elastischen Struktur werden. Wiederbelebungen solcher Sporen sind bereits aus 118 Jahre alten Fleischdosen und 166 Jahre alten Bierflaschen geglückt.[11]
Aufwändiger war der Reanimationsweg beim zuvor ab 1995 bekannten ältesten Lebewesen. Hier wurden etwa 25 bis 40 Millionen Jahre alte Bakteriensporen zum Leben erweckt. Sie stammten aus dem Hinterleib einer Biene, die in Bernstein eingeschlossen war und in einem Fund in der Dominikanischen Republik aufgespürt wurden.
Wenn man es richtig macht ist es also durchaus denkbar, dass man Bakterien lebensfähig über interstellare Entfernungen hin verschicken kann:
Ein wenig beschleunigen (was bei solch kleinen Massen leicht ist) und man ist damit in ein paar 1000 Jahren schon beim nächsten Stern, in ein paar 10.000-100.000-Millionen Jahren schon fast überall in der Galaxis, wo man hin will.
Dabei ist noch nicht einmal berücksichtigt, zu was wir in nur 100, 200 Jahren fähig sein werden.
Ganz so weit hergeholt scheint mir diese Sache daher gar nicht zu sein?
Grüße
seeker