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Größe der Erde optimal für Leben?

Verfasst: 14. Sep 2009, 11:47
von Frank
Ob auf einem Planeten Leben entstehen kann, hängt nicht nur von seiner Entfernung vom Zentralstern ab, sondern auch noch von verschiedenen anderen Faktoren. Eine Gruppe von Wissenschaftlern aus Deutschland glaubt nun, dass gerade Planeten von Erdgröße optimale Bedingungen aufweisen müssten. Für sogenannte Super-Erden hingegen würde es schlecht aussehen. Andere Experten sind skeptisch.



Im vergangenen Jahr entdeckten Astronomen ein System mit drei Super-Erden. Sind die Chancen für Leben dort eher gering? Bild: ESO
Damit auf einem Planeten Leben entstehen kann, müssen mehr Bedingungen erfüllt sein als nur der richtige Abstand von seinem Stern. Eine wichtige Rolle spielen vermutlich auch ein ausreichend starkes Magnetfeld, das das Leben vor gefährlicher Strahlung aus dem All schützt, und eine Plattentektonik, die für die Stabilität der Atmosphäre sorgt.

Ein Forscher-Team aus Deutschland kommt nun zu dem Schluss, dass gerade erdgroße Planeten diese Bedingungen erfüllen, während größere Planeten weder ein Magnetfeld noch Plattentektonik besitzen. Die Wissenschaftler präsentieren ihre Ergebnisse kommende Woche auf dem European Planetary Science Congress in Potsdam.

"Je mehr Masse ein Planet besitzt, desto schwieriger wird es für ihn, einen inneren Kern zu bilden", erklären Vlada Stamenkovic vom Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR) in Berlin und seine Kollegen. Ohne einen solchen inneren Kern könne sich aber kein Dynamo-Effekt aufbauen und somit auch kein globales Magnetfeld bilden, das die Oberfläche des Planeten vor schädlicher Strahlung aus dem All schützt.

Wie Stamenkovic und seine Kollegen außerdem zeigen, bildet sich bei massereichen Planeten eine isolierende Schicht im Inneren, die zu einer Abschwächung der Konvektionsströmungen führt, die eine Plattentektonik antreiben könnten. Die Berechnungen der Forscher deuten darauf hin, dass Planeten mit einer Masse zwischen der Hälfte und dem Zweieinhalbfachen der Erdmasse optimale Bedingungen für die Bildung einer Plattentektonik bieten.

Der amerikanische Astrobiologe David Grinspoon warnt allerdings im Wissenschaftsmagazin New Scientist vor einer Überinterpretation dieser Ergebnisse. Es könne neben der Plattentektonik auch andere physikalische Prozesse geben, die zu einer stabilen, lebensfreundlichen Atmosphäre führen. "Vielleicht gibt es Super-Erden mit intelligentem Leben", so Grinspoon, "und diese Lebensformen kommen zu dem Schluss, dass es auf kleineren Planeten wie dem unseren kein Leben geben kann."

Quelle: http://astronews.com/news/artikel/2009/ ... -018.shtml

Gerade wegen dem letzten Satz,wollte ich euch diesen Bericht nicht vorenthalten. :D :D :D
Es ist immer wieder erstaunlich,mit welcher Arroganz(ok ist vieleicht hier ein bischen übertragen,aber hochnäsig ist es schon)homo sapiens sich stellenweise an die Wissenschaft herranmacht.
Allein schon der Mars hat auch keine Plattentektonik mehr und ist ja bekanntlich kleiner als unsere Heimat.

Re: Größe der Erde optimal für Leben?

Verfasst: 15. Sep 2009, 18:00
von Skeltek
Ich denke Planeten anderer Größe müssten einfach eine andere prozentuale Zusammensetzung schwerer/leichter Elemente usw haben; vielleicht gehts ja dann doch. Vieles in der Forschung ist ja zum Teil auch Spekulation, so gesehen hat der junge Herr da lediglich die nächste Sensation vorbereitet wenn dann irgendwann mal einer sagt: "Es geht ja doch, weil... !"

Re: Größe der Erde optimal für Leben?

Verfasst: 15. Sep 2009, 19:11
von gravi
Die chemische Zusammensetzung eines Planeten ist nicht ausschlaggebend für seine Größe. Will damit sagen, dass ein Planet - sagen wir von 3facher Erdmasse - nicht unbedingt mehr leichte Elemente aufweisen muss, um Leben zu erzeugen.

Vielmehr muss die chemische Zusammensetzung all das hergeben, was zum Aufbau von Leben benötigt wird. Ein Überangebot von z.B. Natrium oder Kalium und deren Salzen wäre wohl eher schädlich - in einer konzentrierten Salzsole wird sich kaum Leben ausbilden können, weil der osmotische Druck hier jede Zelle zerstören würde.

Dennoch könnte ich mir vorstellen, dass auch auf größeren Planeten durchaus Leben entstehen kann, immerhin sind sie in der Lage, eine Atmosphäre fest an sich zu binden, was schon mal einer hervorragende Voraussetzung ist.

Gruß
gravi

Re: Größe der Erde optimal für Leben?

Verfasst: 15. Sep 2009, 23:03
von Frank
Kann mir einer mal erklären was die chemische Zusammensetzung eines Planeten,mit dessen Größe zu tun hat???
Wenn die "Suppe" passt.die Rahmenbedingungen gegeben sind,was soll da gegen Leben sprechen?

Re: Größe der Erde optimal für Leben?

Verfasst: 16. Sep 2009, 20:12
von Xathan
Kann es sein, dass Forscher immer von uns als "gottgleichem Lebensideal ausgehen? Ich meine, wieso muss Leben ausgerechnet so aussehen wie wir? Wieso muss es die gleichen Energiekreisläufe benutzen wie wir? Ich denke, dass Leben auch möglich ist, wenn einige der Faktoren ausserhalb der Werte dieser Forscher liegen. Das Leben ist doch anpassungsfähig. Vielleicht gibt es ja auch Leben, das erst durch Strahlung lebensfähig ist und auf der Erde jämmerlich verkümmern würde.
Hat denn schon mal jemand Strahlung als Energiequelle genannt? Wenn nicht, wird es meiner Meinung nach mal Zeit ;)
Ich denke, auch Super-Erden können Leben beherbergen, wenn auch nicht so, wie wir es uns momentan vielleicht vorstellen.

Re: Größe der Erde optimal für Leben?

Verfasst: 16. Sep 2009, 20:45
von Maclane
Xathan hat geschrieben:Hat denn schon mal jemand Strahlung als Energiequelle genannt? Wenn nicht, wird es meiner Meinung nach mal Zeit ;)
Ja also unsere Pflanzen nutzen die elektromagnetische Strahlung der Sonne. ;)

Oder meintest du gar radioaktive Strahlung? :lol:
Ich versuch mir grad das bildlich vorzustellen:
Irgendein Wesen mit einem gewaltigen Wassersack hinter sich herschleppend... Es hält diesen Wassersack über eine radioaktive Quelle, um mit dem Dampfdruck des aufgeheizten Wassers eine biologische Turbine anzutreiben, um dann... ja, wie dann weiter? :P

Gruß
Mac

Re: Größe der Erde optimal für Leben?

Verfasst: 17. Sep 2009, 19:49
von gravi
So lang nicht das Gegenteil bewiesen ist, ist natürlich jede beliebige Lebensform, die man sich nur vorstellen kann, als möglich in Betracht zu ziehen. Von mir aus auch mit Bio- Turbinen oder Mini- Reaktoren als Antrieb :wink:

Allerdings stehe ich auf dem Standpunkt, dass höhere Lebensformen ein kompliziertes Miteinander vieler spezialisierter Einheiten (z.B. Zellen) sind. Und je komplexer, umso empfindlicher gegenüber äußeren Einflüssen. Nichtsdestotrotz (welch eine geniale Wortschöpfung!) könnte die Natur Wege finden, die selbst für unsere rege Fantasie (noch) nicht vorstellbar sind. Alles kann sein - muss aber nicht :g-star:

Gruß
gravi