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Der Jesus-Avatar

Entstehung und Entwicklung von Leben, Wahrscheinlichkeit für extraterrestrisches Leben
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Ralander

Der Jesus-Avatar

Beitrag von Ralander » 19. Jun 2012, 18:30

Hallo,

ich habe eine technologische Zukunftsprognose der Spezies Mensch verfasst.

Darüber hinaus stelle ich auch ein mögliches Kontakt-Szenario mit einer außerirdischen, sehr weit entwickelten Zivilisation vor:

http://www.der-jesus-avatar.de

Schon mal danke im voraus für euer Interesse !

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Re: Der Jesus-Avatar

Beitrag von seeker » 19. Jun 2012, 19:50

Herzlich willkommen Ralander!

Sehr nette Fiktion.
Eigentlich solltest du eine Geschichte da drum herum schreiben, es würde evtl. ein guter SciFi-Roman mit Hintergrund werden (ist nicht abwertend gemeint)...

Wenn das, was du beschreibst, eintritt, dann muss man das folgende Stichwort hinzufügen: Vernetzung!
Dein Ansatz würde m. E. definitiv zu einem Borg-Kollektiv mit einem Hive-Bewusstsein führen.

Weiterhin:
Ich habe schon öfter von Thesen gehört, die spekulieren, dass man eine Tages ein menschliches Bewusstsein in eine Maschine hochladen können wird. Man müsse nur die "Computer-Power" weit genug hochschrauben...

Irgendwie bin ich da skeptisch und halte diese Vorstellung für zu naiv:
Wenn ich mir meinen heutigen Quadcore-Windows 7-Rechner anschaue, dann hat der eine vieltausendfach höhere Rechenleistung als mein damaliger C 64.
Aber ist er deshalb klüger/intelligenter als mein 64er? Nur einen Hauch? Ich muss entschieden sagen: Nein! Er ist genauso blöd, hat keinerlei Intelligenz ...von Bewusstsein will ich erst gar nicht reden.

Ich vermute, dass man mit der momentanen Computerarchitektur und alleiniger Erhöhung der Rechenpower hier nicht weiterkommt.
Compter rechnen immer noch exakt schwarz/weiß, mit 1 und 0. Ich glaube, um das, was in einem Gehirn vorgeht, nachmachen zu können, braucht es eine Prise Unschärfe (wahrscheinlich sogar eine QM-Unschärfe), Chaos, ein bißchen 0, ein bißchen schwarz... und genau diese Unschärfe wird es -obwohl wahrscheinlich auch eines Tages künstlich herstellbar- prinzipiell verhindern, dass ein Bewusstsein 1:1 kopiert werden kann; von den sonstigen heute unabsehbaren und evtl. unüberwindbaren Problemen bei einem solchen Vorhaben ganz zu schweigen...

Die These, dass eine außerirdische Superrasse vielleicht schon seit tausenden von Jahren Einfluss auf die Menschheit ausübt ist bedenkenswert und faszinierend.
Ich halte sie aber für unwahrscheinlich. Wenn man sich die Wahrscheinlichkeiten für das Entstehen und anschließende langfristige Überleben einer Zivilisation anschaut, dann kommt man (bei optimistischer Schätzung) vielleicht auf höchstens 2, 3 Zivilisationen pro Galaxis, die etliche tausend Lichtjahre voneinander entfernt entstehen und leben. Wahrscheinlich ist eher, dass wir selbst zu den allerersten Zivilisationen gehören, denn vor einigen Milliarden Jahren waren z.B. schwere Elemente noch Mangelware.

Die Jungfrauengeburt gab es im Übrigen nicht. Das war 1. ein Übersetzungsfehler ("junge Frau" -> "Jungfrau") und ist 2. ein immer wiederkehrendes Motiv, das die Wichtigkeit einer Person in einer Geschichte hervorheben soll. Beispiele für Jungfrauengeburten: Krishna, Attis, Horus, Merlin, etc. ...und auf die Realität der in der Bibel beschrieben Wunder würde ich ehrlich gesagt auch nicht wetten. Dazu brauche ich aber echt keine Alien-Hypothese...

Beste Grüße
seeker
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Re: Der Jesus-Avatar

Beitrag von Stephen » 20. Jun 2012, 10:13

Hallo zusammen...

... und ein herzliches Willkommen Frank Ralander!

Ich finde die Abhandlung wirklich gelungen. Es gibt selbstverständlich einige Punkte, wo sich die Geister scheiden. Ich glaube z.B. einfach nicht an 1/3 Lichtgeschwindigkeit, aber das ist natürlich eine rein subjektive Meinung, weder beweisbar noch zu widerlegen. Ebenfalls sehr unwahrscheinlich - jedenfalls für mich persönlich - ist die Annahme, dass eine Zivilisation 1 Millarde Jahre überdauern kann. Aber völlig ausgeschlossen ist auch das nicht.

Vollkommene Übereinstimmung haben wir darin, dass (bis auf das Gehirn) alle menschlichen Körperteile austauschbar und leistungsfähiger als das Original sein werden. Schon jetzt gibt es ja den vernetzten High-Tech-Soldaten mit Kamera, Infrarotgerät, GPS, Unterschall-Präzisionswaffe etc.

Und Außerirdische wird es natürlich geben. Es wäre schon verrückt, wenn das ganze Universum nur für uns Menschen existieren würde. Sollten wir denen tatsächlich begegnen, glaube ich aber eher nicht an eine friedliche Koexistenz...

Fazit: Ein wirklich lesenswerter Artikel!

Gruß
Steffen
Die Demokratie beruht auf drei Grundpfeilern: Der Freiheit der Gedanken, der Freiheit der Rede und der Klugheit, beides nicht zu gebrauchen.
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Ralander

Der Jesus-Avatar

Beitrag von Ralander » 20. Jun 2012, 11:01

Yukterez hat geschrieben:Geht man allerdings davon aus dass die Information beim Auslesen zerstört wird, bleibt das Risiko, bei einem Übertragungsfelhler vollends vernichtet zu werden, oder aber im harmlosesten Fall deformiert oder verwundet.
Da hast du Recht!
Aber dieses Thema baut, wie im Manuskript erwähnt, direkt auf dem Kapitel „Der Traum von der Unsterblichkeit“ und dem dort erklärten Backup-Prozess von Kurzweil auf.
Wenn also irgendetwas schiefgehen sollte, kann jederzeit auf das Backup zurückgegriffen werden!
Yukterez hat geschrieben: Aber immerhin dennoch ein netter Science Fiction, nur leider wird, wie bei fast allen Märchen, zu wenig auf die technischen Details eingegangen !
Die technischen Details und das komplexe Hintergrundwissen kannst du jederzeit in meinen angegeben Quellen nachlesen, im konkreten Fall bei Kurzweil (Homo Sapiens).
seeker hat geschrieben:
Ich vermute, dass man mit der momentanen Computerarchitektur und alleiniger Erhöhung der Rechenpower hier nicht weiterkommt.
Das ist absolut korrekt!
Deshalb habe ich auch auf echte, massive parallel Verarbeitung hingewiesen.
Dabei handelt es sich nicht mehr um die von-Neumann-Architektur, also serielle Rechner, sondern um „neuronale Hardware“, siehe hier:

http://www.heise.de/tr/artikel/Der-Gehi ... 76263.html
Stephen hat geschrieben: Fazit: Ein wirklich lesenswerter Artikel!
Danke für dein Interesse!

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Re: Der Jesus-Avatar

Beitrag von Skeltek » 20. Jun 2012, 14:25

Ich hatte mal ein Programm geschrieben, das sich selbst vervielfältigt und sporadisch modifiziert... Resultat war eine volle Festplatte und die primitiven "Viren" haben die großen aufgefressen... außerdem bietet eine mehrere Gigabyte große Platte kaum Lebensraum für das Koexistieren intelligenter Programme... daß sie sich alle dasselbe Herz(CPU) teilen ist ein massives Problem das die Evolutionszeit weiter vermindert...
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Re: Der Jesus-Avatar

Beitrag von gravi » 20. Jun 2012, 19:30

Auch von mir noch ein fröhliches Willkommen - verbunden mit der Hoffnung, dass Dein Thema hier auch umfassend diskutiert wird.

Gelesen habe ich es natürlich - und beschlossen, lieber kein Superwesen zu werden. Gegen den Austausch so mancher Körperteile (Arme, Beine, lebenswichtige Organe usw.) hätte ich ja keine Einwände. Doch bestimmte Dinge würde ich schon gerne behalten... :wink:

Jesus als Alien? Das finde ich schon ein wenig weit her geholt, aber lassen wir das mal im Raum stehen.

Gewisse Parallelen sehe ich mit Majorons Gastbeitrag http://abenteuer-universum.de/gast/thomas3.html, ihr solltet euch vielleicht mal austauschen (das kann auch hier geschehen -wäre bestimmt für alle interessant!).

Gruß
gravi
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Ralander

Der Jesus-Avatar

Beitrag von Ralander » 21. Jun 2012, 10:10

Stephen hat geschrieben: Ebenfalls sehr unwahrscheinlich - jedenfalls für mich persönlich - ist die Annahme, dass eine Zivilisation 1 Millarde Jahre überdauern kann. Aber völlig ausgeschlossen ist auch das nicht.
Ich denke mal, dass es für eine höher entwickelte Zivilisation drei Möglichkeiten gibt:

1. Sie schafft sich selbst ab.
Beispiele dafür finden wir genug auf unserem eigenem Planeten:
- Überbevölkerung
- Klimaerwärmung
- Ökologische Katastrophen
- Kriege

2. Sie wird durch ein eine Katastrophe, die nicht von Menschen verursacht wurde, ausgelöscht:
- Meteoriteneinschlag mit globalen Auswirkungen
- Super-Vulkan-Ausbrüche
- usw.

3. Sie übersteht all diese Risiken aufgrund folgender Eigenschaften:

Sie kann alle auftretenden Gefahren, sowohl Naturkatastrophen als auch von ihr selbst verursachte, rechtzeitig abwehren.
Das setzt voraus, dass Technologie und Ethik/Moral/ökologisches Verständnis schnell und hoch genug entwickelt werden.
Oder im Umkehrschluss, eine Super-Zivilisation, kann nur über Milliarden Jahre existieren, wenn sie extrem vorausschauend handelt, höchsten ethisch moralischen Ansprüchen genügt und ökologisch umsichtig im galaktischen Maßstab ist!

Alles andere würde mittel- und langfristig zu Konflikten und Auslöschung führen!

D.h. wiederum, das sich eine solche Super-Zivilisation uns gegenüber extrem vorsichtig und zurückhaltend verhalten würde, um alle Risiken eines Kontaktes zu minimieren!

Wir sind für sie brabbelnde, kleine, dumme Babys!
Und einem Baby wirst du nicht gleich in den ersten Monaten seines Lebens die Allgemeine Relativitätstheorie vorsetzen. Oder es an das Steuer eines Autos setzen!

Wenn du mit einem Baby kommunizieren willst, musst du dich auf sein Niveau herab begeben!
Du gibst ihm Plüschtiere, bunte Bilderbücher und erzählst ihm vom Weihnachtsmann!

Der Weihnachtsmann und die Plüschtiere sind im übertragenen Sinne für unsere Spezies Mensch die biblischen Geschichten, wie die Wunder Jesu oder primitive fliegende Untertassen!

Wenn wir irgendwann erwachsen sind und reif genug, dann werden sie uns eventuell einen echten Einblick in ihre Welt erlauben !

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Re: Der Jesus-Avatar

Beitrag von Stephen » 22. Jun 2012, 09:15

Diese Diskussion überschneidet sich gerade mit den beiden folgenden...
http://abenteuer-universum.de/bb/viewto ... =37&t=2182
http://abenteuer-universum.de/bb/viewto ... =37&t=2154

Ein Zusammenlegen würde trotzdem alles aus dem Zusammenhang reißen, also bitte mal hin- und herzappen ;-)
Die Demokratie beruht auf drei Grundpfeilern: Der Freiheit der Gedanken, der Freiheit der Rede und der Klugheit, beides nicht zu gebrauchen.
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Re: Der Jesus-Avatar

Beitrag von seeker » 22. Jun 2012, 14:12

Ralander hat geschrieben:ch denke mal, dass es für eine höher entwickelte Zivilisation drei Möglichkeiten gibt:

1. Sie schafft sich selbst ab.
...
2. Sie wird durch ein eine Katastrophe, die nicht von Menschen verursacht wurde, ausgelöscht
Ja, da stimme ich zu. Und genau das ist es, was vermutlich mit den allermeisten Zivilisationen passiert.
Ein weitere Möglichkeit wäre Degeneration bzw. eine Evolution wieder weg von der Intelligenz hin zu anderen Optimierungen.
Ralander hat geschrieben:3. Sie übersteht all diese Risiken aufgrund folgender Eigenschaften:

Sie kann alle auftretenden Gefahren, sowohl Naturkatastrophen als auch von ihr selbst verursachte, rechtzeitig abwehren.
Das setzt voraus, dass Technologie und Ethik/Moral/ökologisches Verständnis schnell und hoch genug entwickelt werden.
Oder im Umkehrschluss, eine Super-Zivilisation, kann nur über Milliarden Jahre existieren, wenn sie extrem vorausschauend handelt, höchsten ethisch moralischen Ansprüchen genügt und ökologisch umsichtig im galaktischen Maßstab ist!

Alles andere würde mittel- und langfristig zu Konflikten und Auslöschung führen!
Das sehe ich in dieser Ausschließlichkeit nicht so. Es gibt auch noch ganz andere langfristige Überlebensstrategien.
Eine Möglichkeit wäre z.B. schnelle Vermehrung und Verbreitung bei gleichzeitiger Optimierung der Robustheit der Spezies und Minimierung der Ansprüche an die Umwelt, ganz so wie es Mikroorganismen seit Jahrmilliarden mit Erfolg tun, z.T. ohne sich dabei noch groß zu verändern.

Warum soll den eine Superzivilisation gegenüber anderen Zivilisationen ethisch handeln? Im Darwinschen Sinne bringt das keine Vorteile.
Eine Zivilisation könnte auch völlig rücksichtslos und moralfrei gegenüber anderen handeln. Auch die Ökologie ist nicht vordergründig wichtig, wenn man z.B. wie Heuschrecken von einem Planeten zum nächsten zieht - die Galaxis ist groß genug um auf diese Weise das Überleben für Jahrmilliarden zu sichern.
Ein internes ethisches/moralisches Handeln in einer Zivilisation ist für diese nützlich, verändert aber dann völlig seinen Sinn, wenn eine Zivilisation per Vernetzung ein einziges Hive-Bewusstsein bildet.

Letztlich können wir darüber gar nichts gewichtiges sagen, weil uns dazu die Informationen fehlen.

Zur Weltraumfahrt:
Es kann auch gut sein, dass sich alle fortschrittlichen Zivilisationen irgendwann von der Weltraumfahrt abwenden und sich in einen selbstgeschaffenenen Cyberspace zurückziehen und diesen kreieren und erforschen. Dmit wäre auch das Problem der Langeweile gelöst (wobei wir eh nichts darüber sagen können, ob Superwesen Langeweile empfinden können).
Diese Möglichkeit erscheint mir die wahrscheinlichere einfach deshalb, weil die Weltraumfahrt sehr sehr aufwendig ist und die Erschaffung eines Cyberspace voraussichtlich viel einfacher zu realisieren sein wird. Bei begrenzten Ressourcen wird man sich schließlich immer dem einfacheren Weg zuwenden...


Grüße
seeker
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Karl Popper

Ralander

Re: Der Jesus-Avatar

Beitrag von Ralander » 22. Jun 2012, 16:10

seeker hat geschrieben: Ein weitere Möglichkeit wäre Degeneration …
Degeneration hört sich für mich nach Kriegen an und Kriege sind potenziell tödlich!
seeker hat geschrieben: … bzw. eine Evolution wieder weg von der Intelligenz …
Dann ist aber im Laufe von Milliarden Jahren die Wahrscheinlichkeit hoch, dass diese Spezies wieder ausstirbt, da sie Katastrophen, wie z.B. einem Meteoriteneinschlag mit globalen Auswirkungen, nichts entgegen zu setzen hat!
seeker hat geschrieben: Eine Möglichkeit wäre z.B. schnelle Vermehrung und Verbreitung bei gleichzeitiger Optimierung der Robustheit der Spezies und Minimierung der Ansprüche an die Umwelt, ganz so wie es Mikroorganismen seit Jahrmilliarden mit Erfolg tun, z.T. ohne sich dabei noch groß zu verändern.
Interessante These!
(Aber ich befürchte, dass dann die Intelligenz auf der Strecke bleiben würde, vor allem beim Thema „schnelle Vermehrung“ :) )
Nein, im Ernst, das wäre eine Alternative zur intelligenten Entwicklung, aber dann hätten wir wieder obiges Problem mit:
seeker hat geschrieben: … bzw. eine Evolution wieder weg von der Intelligenz …
seeker hat geschrieben: Warum soll den eine Superzivilisation gegenüber anderen Zivilisationen ethisch handeln?
Siehe auch :
Physiker R. Breuer in seinem Artikel „Fürsorgliche Superzivilisationen“:
http://www.spektrum.de/alias/exobiologi ... nen/874601

Weil unethisches Verhalten zu Widersprüchen und Konflikten führt!

Und Konflikte können zu Terroranschlägen, Bürgerkriegen oder Kriegen führen!

Ein ganz konkretes Szenario:
Natürlich hat eine solche Superzivilisation nichts von unserer primitiven, menschlichen Zivilisation zu fürchten! Sie könnten hier alles platt machen und wir wüssten nicht wie uns geschieht!!

Der Haken an der Sache ist, was, wenn es aufgrund dieses nichtethischen Verhaltens ein paar radikale Umweltaktivisten in dieser Super-Zivilisation gibt?!

Sie könnten einen Terroranschlag ausführen!
Und verlass dich drauf, wenn man dieses Spiel ein paar Milliarden Jahre spielt, dann geht es irgendwann richtig schief !!
Und dann ist jede technologisch noch so hochentwickelte Zivilisation Geschichte!

Ergo, Ethik zahlt sich langfristig aus!!
Zuletzt geändert von Ralander am 22. Jun 2012, 16:15, insgesamt 1-mal geändert.

Majoron
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Re: Der Jesus-Avatar

Beitrag von Majoron » 22. Jun 2012, 16:12

Hallo :beer:

an Seeker :Cyberspace und RF. müssen sich nicht ausschließen:
"Computronium ist die hypothetische Bezeichnung für "umgewandelte" Materie, deren kleinste Einheiten Nanocomputer sind; aus ihr besteht die Cyberblase, innerhalb derer Emulationen in VRs existieren. Diese können Parallelrealitäten aus der Vergangenheit oder der Fiktion sein, aber auch "unphysikalische" "Zeichentrickrealitäten”. Man denke an das Holodeck aus Star Trek.
Die Expansion der EXES in den Kosmos wir zunächst eine sehr materielle Angelegenheit sein - eine Wellenfront, die unbelebte Materie in Maschinen und Computronium verwandelt und damit die Vorraussetzung zu weiterer Expansion schafft.
Diese Transformation wird eine smarte Welt zurücklassen, in der weniger gehandelt und mehr gedacht wird. Aufgrund der Lichtmauer und der Konkurrenz zu anderen EXES werden sie an Ort und Stelle wachsen müssen, indem sie innerhalb ihrer Grenzen ihre Materie immer weiter verfeinern und umstrukturieren."

an Ralander: schon mal auf meinen Gastbeitrag "Technologie als kosmologischer Faktor" und die Links am Ende geschaut? Schön, daß sich noch jemand so dafür interessiert :wink: leider gibts zu diesem Thema nur wenig deutschsprachige Literatur, aber da du auch aus englischen Quellen zitiert hast, wie wäre es mit deren Übersetzungen??
PS: googel mal "Extropianer"

Ralander

Re: Der Jesus-Avatar

Beitrag von Ralander » 23. Jun 2012, 10:10

Majoron hat geschrieben:
an Ralander: schon mal auf meinen Gastbeitrag "Technologie als kosmologischer Faktor" und die Links am Ende geschaut? Schön, dass sich noch jemand so dafür interessiert
Danke für den Tipp, ich schau mir das mal an!

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Re: Der Jesus-Avatar

Beitrag von tomS » 24. Jun 2012, 16:49

Hallo Ralander,

in deinem Artikel - der mir recht gut gefällt - stecken ein paar verborgene Annahmen; hier in Form von Fragen:
- kann man das Bewusstsein vollumfänglich verstehen und simulieren oder algorithmisch darstellen? treffen die Gödelschen Unvollständigkeitssätze auf das Bewusstsein zu?
- spielt die Quantenmechanik eine Rolle? sie verbietet Cloning bzw. Kopien u.v.a.m.
Gruß
Tom

Der Wert eines Dialogs hängt vor allem von der Vielfalt der konkurrierenden Meinungen ab.
Sir Karl R. Popper

Ralander

Re: Der Jesus-Avatar

Beitrag von Ralander » 24. Jun 2012, 19:12

tomS hat geschrieben: - kann man das Bewusstsein vollumfänglich verstehen und simulieren oder algorithmisch darstellen?
Danke für dein Interesse!

Um Missverständnisse zu vermeiden, muss ich erst einmal eine grundsätzliche Feststellung zu machen:

Im Sinne von Raymond Kurzweil (Homo Saphiens) gehe ich davon aus, dass das Bewusstsein eine neurophysiologische Funktion unseres Gehirns ist - einem hochkomplexen, biologischen, neuronalen Netzwerk!

Also esoterische Betrachtungsweisen im Zusammenhang mit dem Bewusstseins-Begriff schließe ich als Rationalist demzufolge komplett aus!

Wenn man von dieser Basis ausgeht, dann braucht man deine Frage nur anders zu formulieren, um einer möglichen Antwort näher zu kommen:

"kann man hochkomplexe, neuronale Netzwerke vollumfänglich verstehen und simulieren oder algorithmisch darstellen?"

Wir sind davon heute noch weit davon entfernt!

Und vielleicht wird man hochkomplexe, neuronale Netzwerke nie vollumfänglich verstehen und algorithmisch darstellen können!

Vielleicht ist das auch gar nicht nötig.

Es gäbe zwei andere Möglichkeiten (siehe auch Raymond Kurzweil: Homo Saphiens):

1. Vielleicht reicht es aus, nur die relevanten Strukturinformationen des Gehirns zu scannen und anschließend auf ein künstliches, neuronales Netzwerk zu übertragen! Damit würde auch das Bewusstsein übertragen werden, ohne dass wir jedes einzelne Detail verstanden haben müssen!

2. Vielleicht reicht Simulation aus! Vielleicht kann man sich schrittweise über die Simulation immer komplexerer, künstlicher, neuronaler Netzwerke soweit voran arbeiten, bis eines Tages ein hochkomplexes, künstliches, neuronales Netzwerk entsteht, welches über Bewusstsein verfügt (ergo ein Nachahmen der evolutionären Entwicklung)!
Auch dabei müssen wir nicht jedes Detail verstanden haben!

tomS hat geschrieben: - spielt die Quantenmechanik eine Rolle? sie verbietet Cloning bzw. Kopien u.v.a.m.
Bei den von Kurzweil und mir beschriebenen Verfahren wird „nur“ in Größenordnung der Neuronen und ihrer Synapsen gearbeitet!

Dies liegt um Zehnerpotenzen über quantenphysikalisch relevanten Größenordnungen!

Erst beim Scannen im molekularen oder gar atomaren Bereich wäre mit quantenphysikalischen Effekten zu rechnen! Und dies ist bei der Betrachtung eines neuronalen Netzwerkes nicht nötig!

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Re: Der Jesus-Avatar

Beitrag von tomS » 24. Jun 2012, 21:37

OK, damit ist deine Ausgangsbasis klar (sie muss nicht richtig sein)
Gruß
Tom

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Re: Der Jesus-Avatar

Beitrag von seeker » 25. Jun 2012, 09:52

Ralander hat geschrieben:Bei den von Kurzweil und mir beschriebenen Verfahren wird „nur“ in Größenordnung der Neuronen und ihrer Synapsen gearbeitet!

Dies liegt um Zehnerpotenzen über quantenphysikalisch relevanten Größenordnungen!
Nun ja, der synaptische Spalt ist möglicherweise klein genug... Es bleibt aber noch abzuwarten, ob da was dran ist.
Wenn du dich darauf zurückziehst, dass man Bewusstsein möglicherweise auch nachbauen können wird (bzw. "wachsen lassen"), ohne im Detail zu verstehen (bzw. verstehen zu müssen), was man da eigentlich tut, dann bin ich bei dir.

Bei der Degeneration hast du Recht. Das kann langfristig nur ein Zwischenschritt sein, der irgendwann zum Aussterben führt, wenn nicht rechtzeitig wieder eine "Höherentwicklung in die richtige Richtung" erfolgt.

Zur Ethik:
Es ist richtig, dass eine hochentwickelte, sehr alte Zivilisation hier hohe Maßstäbe entwickelt haben kann. Ich bestreite aber, dass wir wissen können, ob sie das auch muss. Wenn eine Superzivilisation z.B. ein einziges Bewusstsein bilden würde, dann wäre "Ethik" für diese Zivilisation etwas ganz anderes, da es dann gar keine Induvidien mehr gäbe, sondern nur noch eine einzige "Meta-Intelligenz". Eine solche Intelligenz würde zu sich selbst "gut" sein - zu fremden biologischen Formen muss sie das aber nicht, genauso wenig, wie ich zu Krankheitserregern oder Ungeziefer gut sein muss, um zu mir selbst gut sein zu können.
Insbesondere kann man auch spekulieren, dass manche Superzivilisation die Biologie hinter sich lassen wird und nur noch auf technologischer Basis existieren wird.
Welchen (darwinschen) Grund hätte ein hochentwickeltes technologisches Leben noch, biologisches Leben als wertvoll zu erachten und zu schützen?
Antwort: Wir wissen es nicht! Es ist alles möglich.

Weiterhin können wir auch nicht wissen, in welchem Entwicklungsstadium uns eine solche hypothetische Superintelligenz finden würde. Es könnte ja auch sein, dass sie gerade zu dieser Zeit wieder degeneriert (auch in ethischer Hinsicht)... Höherentwicklung ist jedenfalls keine stetige Kurve nach oben, sondern eine Wellenlinie, ein Auf und Ab, dessen Trend längerfristig nach oben zeigen kann, der aber auf größeren Zeitskalen auch wieder "wellig" sein wird, usw. ...

Dennoch ist deine Konstruktion/Prognose möglich.
Wenn man das weiter spinnt, könnte es ja auch sein, dass solche Superwesen nicht erst vor 2000 Jahren hier aufgetaucht sind, sondern schon viel früher und vielleicht sogar für das Entstehen der Menschen (oder gar des Lebens) verantwortlich zu machen wären...
Dennoch: Sehr wahrscheinlich ist das nicht. Wir können auch alles recht plausibel ohne diese Hypothese erkären.

Noch etwas:
Zukunftsvisionen/-prognosen gibt es schon lange und gab es schon viele. Wenn man sich alte Spekulationen heute anschaut, dann lehrt uns das eines:
Wenn eine Prognose gut war, dann hat sie ein paar Dinge richtig vorhergesagt, die so ähnlich eintrafen. Sehr viele Dinge waren aber auch bei jeder bisherigen Prognose völlig falsch. Das liegt einfach daran, dass die Zukunft halt doch im Dunkeln liegt, dass man aus der Gegenwart heraus unmöglich alles vorausahnen kann, was kommen wird und wie sich das alles im komplexen Zusammenspiel weiter entwickeln wird - und das ist gut so, denn so bleibt die Zukunft spannend!

Denn erstens kommt es anders und zweitens als man denkt! :wink:

Beste Grüße
seeker
Grüße
seeker


Wissenschaft ... ist die Methode, kühne Hypothesen aufstellen und sie der schärfsten Kritik auszusetzen, um herauszufinden, wo wir uns geirrt haben.
Karl Popper

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Re: Der Jesus-Avatar

Beitrag von Ralander » 25. Jun 2012, 15:20

seeker hat geschrieben: Wenn eine Superzivilisation z.B. ein einziges Bewusstsein bilden würde, dann wäre "Ethik" für diese Zivilisation etwas ganz anderes, da es dann gar keine Induvidien mehr gäbe, sondern nur noch eine einzige "Meta-Intelligenz". Eine solche Intelligenz würde zu sich selbst "gut" sein - zu fremden biologischen Formen muss sie das aber nicht, genauso wenig, wie ich zu Krankheitserregern oder Ungeziefer gut sein muss, um zu mir selbst gut sein zu können.
Diese Überlegung finde ich außerordentlich interessant!

Ich weise selbst in meinem Werk im Kapitel „Das technologische Super-Wesen“ auf etwas Ähnliches hin:

Zitat:
Die in diesem Zusammenhang stattfindende Verschmelzung von internen technologischen Gehirn-Komponenten und externen Super-Computern bzw. künstlicher Super-Intelligenz führt zu einer neuen Art der Spezies Mensch – dem technologischen Super-Wesen.

Es wäre tatsächlich denkbar, dass in diesem Zusammenhang nicht nur eine Verschmelzung des Individuums mit der externen Super-Intelligenz stattfindet, sondern dass jedes Individuum seine Individualität komplett aufgibt (freiwillig?!) !

Dann gäbe es nur noch das von dir erwähnte Meta-Bewusstsein !

Und ohne Individuen gäbe es keine Terrorakte oder Bürgerkriege (wie weiter oben von mir erwähnt), da ein gesunder Organismus Gewalt nicht gegen sich selbst richtet!

Dies wiederum könnte bedeuten, dass es egoistische oder vielleicht sogar aggressive Super-Zivilisationen geben könnte?!
Kein angenehmer Gedanke!!

Vielleicht gibt es aber auch da einen Lichtblick:

Es gibt in der Verhaltensbiologie die Altruismus-Forschung!

Dabei wird erforscht, ob es für Lebewesen u.U. langfristig von Vorteil sein könnte, sich Anderen gegenüber nicht-egoistisch zu verhalten.

Ich kenne den aktuellen Stand der Forschung nicht.

Wäre mal interessant, dem nachzugehen?!

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Re: Der Jesus-Avatar

Beitrag von seeker » 25. Jun 2012, 21:04

Ralander hat geschrieben:Dies wiederum könnte bedeuten, dass es egoistische oder vielleicht sogar aggressive Super-Zivilisationen geben könnte?!
Kein angenehmer Gedanke!!
Wegen diesem Gedankengang ("Restrisiko") gibt es heute Leute, die meinen, dass es am Besten ist sich ganz still im Universum zu verhalten (wegen Radiowellenabstrahlung, Sonden,...) und dass jede einigermaßen fortschrittliche Zivilisation zu diesem Schluss kommt und dass wir deshalb bei Seti nichts finden...
Ralander hat geschrieben:Vielleicht gibt es aber auch da einen Lichtblick:

Es gibt in der Verhaltensbiologie die Altruismus-Forschung!

Dabei wird erforscht, ob es für Lebewesen u.U. langfristig von Vorteil sein könnte, sich Anderen gegenüber nicht-egoistisch zu verhalten.
Da kann ich Bücher von Richard Dawkins empfehlen (er schneidet das zumindest rudimentär an): "Das egoistische Gen", "Der Gotteswahn"

Nach Dawkins ist der Altruismus ein Nebenprodukt der evolutionären Anpassung in kleinen Gruppen: In kleinen menschlichen Gruppen, die nahe verwandt sind, bietet die gegenseitige Hilfbereitschaft durchaus Vorteile für das Überleben der ursächlich beteiligten Gene. Dadurch wird dann eine Art Faustformel genetisch im Verhalten verankert, die den Menschen zur Hifsbereitschaft bringt. Diese Faustformel kann aber nicht genau zwischen genetisch verwandten Artgenossen und nicht-verwandten Artgenossen unterscheiden, was zu einem allgemeinen Altruismus/Mitgefühl/Hilfbereitschaft führt. Ganz analog: Der Sexualtrieb. Auch ihm wird auch dann gefolgt, wenn er biologisch keinen Sinn macht (die Frau nimmt die Pille, ein Partner ist unfruchtbar, Homosexualität,...). Warum? Weil die Fausformel, die genetisch im Kopf verankert ist, solche Fälle nicht unterscheiden kann. Daher sind die o.g. "biologisch sinnlosen" Fälle aus evolutionärer Sicht Nebenprodukte bzw. Nebenwirkungen.

Dieser Hang zum Altruismus wird wohl in jeder Zivilisation zunächst vorhanden sein, weil sich Zivilisation und Intelligenz m.E. nur bei Gruppenwesen bilden kann.
Ob er sich aber langfristig in einer Superintelligenz hält und wie stark er sich gegen genauso vorhandene egoistische und mitleidlose Triebe behaupten kann ist für mich unklar, insbesondere dann, wenn der Schritt vom biologischen Leben zum technologischen Leben vollführt werden sollte und der klassische genetisch-biologische Darwinismus nicht mehr greift.

Beste Grüße
seeker
Grüße
seeker


Wissenschaft ... ist die Methode, kühne Hypothesen aufstellen und sie der schärfsten Kritik auszusetzen, um herauszufinden, wo wir uns geirrt haben.
Karl Popper

Majoron
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Re: Der Jesus-Avatar

Beitrag von Majoron » 26. Jun 2012, 11:01

Mahlzeit

an Ralander:
"Der Jesus-Avatar" ist ein beeindruckender Artikel (vor allem das Quellenverzeichnis). Noch 2 Buchtipps: "Künstliches Leben aus dem Computer" von Steven Levy, ISBN:3426771454 und "Die molekular Manufaktur - Wie Nanotechnologie unsere Zukunft beeinflusst" von Damien Broderick, ISBN:3499616270
Sollte eine SZ alle Katastrophen usw. überstehen, dann denke ich, dass sie nur noch durch die physikalischen Gesetze begrenzt ist (finanzielle Grenzen wird es aufgrund der Nanotechnologie, Femtotechnologie, Stringtechnologie usw. nicht mehr geben) ...
"Die in diesem Zusammenhang stattfindende Verschmelzung von internen technologischen Gehirn-Komponenten und externen Super-Computern bzw. künstlicher Super-Intelligenz führt zu einer neuen Art der Spezies Mensch – dem technologischen Super-Wesen. Es wäre tatsächlich denkbar, dass in diesem Zusammenhang nicht nur eine Verschmelzung des Individuums mit der externen Super-Intelligenz stattfindet, sondern dass jedes Individuum seine Individualität komplett aufgibt (freiwillig?!) !Dann gäbe es nur noch das Meta-Bewusstsein !" Damit wäre wir bei den Borg aus ST.

bis dahin!

Ralander

Der Jesus-Avatar

Beitrag von Ralander » 7. Sep 2012, 10:28

Hier noch ein interessantes Beispiel der Firma „Natural Motion“ für künstliche, neuronale Netze, die mit Hilfe evolutionärer Methoden kreiert wurden:

http://www.youtube.com/watch?v=JFJkpVWTQVM

„Der Biologe T. Reil hat evolutionäre Prinzipien wie Auslese, Vererbung und Mutation auf eine Population simulierter, neuronaler Netze angewandt. Ziel war es hierbei, virtuellen Figuren den aufrechten, zweibeinigen Gang beizubringen.
Bereits nach wenigen Generationen gelang es dabei, unter diesen evolutionären Voraussetzungen, ein simuliertes, neuronales Netz zu „züchten“, welches den aufrechten, zweibeinigen Gang perfekt beherrscht.“
[Quelle: „Der Jesus-Avatar“; Kapitel: „Das technologische Super-Wesen“]

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